Mysteriöser vintage 101/1600 mm FH-nun komplett !

  • Hallo Micha,


    schönes Teleskop hast Du da ergattert und schon sehr gut aufgearbeitet!
    An das Objektiv kommt ja nun ein Fachmann ran.


    Das kenn ich:
    Ich hatte mal 1975 ein 76mm Objektiv in Messingfassung auf dem Flohmarkt für 65,- DM gekauft, das auch solche einseitigen Newtonringe zeigte.


    Mir hat damals, der Vater einer Buch + Schreibwaren Händlerin aus meinem Wohnort, der im Laden eine Urmacher, und Optikerwerkstatt hatte, geholfen ( der hatte mit 27 als Pazifist, in den 1940 zigern bei einem Onkel in Wetzlar, noch eine Optiker Lehre bis Kriegsende abgeschlossen, wie Er mir erzählte ),


    Ein wahrer penibler Tüftler machte sich Gleich über das Objektiv her breitete Deckchen aus, legte Seidenhandschuhe zurecht und holte Werkzeug und eine kleine Taschenlampe aus dem Schrank.


    Erst abblasen, dann wurde eine Brennweite von 1246mm festgestellt, dann hat Er das Objektiv mit den Reflexen eines variablen künstlichen Sterns auf den 4 Glasflächen auf auf Zentrierung geprüft.
    Fazit na das liegt ja gut daneben!


    Na dann werd ich mal, guten Abend ich melde mich!


    Nach 6 Tagen hat Er mich, nach der Arbeit an der Bushaltestelle abgepasst und mir das Endergebnis auf einem langem Montagebrett im abgedunkelten Raum vorgeführt!
    Er sagte mir kurz, beim Objektiv den optischen Istzustand ermittelt und notiert
    dann Objektiv geöffnet, dann alle Positionen notiert, dann alles zerlegt alle Gewinde gut gangbar gemacht und Alles gereinigt:


    Dann mit Roncigitter, Farbfiltern die beste Lage der Linsen zueinander und den besten Linsenabstand ermittelt! Zusammengebaut und wieder geprüft = 6 Tage getüftelt für so wenig Handgriffe wie nötig!


    Auf dem Tisch lag ein Blatt mit verschieden stark gebogenen Linienkreisen, das sind Ronchi Bilder sagte Er mir.
    Die hätte Er sich, mit diesem Spezialokular mit Roncigiter aus 100 Linien pro mm, angeschaut und damit alles in Einzelschritten justiert.


    Schau mal durch und sagte mir dabei, die hab ich mir solange mit Grün; Gelb; Rot; und Blau Filtern angeschaut und die Linsen solange verdreht und deren Abstand so lange verändert, bis diese Linien, bezogen auf Grün als Nullpunkt, am wenigsten gebogen erscheinen!


    Nach einander wechselte Er für mich die Farbfilter und sagte, male jetzt jeweils die mittleren 3 Linien auf das Blatt Papier so wie Du sie siehst.
    So machte Ich es, danach zeigte Er mir seine Zeichnungen, und sagt schau, dass war zu vor fasst alles durchgebogene Linien + unterschiedlich breit!


    Und so nach der Korrektur! Grün und Gelb waren gerade; Blau war schwer wahrnehmbar gebogen; rot leicht etwas stärker gebogen aber sonst parallel in den Abständen.


    Meine Zeichnungen zeigten die Linien nicht so sauber, in der Tendenz aber, genau so wie auch Er sie gezeichnet hat!
    Siehst Du ist Gleich!


    So nun hast Du ein guten langen echten Fraunhofer, der fast an ein Steinheil Objektiv erinnert, mit Maximum bei ca, 550nm Grün/Gelb!
    Anders bei kürzeren Brennweiten, da fallen dann Blau und Rot, aus dem Immer kleiner werdendem Schärfebereich raus und werden als Farbsäume selbst im Fokus sichtbar!


    ich war baff, dass war meine erste Bekanntschaft mit einem Optik - Roncitest!


