UTA fertig

  • Hallo zusammen,


    ich habe meinen UTA (=upper tube assembly) in Form eines einzelnen oberen Ringes fertiggestellt, und mich interessieren natürlich brennend eure Kommentare, postiv wie negativ.


    Der UTA hat einen selbstgebauten 2"-Crayford Auszug und eine exzentrische Drahtspinne mit einer selbstgeklebten 0,5 W Konstantan-Fangspiegelheizung, die durch eine Lage blauen Moosgummis isoliert ist.


    Die Spinne ist im wesentlichen ein Clive Milne Design, mit der ein oder anderen eigenen Zutat. Ich habe die Rändelschrauben für eine unabhängige 2 Achsen Justage im rechten Winkel angeordnet. Der Fangspiegel ist mit drei Sanitärsilikonpunkten verklebt.


    Hier sind die Bilder:



    Auf eure Kommentare bin ich gespannt...


    Viele Grüße und clear skies,


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    sieht sehr interessant aus! Es bleiben aber ein paar Fragen:


    Woraus bestehen die Spinnensaiten?
    Wie stark müssen sie gespannt werden?
    Und natürlich die brennenste Frage: Schwingen sie und wenn ja in welcher Tonart ;)


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner,


    die Spinnensaiten sind aus 0,15 mm Querschnitt Federstahldraht, der eine Reissfestigkeit von 8 Kg haben soll.


    Ich spanne die Spinne mit abgelängten und umgebogenen Fahrradspeichen auf etwa ein g''' [:D]:


    Ob es schwingungsanfällig sein wird, wird sich hoffentlich bald zeigen, ich glaube es aber eigentlich nicht, da ich sie so exzentrisch wie es nur ging gemacht habe und auch die transversale Basis am FS-Halter recht groß ist, so daß ich hoffe, auch keine Probleme mit Schwingungen in der optischen Achse zu bekommen.


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hi Andreas,


    wie Heiner schon schreibt sieht sehr interessant aus,


    ob das Teil schwingungsanfällig ist ? - so auf den ersten Blick hätte ich da auch bedenken, aber viel größere hätte ich, wenn mir so eine gespannte (Energiegeladene) Saite reißt und den Fangspiegel abschießt.


    Grüße & CS


    Klaus

  • Hi Klaus,


    ist alles schon dagewesen (bis jetzt habe ich schon den einen oder anderen Meter Draht verbraucht... [;)]). Wenn sie zu stark gespannt wird, peitscht nicht das freie Ende wie eine losgerissenen Supertankerschlepptrosse im Orkan durch die Luft und trennt meine Finger ab, sondern es gibt ein leichtes 'klack', und der FS hängt an den verbleibenden sechs Drähten schlapp in den Seilen.


    Du kannst es Dir wie eine reißende Gitarrensaite vorstellen. Auch wenn es Federstahldraht ist, dehnt er sich nicht stark beim Spannen, es kann also nicht viel Energie gespeichert werden.


    Viele Grüße,


    Andreas

  • Hallo Andreas


    der Mel Bartels hat auch eine Drahtspinne an seinem Tri-Dob. Er hat allerdings nicht nur am Fangspiegelhalter, sondern auch am Hut eine lange senkrechte Basis. Dadurch kann er die Drähte über Kreuz führen, was die Steifigkeit in der senkrechten Achse stark erhöht. Mit der Konstruktion braucht er keine hohe Spannung, wie er schreibt. Die Kräftedreiecke sind durch die Überkreuzspannung einfach schon ziemlich gut.


    http://www.efn.org/%7Embartels/tm/trilateral/trilateral.html


    Ich habe zwar noch keine Drahtspinne gebaut (was ich aber sicher noch tun werde), aber ich denke, sie hat ein paar Vorteile gegenüber "normalen".


    Grüße
    Reiner

  • Hallo Andreas.


    Das schaut ja toll aus..[8D]


    Mal abgesehen vom Schwingungsverhalten brennen mir noch andere Fragen auf der Zunge:
    - Womit "befeuerst" Du den Heizwiderstand?
    (Batterie in die FS-Fassung eingebaut?)


