Problem mit neuem Leuchtpunktsucher

  • Hallo Astrofreunde,


    Ich habe mir einen Baader SkySurfer III für mein Fernglas (15x70) zugelegt. Viele schimpfen darauf wg. komplett aus plastik. Mir kommt das entgegen: schön leicht. Auch praktisch, die vielen mitgelieferten adapter.


    Aber... Der <b><font color="red">Leuchtpunkt ist nicht zentriert</font id="red"></b>, er sitzt etwa 2° unterhalb der Mitte, und leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, ihn zu zentrieren. Daher meine Frage an Euch: Habe ich eine Stellschraube übersehen, oder sollte ich das Dingelchen zurückschicken?


    Vielen Dank schon mal für Eure Antwort/en! Clear Skies,
    Jan Willem

  • Hallo Jan,


    was meinst du mit "nicht zentriert"? Verstehe ich es richtig, der Leuchtpunkt sitzt nicht mittig zum Rohr, nachdem du den SkySurfer mit Hilfe der beiden Justagerädchen zu deinem Fernglas justiert hast?


    Falls ja, das ist nicht so schlimm, wichtig ist einzig die Justage Fernglas-Leuchtpunkt. Das der Leuchtpunkt nach Justage nicht ganz mittig sitzt wäre dann nur ein kosmetisches Problem. Die Ursache könnte darin liegen, das der Surfer etwas zu schiefauf dem Fernglas montiert ist und du diesen Fehler mit der Justage ausgeleichen musst.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    vielen für Deine blitzschnelle Antwort (&gt;warp 7)!


    Das Problem ist sucher-intern: Der Leuchtpunkt befindet sich auf der Projektionsscheibe unterhalb derer Mitte, was sich bei der Durchsicht sofort herausstellt. Es hat also nichts mit der Ausrichtung auf dem Fernglas oder Teleskop zu tun.
    Folglich müßte man die <b>Richtung des Lichtstrahls</b> ein wenig ändern (etwas mehr nach oben). Ob das überhaupt vorgesehen ist?


    Mit ist sowieso der Gedanke gekommen, weshalb in der Scheibe nicht zusätzlich ein Fadenkreuz eingraviert ist. Würde m.E. sehr sinnvoll sein. Mal schauen, on das mit diy. nachgeholt werden könnte.


    CS & Ruhiges Seeing,
    Jan Willem

  • Hallo Jan,


    ob der Leuchtpunkt in der Mitte der Projektionsscheibe sitzt oder etwas exzentrisch ist doch egal, so lange er auf das Zeilobjekt zeigt. Und dazu dienen die Stellschrauben vorne links (Azimut) und hinten unten (Altitude).
    Wenn der Leuchtpunkt auf ein Objekt in der Bildmitte zeigt, selber aber nicht mittig auf der Scheine erscheint, dann ist der Skysurfer selber nicht parallel zur Hauptoptik montiert oder du siehst einfach im falschen Winkel durch den Sucher.
    Die Anleitung von Baader gibt es hier: https://www.baader-planetarium…f_r_den_skysurfer_iii.pdf


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Enkidu999</i>
    <br />Das Problem ist sucher-intern: Der Leuchtpunkt befindet sich auf der Projektionsscheibe unterhalb derer Mitte, was sich bei der Durchsicht sofort herausstellt. Es hat also nichts mit der Ausrichtung auf dem Fernglas oder Teleskop zu tun.
    Folglich müßte man die <b>Richtung des Lichtstrahls</b> ein wenig ändern (etwas mehr nach oben). Ob das überhaupt vorgesehen ist?


    Mit ist sowieso der Gedanke gekommen, weshalb in der Scheibe nicht zusätzlich ein Fadenkreuz eingraviert ist. Würde m.E. sehr sinnvoll sein. Mal schauen, on das mit diy. nachgeholt werden könnte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das halte für keine gute Idee. Wenn ich die Funktion eines Leuchtpunktsuchers richtig verstanden habe, gibt es da keinen Lichtstrahl wie bei einem Laserpointer, sondern nur das reflektierte Bild des Leuchtpunkts auf der Scheibe, durch die man gleichzeitig den Hintergrund sehen kann. Wenn nun das Auge seitlich bewegt wird, so wandert sohlwohl der Hintergrund, als auch der Leuchtpunkt gleich auf der Scheibe!
    Anderenfalls hätte man einen Parallaxefehler, was nicht gewünscht ist. Du kannst durch verändern der Blickrichtung, aus der du durch den Sucher schaust, den Leuchtpunkt auf der Scheibe zentrieren.