    Auf meine Frage, was bin ich Ihnen schuldig, kam Junge, dass war nach Jahren von Brillengläser putzen und Gestelle richten, mal wieder eine richtige Optiker Aufgabe für mich, ich habe die Tage keine Müdigkeit gespürt, bis das so wie gesehen gepasst hat!
    Was soll ich Dir sagen, dort auf der Theke steht ein Schiffchen von der DLRG, Steck Zehn Mark da rein und gut iss!
    Aber wenn das Röhrchen fertig ist komm ich kucken Klar!


    Das Objektiv wurde in ein lackiertes Hartpapperohr mit 2 Blenden innen Schwarz, mit glattem Papprohr Schiebetubus auf Filzstreifen laufend und Messing Einsteckhülse fertiggebaut!
    Montiert auf verstärkter Flori Selbstbau - Montierung mit manueller Feinbewegung in beiden Achsen!


    > Wenn das Röhrchen fertig ist komm ich kucken Klar! <


    Das wurde 4 Wochen später auch getan und wir konnten mit 3 > 24,5mm ø Kellner Okularen > 32mm; 20mm; 12 mm; einem 18mm ø Mikroskop
    ein 16mm Ortho und 10mm Mittenzwey wurden ca. 30 Objekte ausgiebig beobachtet!


    Der Optiker kontrollierte sofort die Sternabbildung am Polarstern und sagt, schau, das hab ich gewusst, schau, komm schau, nadelfeine Sterne bei 100 Fach und vor + nach dem Fokus Bilderbuchmäßig, feine zarte Ringe zentrisch wie auf einer einer Schallplatte!
    Es blieb nicht der Letzte gemeinsame Astroabend!


    Bis zu kauf meines 125 /1300 Lichtenknecker, war das neben dem Quelle 114/900 Newton ein viel genutzte Beobachtungsinstrument!
    Der bei hellen Objekten von 2 - 0,7 mm AP besser als der kurzr F10 > 5 Zöller abbildete, der 5" LK hatte aber durch sein umfangreiches Zubehör System 64 für mich auch Vorteile gegenüber dem Selbstbau"!


    Sorry, aber das musste nun doch mal so über den freundlichen Uhrmacher / Optiker berichten werden, gelebter Enthusiasmus von Einem, der die volle innere Bestätigung für eine Spitzenleistung, die Er in seinem Spezialgebiet erzieht hat!



    Es kommt aber noch besser!


    1979 schenkte ich Ihm das Fernrohr mit Montierung, das Er stolz wie Oskar für den Ruhestand mit in die Eifel nahm, wir blieben aber in losen Kontakt bis 1990, dann besuchte Er öfter seinen Bruder in Ostdeutschland!


    Seine Frau fragte 2003 bei mir nach, ob ich es nicht seinem Enkel der nun 14 Jahre wäre erklären könnte, da der Opa das es nach langer Krankheit verstorben, nicht mehr machen konnte!


    Ich sagt zu und fand dort das Teleskop prima in Schuss, als einzige Neuerungen einen sehr guten und hellen und scharfen 30mm 8X Tasco Sucher und einen stabilen Tasco 24,5mm Metallokularauszug mit Zenitprisma am Teleskop und 1 SMS 9mm + 1 SMS 14mm Okular sowie ein 24,5mm Sonnenprisma von Pentax, zusätzlich im Okularkasten!


    Daneben in einem Regal auch 21 Beobachtungs Kladden von 1980 - 2002 in der alle Beobachtungen, penibel aufgelistet, beschriftet mit Zeichnungen bebildert und fortlaufend nummeriert eingetragen waren!


    Auflistung bis 2001, darin waren:
    354 Mondbeobachtungen mit 602 Zeichnungen
    287 Sonnenbeobachtungen mit 370 Flecken und Fackel - Zeichnungen
    215 Jupiter; 135 Saturn und 96 Mars 18 Uranus und 9 Neptun Beobachtungen mit Opposition + Positionskarten und insgesamt 230 Planetenzeichnungen


    63 Deepsky Zeichnungen davon 18 PN; 8 Gasnebel, der Rest Sternformationen und Kugelsternhaufen in 160 Beobachtungsberichten.


