Kamera zum Sterne fotografieren

  • Hallo,


    ich würde gerne langsam als Anfänger den Sternenhimmel und die Milchstraße mit einer Kamera fotografieren. (Frage 1.)Welche Kamera würdet ihr empfehlen um gute Bilder zu schießen? Mein Budget liegt bei etwa 200-500€, denn die Kameras findet man ja auch gebraucht.


    (Frage 2.)Ich habe an einen Canon EOS 1000d oder Canon EOS 600d gedacht. Welche würdet ihr von den beiden empfehlen?


    (Frage 3.)Und bis zu wie viel ISO kann bei den genannten Kameras gehen?


    (Frage 4.) Welche Erfahrungen habt ihr mit den genannten Kameras gemacht?



    Ich bedanke mich jetzt schon für eure Antworten[:p]

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hi,


    die viel wichtigere Frage muss lauten- welche <b><font color="orange">Montierung </font id="orange"></b> zum Sterne fotografieren.


    Mit dem Dobson brauchst du an Astrofotografie nicht zu denken. Und wenn dein Budget bereits durch die Kamera ausgereizt ist brauchst du darüber auch nicht nachzudenken.


    Also zuerst eine <b>Montierung</b>, eine stabile parallaktische mit entsprechender Motorisierung/Steuerung


    Danach kommt die passende Optik, deinen vorhanden Newton kannst du dafür auch vergessen, zu groß, zu schwer und damit wird eine Montierung dafür für dich kaum bezahlbar.


    Sind die beiden Punkte abgehakt kommt die Frage nach der Kamera. Ein möglicher Zwischenschritt- parallaktische Montierung ohne Optik, dafür eine DSLR mit einem brauchbaren Objektiv darauf.

  • Moin M...,
    das Thema Astrofotografie scheint Dich ja sehr zu beshäftigen , was ich gut finde . Deshalb geb ich auch mal meinen Senf dazu .
    Stefan hat eigentlich schon alles gesagt , eine vernünftige Montierung ist das Wichtigste . Dann kommt eine Optik , welche Dir das Leben am Anfang nicht so schwer macht . Ein kleiner ED oder Apo plus Flatener/Reducer und Autoguiding . Das sollte eine EQ5 Synscan problemlos schaffen . Damit kann man erstmal ein paar Jahre glücklich werden , oder man will mehr ... . Astrofotografie kann sich schnell zu einem Fass ohne Boden entwickeln .
    Das fällt bei Dir aufgrund der finanziellen Mittel aber erstmal noch aus (sorry).
    Kommen wir nun zu den Kamera Fragen .
    Die alten Canons (1000,1100,450) kann man meiner Meinung nach als Anfänger problemlos benutzen . Ein weiterer Pluspunkt für die Modelle , sie lassen sich ziemlich einfach selbst astrotauglich (in Bezug auf Rot) machen und weiter modifizieren (Kühlung , Monomod) , sofern man etwas Fingerspitzengefühl hat und sich das zutraut . Der Ausbau des IR Filters steht bei Dir aber auch noch nicht auf dem Zettel , da Dir die Nachführung fehlt .
    Die einzige Möglichkeit für Dich ist die stehende Kamera ( also nur auf Stativ ).
    Damit geht Milchstrasse auch Panorama und Zeitraffer .
    Dazu benötigst Du ein lichstarkes Objektiv mit kurzer Brennweite und ganz wichtig , schon einen halbwegs dunklen Ort .
    Desweiteren könntest Du damit dann in die "normale" Fotografie einsteigen .
    Nächster Schritt wäre dann vielleicht der StarAdventure oder etwas in der Art .
    Vielleicht kennst Du ja jemand mit einer Kamera und Stativ und Du probierst einfach mal was aus .
    Ich hoffe ich konnte etwas helfen .
    Grüsse
    Karsten

  • Hallo Karsten,


    eine Ergänzung zu Deinem Beitrag: Eine ältere EOS MIT Astromod findet man in der Bucht teils schon ab 100€, da pack ich kein Werkzeug mehr an, man muss nur ein bisschen Geduld haben und international suchen, zumal der Dollar auch ganz gut steht.


    CS
    Jörg

  • Danke für die Antworten

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hallo !


    Ich kann den Worten meiner Vorredner nur beipflichten. Eine EOS 1000d gibt eine prima Astrokamera ab. Meine habe ich bereits fertig modifiziert für 120€ gekauft und dafür würde ich sie nicht selbst umbauen. Ich habe auch mit meiner EOS Kamera, 50mm Objektiv und Stativ angefangen, die Kamera ausgerichtet und per Liveview scharf gestellt. Dann ausprobiert wie lange ich belichten kann bis die Sterne länglich werden und per Infrarotauslöser viele Fotos gemacht. Diese kann man dann per DeepSky Stacker zusammen rechnen. Der DSS legt die Bilder passend übereinander und gleicht die Verschiebung aus. Ich war erstaunt was dabei herauskam. Schon nach wenigen (ca. 10) Aufnahmen hatte ich Sterne bis zu 12m auf dem Bild. Wenn sich (wie ich) hinterher nicht mehr ganz sicher ist was man da aufgenommen hat kann man die Bilder bei Astrometry hochladen und schauen was man da eingefangen hat ;)


