Bresser 102/1350mm OTA-Traum & Wirklichkeit

  • Hallo in die Runde,


    ich bin selbstständiger Fertiger von Dreh- und Frästeilen in Alu und Edelstahl,
    von Durchmesser 8 bis 250 und arbeite auf professionellen CNC Drehzentren mit angetriebenen
    Werkzeugen.CNC Fräszentrum ist auch da,brauchen wir hier aber nicht.
    Ich kann mich zwar vor Arbeit kaum retten,aber hier mein Vorschlag:
    Ich fertige zum Selbstkostenpreis ein paar vernünftige und sauber gearbeitete,fertig eloxierte
    Linsenfassungen aus 2007er Alu als Prototypen zum testen.
    Wenn das dann was taugt könnte ich eine Serie auflegen und im Preis vermutlich im Rahmen bleiben.
    Allerdings müsste ich Skizzen,Maße usw. bekommen.
    Interesse?


    Grüße und CS,


    Marc

  • Guten Abend allerseits, vor allem auch an Rudi Idler und Herrn Quere/Wolfgang von Bresser !


    Um die Sache für mich hier zu beschliessen, möchte ich nur noch einige Anmerkungen machen :


    1. Das Gerät habe ich heute an Rudi Idler retourniert


    2. ich hatte nie die Absicht, einen Händler und/oder Hersteller zu
    schädigen, auch wenn mein Bericht nicht so ausgefallen ist, wie
    manche sich das vielleicht gewünscht hätten. Erstaunlicher Weise
    hat ausgerechnet, der, der sich hätte beleidigt fühlen können, sehr
    sachlich und konstruktiv reagiert: nämlich Herr Quere, dafür meinen
    Respekt. Das nun auch Rudi Idler unterschwellig vorgeworfen wird,
    er sei nicht in der Lage, einen Vorschraubring korrekt
    einzuschrauben, finde ich schon sehr traurig


    3. aufgrund der Art und Weise, wie ich und andere Beteiligte hier
    angegangen wurden, schliesse ich es für mich aus, zukünftig noch
    irgendwelche "Erfahrungen" zu aktuell erhältlichen Teleskopen,
    Montierungen zu schreiben.
    Ich bin durch meinen "Bericht" doch jetzt offenbar „verbrannt“.


    Nicht etwa, dass ich beleidigt wäre - ich kann Kritik vertragen, wenn sie sachlich und vernünftig vorgetragen wird. Ich bin auch keine Mimose.

    Nein,in dieser Foren- und Diskussionskultur liegt aber ein grundsätzliches Problem, ganz unabhängig von meiner Person !



    Es ist mittlerweile so, dass wenn irgendwo ein Erfahrungsbericht auftaucht, geradezu systematisch folgende Automatismen/Reaktionen und oder Unterstellungen erfolgen:


    1. ) Person x schreibt einen POSITIVEN Erfahrungsbericht, dann heisst
    es schnell: X kriegt bestimmt was vom Hersteller/Händler dafür.
    Habe es selber in einem anderen Forum schon mal gelesen, dass
    einem "Tester" unterstellt wurde, er hätte das Testgerät
    geschenkt bekommen !


    2. ) Person x schreibt einen NEGATIVEN Erfahrungsbericht, dann heisst
    es :
    Der hat keine Ahnung, hat an dem Gerät rum-manipuliert, will
    Hersteller/Händler-bashing betreiben


    Ich für meinen Teil habe für mich entschieden, dass ich mich dem nicht aussetzen möchte. Gerne stelle ich aber vielleicht einmal hin und wieder den einen oder anderen Klasiker im entsprechenden Forum vor. Zumindest hier wird man mir wohl keine Parteilichkeit oder Voreingenommenheit vorzuwerfen haben, denn diese Geräte werden seit langem nicht mehr produziert.


    Wie gesagt, ohne beleidigt zu sein, würde ich manch einem Diskussions-Teilnehmer hier dennoch bitten, nicht immer gleich unter die Gürtellinie zu treten.


    Die Folge wird sein, dass sich irgendwann niemand mehr trauen wird, seine Erfahrungen mit neuen Produkten zu schildern – und das wäre schade !


