Frage: Elektrische Ausrüstung in Kfz

  • Hallo zusammen.


    Ich würde mir gerne ein paar Tips von Euch einholen, in Bezug auf elektrische Ausrüstung in Verwendung mit Eurem Auto.


    Ich selber habe mir heute ein Verlängerungskabel für den Zigarettenanzünder gekauft, in welchem ein Batteriewächter eingebaut ist, der mich warnt, wenn die Batterie zu sehr absackt.


    An besagter Verlängerung (man will aus dem Auto ja ins Freie ;) ) schliesse ich meinen Wechselrichter an, an dem wiederrum mein Laptop hängt. Das klappt auch bestens.


    Da der Laptop selber mit weit mehr als 12 V läuft und einen Spezialstecker an der Stromversorgung hat, habe ich diese Wahl damals getroffen, sonst hätte man sich das Netzteil ja sparen können.


    Desweiteren habe ich einen kleinen Spannungswandler, der mir aus 12 V die benötigten 9 V macht, die ich für meine Nachführung brauche (Vixen NP Montierung).


    Es sieht also so aus: Verlängerung aus Auto raus ins Freie (mit Batteriewächter drin), Adapter auf 2 Zigarettenanzünderbuchsen, eine Buchse belegt mit Wechselrichter (Laptop angeschlossen für ToU Cam sowie Astrosoftware) sowie dem Spannungsregler für die Nachführung.


    Das wars.


    Nun wollte ich gerne mal wissen, was Ihr denn alles so betreibt und auch, wie Ihr das ganze angeschlossen habt.


    Ich weiss, viele kommen jetzt mit eigener Zusatzbatterie, aber das ist in meinem Fall nicht das Wahre, da der Laptop eh nur zum Nachladen drankommt und die Nachführung bei mir kaum was schluckt.


    Wie sieht das bei Euch so aus? Bin für jeden Hinweis dankbar.


    Gruss, Mac

  • Hallo Mac,


    ja, ich komme sofort mit einer Zusatzbatterie. Ich weiss, wie schnell meine Bleiakkus vom Laptop leergesaugt werden, und am nächsten morgen will ich ja auch noch nach Hause fahren... Bei der von Dir favorisierten Variante würde ich mir zumindest einen Powerpack für die Starthilfe bereitlegen, ich vertraue einem Akkuwächter nicht, daß hinterer noch das Auto anspringt. Die Teile sollen ja vor Tiefentladung schützen...


    Laptop hab' ich meistens auch am Wandler, ich hab' ein 600VA Teil von ELV (die kleinen mit 100VA und weniger hat ein hier bekannter Astrokollege in größeren Mengen mit seinem Laptop durchgebrutzelt).


    Manchmal verwende ich allerdings auch einen 12V-19V DC/DC-Wandler für den Laptop.


    Meine Montierung läuft glücklicherweise direkt mit 12V.


    Mein Setup (Stromversorgung) momentan:
    Eine 88Ah Autobatterie, daran ein 12V Verteiler. 230V über 600VA Wandler an Notebook und DSLR. Die Montierung hängt bei mir meist an einem separaten 7Ah PowerPack.


    Dann gibt's noch zwei 24Ah PowerPacks, sozusagen als "Reserve".


    An's Auto wird nur was geklemmt wenn der Motor läuft... Ich will ja nicht schieben [;)]


    steffen

  • Hallo Mac,


    meine Tipps:


    - Wecheselrichter mit möglichst kurzer Leitung am PKW anschließen. Wenn verlängert werden muß, besser die 230V Seite verlängern (weniger Verluste).


    - besser als ein Wechselrichter auf 230V ist ein DC/DCWandler direkt auf die Spannung, die der Notebook benötigt. Das gibt's z.T. bereits unter 25€.


    - vorher austesten, wieviel Energie deine Autobatterie hergibt. Verlass dich nicht auf die aufgedruckte Ah-Zahl!


    - Wenn die Batterie z.B. 45 Ah Nennkapazität hat, sollte man höchstens ca. 8-10 A Dauerstrom entnehmen. Bei höheren Strömen sinkt die entnehmbare Kapazität drastisch.


    - Entladetiefe maximal bis 50% Restkapazität.
    Wenn du immer bis zur Entladeschlußspannung entlädst, ist eine normale fabrikneue Autobatterie evtl. bereits nach 50 Zyklen verbraucht.