    Dann folgten 3 Kladden mit Sternbeobachtungen in den 471 Beobachtungen gelistet sind, 234 von Doppelsterne mit Distanz und Positionswinkel, mangels Spezial - Winkelmessokular, Position mit der Uhrzeit angegeben.
    74 Kleinplaneten Beobachtungen zur mit Bahnkurven - Zeichnungen zur Oppositionszeit.


    89 Veränderliche mit geschätzten ( nach Argerländer Methode ) und gezeichneten Helligkeitskurven


    38 Kometen Beobachtungen mit 23 Zeichnung und 16 Bolidensichtungen.


    Ich dachte schon, ich selbst hätte ja eine ganze Menge an Beobachtungen hinter mir! Aber das hat mich in der Menge und peniblen Ausführung schon beeindruckt!
    So Professionell der durfte sich wirklich Astronom nennen!



    Der Junge astrointeressierte Neffe wurde an 3 Wochenenden eingewiesen und begann auf meine Anregung hin, die Mond und Planeten Beobachtungen seines Großvater Nachzubeobachten!


    Für den 2. Besuch war ich zu Kaffe und Kuchen eingeladen.


    Da Erzählte Sie mir, ich kenne ja die Geschichte von dem Teleskop von Anfang an, wissen Sie, wie der hier auf geblüht ist mit dem Fernröhrchen, nicht eine Minute hatte der Langeweile als Rentner und ich war voll mit eingebunden, kein Vergleich zu der früheren Geschäftszeit, an der Er Abends nur noch seine Ruhe haben wollte!


    Er hat sich da richtig rein gekniet und sich eingelesen, selbst in unseren Südfrankreich Urlauben musste das Teleskop und einige Bücher mit!


    Schauen sie hier des Büchlein " Der Amateurastronom " von Joachim Herrmann und hier die Jahrbücher " der Sternenhimmel" Nach Robert A Neaf, die sind fasst zerfleddert, die hat Er förmlich Tag für Tag abgearbeitet!


    Dann sagte er mir im ersten Jahr in Frankreich, Mensch warum habe ich nur früher nicht die Zeit gefunden für dieses Hobby, sagte Er schmunzelt mit einem Klaps auf seine Stirn, wenn ich mir Vorstelle was ich alles verpasst habe!
    Eine Minute danach, klappt Er den Sternkalender zu, komm Schatz mach essen, gleich wird es Dunkel!


    Ist das nicht Interessant, was so ein Zufallskauf, von einem alten Messing Objektiv für 65,-DM, auf dem Flohmarkt, den ich nur wegen ungewollter Wartezeit aufgesucht hatte, alles in Gang setzen kann, und 43 Jahre lang seine eigene Geschichte und Die, von sonst nie so zusammengekommener Menschen schreibt!


    Angesicht dieser Geschichte und den Beobachtungskladden, kann ich mansche Anfrage zu einem Kellerfund, Erbstück oder Web - Angebot, kann ich mit 60 - 80mm überhaupt was sehen!
    Oder Kommentare, wie mach Dir mit so einem kleinen Röhrchen, mit der lichtschwachen Optik auf einer Holzklotz Montierung und kleinem Bildfeld mit den 24,5 mm Miniatur Okularen keine allzu großen Hoffnungen viel zu sehen!, nur noch wundern!


    Klar ! So richtig beginnt Astro ja erst mit einem 200/1200 mm Dobson!


    Na? finden wir in Deutschland Einen, der so eine Beobachtungsliste mit seinem 200mm Einsteigerdobson zusammenkriegt!


    Ich hoffe es hat euch gefallen.

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Günter,


    Was für ein toller Bericht. Vielen Dank.
    Ich lese hier im Klassikerboard ja auch immer fleißig mit. Vielleicht sollte ich mir auch einmal so einen schönen alten Refraktor anschaffen. Aber erst mal werde ich meinen alten Tasco 60/700 angehen, der in Einzelteilen bei mir und meinem Neffen in Gebrauch ist.
    Aber das wird ein anderes Thema.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Markus,


    ja die kleinen alten Röhrchen sind nicht schlecht, wenn man sie richtig ausnutzt!
    Wenn man die Qualität der Zeichnungen in der Menge sieht ist man Baff was sich der Eisteiger mit 66 Jahren noch alles angeeignet hat, das ist aber sicher auch der beruflich in Fleisch und Blut eingegangene Disziplin geschuldet!