    Ich persönlich habe daher höchsten Respekt vor denen, die dennoch unermüdlich „Test-„ oder besser „Erfahrungsberichte“ zumindest auf ihren eigenen Web-Seiten online stellen und sich sachlich mit Astrogerätschaften auseinander setzen.


    Und damit will ich in einem gewissen Sinne doch noch „Werbung“ machen :


    Wer an Geräteeinschätzungen durch erfahrene Sternfreunde mit dem dazugehörigen „dicken Fell“ interessiert ist, schaue z.B. mal gelegentlich auf der Seite von Sven Wienstein vorbei, oder auch in seine Link-Liste.


    http://www.svenwienstein.de/HTML/getestet.html


    Einer, der sich nicht unterkriegen lässt, allen Anfeindungen zum trotz – Respekt Sven, mache weiter so !


    Herzlichst grüßt, Michael


    Und uns allen noch eine friedliche Zeit !
    [;)]

  • Hallo miteinander,


    schade, dass eine Vorstellung eines neuen Produkts so in Spekulationen über Herstellkosten abdriftet und dabei Frust bei denjenigen Personen erzeugt, die im Interesse der anderen Astrointeressierten Ihre Meinung zu einem Gerät darstellen und sich die Arbeit machen.


    Ich fand es gut, dass Michael/wambo seine persönlichen und somit auch möglicherweise subjektiven Eindrücke schildert und bebildert. Wo steht geschrieben, dass sein persönlicher Erfahrungsbericht objektiv sein muss? Und ich muss sagen, er hat nicht auf Bresser eingedroschen sondern seine Meinung und Wünsche zu den von ihm gemachten Erkenntnissen dargestellt. Seine Enttäuschung wird man ja wohl noch kundtun dürfen. Hut ab und vielen Dank dafür!


    Ich hoffe, Michael, Du überlegst Dir das alles nochmal, wenn die Emotionen abgekühlt sind, und schreibst mal wieder einen Erfahrungsbericht über neue Geräte, an denen bestimmt viele interessiert sind. Ich bin es zumindest.


    Man kann es eh nicht allen recht machen. Wir sind hier nicht in einer Universität und Dein Bericht muss nach meinem Empfinden auch keine nach wissenschaftlichen Methoden erstellte Abschlussarbeit sein. Wer das hier erwartet, der muss mit Enttäuschungen rechnen und andere Quellen suchen. Das ist zumindest meine Ansicht.


    Solange Bresser und JOC ihre Kalkulationen nicht offen legen (ich würde es nicht tun), sind die Kostendiskussionen erst mal Spekulation. Und selbst wenn man für das verlangte Geld mehr Qualität reinstecken könnte, mindert dies bei gleichbleibendem Preis die Marge. Und ja, oft regiert halt der Rotstift. Ich wünsche mir auch an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Qualität oder Genauigkeit bzw. weniger Serienstreuung. Aber nachdem Bresser dies nun wahrgenommen hat und diese Anregungen auch aufnehmen will ist ja schon etwas Positives damit bewirkt worden. Dazu hätte es die ausufernden Kostendiskussionen nicht gebraucht. Aber gut, die Kollegen wollten das eben auch loswerden und diskutieren. Das würde ich an Michaels Stelle aber nicht auf den Bericht beziehen.


    Ich hoffe, dass Michael auch weiterhin Erfahrungsberichte schreiben wird. Ich finde es gut, dass die beteiligten Hersteller und Händler den Bericht richtig einschätzen und bewerten - das ist zumindest mein Eindruck.


    Ich wünsche allen weiterhin viel Spaß am Hobby.


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo allerseits,


    ....über die hier vorgestellte ,,minderwertige" Objektivfassung muß man nicht diskutieren, das ist Fakt.


    ...aaber... <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...sollte der Bresser Z-Spiegel soo schlecht sein ?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">..JA, ist er! ...ich hab 3 Stck. davon, jeder zeigt (am selben Teleskop) ein anderes(-farbiges) Bild, aber nie wirklich scharf über 100-facher Vergrößerung.


