Mysteriöser vintage 101/1600 mm FH-nun komplett !

  • Hallo Klassiker-Freunde,


    gestern konnte ich dann tatsächlich noch beobachten. Von ca. 19:45 bis 21:15 Uhr war ich draussen. Anfangs zogen noch Wolkenfetzen durch, aber dann schien sehr klare Luft zu sein. Dennoch war es auch sehr feuchte, nasse Luft - am Ende der Session pflückte ich einen nassen Refraktor von der Montierung und beim videografieren merkte man schon, dass die Atmosphäre doch kräftig am wallen war.


    Visuell war es trotzdem immer wieder blickweise ein Genuß ! Eigentlich wollte ich ja abwechselnd auch den Bresser 102L aufsatteln, aber ich war so fasziniert von dem 101/1732 mm FH, dass ich einfach am Okular kleben blieb.


    Der Bresser 102/1350 ist nach all den Tuningmaßnahmen sicherlich kein Schlechter, aber der superlange zeigte blickweise noch mehr Details, die ich neulich im Bresser gar nicht gesehen hatte. Oder auch: Details, die im Bresser blickweise durchblitzten, konnte ich im längeren 101/1732er einfach kontinuierlicher sehen. Besonders war das an feinen Terrassierungen an Mondwällen/-kratern zu sehen.


    Farbfehler war bei sinnvollen Vergrößerungen nicht zu erkennen. Mit dem 10er CO war bei ca. 170x selbst am Mondrand keine Farbe zu sehen !


    Erst bei Einsatz des 6 mm CO bei dann eigentlich unsinnigen 288x zeigte sich am Mondrand ein ein ganz leichter, nicht blauer, sondern dunkellila Saum. Den musste man aber schon suchen !


    Hervorragend für einen einfachen FH !


    Natürlich habe ich auch fotografiert bzw. Videos gedreht. Da zeigte sich dann natürlich der ansonsten sehr gute alte 1,25" Vixen OAZ eben nicht mehr auf der Höhe der Zeit: eine T2 Adaption ist nicht vorhanden, so konnte ich wieder nur recht primitiv mit Kompakt-Digi und Okularprojektion arbeiten.
    Hier war dann der Farbfehler z.t. eher zu sehen, als visuell. Ich führe dies aber daruf zurück, dass durch die Okularprojektion und das eher billige Objektiv der Fuji AX250 Knipse die CA eingeschmuggelt wurde und nicht vom Refraktor-Objektiv.


    Nachstehende Bilder also nur zu dokumentarischen Zwecken - ich bin kein Astrofotograph[;)]


    LG Michael


    Achso Marc: der Photon 4" f/17 wiegt nur 6,6 kg, kommt noch der kleine Lei(d)-Refraktor drauf, sind wir bei 7kg.
    Das trägt die LXD650 trotz des enormen Hebels noch locker.




  • Hallo Micha,
    wow, die Mondbilder sind sehr gut geworden. Wenn ich bedenke, dass Du keine Planetenkamera benutzt ist das wirklich super.
    Dein 4" f/17,4 ist natürlich auch eleganter FH Klassiker. Das ist schon vom Anschauen ein Genuß. [:P]
    Der Farbfehler ist da wie Du schreibst unproblematisch (eigentlich ja schon im Bresser f/13,2) hier aber nochmal geringer, dazu kein Tubusseeing, weniger loakales Seeing durch das lange Rohr.
    Weiterhin viel Spaß damit und ich freu mich über weitere Berichte. :)
    Servus,
    Roland

  • Hallo Klassiker-Freunde,


    noch ein kleines update, was wieder mal meine Schusseligkeit beweist[;)] ...habe mir gestern nochmal im Trockendock das Objektiv näher betrachtet und muss nun doch sagen, dass das Objektiv zumindest auf der Frontlinse KEINE Vergütung hat !Da hatte mich am Vortag wohl eine Spiegelung der Kellerbeleuchtung getäuscht, als ich meinte eine ganz schwach bläuliche Vergütung gesehen zu haben...


    Leuchtet man vorn mit der Taschenlampe rein, sieht man quasi nur das Spiegelbild der Taschenlampe , vom Tubus-Inneren so gut wie gar nichts ![:0]


    Heute will ich mir noch mal die Rückseite anschauen, ob da vielleicht ein Hauch von Vergütung ist. Hintergrund : ganz frühe Lichtenknecker Objektive waren z.T. nur rückseitig vergütet.
    Dafür hatte LK m.W. aber auch nie ein 4" f/17 FH Objektiv im Programm.


    Wie man an den Bildern sieht, waren die Beobachtungs- und Bildergebnisse am Mond aber trotzdem ganz gut[;)]


    Sollte das Objektiv tatsächlich gänzlich unvergütet sein, könnte das aber dann tatsächlich auf ein ATM Objektiv hinweisen !