    Man ist aber oft verblüfft was dann in Kombination mit einer Guten, wenn auch kleinen Optik rauszuholen ist!
    Ein Grund dafür ist, das man Heute von großer Öffnung verwöhnt, dies Teleskopgrößen visuell völlig unterschätzt!
    Man vergisst, dass Sie selten bis nie eine Komplette oder gar mehrere Turbolenzzellen erfasst oder anschneidet und deshalb schon so viele Details ruhig sauber erkennen kann!


    Hier hab ich am 70 mm Lidl Teleskop einfach mit dem Zeichenbrett auf den Knien mal konzentriert losgelegt und erst drinnen bei weißlicht gesehen, wie gut es geworden ist.

    Ich zeichne immer nur am Teleskop alles fertig und nicht nachher am Schreibtisch aus dem Gedächtnis die Feinarbeiten, damit nur das gesehene auf dem Papier ist!


    mit 70/700mm Lidl FH Refraktor

    Die Krater Cleomedes; Burckhardt, Peirce + Swift
    Mit Vergrößerung von 100 -194 Fach

    http://www.g2-astronomie.de/phpbb2/viewtopic.php?t=58


    Ich fand meine Zeichnung gut, aber Seine Zeichnungen, waren noch einen Tick besser, was sicher der Vielzahl der zeichnerischen Übung geschuldet ist!


    Auch hier macht Übung den Meister!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Moin Günther,


    wirklich schöner Bericht von Dir, Danke! Das hat - beim Ganzen "noch größer, noch elektronischer, noch dickere Öffnung etc." - so einen herrlich geerdeten Geschmack und umschreibt DAS, was unser Hobby eigentlich treiben sollte .. Begeisterung und ein wirkliches Ausnutzen dessen, was auch ein kleineres Gerät so zu Leisten imstande ist. In meinen Augen wurde hier Astronomie sehr viel intensiver und liebevoller betrieben, als dies heute mit all den x-tausend-€-Ausrüstungen getan wird. Natürlich kommen heute tolle Photos als Ergebnisse zutage ... aber so eine Mond- oder Sonnenfleckenzeichnungsreihe ... hat irgendwie "mehr" für mich.
    Und ... Astro .. nee beginnt doch nicht mit 200mm ... das müssen schon mindestens 500mm sein ... sonst sieht man doch garnichts *grins* Ich werde heute mit einem nicht astrofähigen 90mm Vixen-Refraktor "Astro" machen ... und das auch noch bei einem 4er Himmel ... *lach* .. sofern die Wolken das zulassen *würg*


    Aber ... eines noch: warum gibst Du denn Deinen LK-Traum ab? Sowas bekommt man doch kaum wieder ... Ich würd den ja gerne nehmen, aber ich hab einfach schon zuviel.


    Schöne Grüße Hannes

  • Moin Günter!


    Danke für deine Schilderung des Werdegangs eines Refraktor-Objektivs. Ich denke aber auch, die Älteren hier lönnen mit solchen Beschreibungen vom Enthusiasmus eines Amateurastronomen mehr anfangen als die Jüngeren.
    Da treffen die folgenden Aussagen genau den Kern:
    > ...kann ich mit 60 - 80mm überhaupt was sehen!
    > ...mach Dir mit so einem kleinen Röhrchen, mit der lichtschwachen Optik auf einer Holzklotz Montierung und kleinem Bildfeld mit den 24,5 mm Miniatur Okularen keine allzu großen Hoffnungen viel zu sehen!


    Ich hatte über 20 Jahre lang für meine Himmelsbeobachtungen "nur" ein 8x56-FG und einen 50 mm Bresser Kaufhaus-Refraktor zur Verfügung. So - und nicht anderes - lernt man das Beobachten am Himmel! [^]
    .