    Michael, ich möcht dir nicht zu nahe treten u. deine Beobachtungen nicht anzweifeln, aber so hast du nur das Gesamtsystem (Original-ZS-Refraktor) getestet.
    Um die opt. Qualität des Refraktors auch sicher zu beurteilen, hättest du besser mit einem guten ZS oder oder besser ohne ZS beobachtet....aber, wem sag´ ich das[;)]

  • Hallo Michael,


    Auch von mir noch mal herzlichen Dank, für diesen aufschlussreichen und detaillierten Bericht über den langbrennweitigen Fraunhofer. Wirklich schade, dass ein so vielversprechendes Teleskop an so einem zentralen Detail wie der Objektivfassung krankt.


    Ich möchte Dich aber auch bitten, Dich von einzelnen Stimmen nicht davon abhalten zu lassen, hier weiterhin zu schreiben. Du hast hier überwiegend Zuspruch erfahren, nicht nur von den Foristen, auch von Deinem Händler und sogar vom kritisierten Hersteller des Teleskops! Mal ganz ehrlich, das ich doch wohl die höchste Weihe, die einem kritischen Bericht widerfahren kann! Also lass Dich nicht von einzelnen Quengelanten (schöne Wortschöpfung) verunsichern. Das ist normal im Internet. Sobald man einen Standpunkt bezieht, erntet man Widerspruch oder gar Hate. Das ist leider normal und sollte einen nicht zum Verstummen bringen. Im Gegenteil!


    Also lass Dich nicht verunsichern oder gar zu einem Rückzug drängen. Eine gewisse Dickfelligkeit gehört zum Schreiben in Foren nun mal dazu. Und so wie ich Dich einschätze, ist Dein Fell auch dick genug um solche Kommentare auszuhalten. [:D]


    Also: locker bleiben und weitermachen.
    Marcus


    EDIT: Dusseligen Fehler berichtigt.

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,


    oha, danke Alfons, das gäbe der Sache natürlich noch eine weitere mögliche Wende... : Wir stellen uns vor, da kommt womöglich ein perfekt von Herrn Idler als Fachmann justiertes Teleskop ins Haus, das auch den Transport gut überstanden hat und justierstabil ist - aber weil der ZS nichts taugt liefert es nicht das erwartet gute Bild. Weil man aber vorher die lumpige Plastikfassung beim Inspizieren entdeckt hat, liegt der Verdacht nahe, dass dort die Ursache liegt und man schraubt sie auf und sieht sich bestätigt - obwohl da vorne womöglich alles perfekt zueinander sortiert war... Auch das ist wieder nur eine Spekulation, die sich im Nachhinein nicht mehr abklären lässt.


    Ich will damit, wie Alfons auch, keinesfalls einen neuen Schuldigen anprangern, bitte um Himmels willen nicht missverstehen, hörst Du, Micha? (Das wollte ich mit den anderen Szenarien zuvor übrigens auch nicht. Und auch irgendwelche Gürtellinien oder Majestätsbeleidigung lagen mir fern, das kam wohl falsch rüber. Mich interessiert einfach nur die Wahrheit, ich wuesste oft leidenschaftlich gern, wie sich die Dinge wirklich verhalten, das ist alles. Ist wie bei einem Krimi, wer war's? Oder waren es mehrere, oder ein Unfall oder, oder? :) Mann weiß nun aber manchmal leider nicht, und kann auch nicht mehr feststellen, ob es so oder ganz anders war, oder von allen Szenarien ein bisschen mehr oder weniger zutrifft. Tatsache ist nur, genau solche verwickelten Geschichten passieren halt. Es gibt eben viele Varianten, die zu dem mauen Endergebnis beim Test unter dem Himmel geführt haben können, und je mehr Varianten aufkommen, umso mehr Möglichkeiten gibt es auch, sich über die wahre Ursache, oder mehrere Ursachen, zu irren. Und mancher ist dann gern schnell bei der Hand, irgendjemanden oder irgendetwas zu verdächtigen oder für das Geschehen verantwortlich zu machen, da nehme ich mich nicht aus. Man darf aber Nie Nie Nie vergessen, wie leicht man sich da irren kann...