    - willst/solltest Du die "Spinnenbeine" wohl noch schwärzen?
    (oder wenigstens "mattieren", mittels Schleiftuch?)


    Gib's zu: Du wolltest doch einfach eine "echte", 8-beinige Spinne bauen. [:p]


    Beim Herbert Zellhuber hat's auch ein Bild einer solchen Spinne.


    Hast Du schon mal daran gedacht (oder es vielleicht gar verwirklicht??),
    ein Paar der Spinnenbeine zu isolieren, und den Strom für den FS-Heizer direkt durch die Spinnenbeine zu leiten?

  • Hallo Reiner, hallo Sylvio,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">der Mel Bartels hat auch eine Drahtspinne an seinem Tri-Dob. Er hat allerdings nicht nur am Fangspiegelhalter, sondern auch am Hut eine lange senkrechte Basis. Dadurch kann er die Drähte über Kreuz führen, was die Steifigkeit in der senkrechten Achse stark erhöht. Mit der Konstruktion braucht er keine hohe Spannung, wie er schreibt. Die Kräftedreiecke sind durch die Überkreuzspannung einfach schon ziemlich gut.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mel Bartels Tridob ist ja Referenzklasse, den habe ich mir schon vorher genau angeschaut. Die "Ausleger" am oberen Ring erschienen mir allerdings für einen 10" f4,9 etwas übertrieben. Es bringt natürlich nochmal mehr Steifigkeit, aber ich habe bei vielen anderen Teleskopen mit Drahtspinne solche Ausleger nicht gesehen, also glaube ich, daß es im Prinzip auch so gehen müßte.
    Wie schon gesagt, so arg unter Spannung ist das Ganze nicht, gerade so, daß man einen sauberen Ton hört, wenn man die Spinne anzupft.


    Derart gespannt ist die Spinne stabil genug, daß man den ganzen UTA am FS-Halter festhalten und hochheben kann, ohne daß es sich wackelig anfühlt (dann hängen immerhin 1,2 Kg dran).


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- Womit "befeuerst" Du den Heizwiderstand?
    (Batterie in die FS-Fassung eingebaut?) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit einer 9V Blockbatterie; was sich so verschämt im Halter versteckt, ist ein stinknormaler Batterieanschluß:


    Im Falle des Falles will ich die Batterie einfach dranklemmen und mit einem Gummi oder mit Velkro am Halter befestigen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- willst/solltest Du die "Spinnenbeine" wohl noch schwärzen?
    (oder wenigstens "mattieren", mittels Schleiftuch?)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hab ich eigentlich nicht vor, bestenfalls werd ich die noch mit schwarzem Edding bepinseln. Auf der internationalen ATM Liste hab ich mal gelesen, daß das durch den spiegelnden Draht eingebrachte Streulicht vernachlässigbar ist, ich seh es mir mal an und entscheide dann...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast Du schon mal daran gedacht (oder es vielleicht gar verwirklicht??),
    ein Paar der Spinnenbeine zu isolieren, und den Strom für den FS-Heizer direkt durch die Spinnenbeine zu leiten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das erscheint mir zwar reizvoll, aber letztenendes zu kompliziert. Ich muß auch nicht so viel Gewicht am UTA sparen, da ich die Höhenräder an einem mittleren Ring anbringe, mit dem ich die Spiegelzelle ebenfalls über ein Stabwerk verbinde, also die Höhenachse frei wählen kann. Da kann ich mir das Gestrippe sparen und das zusätzliche Gewicht der 9V Batterie in Kauf nehmen.



    Mal was anderes: am Donnerstag möchte ich zum ersten Mal zum ITV fahren und meinen 8jährigen Sohn mitnehmen, wie sieht es denn überhaupt mit Kindern aus? Ist es mehr oder weniger eine reine "Erwachsenen-Veranstaltung" oder finden sich noch mehr Eltern mit Kindern?


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas.