  • Hallo Micha,
    danke das Du uns teilhaben lässt an der Renovierung und Verbesserung Deines 101/1600. Die neue Zentrierung schaut doch schon recht gut aus. Ich bin gespannt wie die Abbildung ist, gehe aber davon aus, dass die schon recht gut sein wird. Warten wir auf den ersten Einsatz am Himmel. [:)]


    Hallo Jürgen,
    danke, dass Du uns die Geschichte Deines 76/1250 Objektivs geschrieben hast. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass dieses optimierte 3" f/16,4 Objektiv sehr schön abgebildet hat und Dir und dem Optiker jede Menge Freude bereitet hat.
    Ich hab zwar "nur" einen Vixen 80L (80/1200), aber auch damit macht das Beobachten immer wieder Freude. Mit 3" kann man schon erstaunlich viel beobachten und auch schon relativ viele Details erkennen.
    Die Zeichnung der Mondkrater ist wirklich sehr schön geworden. Leider besitze ich nicht soviel Geschick beim Zeichnen. Gelegentlich habe ich es aber auch schon versucht.
    Servus,
    Roland

  • Hallo,


    ich muss mal eben kurz auch meinen Dank an Günter hinterlassen - eine wunderbare warmherzige, und hier an dieser Stelle unerwartete, Kurzgeschichte. Ich glaub, ich druck das aus und lege es zu meinem Astropapierstapel dazu.


    Einfach nur schööön :-).


    LG,
    Walter

  • Hallo Günther,


    Danke für deine einfühlsame und berührende Geschichte !
    Im Moment mache ich mir Gedanken zur Montierung - leider ist meine LXD650 noch nicht wieder daheim und momentan habe ich nur EQ5-Klasse Montis hier....das wird eng. Aber zum Anspechteln wirds reichen (müssen ).


    mfG Michael

  • Hallo Günter,


    auch mir war es eine Freude, Deinen schönen Bericht zu lesen. Danke!


    Michael: Respekt, dass Du Dich an die Aufgabe, ein Refraktorobjektiv zu zentrieren, herangewagt hast. Ich kann mir vorstellen, dass die Abbildungsqualität jetzt schon recht ordentlich ist, wozu das kleine Öffnungsverhältnis beitragen könnte. Auf das Ergebnis Deines Sterntests (vor der professionellen Behandlung des Objektivs durch Wolfgang Grzybowski) bin ich gespannt.


    CS
    Ulrich

  • Hallo Hannes,


    das hatte ich dir doch am 13.2.18 per e-mail beantwortet!


    Hier noch mal was für Jene die sich nichts unter einer Flori - Montierung vorstellen können, hier mit einem 60 mm Selbstbau Refraktor.
    > das Foto fand ich unter Flori - Montierung bei Google <


    Gebaut nach Plänen aus dem Buch "Fernrohrmontierungen und ihre Schutzbauten für Sternfreunde" von Anton Staus!


    Meine war nur doppelt so Stark gebaut, mit 1x 50 + 1x 60 mm breiten Hartholz Gleitlagern ( statt Metallwinkel ) zwischen 2 x 15mm starken Leimholzpatten für die 35 mm Achsen.
    An der RA. - Achse war oben mit einem 35mm Axiallager zum Abfangen der Dek. Achse ins Hartholz eingelassen!

    Alles ruhte auf einem 130cm Holzständersäule Dm 120mm, - die 60cm, über dem 4-Kant - konischen Fuß teilbar war.
    Fast die Maße der Staku Montierung, aber viel leichter herzustellen!


    Sie war stabil genug um die 4,6 KG vom 1680mm langen 95 mm ø Tubus mit Taukappe 115 mm ø und später auch noch meinen 114/900 Quelle Newton zutragen.
    Der Okularauszug Schiebetubus hatte 65mm Verstellbereich!


    Die Bauart war so Starr das man Sie locker mit einer GP DX vergleichen könnte!



    Nach gleichem Grundprinzip hab ich mal eine AZ - Montierung nach Art der AYO Montierung, mit 50mm Achsen aus 2 x 180mm lagen Edelstahl Möbelfüßen für Materialpreis 80,- Euro hergestellt.