    (Am Rande, das ist eigentlich interessant. Es gibt übrigens ziemlich viele psychologische Untersuchungen darüber, die uns zeigen, dass wir Menschen ziemlich schlecht darin sind, in einem Geflecht von vielen Wechselwirkungen die jeweils wenigen aber entscheidenden Ursache-Wirkungsbeziehungen oder Zuordnungen schnell und klar zu erkennen. Das überfordert uns oft, und so kommt es oft zu Fehlzuschreibugen. Manche davon halten sich so hartnäckig, dass sie als urban legends oder Irrlehren immer wieder weitergegeben werden, Astrologie, Homöopathie usw... Deswegen hat man letzlich ja auch die Wissenschaft mal erfunden, und deren strenge Methodik, um sich vor den Fallstricken unseres Denkens zu schützen. Einstein erzählte dazu immer gerne ein schönes Rätselbeispiel, - aber das führt nun wirklich zu weit. Oder wenn man sich mal anschaut, wie schaurig die Justiz mit bewiesenen Justizirrtümern umgeht, und wie schäbig zu Unrecht verurteilte unschuldige Menschen behandelt werden, dann wird einem schwarz vor Augen, das ist nicht lustig.)


    Aber genug. Wenn Bresser dem Teleskop ein bessere Fassung spendieren würde, wäre das in jedem Fall begrüßenswert. Und wenn Micha sich nicht abhalten liesse, auch weiterhin seine Test und Eindrücke hier zu präsentieren, wäre auch das ein Gewinn. Fehler passieren jedem, und sind, wie ein chinesisches Sprichwort sagt, Stufen auf denen der Kluge emporsteigt.


    Schönes WE,
    Mathias

  • Hallo Mathias,


    die Aberrationen, die Michael beobachtet hat, waren rotationssymmetrisch. Damit kann man einen um 45 Grad geneigten Zenitspiegel als Fehlerquelle mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschliessen, denn


    - sollte der Zenitspiegel eine allgemein schlechte Oberflaeche haben, so wuerde sich das in einem unregelmaessigen Abbild bemerkbar machen.


    - sollte der Zenitspiegel einen zu grossen residualen Kruemmungsradius aufweisen (d.h. Spiegel nicht plan, sondern konvex oder konkav), so waere das Ergebnis ein per definitionem nicht rotationssymmetrischer Astigmatismus.


    - Michael berichtet von signifikanten chromatischen Effekten, die durch einen ZenitSPIEGEL definitionsgemaess nicht erzeugt werden koennen.

  • Danke für diesen Beitrag,



    [/quote]
    Leider kommt ständig solches wenig oder ganz unbrachbare Zeug auf den Markt, die Anbieter finden dabei auch Abnehmer aus dem Bereich der unerfahrenen Einsteiger- und das ist wohl auch die Zielgruppe.


    Umsatz gemacht und die Links von Michael zeigen ja- es gibt Käufer, die begeistert sind. Entweder fällt also die Qualität des Teleskops um Welten unterschiedlich aus oder der begeisterte Nutzer hat noch wenig Ahnung.


    Langfristig wird aber schlechte Qualität immer zu einem Bumerang für den Anbieter, es spricht sich herum, dauert manchmal nur etwas länger. Dann hilft es irgendwann auch nicht mehr, wenn auch gute Produkte unter einem Namen vertreten sind. Dann ist irgendwann der Name einer Marke am Boden. [xx(]


    Gruß
    Stefan
    [/quote]

  • Hallo,


    ein 102/1350mm Achromat HAT einen Restfarbfehler - dies ist kein Produktionsfehler sondern Physik. Vor Jahren besaß ich einmal einen (guten) Vixen 80L (80/1200mm), auch der hatte am Mond und den hellen Planeten noch einen leichten Blausaum.


    Durch den Bresser 102/1350 habe ich am letzten ITV den Jupiter gesehen, der Blausaum war - wie erwartet - etwas stärker als der, den ich vom Vixen in Erinnerung hatte. Er war aber keineswegs katastrophal, man darf halt auch an einen langbrennweitigen &lt;you name it&gt;-hofer nicht mit den Erwartungen einer apochromatischen Optik herangehen.