    - Im Winter den Akku warm einpacken. Bei niedriger Temperatur sinkt die Kapazität ebenfalls.


    - Separater Akku ist immer zu bevorzugen. Wer es sich leisten kann, sollte einen guten Bleigel-Akku anschaffen, der für tiefere Entladung optimiert ist. Sowas gibt's z.B. als Solar-Pufferbatterie oder Campingakku. Die kosten zwar ca. das 3fache einer Autobatterie, halten aber viel länger und liefern bei gleichem Gewicht mehr entnehmbare Kapazität.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Mac.


    Verlass'Dich nicht blind auf den Spannungswächter!


    Da Du nämlich die Batterie gleichmässig und mit wenig Strom belastest, bleibt die Spannung recht lange erhalten. Wenn bei dieser kleinen Last die Batteriespannung dann unter die Alarmschwelle sinkt dann reicht die restliche Energie nicht mehr für den Anlasser - weil dieser je nach Modell 10..>25A braucht und das einige Sekunden lang...!


    Am Besten probierst Du das mal aus; wenn ein mitspechtler-PW und ein Überbrückungskabel greifbar sind...[;)]



    Mein Tipp: Auto-Starthilfe kaufen!


    Damit kannst Du den PW auch bei leergesaugter Batterie noch starten.


    Vielleicht kaufst Du dazu auch ein Ladekabel für den Laptop, um ihn am Zigarrettenstecker einzustecken. Sowas gibt's nämlich für die meisten Laptop's.(nicht jeder buisness-man fährt einen neuen Passat mit integriertem 230V Wechselrichter [:o)])
    Hat der Akku >15V, dann haben die Kabel einen integrierten Spannungswandler und kosten einiges mehr als die "einfachen"...!


    Dann kannst Du die PW-Batterie aus'm Spiel lassen und alles ab der Powerstation beziehen. Genau so mache ich es... (habe keine "Stromfressende" CCD und mein Laptop hällt sogar mit angeschlossener ToUcam eine Nacht lang durch)


    Ich achte sehr darauf, das um meine Teleskope keine Stolperfallen (Kabel, Netzteil,..) ausgelegt sind. Darum steht meine "einhell 180"* direkt auf der Rockerbox des Dobson; bzw. wenn ich mit der equatoriellen Monti unterwegs bin, dann steht die Powerstation zwischen den Stativbeinen.


    * die hat
    18AH Bleigel-Akku
    1 Paar "Starterkabel" (ohne Sicherung max. 180A, 5 sekunden lang)
    2 Stk Kfz-"Zigarrettenstecker" (gesichert, zusammen max. 10A)
    3 Klinkbuchsen: geregelte 9V, 6V und 3V (gesichert, zusammen max. 1A)
    und ist etwas grösser wie ein hochkant gestellter Sixpack 0,5l Dosen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    <br />Hallo Mac,


    - Separater Akku ist immer zu bevorzugen. Wer es sich leisten kann, sollte einen guten Bleigel-Akku anschaffen, der für tiefere Entladung optimiert ist. Sowas gibt's z.B. als Solar-Pufferbatterie oder Campingakku. Die kosten zwar ca. das 3fache einer Autobatterie, halten aber viel länger und liefern bei gleichem Gewicht mehr entnehmbare Kapazität.


    Gruß,
    Martin


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Martin,


    Empfehlung von "Sonnenschein", Hersteller von Blei - Gel - Akkus:


    Ladespannung nicht über 14,1 V bei einem 12 V - Akku. Der ist bei der Spannung nur zu ca. 80 % voll. Nachladen mit kleinem Strom.
    Das Laden Diese Akkus ist nicht trivial.


    Benutze selber einen Blei - Gel mit 12 Ah. Langweilt sich nur mit der Nachführung fast zu Tode.


    Gruß


    Julius

  • hallo,


    kleiner Tip zu Akkus - falls jemand "unbedingt" welche benötigt und einen eher überschaubaren Budget hat [:D] - dem kann ich nur raten bei Krankenhäuser bzw Feuerwehrwachen nachzufragen - dort werden die "alten" Akkus (Notstromversorgung) u.U. kostenlos abgegeben - habe selber auf diese Weise 4 Stck. für meinen Campingwagen bekommen

  • Hi zusammen.