    Der Kumpel betreibt darauf ein 180mm Intes - Miro MAK und einen 140 mm F6,5 APO, visuell.


    Gruß Günter

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Freunde,


    unverhofft konnte ich heute doch noch mal einen Probesitz des Langen vollziehen, denn eigentlich sollten wir seit gestern zu einer Silberhochzeit im Stuttgarter Raum unterwegs sein, was sich aber aufgrund einer plötzlichen Erkrankung seitens der Gastgeber verschoben hat[B)]


    Nun denn, habe heut den Langen mal probehalber auf die "Mini-Saturn" von DAITI KOGAKU gesattelt - und sie trägt den Prügel sogar recht komfortabel ! Allerdings muss ich mir dringend noch ein zusätzliches Gegengewicht besorgen, denn so lässt dich das Röhrchen nicht ausbalancieren.


    MfG Michael



  • Hallo Klassiker-Freunde,


    von diesem rätselhaften Refraktor gibt es einen kleinen,neuen Zwischenstand: das unbekannte Objektiv befindet sich seit ca. 2 Wochen bei Wolfgang Grzybowski, der sich, wann immer er mal Zeit findet, darum kümmert.


    Wofgang schrieb mir, dass er die Einschraubringe und Fixierringe an seiner Drehbank neu fertigt. Die originalen hätten zu viel Luft, um das Doublet konstant justierstabil zu halten.


    Das Wolfgang überhaupt den Aufwand betreibt, die Drehbank anzuschmeissen gibt mir die Hoffnung, dass das Objektiv keine Voll-Gurke ist[;)]


    Mal sehen...ich halte Euch gern auf dem Laufenden, wenn es interessiert.



    Liebe Grüße, Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: wambo</i>
    <br />Hallo Klassiker-Freunde,


    von diesem rätselhaften Refraktor gibt es einen kleinen,neuen Zwischenstand: das unbekannte Objektiv befindet sich seit ca. 2 Wochen bei Wolfgang Grzybowski, der sich, wann immer er mal Zeit findet, darum kümmert.


    Wofgang schrieb mir, dass er die Einschraubringe und Fixierringe an seiner Drehbank neu fertigt. Die originalen hätten zu viel Luft, um das Doublet konstant justierstabil zu halten.


    Das Wolfgang überhaupt den Aufwand betreibt, die Drehbank anzuschmeissen gibt mir die Hoffnung, dass das Objektiv keine Voll-Gurke ist[;)]


    Mal sehen...ich halte Euch gern auf dem Laufenden, wenn es interessiert.



    Liebe Grüße, Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin Micha,


    ja halte uns mal auf dem Laufenden! Sicher nicht nur ich bin doch mächtig neugierig, was Du denn da für ein schönes Teilchen hast [:)]


    Greetz Hannes

  • Hallo,


    ein kleines Detail konnte ich jetzt auch noch herausfinden: so stammen laut eines japanischen Sammlerkollegen auch die Rohrschellen original von einem Vixen Saturn P102L Refraktor, so wie auch der OAZ.[;)]


    MfG Michael


    P.S.: mal sehen, ob ich passend zum Vixen OAZ auch noch die alte, schwenkbare Sucherhalterung finde !

  • Hallo Klassiker-Freunde,


    leider kann ich immer noch keine Beobachtung mit dem japanischen 101/1600 Refraktor vermelden[B)]


    Das Objektiv befindet sich noch immer in der Optik-Werkstatt von Wolfgang Grzybowski. Er hat momentan noch einige andere Objektive zu richten, die höhere Priorität als mein Objektiv haben.


    Dafür habe ich aber volles Verständnis[:)]....muss ich eben noch ein wenig Geduld haben[:I]


    LG Michael


  • Hallo Freunde,


    es gibt zwar noch nichts wirklich neues, aber ich habe in der Zwischenzeit noch weiter nach dem Ursprung dieses rätselhaften Objektivs geforscht - letztendlich wird mir aber definitiv nur eine exacte Brennweitenbestimmung helfen, sobald das Objektiv wieder da ist.