    Ein schönes Wochenende,


    Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hi Gerd,


    ich denke schon, dass Michael eine Restchromasie von einem durch ein fehlerhaftes Objektiv erzeugten Farbfehler unterscheiden kann. Er hat ja schon durch genug Referenzoptiken geschaut. Das Bild, wie er es beschrieb, war flaechig und bunt. Bei Restchromasie sieht man einen nadelscharfen Stern mit einem blauvioletten Halo drumherum.


    Ein rundes, flaechiges und farbiges Abbild laesst mich eher auf einen falschen Abstand der Linsen schliessen, oder auf falsche Radien ... oder vielleicht eine Linse falsch herum eingesetzt? Laesst sich natuerlich aus der Ferne schlecht beurteilen, denn ich habe das Abbild ja nicht selbst gesehen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hi Gerd,


    ich denke schon, dass Michael eine Restchromasie von einem durch ein fehlerhaftes Objektiv erzeugten Farbfehler unterscheiden kann. Er hat ja schon durch genug Referenzoptiken geschaut. Das Bild, wie er es beschrieb, war flaechig und bunt. Bei Restchromasie sieht man einen nadelscharfen Stern mit einem blauvioletten Halo drumherum.


    Ein rundes, flaechiges und farbiges Abbild laesst mich eher auf einen falschen Abstand der Linsen schliessen, oder auf falsche Radien ... oder vielleicht eine Linse falsch herum eingesetzt? Laesst sich natuerlich aus der Ferne schlecht beurteilen, denn ich habe das Abbild ja nicht selbst gesehen.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen,


    interessant, ja das hat mich auch gewundert, normalerweise dominiert bei FHs der Farblängsfehler und nicht der Gaussfehler, wie bei EDs. Ersterer ist eher abhängig vom Glasmaterial und der Linsenpaarung, letzter eher abstandsabhängig. Was Micha beschreibt entspricht aber eher letzterem, und so beschlich mich auch schon der Verdacht einer irgendwie (womöglich unabsichtlich und unbemerkt) "veränderten" Stellung der Linsen. Ich will die Spekulationen aber nicht zu weit treiben. Es gibt so viele Einflüsse, die unbemerkt geblieben sein können, vielleicht tat auch der schlechte womöglich nicht austemperierte ZS das seinige, das schlechte Seeing, das sich schon mal von einer auf die andere Minute ändern kann, vielleicht war ein Temperatursprung mitbeteiligt, (Winter, ungeheizte Lagerhalle des Paketdienstes usw.) den der Sitz des Vorspannrings nicht gut verkraftet hat, usw. usw.


    Wie auch immer, wir können hier viel spekulieren, aber so gut wie nichts sicher ausschliessen. Deshalb ist es vielleicht besser, das jetzt zu stoppen. Auch wenn es sich vielleicht nie ganz klären lässt, die Sache ist doch auf einem guten Weg. Herr Idler wird beide Teleskope weiterleiten, und der Hersteller und ein anderer Optikfachmann werden sich wahrscheinlich dazu äußern, dann wissen wir mehr. Und wenn Bresser die Fassung konstruktiv nachbessern kann, wäre das in jedem Fall zu begrüßen.


    Gruß,
    Mathias

  • Hallo liebe Hobby-Kollegen,


    da habe ich mit meinem bescheidenen Bericht über meine persönlichen Eindrücke zum Bresser 102/1350 mm FH ja ganz schön was ausgelöst[:0]


    Das war in dieser Art ganz sicher nicht meine Absicht und es wäre mir auch lieb, wenn die Kollegen vom anderen Forum sich deswegen nicht weiter in die Haare kriegen und sich wieder vertragen[;)]. Das muss nicht sein und wir wollen doch alle irgendwie einfach nur unser schönes Hobby ausüben - egal ob mit Spiegel oder Linse.


    Da der Bericht wie gesagt, auch im Nachbar-Forum heiss diskutiert wurde/wird, möchte ich für mich selber und auch allgemein mal vielleicht etwas entschärfendes, aber vielleicht dennoch konkretes zum Ausdruck bringen - quasi als Quint-Essenz des Ganzen :


    1. mir wurde zum Teil auch per mail vorgeworfen, ein Refraktor-Hasser zu sein. Das ist schlicht albern - im Gegenteil bin ich ja sogar als "Liebhaber" ( klassischer ) Refraktoren bekannt. Gerade als Freund von Refraktoren hätte ich mich doch gefreut, zu einem positiveren Ergebnis zu kommen. Ich fühle mich aber selbstredend zur Wahrheit verpflichtet und "mein" Gerät konnte ich nun mal leider nicht positiv darstellen.
    Andernfalls hätte ich Werbetexter werden müssen [;)]


    2. Grundsätzlich bin ich nach wie vor in dem GLAUBEN, dass das eigentliche Doublet mit 4" und f/13 vermutlich gar nicht mal soo schlecht ist bzw. sein kann !