    Naja, wenn der FS gross genug ist, dass die Batterie keinen Schatten wirft, und Du keine Ballanceprobleme hast, dann ist eine direkt angebrachte 9V Batterie sicherlich eine gut gangbare Lösung.[;)]


    Bin jedenfalls gespannt, wie sich das Projekt weiter entwickelt.[:p]

  • Hallo


    wenn du dem Vertraust das das kein Saismograf ist dann kannst du ja auch 6 von 8 Gitterrohren verzichten (die Mengeneinsparung macht CFK fast bezahlbar)und dort auch mit Dahtdreiecken spannen, das wurde auch schon gebaut und wäre konsequent, allerdings müsste der Hut dann in achsialer Richtung auch steifer sein das würd aber wiee schon erwähn t auch der Fangspiegelaufhängung zu gute kommen


    Gruß Frank

  • Hallo,
    Sieht gut aus. Noch besser wäre nur noch der frei schwebende Fangspiegel mit Hilfe von Antigravitation. Ich würde trotzdem die Drähte noch schwarz machen. Ist der Fangspiegel so stabil oder gerät das ganze leicht in Schwingung? (Stichwort "Gitarre")
    Ich bin mal auf das übrige Teleskop gespannt!
    Grüße Martin

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;)Frank:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn du dem Vertraust das das kein Saismograf ist dann kannst du ja auch 6 von 8 Gitterrohren verzichten (die Mengeneinsparung macht CFK fast bezahlbar)und dort auch mit Dahtdreiecken spannen, das wurde auch schon gebaut und wäre konsequent...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ein "String-Scope" würde ich dann aber eher mit einer Faser, die möglichst wenig gereckt und gedehnt wird realisieren (z.B.Kevlar), wie es vom "Erfinder" Dan Gray hier erläutert wird. Aber für meinen Geschmack ist das zuviel loses Kabel, was im Transportmodus verstaut werden muß und sicherlich Gelegenheit zu großen Entknäuelungshappenings geben würde.


    (==&gt;)Marty:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">st der Fangspiegel so stabil oder gerät das ganze leicht in Schwingung? (Stichwort "Gitarre")<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Überprüfung des Designs bei hoher Vergrößerung (oder auch kleiner :-)) steht noch aus - muß leider noch warten, bis der Rest des Teleskopes zusammengebaut, der Spiegel sterngetestet und versilbert ist und bis ich mir ein paar entsprechende Okulare gekauft habe. Eigentlich wollte ich das Teleskop bis zum ITV fertig haben, damit ich mal austesten kann, mit welchen Okularen ich an dem Teleskop zurechtkomme. Mir fehlt noch total die Beobachtungspraxis (bisher nur Lidl-Refraktior mit dem 24mm Okular) und ich hätte gerne die Meinung von euch alten Hasen zum Spiegel und Teleskop gewußt. Leider klappt das mit dem Fertigwerden wohl nicht, aber vielleicht schaffe ich den "Rohbau", so daß man mal einen Sterntest mit unbelegtem Spiegel machen kann. Ich bringe jedenfalls am Donnerstag mit, was ich bis jetzt habe und vielleicht auch Werkzeug zum weiterbauen.


    Ich freue mich jedenfalls schon drauf, all die virtuell bekannten Namen, Nicks und Aväter mal in Natura zu erleben (wenn man sich überhaupt erkennt...).


    (==&gt;)Marty und Frank:


    Das Schwärzen würde den Draht glaube ich nicht viel dicker machen, ist aber wahrscheinlich trotzdem unnötig. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es viel ausmacht, was an Sternenlicht durch den Draht ins Okular gelangt. Der Hauptvorteil der Drahtspinne liegt wohl nicht an dem dünnen Querschnitt, sondern an der sehr geringen Wärmekapazität. Herkömmliche Spinnenbeine beugen durch die an ihnen haftenden Kaltluft -/ Warmluftschichten mehr Licht als ihrem reinen Querschnitt entspricht (siehe auch diesen Fred). An der Drahtspinne kann sich so eine Luftschicht nicht in dem Maße ausbilden.


    Viele Grüße,
    Andreas

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