    Währenddessen habe ich noch ein paar Messungen vorgenommen, die belegen, dass die Brennweite auf jeden Fall größer 1500 mm sein muss.


    Der Tubus alleine ist 1350 mm lang, dazu kommt dann noch der Vixen Auszug vom 102L Modell. Wenn der OAZ komplett eingefahren ist, ohne Okular, komme ich schon auf 1500 mm ! Nun kommt aber i.d.R. noch der Z-Spiegel + Okular ins Spiel und etwas Fokussierweg muss ja auch vorhanden sein - selbst dann dürften wir hier wenigsten bei 1520-1530 mm liegen, was ich eher schon als Minimum ansehen möchte !


    Auf diesem Foto wären wir mit dieser Stellung des OAZ schon bei ca. 1550 mm Brennweite und der ist da kaum ausgefahren ....





    Gestern abend hatte ich schon geglaubt, des Rätsels Lösung gefunden zu haben, denn ich bekam einen Tipp auf den französichen Hersteller CLAVE.


    In dessen 1985er Katalog sind achromatische Objektive abgebildet, die in Konstruktion, Form und Farbe nahezu perfekt zu meinem Objektiv passen könnten.




    So gab es da ein 100/1526 mm Objektiv. Leider hat meines aber nicht die CLAVE Paris Gravur !


    Rechnen wir einmal, dass die Hersteller von solchen Objektiven fertigungsbedingt durchaus Brennweiten-Toleranzen von +/- 3% hatten, dann wäre z.B. ein Clave 100/1526 mm Objetiv mit einer tatsächlichen Brennweite von 1572 mm möglich....


    Aber ob es das nun ist ? Wer genau hinsieht, wird z.B. bemerken, dass die CLAVE Objektive zum EINschrauben in den Tubus sind. Mein Objektiv ist aber zum AUFschrauben auf den Tubus.....


    Weder zu den sonst gängigen japanischen/deutschen Optikherstellern passt sonst dieses Objektiv. Es ist nicht justierbar.Die Zelle ist aber durchaus aufwändig mit diversen Metallschraubringen konstruiert.


    Überliefert ist mir vom Vorbesitzer, dass der Refraktor urprünglich von einem belgischen Sternfreund stammt und so wie er ist ( bezogen auf die Tubuslänge ) genutzt wurde. Ich hatte nämlich kurzzeitig den Verdacht gehabt, das hier jemand einen Refraktor selbst gebaut und schlicht den Tubus zu lang gewählt hatte...


    Naja, bei Belgien denkt man natürlich sofort an Lichtenknecker. Leider passt die Objektivzelle nicht zu Lichtenknecker. Wenn man Belgien hört, wäre eine französiche Bezugsquelle der optik aber ja auch nicht so abwegig.


    Letzte Idee : Lichtenknecker verkaufte auch ungefaste Objektive - der Sternfreund musste sich dann selber eine Objektivzelle drehen (lassen ). Die Standardbrennweite bei LK war dann aber wieder 1500 mm und nicht 1550 oder 1600 ....na ich sehe schon, an dem Ding werde ich noch zu knacken haben !


    Wirlich schade, dass der Vorbesitzer so wenig über das Gerät wusste...


    Naja, ich warte jetzt 4 Monate sehnsüchtig auf mein Objektiv.....


    LG Michi


    Edit: Rechtschreibung korrigiert, vergessene Infos hinzugefügt ( Schraubfassung Objektiv )


    Edit 21.08.2018 Bild hinzugefügt


    "Einsatz-LÄNGE" 1700 mm ![:D]


  • Hallo,


    von Jürgen Schmoll erhielt ich noch eine schöne Sucherhalterung von einem ehemaligen Meade Explorer 395 - ulkiger Weise passen dessen rechteckige Grundplatte und auch die Bohrungen exact zm alten Vixen OAZ !


    Danke Jürgen !


    Liebe Grüße, Michael


  • Hurrah ! Nach sehr langer Wartezeit ist nun endlich mein Objektiv des langen Refraktors wieder da ! Meister Grzybowski hatte sich diesmal viel Zeit gelassen, war aber wohl auch durch andere, wichtigere Aufträge ausgelastet[;)]


    Heute kam das Objektiv sehr gut verpackt mit DHL bei mir an.