    3. Aufgrund der suboptimalen Fassungskonstruktion ( Hauptschwachpunkt ist für mich EINDEUTIG der wabbelige, flexible Vorschraubring ) war es mir persönlich aber einfach nicht möglich, Punkt 2 zu verifizieren, da ich auch keine tiefgreifenden Eingriffe am Gerät vornehmen wollte !


    4. Sowie ich unterrichtet bin, soll mindestens ein Exemplar des Refraktors an Herrn Grzybowski gesendet werden. Er kann sowohl messtechnisch als auch mechanisch spezifiziertere Aussagen zur Fassung und Qualität der eigentlichen Optik beisteuern.


    Für mich ergeben sich daraus bis dato folgende Grunderkenntnisse, die gar nicht mal hoffnungslos sein müssen :


    A) ich gehe davon aus, dass die eigentliche Optik in einer vernünftgen Fassung durchaus gut sein könnte/sein wird


    B) auf dem Sucher muss ich nicht länger herumreiten. Dies ist ein Schwachpunkt, den der Hersteller mit bei ihm vorhandenen Alternativen ohne großen Aufwand beseitigen kann


    Mein bescheidener, konstruktiver Vorschlag an Bresser :


    - es muss nicht zwingend eine Metallfassung sein
    - eine Kunststoff-Fassung sollte aber etwas dickwandiger sein
    - der Kunststoffvorschraubring sollte zwingend
    torsions-/verwindungssteif sein - also dicker oder steiferes
    Material !
    - Ihr solltet versuchen, das sektionale und grobgängige
    Einschraubgewinde durch ein vollumfängliches Feingewinde zu
    ersetzen. Dies würden den Vorschraubring erstens besser "stützen"
    bzw. sicherer im Gewinde halten UND liesse eine feinfühligere
    Dosierung der Verschraubung zu.


    Gibt der ASB Kunststoff das verarbeitungsmäßig her ? Sonst müsstet
    Ihr ggf. einen anderen Werkstoff wählen.


    MfG Michael

  • Hallo Micha,
    also ich habe ja deine Erfahrungen mit dem Gerät auch sehr interessiert verfolgt und möchte es mal ganz klar sagen...du hast sehr schön und gefühlt sachlich/neutral geschrieben! Vorzuwerfen hast du dir gar nix! ! !
    Also...lass dich NICHT kleinkriegen!


    Viele Grüße
    Armin

  • Hi Michael,


    zu nebenan- wenn jemand nicht unterscheiden kann zwischen berechtigter Kritik an einem Produkt oder Kritik an einem optischen System- und Kritiker dann als <b>Refraktor-Hasser</b> beschimpft und verunglimpft- das sagt über diese Person doch alles aus. Mehr muss man dazu nicht überlegen und schreiben. [V]


    Deine Beschreibung und auch die Reaktion des Händlers und seitens Bresser gibt dir vollkommen Recht. Also mach dir keinen Kopf wegen ein paar dummer Antworten, mit denen das Ding schöngeredet werden soll bzw. dir und/oder dem Händler "unsachgemäße Bastelarbeiten" unterstellt wurden.