    Danke für die Tips.


    Welche Ah Werte sollte der Akku denn haben? Ich meine, ich schleppe mich nicht dumm an so nem Akku von Autobatteriegröße, keine Chance.


    Ich hatte ja auch eventuell vor, den Laptop auf eigenen Akku laufen zu lassen, und wenn er leer wird, eventuell ans Auto anzuschliessen UND dn Motor laufen zu lassen.


    Wie gross muss so ein Akku sein und womit lädt man den am besten? Ich fand Bleigel Akkus und diese Solardinger, welcher ist jetzt der richtige und welche Ah Größe muss der haben?


    Gruss, Mac

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Macabros</i>
    <br />Hi zusammen.


    Welche Ah Werte sollte der Akku denn haben? Ich meine, ich schleppe mich nicht dumm an so nem Akku von Autobatteriegröße, keine Chance.


    Wie gross muss so ein Akku sein und womit lädt man den am besten? Ich fand Bleigel Akkus und diese Solardinger, welcher ist jetzt der richtige und welche Ah Größe muss der haben?


    Gruss, Mac


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Mac,


    habe 12 V 12 Ah. Reicht für die Boxdörfer wohl die ganze Nacht.
    Laden ist nicht einfach, siehe oben. Nehme dafür ein Labornetzgerät mit Spannungs - und Stromregelung. Hat aber nicht jeder.


    Soweit ich weiß, haben Banner und Sonnenschein spezielle Ladegeräte.


    Gruß


    Julius

  • Moin Mac,


    also ich hab hier ne 40Ah Batterie für den 10" LX200gps stehen. Damit könnte ich das Teleskop wohl ca. einen Monat am Stück betreiben oder ein paar Tage lang nonstop Goto bei höchster Geschwindigkeit machen [:D]. Kurz: der ist wohl etwas überdimensioniert, schadet aber nix, da auch ab und an mal die Taukappenheizung dran gehängt wird.


    Ciao,
    Martin

  • Hi Scorpio,


    diese 40Ah Bleigel Akkus haben wir auch auf der Arbeit, die sind aber wohl schweineteuer (zumindest die von Sonnenschein), die stehen auch gar nicht im Conrad Electronic Katalog drin.


    Also bei mir wären es definitiv zwei Geräte, die ich anschliesse:


    Die Nachführung des Vixen NP-80L (mit Vixen MD-6 Steuergerät), das sind 9 V. Normalerweise sind das 6 Babyzellen, das dürfte den Akku wohl nicht in die Knie zwingen ;)


    Da würde ich meinen Zigarettenanzünder-Spannungswandler anschliessen, kein Thema.


    Aber dann habe ich ja den Wechselrichter, wo der Laptop dran hängt, das ist eher mein kritischer Punkt.


    Ich müsste im Endeffekt wissen, welchen Akku mit 12 V ich brauche (also welche Ah Zahl), um den Laptop dran betreiben zu können.


    Im Endeffekt wärs ok, wenn der Akku 3 Stunden hält. Muss es da so eine 40 Ah Batterie sein (wie Du schreibst, ein wenig überdimensioniert) oder reicht auch ne kleinere?


    Ich hab keine Vorstellung, was so ein Wechselrichter mit Laptop (samt Netzteil) zieht.


    Vor allem müsste ich eines mal wissen:


    Solange der Motor läuft und die Lichtmaschine Strom liefert, sollte doch egl sein, ob der Laptop am Ziga-Port hängt oder?


    Gruss, Mac

  • Hi zusammen,


    also ich hab mich entschieden, folgendes zu machen:


    Ich kaufe mir eine "normale" Autobatterie (12V, 43 Ah), die stelle ich bei die
    Teleskope, dann habe ich a) die Leitung aus dem Fahrzeug als Stolperfalle vermieden
    und b) die Fahrzeugbatterie entlastet.


    Wir haben auf der Arbeit so ne Batterie stehen, da hab ich mir mal die Größe angeschaut,
    das geht noch. So teuer wird die wohl nicht sein, und passend hole ich mir ein Ladegerät dafür.


    Ist im Endeffekt ne normale Autobatterie mit Säure, aber das wird ja kein Problem sein, muss ja nicht unbedingt ein Bleigel-Akku sein.


    Ich hoffe, damit komme ich dann aus. Und die wird nach einer Nacht ja wohl nicht direkt ausgelutscht sein.