  • Hi Jan, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit ist sowieso der Gedanke gekommen, weshalb in der Scheibe nicht zusätzlich ein Fadenkreuz eingraviert ist. Würde m.E. sehr sinnvoll sein. Mal schauen, on das mit diy. nachgeholt werden könnte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Keine gute Idee. Der Lichtpunkt <b>muss</b> nicht mittig sitzen, seine Lage auf der Scheibe ändert sich, wenn du mit Hilfe der Justagerädchen den Sucher zum Teleskop/Fernglas justierst.


    Gruß Stefan

  • Hallo Heinz,


    mmmm, Du schreibst, "kein Lichtstrahl, sondern nur das reflektierte Bild des Leuchtpunkts auf der Scheibe..." Jein, denn ein kurzer, roter Lichtstrahl wird auf das Scheibchen geworden, der den rot leuchtenden Reflektionspunkt erzeugt. Dieser markiert die Mitte der Scheibe.


    Bei manchen Suchern (Fernrohren) hat das von der Seite beleuchtete Fadenkreuz dieselbe Funktion: <b>Markierung der Mitte</b> des Sucher-Rohres. Insofern würde imho ein Fadenkreuz durchaus Sinn machen. So wird es ja auch beim Telrad gehandhabt. Was meinst Du?


    Glückauf,
    Jan Willem

  • Hallo Jan Willen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So wird es ja auch beim Telrad gehandhabt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jein, beim Telrad wird die Projektion mittels Linse und Weg schon auch gerichtet, dadurch wird der Parallaxenfehler minimiert. Beim Leuchtpunktsucher versucht man das über eine konkave Scheibe, die jedoch keinen Linseneffekt hat, die konkave Form (so kenne ich zumindest die Leuchtpunktsucher) versucht lediglich, die Punktreflexion zu verkleinern. Klar ist es am Ende auch ein Lichtstrahl, der von der Lichtquelle kommt, ich glaube aber kaum, dass man auf die Richtung des Strahls Einfluss nehmen kann, das macht man über die Kippung der Reflexscheibe, sofern dies beim vorliegenden Peiler einstellbar ist. Ich hatte mal ein altes russisches Peilvisier, da konnte man die Scheibenkippung einstellen.

  • Hi Tony, Heinz,


    habe soeben den Sucher noch einmal ganz genau unter die Lupe genommen. Der Lichtstrahl hat einen winzigen Austritt oben auf dem 'Gehäuse'. Da kann man wohl nix dran drehen :( Allzu groß ist der Fehler sowieso nicht - mal sehen, ob ich das mit Augenmaß ausgleichen kann.

    Danke & CS, JW

  • Hallo Jan, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dieser markiert die Mitte der Scheibe<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, das ist nicht der Fall, auch nicht beim Telrad.


    Fadenkreuzokular und Lichtpunktsucher sind zwei völlig verschiedene Funktionsweisen. Bei Okular wird der ganze Okularkörper bei der Justage bewegt, das angepeilte Objekt wird dabei in die Mitte = Fadenkreuzschnittpunkt gebracht.


    Bei einem Lichtpunktsucher funktioniert das anders. Beim Telrad wird ein kleiner Spiegel im Gehäuse bei der Justage verkippt und das dadurch gespiegelte Abbild der LED im Gehäuse wird entsprechend auf eine andere Stelle der Klarsichtscheibe projiziert und kann dadurch gar nicht mittig bleiben. Bei anderen Lichtpunktsuchern wird die Glasscheibe/Projektionsfläche in Bezug zur Lichtquelle verkippt.