    Wolfgang hatte folgende Änderungen/Verbesserungen vorgenommen :


    - neuer Vorschraubring auf der Drehbank gefertigt. Der original Alu-Ring war zu dünnwandig und konnte die Kollimation des Linsenpaketes nicht zuverlässig halten. Dies ist nun ausgemerzt - kleiner Wermutstropfen: durch den stabileren, dickeren Vorschraubring hat sich die Öffnung von 101 auf 98 mm reduziert[;)] - kann ich aber mit leben.


    - Flint- und Kronlinse neu zueinander justiert


    - neue, passende Abstandsplättchen eingebracht


    - Linsen gereinigt


    Herzlichen Dank an dieser Stelle an Wolfgang Grzybowski für diesen tollen Service ![:)]


    Anbei ein paar Fotos vom Objektiv, sodann auch mal ein Größenvergleich mit meinen anderen Refraktoren. Besonders der Vergleich des langen Japaners zum chinesichen, modernen Bresser 102/1350 bietet sich ja an.
    Und natürlich sieht man die eklantanten Fortschritte in der Vergütung ! Ich erwarte mir vom alten Japaner aber ein nochmals farbreineres Bild - vor allem werde ich heute endlich mal die exacte Brennweite des Objektives bestimmen.
    Wundert euch nicht über diese grünen Filzstreifen auf dem Objektiv - ich habe sie angebracht, damit ich bei dem alten Japaner auch die schöne lange Taukappe des Bresser aufstecken kann[;)]


    Bilder kommen, sobald freigeschaltet !


    Nachher kommt der Japs auf die LXD650, aber auch den Bresser 102/1350 nehme ich mit raus zum Vergleichen. Der 127er hat dann heute mal Pause. Angeblich soll heute und morgen das Wetter ja noch mitspielen - hoffen wir es mal....[;)]


    Eigentlich müsste ich mir für den langen Japaner noch eine passende klassische Montierung zulegen....na mal sehen - im Moment hat die Hobby-Kasse Ebbe, nachdem ich en 102er und gerade erst den 127er gekauft habe. Vielleicht mache ich mal wieder was im Eigenbau. Mal sehen...


    LG Micha

  • Überraschung !


    Heute nachmittag habe ich schon mal die Brennweite des Objektivs bestimmt - ich hatte ja schon lange vermutet, dass die Brennweite um die 1600 mm liegen dürfte, war da aber ja immer grob von den Tubusmaßen ausgegangen, weil das Objektiv nicht zu Händen war.


    Nun der "Knüller" - die Brennweite beträgt 1732 mm !


    Das macht mich jetzt noch verwirrter, denn welcher Hersteller hatte jemals ein solches FH-Objektiv im Programm ?


    Die bekannten Japaner kommen auf 1600 mm Brennweite, das französische Clave auf 1528 mm, Lichtenknecker, Vixen, Kosmos lagen alle bei runden 1500 mm.


    Andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das Objektiv ein Selbstschliff ist.....das ist ja mal nicht eben so gemacht, selbst für versierte Hobby-Astronomen.


    Nun ja, Tagestest an den Blättern von ca. 500 m entfernten Bäumen zeigen absolut KEINE Farbe !


    Draussen steht alles aufgebaut - und was ist ? Der Mond schwebt in einer fetten Dunsthülle ![}:)] Ich hoffe es klart in der nächsten Stunde noch etwas auf !


    Meine Bilder sind leider noch nicht freigeschaltet - vielleicht kann ich sie euch morgen zeigen-


    MfG , ein angenehm überraschter Michael








  • Hey Michael,


    herzlichen Glückwunsch zu der tollen Linse! Da kann man ja echt gespannt sein, was da heraus kommt. F/17 klingt doch schon mal nach was...


    Komme auch grad vom Balkon rein, hab heute einen späten Mars aufgenommen den alten Mond mit dem C11 abgelichtet. Mal schauen, was draus geworden ist.


    Alles Gute fürs Wetter morgen! [:)]


    Patrick

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

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