    Gruss, Mac

  • Hi Mac!


    Mit 43Ah bist Du sicherlich sehr, sehr gut gerüstet! [8D]


    Die sollte sogar bei Wechselrichter-Dauerbetrieb (und etwas Last am Wechselrichter) mehrere Stunden lang durchhalten; (nämlich bei 4,3A Dauerstrom 10h lang[:D]) bei Normalbetrieb (&lt;1A) wird sie ettliche Nächte lang durchhalten.

    Da es eine herkömmliche Autobatterie ist, (Bleigel-Akku's sind lageunabhängig & wartungsfrei) musst Du hald aufpassen, dass sie nicht kippt (sonst kann Säure auslaufen) und beim Nachladen die Deckel öffnen. Dazu bei jedem 5. bis 10. Ladezyklus vielleicht mal etwas destiliertes Wasser nachfüllen; als Besitzer eines Spiegelteleskopes hat man sowas ja eh im Haushalt..[8D]



    Mein 18Ah Akku, der am Dobs einige Lüfter und einige LED's, bzw, bei der equatoriellen Monti (ich habe übrigens auch ein 80-L[;)]) nur die SkyView2 versorgen muss, hat für mehrere Beobachtungsabende genug Energie.


    Wirst sehen: es ist beruhigend zu wissen, dass der PW auch nach langem Beobachten noch anspringen wird[8D]

  • Hallo Silvio,


    Deine Beschreibung des Nachladens von Blei-Säure Batterien kenne ich von älteren Batterien her.


    Meine aktuelle Astro-Batterie (Blei-Säure) ist als "wartungsfrei" deklariert und hat einen sogenannten Knallgaskatalysator eingebaut. Insofern ist soweit ich informiert bin es nicht mehr nötig die Deckel beim Laden zu öffnen. Und destilliertes Wassern muß auch nur noch ganz selten nachgefüllt werden.


    Oder habe ich da was komplett falsch verstanden?


    steffen

  • Hi Silvio,


    danke für den Hinweis.


    Aber ich frage mich auch: meine Autobatterie im Auto lädt doch auch, ohne dass ich da was öffnen muss. Mit dem geraden hinstellen ist ok, wegen der Säure. Aber ich glaube, laden sollte man die doch so können, wie im Auto auch oder?


    Ansonsten hole ich mir einfach, wie Steffen schreibt, ne wartungsfreie, aber was bitte ist ein Knallgaskatalysator?


    Ich kenne Knallgas (Wasserstoff/Sauerstoff-Gemisch), das durch Elektrolyse entsteht. Entsorgt sich das von selber dann?


    Gruss, Mac

  • Hallo Mac,


    Elektrolyse ist genau das, was beim Laden der Blei-Säure Batterie passiert. Das entstehende Knallgas muß ja entweichen können, deswegen musste man bei alten Batterien die Deckel öffnen. Modernere Blei-Säure Batterien haben einen Knallgaskatalysator der das Knallgas "kalt" verbrennt. Wie das genau funktioniert wissen bestimmt die Chemiker hier im Astrotreff viel besser...


    steffen

  • Hi Steffen.



    Stimmt, bei einer modernen Autobatterie braucht man keine Deckel zu öffnen (die haben n'Überdruckventil oder eine kleine Öffnung im Schraubdeckel) bei Schnellladung (hoher Ladestrom vom Ladegerät) ist's aber dennoch ratsam.


    Das Knallgas ist der eine Effekt, um diesen mache ich mir wenig Sorgen. Es wird nämlich nicht viel "Knallenergie" erzeugt; das Zeugs ist, wenn's nicht aufgefangen& gesammelt wird, eigentlich harmlos.


    Der andere Effekt ist der Überdruck, der schlimmstenfalls die Batterie platzen lassen kann.