    Funktion eines Telrad


    Funktion eines Reflexvisiers ähnlich Skysurfer


    Und hier erklärt- Reflexvisier- rechts die Animation zeigt wunderbar- der Lichtpunkt bleibt je nach Einblickrichtung auf dem angepeilten Objekt, aber er bewegt sich dabei auf der Projektionsfläche


    In der Bedienungsanleitung von Baader findet sich ein Hinweis- wenn der Justagebereich nicht groß genug ist soll man die Basis oder die Klemmbacken umdrehen. Bei dir sitzt der Lichtpunkt zwar noch auf der Galsscheibe, aber versuch das mal und überprüfe was sich dabei ändert.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Enkidu999</i>
    <br />Jein, denn ein kurzer, roter Lichtstrahl wird auf das Scheibchen geworden, der den rot leuchtenden Reflektionspunkt erzeugt. Dieser markiert die Mitte der Scheibe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist nicht so. Ein gebündelter Lichtstrahl würde an einer glatten Scheibe gemäss der Regel 'Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel' reflektiert und wäre auch nur aus genau einem Blickwinkel hell zu sehen. Vielmehr geht von der LED ein Leuchtkegel aus, der die komplette Scheibe beleuchtet.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei manchen Suchern (Fernrohren) hat das von der Seite beleuchtete Fadenkreuz dieselbe Funktion: <b>Markierung der Mitte</b> des Sucher-Rohres. Insofern würde imho ein Fadenkreuz durchaus Sinn machen. So wird es ja auch beim Telrad gehandhabt. Was meinst Du?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ein Fadenkreuz befindet sich in der Bildebene des Fernrohrs und erzeugt, wenn es beleuchtet wird, Steulicht. Es wird üblicherweise auf auf die Fadenkreuzscheibe geätzt bzw. graviert, wodurch diese im Fadenkreuzbereich zur Mattscheibe wird. Ein Fadenkreuz steht immer an der selben Stelle.
    Das darf beim Leuchtpunktsucher nicht der Fall sein. Dort muss der Leuchtpunkt beim Ändern der Einblickrichtung wandern, damit kein Parallaxefehler entsteht. Die von Stefan verlinkte Animation bei Wikipedia zeigt das prima:
    https://upload.wikimedia.org/w…eflex_sight_animation.gif
    Da gibt es keine definierte Stelle für den Leuchtpunkt auf der Scheibe!


    EDIT: Tippfehler beseitigt.

  • Yo Stefan,


    erhellend, die beiden Graphiken; danke dafür. Beim optischen Sucher muß das Gerät exakt parallel zum Hauptrohr ausgerichtet werden, dann sitzt der Stern auch in der Mitte des Fadenkreuzes. Wenn ich's richtig verstehe, muß beim Leuchtpuktsucher der Spiegel so lange verkippt werden, bis der Leuchtpunkt auf dem Stern sitzt, auf den das Hauptrohr gerichtet ist - egal, ob der Leuchtpunkt dann noch in der Mitte sitzt.


    Allerdings befinden sich am SkySurfer 2 Stellschrauben, die, soweit ich sehe, den Visier-Aufsatz als Ganzes bewegen. Ich probiere das heute Abend in Ruhe aus (solange die Nase mir nicht abfriert).


    Gruß & CS, JW

  • Hallo Jan Willem,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Allerdings befinden sich am SkySurfer 2 Stellschrauben, die, soweit ich sehe, den Visier-Aufsatz als Ganzes bewegen. Ich probiere das heute Abend in Ruhe aus (solange die Nase mir nicht abfriert).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau so ist es, hellen Stern in die Okularmitte und dann an den Stellschrauben am Peiler so lange drehen, bis auch der Leuchtpunkt auf dem Stern zeigt und fertig ist die Laube.
    Geht auch in der Dämmerung mit einer Turmspitze etc.

  • Hallo Willem,


    die Optik des Leuchtpunktsuchers bildet die LED im Unendlichen ab.
    wenn zu den Kopf hin- und gerbewegst, wandert der Punkt auf der Scheibe GENAUSO wie der undendlich entfernte Stern. Das ist ja gerade der Trick beim Leuchtpunktsucher.
    Wo der Punkt auf der Scheibe ist, hängt also nur davon ab wo dein Auge sich befindet.


    Damit dieser Punkt auch das Ziel der Hauptoptik werden kann, ist die Ausrichtung des Suchers mit den 2 Stellschrauben an die der Hauptoptik anpassbar.


    Gruss
    Günter

  • Hallo Jan Willem,


    ... und dann einfach mal das Auge hinter dem Sucher bewegen und schauen, wie sich der Stern und der Leuchtpunkt bewegen. Im Idealfall sollten die gemeinsam rumwandern, aber exakt aufeinanderbleiben. In der Praxis gibt's oft kleine Abweichungen.


    Viele Grüße


    Holger


    [EDIT: na, jetzt hab ich parallel zu Günter fast das Gleiche geschrieben... ich lass es aber mal stehen.]

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

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