    Dann hat der unbekannte Amateur aber einen guten Schliff hingelegt !
    Der Tubus dürfte dann auch ein Eigenbau sein; aber auch hier : mal eben so ein ca. M116x1 Gewinde aufschneiden - cool ? Der Tubus ist aus 2,5 mm Al-Rohr.


    Schade, dass über die Vorgeschichte dieses Refraktors so gut wie nichts bekannt ist....


    Anyway...ich freue mich, denn am Mond ist der absolut knackig und in der Schärfe und CA dem Bresser 102/1350 noch überlegen !
    Ich werde mir die Tage nur noch selber eine vernünftige Taukappe anfertigen, denn die jetzige ist vom Bresser ausgeliehen...
    bei jetzt frier Öffnung von 98 mm ist das schon fast f/18[:D]


    LG Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: wambo</i>
    <br />Hallo Klassiker-Freunde,


    noch ein kleines update, was wieder mal meine Schusseligkeit beweist[;)] ...habe mir gestern nochmal im Trockendock das Objektiv näher betrachtet und muss nun doch sagen, dass das Objektiv zumindest auf der Frontlinse KEINE Vergütung hat !


    Leuchtet man vorn mit der Taschenlampe rein, sieht man quasi nur das Spiegelbild der Taschenlampe , vom Tubus-Inneren so gut wie gar nichts ![:0]


    LG Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin Micha,


    damit kannst sich Dein Objektiv aber auch wieder japanischer Herstellung annähern ... denn bei meinem Yamamoto 108/1600mm ist die Frontlinse auch nicht vergütet. Soweit ich informiert bin, wurden erst ab den mittleren / späteren 60ern diese 4Zoll-Objektive vergütet.


    LG Hannes

  • Hallo Hannes,


    gegen deine Theorie spricht, dass alle Anbauteile eher aus Produktionen der späten 80er bzw. Anfang 90er Jahre stammen:


    - OAZ vom Vixen 102 L
    - Rohrschellen Vixen
    - Leitrohrhalter vermutlich Mizar


    Glaube nicht, dass jemand 20 Jahre ein unvergütetes Objektiv in der Schublade liegen hatte, um sich dann einen FH zu bauen.


    Aber, möglich ist alles..[;)]


    Egal, das Ding ist aber wirklich gut und das ist die Hauptsache[:D]


    LG Micha

  • ...so jetzt auch mit eigener Taukappe aus Metall[;)]naja, und wenn ich mal rechne, komme ich für 98 mm effektive Öffnung und 1732 mm Brennweite auf einen RC-Wert von passablen 2,88 !


    LG Michael Aaron




  • ..letzter Nachtrag zu diesem Thema : habe mir heute nochmals das Objektiv genau angeschaut und tatsächlich : die Frontlinse ist unvergütet, die Hinterlinse seltsamer Weise schwach blau vergütet ![?]


    LG Michael Aaron


  • kleines update zu dem ollen Thema :




    Die Tage konnte ich meine letzten Handgriffe bzgl. des Mini-Projektes "Auffrischung des langen Refraktors" machen. Ich habe mich diesmal durch das Kosmos Farbschema der 60er Jahre inspirieren lassen - also Anbauteile weitestgehend in Hammerschlag "Silber".....mir gefällts.


    Mir ging es hauptsächlich darum, eine etwas einheitlichere Linie in den Refraktor zu bekommen, denn das Ganze war ja offensichtlich eine kuriose Zusammenstellung von teilen verschiedenster Hersteller, Baujahre und Farben.


    Wie ich mittlerweile herausfinden konnte:


    a) Objektiv eine Auftragsfertigung von LK mit dem Verhältnis f/17, als loser Linsensatz für einen belgischen Werkzeugmacher


    b) Fassung - Selbstfertigung des o.a. Werkzeugmachers


    C) Alu-Tubus mit M 106x1 Ausengewinde ebenso


    D) Rohrschellen von Royal Astro in einem anthrazit Hammerschlag


    E) Leitrohrhalterungen Selbstbau s.o. ursprünglich in einem glänzenden Schwarz


    F) OAZ von einem Vixen 102L, ursprünglich in einem matten schwarz/anthrazit


    G) kleiner Sucherhalter von einem Meade 395 *lol*, passt aber ulkigerweise deckungsgleich mit den 4 Schraublöchern auf der Vixen OAZ Basis ! Danke an Jürgen Schmoll für diesen Sucher + Halterung !





    LG Michael Aaron, eigentlich raus aus dem Hobby, aber hey: ich werde den doch noch benutzen !


    [;)][:D]

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