    Der hohe Ladestrom (welcher vom LAdegerät kommt) ist wahrscheinlich auch auch der Grund, warum mir das Öffnen der Deckel so geläufig ist: bei unserem Elektrostapler mach'ich das nämlich alle paar Tage [:)]
    Ladegerät so gross wie eine Kommode; 500V-Anschluss; DC-Kabel zum Stapler sind daumendick, riesiger Ladestrom...[:0]

  • Moin Mac,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Macabros</i>
    <br />
    Aber dann habe ich ja den Wechselrichter, wo der Laptop dran hängt, das ist eher mein kritischer Punkt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    für den Fall (Notebook und eine Art Reservestrom, falls die 40er streikt) habe ich mir noch eine 80Ah zugelegt. In einer kalten Nacht, wo die Akkus eh nicht die volle Leistung bringen, ist dann noch etwas Luft. Obwohl mein Notebook schon unverschämt viel Strom zieht (4.7A), kam ich bislang immer problemlos damit aus.


    Ciao,
    Martin

  • Hi zusammen.


    (==&gt;)Scorpio: ne 80er ist mir ein wenig zu groß, ich hoffe, mit der 43er auszukommen!! :) Bin da ja eh nicht so der Hardliner wie Ihr, d.h. meine Observing Time wird sich unter Eurer halten ;)


    (==&gt;)Silvio: Wenn ich eine wartungsfreie Batterie nehme und ein Ladegerät, welches einen geringeren Ladestrom hat, dann sollte aber nichts passieren, oder? Ich meine, zum Wiederaufladen der Batterie zuhause habe ich ja Zeit, ich habs da nicht eilig.


    Ein "sanfter" Ladestrom wäre dann wohl besser, wie groß sollte dieser denn minimal bzw. maximal sein, damit ich gefahrlos laden kann?


    Dann würde ich morgen mal zu ATU fahren und eine Batterie samt Ladegerät kaufen.


    Gruss, Mac

  • Hi Mac.


    Kommt auf den Akku an. Es gibt auch schnelladefähige, wartungsfreie Akkus. [8D]


    Unter "Schnelladung" verstehe ich, dass die gesamte Nennkapazität (plus Wärmeverluste) innert 0,5..2h reingepowert wird, eine "normale Ladung" passiert binnen 6..12h und eine "sanfte Ladung" etwa 24h.


    Falls Du den Akku neu kaufst, solltest Du ihn unbedingt "formieren", das heisst die ersten paar mal sanft&lange laden und dann zügig und weit entladen. Dann erreicht& behällt er seine Nennkapazität. So unglaublich es klingt, ein neuer Akku muss erst "lernen", wie viel Kapazität er wirklich hat[:o)]


    (schlecht laden und schlecht entladen erzeugt besonders bei neuen Akkus den berüchtigten "Memory-effekt": die Kapazität kann dann recht schnell unter 50% sinken. Paradebeispiel: Funk-Telefone, die nach jedem kurzen Gespräch gleich wieder in die Basisstation gestellt (nachgeladen) werden: Nach 1-2 Jahren ist der Akku dann schon nach 15min leer...)


    Ich habe bei meinem 18Ah einfach drei mal über Nacht 3 Halogen-Spotlampen zu je 20W befeuert, bis sie merklich dunkler wurden. Vorsicht: Das ganze überwachen, nicht "alles" raussaugen! Sonst droht "Tiefentladung" und der Akku ist (futsch) nur noch mit einem kurzen, sehr starken Stromstoss (DC mit etwa 2..3x Überspannung) wieder einigermassen in Gang zu bringen...

  • =&gt;Mac:
    Der Ladestrom ist nicht allein entscheidend beim Laden von Bleibatterien.


    Wichtig ist die Ladespannung!
    Sie entscheidet, ob bein Laden Knallgas entsteht, ob die Batterie ganz voll wird, und ob sie ihre vorgesehene Lebensdauer erreichen kann.


    Im Auto wird bis 13,9 V oder so geladen.
    Dadurch wird die Autobatterie nie ganz voll!
    Sie gast aber auch nicht.


    Im Zyklenbetrieb (also bei Astro-Anwendung) lädt man aber mit höherer Spannung. Offene Batterien oder solche mit Katalysator kann man schon mal bis 15 V laden. Dann wird die Batterie schneller ganz voll, sie gast aber. Wichtig ist eine rechtzeitige Abschaltung, und man sollte es nicht regelmäßig tun. Bei Bleigel-Akkus lädt man typisch auf 14,1 bis 14,2 V, dann sind sie praktisch voll. Diese Spannung darf auch länger anliegen. Wer mehr wissen will: Datenblätter der Hersteller besorgen.