    Da nebenan auch der Punkt angesprochen wurde- die Fassung für 102mm- Optiken wäre ja prinzipiell gleich. <b>Nein</b>- das <b>kann</b> sein, muss aber nicht so sein. Die Chinesen beziehen ihre Teile für ein Produkt durchaus schnell mal von einem anderen Zulieferer, da wird auch auf den Einkaufspreis geschaut. Und falls die Fassung für den langen 102-er von einem anderen Lieferanten kommt kann das durchaus das Problem mit zu weich erklären.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Michael,


    ich denke du musst dir da keinen Vorwurf machen, wenn das gute Stück Mängel hatte dann hat es sie nun mal und dann ist es selbstverständlich auch ok diese zu benennen.
    Schade ist halt nur was Andere im Nachbarforum aus deinem Bericht gemacht haben und zu was sie versuchten ihn zu missbrauchen.
    Aber lassen wir das.
    Wie du ja auch schon vermutest spricht einiges dafür das die Linsen wenn das leidliche Problem mit der Fassung im Griff hat durchaus eine ordentliche Abbildung liefern könnten.
    Das zeigt auch die Aussage deines Händlers.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die misslungene Objektivfassung dieses 102/1350 ist leider nicht justierstabil. Ich hatte mir viel Mühe gegeben, um das Objektiv einigermaßen "hinzubiegen" - justieren kann man dazu eigentlich nicht nennen - hat dann auch ganz gut geklappt: mit dem 5 mm Okular war am künstlichen Stern ein schönes, rundes Beugungsscheibchen sichtbar, umgeben von Beugungsringen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Er hatte es ja schließlich schon einmal soweit das der K Stern im 5mm Okular ein schönes rundes Beugungsscheibchen zeigte und das hört sich erst einmal ja ganz hoffnungsvoll an.
    Das Problem war ja das es dann Zuhause bei dir offensichtlich nicht mehr so schön aussah.
    Dem Händler war nach eigener Aussage ja auch klar das die Freude am schönen runden BS wohl nicht von allzu langer Dauer sein wird.
    Ich hätte mir gewünscht das er wenn ihm das schon so klar ist diesen Refraktor gar nicht erst ausgeliefert hätte.


    Ich will den schwarzen Peter aber nicht ihm zuschieben.
    Er hat einige Zeit in das gute Stück investiert und wollte sicherlich auch irgendwo zumindest ansatzweise eine Entlohnung für seine Mühe.
    Einen richtigen Stundensatz kann man bei derartigen Unternehmungen ja eh nicht ansetzen, das ist immer ein Zuschuss Geschäft und man muss es eher unter Hobby abrechnen.
    Einen Vorwurf mache ich da schon eher dem Einkauf von Bresser.
    Hätten die ihre Hausaufgaben gemacht und sich auch mal angeschaut was sie da eingekauft haben wäre der Händler erst gar nicht in die Situation gekommen sowas dann richten und an den Mann bringen zu müssen.


    Nun gut nun ist es wie es ist und wir sollten überlegen was man aus der Situation nun macht.
    Du hast dir ja schon Gedanken gemacht.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">- es muss nicht zwingend eine Metallfassung sein
    - eine Kunststoff-Fassung sollte aber etwas dickwandiger sein
    - der Kunststoffvorschraubring sollte zwingend
    torsions-/verwindungssteif sein - also dicker oder steiferes
    Material !
    - Ihr solltet versuchen, das sektionale und grobgängige
    Einschraubgewinde durch ein vollumfängliches Feingewinde zu
    ersetzen. Dies würden den Vorschraubring erstens besser "stützen"
    bzw. sicherer im Gewinde halten UND liesse eine feinfühligere
    Dosierung der Verschraubung zu.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das klingt vernünftig.
    Als Sofortmaßnahme könnte man überlegen den Vorschraubring zu verstärken, zb in dem man da noch etwas rein klebt das ihn steifer macht.
    Das könnte schon einiges bringen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibt der ASB Kunststoff das verarbeitungsmäßig her ? Sonst müsstet
    Ihr ggf. einen anderen Werkstoff wählen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also ABS ist ein sehr hochwertigster Plastik Werkstoff.
    Gehäuse aus ABS sind immer deutlich teurer als billiges PVC oder ähnliches. Wenn du hochwertige Produkte erwirbst weist der Hersteller als besonderes Qualitätsmerkmal gerne auf das hochwertige ABS hin.
    Wichtig für die Produktqualität ist aber letztlich auch immer das verwendete Spritzgießwerkzeug.
    Gerade bei so Sachen wie Gewinde hängt viel von der Qualität des Werkzeuges ab.
    Man kann heutzutage aber Werkzeuge fertigen mit denen auch sehr präzise Teile inklusive Gewinde gefertigt werden können.
    Denken wir nur an die wirklich filigraneren präzisen Plastik Teile die zb. in einer Digicam stecken.
    Also prinzipiell geht das durchaus wenn man will.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    deine Gedanken finde ich interessant - zwar bin ich Werkstofftechniker, aber mit der Erstellung von Kunststoffgewinden kenne ich mich zugegebener Maßen nicht so aus.
    Werden diese eigentlich überhaupt geschnitten bzw. gepresst, oder können sie gar gleich in einem Zug in der Form mitgespritzt werden ?