    Ganz billige Ladegeräte ohne exakte Ladesteuerung sollte man für teure Bleigel-Batterien nicht verwenden, sonst halten die nicht lange. Sowas taugt nur für die Notladung einer Autobatterie.
    Ein gutes Gerät lädt anfangs mit Strombegrenzung, gegen Ladeschluß präzise Spannungsbegrenzung möglichst noch temperaturkompensiert. Einige Lader haben eine Schnellladestufe, sie laden zuerst bis zu höherer Spannung und schalten erst anschließend auf Erhaltungsladung.


    Die Gefahr durch entstehendes Knallgas beim Laden ist übrigens nicht nur theoretisch vorhanden. Ich habe vor langer Zeit mal eine Autobatterie zum Platzen gebracht, weil ich sie in einem schlecht belüfteten Raum mit Primitiv-Lader geladen und dann eine Batterieklemme abgenommen habe. Dabei eintstand ein Funke, der das Knallgas entzündet hat.
    Die Säurespritzer haben mir meine Kleidung zerfressen und in der Umgebung einigen Schaden angerichtet. Zum Glück trug ich eine Brille, deshalb ging nichts in die Augen.


    Zum Schluß noch ein Vergleich zu anderen Akkus:


    NiCd und NiMH Akkus (meist als Einzelzellen in der Bauform von Trockenbatterien) werden mit festem Strom und Überwachung von Zellentemperatur und/oder Spannungsänderung geladen. Feste Ladespannung ist unbrauchbar für diese Akkus.
    NiMH eignet sich nicht für tiefe Temperaturen, hat aber oberhalb 10°C mehr nutzbare Kapazität als NiCd. Beide können meist kurzzeitig sehr hohe Ströme liefern (Achtung bei Kurzschluß!!!).


    Lithium-Sekundärzellen (LiIon oder LiPoly, z.B. in modernen Handys) haben sehr hohe Kapazität pro Masse, werden ähnlich wie Bleiakkus geladen, sind aber noch kritischer bei der Spannungsbegrenzung. Sie eignen sich leider noch weniger für tiefe Temperaturen als NiMH.


    Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, sollte sich das Buch "Akkus und Ladegeräte" von Ludwig Retzbach aus dem Neckar-Verlag besorgen. Das behandelt das Thema ausführlich speziell für den Hobbygebrauch.


    Gruß,
    Martin

  • =&gt;Sylvio:


    Ich glaube, du bringst verschiedene Akkutypen durcheinander.


    Schnellladung in unter 1h geht nicht mit Bleiakku. Man kann ca. 60-70% Kapazität in ca. 3h laden, das sollte man aber nicht öfter tun, weil sonst die Lebensdauer leidet.
    Formieren ist bei Bleiakkus kaum oder nicht nötig. Sie müssen immer voll gelagert werden, sonst sinkt die nutzbare Kapazität schnell.
    Man sollte Bleiakkus nie zu 100% entladen; einfache Autobatterien nur zu 50%. Eine neue Autobatterie kann man nach 3x tiefentladen wegwerfen (selbst ausprobiert[V]).


    Bei NiMH und NiCd geht Schnellladen z.T. in unter 15 Minuten, und das mit guten Ladern ohne Beeinträchtigung der Lebensdauer!
    NiCd lagert man am besten völlig entladen, NiMH teilgeladen.
    Beide Typen darf man bis 0V entladen, allerdings darf keine Zelle der Batterie umpolen!
    Formieren bei neuen Akkus ist sinnvoll, bei älteren Batterien nach längerer Lagerung absolut notwendig, weil die einzelnen Zellen dann meist eine unterschiedliche Selbstentladerate haben. Den dadurch bedingten unterschiedlichen Ladezustand auszugleichen, ist Hauptaufgabe des Formierens.


    LiIon/LiPoly verhalten sich wieder anders. Man kann moderne Zellen etwas bzw deutlich schneller als Bleiakkus laden, aber längst nicht so schnell wie NiCd. Man lagert sie am besten 70-90% geladen. Sie altern auch ohne Gebrauch in 3-5 Jahren, bei falscher Handhabung schneller.
    Diese Akkus werden durch eine einzige Tiefentladung schon unbrauchbar.
    Bei Überladung können sie schlimmstenfalls explodieren oder abbrennen.


    Das Thema ist wirklich ziemlich komplex, und was dem einen Akku nützt, kann dem anderen schaden.


    Gruß,
    Martin

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