    Ist jetzt evtl. etwas OT würde mich aber mal interessieren, auch was für Toleranzen da überhaupt einhaltbar sind.


    MfG Michael

  • Hallo Michael,


    also die Gewinde werden natürlich in der Regel gleich mitgespritzt, Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Es kann sein das eine Nacharbeit nötig ist weil sich Grat gebildet hat aber in der Regel hat man auch das heutzutage sehr gut im Griff so das man tatsächlich das Plastikteil inklusive Gewinde gleich so verwenden kann wie es aus der Maschine kommt. Klar den Anguss wird man natürlich entfernen müssen.
    Damit das mit der nötigen Präzision gelingt ist natürlich ein erfahrener Konstrukteur des Werkzeugs nötig der alle Tricks und Kniffe beherrscht.
    Schrumpfmaße , Vordrücke, Temperraturverteilung im Werkzeug usw. heute ist wirklich sehr vieles möglich wovon man früher nur träumen konnte.
    Das verarbeiten unterschiedlicher Materialien, komplexe 3 D Strukturen und vieles mehr.
    Und das alles in einer erstaunlichen Qualität.
    Der neuste Trend ist die Vakuum Technik.
    Hier wird die Luft vor dem einspritzen des Plastiks aus der Form gezogen.
    Dadurch werden geringere Einspritzdrücke möglich was zu weniger Gratbildung beiträgt.
    Und filigrane Strukturen werden dennoch vernünftig ausgeformt.


    Grüße Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Boetschge</i>
    <br />Hallo in die Runde,


    ich bin selbstständiger Fertiger von Dreh- und Frästeilen in Alu und Edelstahl,
    von Durchmesser 8 bis 250 und arbeite auf professionellen CNC Drehzentren mit angetriebenen
    Werkzeugen.CNC Fräszentrum ist auch da,brauchen wir hier aber nicht.
    Ich kann mich zwar vor Arbeit kaum retten,aber hier mein Vorschlag:
    Ich fertige zum Selbstkostenpreis ein paar vernünftige und sauber gearbeitete,fertig eloxierte
    Linsenfassungen aus 2007er Alu als Prototypen zum testen.
    Wenn das dann was taugt könnte ich eine Serie auflegen und im Preis vermutlich im Rahmen bleiben.
    Allerdings müsste ich Skizzen,Maße usw. bekommen.
    Interesse?


    Grüße und CS,


    Marc
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin Marc & all,


    Danke Marc, für die Bereitschaft, hier zu helfen (komisch, das kein anderer hier auf Dein nettes Angebot eingegangen ist) !


    Mal so ganz grob über den Daumen ... was schätzt Du denn, wie da ein Selbstkostenpreis läge? Ich hab von so etwas NULL Ahnung ;)


    Wo könnte man denn besagte Skizzen der Fassungen herbekommen bzw: würde es Dir etwas bringen, eine originale Plastikfassung selbst zu bekommen, die Du dann quasi in Alu "nachbauen" könntest. Falls ja ... hat jemand (vielleicht der gute Rudi Idler) eine zu liegen und könnte diese für ein Zeitlang entbehren? Ich hab leider keine (und mein 102/1300er Vixen Pulsar hat eben eine Fassung aus Metall [;)] )


    Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass dieser 102/1350er mit einer guten Fassung echt etwas kann; denn die optischen Maße sind gut.


    Also, wenn wir hier es hinbekommen, nach Michas gutem Bericht eine für alle brauchbare und finanzierbare Verbesserung eines potentiell guten Refraktors hinzubekommen, wäre doch allen gedient!


    Greetz & SSE (schönen Sonntag Euch), Hannes

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