    Der nächste Schritt wäre eine kleine Montierung mit Nachführung. Der Astroshop hat da vor kurzem eine interessante Lösung angekündigt. Für 130€ bieten sie ab März eine Uhrwerksnachführung an. Schau doch mal hier und [url="https://www.astroshop.de/fotomontierung/omegon-montierung-mini-track-lx2/p,55040"]hier[/url] nach. Klingt sehr interessant und braucht nicht mal Strom :)


    Viele Grüße
    Michael

  • Wenn es nur um Planetenfotografie geht kannst du auch deinen Dobson verwenden,hole dir eine kleine zwo asi 120,dann kannst du auch ohne Montierung und Nachführung Planeten ablichten. Für deep sky sollte dann allerdings eine parallaktische Montierung her da du dann viel längere Belichtungszeiten brauchst.


    Hier ein Bild des jupiter mit 10 zoll Dobson ohne Nachführung mit der asi 120mc 2,2 fach Narlow 30 sek video gestackt mit Autostakker
    http://www.astrotreff.de/uploadedit.asp?FILE_ID=115168

  • Danke für die Antworten. Ich möchte das auch so machen, dass ich erstmal Bilder von der Milchstrasse ohne Teleskop oder Nachführung einfach nur mit einem Stativ mache werde. So kann ich dann die Kamera besser kennenlernen und dann würde irgendwann mal die die Fotografie mit dem Teleskop kommen. Aber ich möchte lieber erstmal ganz klein anfangen, um erste Erfahrungen zu sammeln.
    Trotzdem nochmal danke für die Antworten:)

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hallo Menemey,


    Gratulation zu der Einsicht, das ist immer noch der einzig richtige Weg. Er erspart Dir viel Frust und Geld. Mit wachsender Erfahrung kommt alles weitere dann von selbst.
    Und fleissig Forum lesen, es sind viele Anfänger und ex-Anfänger hier unterwegs, von denen man lernen kann.


    CS
    Jörg

  • Vielleicht hilft Dir ja das Buch
    Katja Seidel - Astrofotografie weiter.


    Ihre Homepage findest Du hier: http://nacht-lichter.de/buch


    Ansonsten ... Es kommt jede Kamera in Frage. Denn zu jeder Kamera gibt es passende Fotomotive ... Maßgeblich ist immer, wer hinter der Kamera steht.


    Ein Freund macht immer wieder Schnappschüsse mit seinem Handy durch einen 8"-Dobson (meist vom Mond) in sogenannter Okularprojektion. Okularprojektion heißt, er hält sein Handy anstelle des Auges ans Okular. Hilfreich ist da ein Samrtphonehalter.

  • Hallo zusammen,


    den von Michael/wynnie beschriebenen Weg würde ich da auch einschlagen, vielleicht sogar die Aufnahmen ohne Nachführung überspringen. Dieser günstige Purus-Nachfolger dürfte mit ebenso günstigen 50mm und 135mm Objektiven gut funktionieren und zusammen mit Stativ, Fernauslöser und eben einem gebrauchten astromodifizierten Body ist innerhalb vom Budget deutlich mehr in Reichweite, als man innerhalb von einzwei Jahren überhaupt ablichten kann. Bis dahin kann man die gewonnenen Aufnahmen einigermaßen zu Bildern verarbeiten und lernt seine Vorlieben besser kennen - und auch einige der Probleme bei der Astrofotografie, wenn auch nur ein viertel davon (was aber die Chance auf Anfangserfolge erhöht, anststatt gleich mit sämtlichen Problemen konfrontiert zu werden). Sollte doch irgendwann mal eine 'richtige' Ausrüstung deutlich jenseits von 2000€ kommen hat man trotzdem keinen Cent rausgeschmissen - für unterwegs ist sowas immer praktisch.


    cs
    Jürgen

  • Danke für die antworten

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hallo Michael,


    das 1:1.8/50 STM hab ich, kann ich nur empfehlen. Gehört am Tage zu den "Immerdrauf's". Nur eine gute Streulichtblende brauchts, es passt, Pfennigartikel, eine 49mm-DDR-Blende. Filtergewinde dreht beim Fokussieren mit, das einzige Manko, wenn man Polfilter nutzen will.


    Was lustigerweise auch gut arbeitet ist der rel. freche Yongnuo-Clon des Ur-50ers von Canon mit Mikromotor-Fokussierung. Klingt wesentlich besser und macht die besseren Bilder als das Original!


    CS
    Jörg

  • Danke nochmal für eure Antworten. Ich habe gestern eine Nikon Coolpix b700 zum ausprobieren bekommen. Also die Kamera fand ich nicht so perfekt aber ich habe eine Funktion zum Sterne fotografieren entdeckt und die habe ich gestern Abend sofort ausprobiert. Die Kamera habe ich einfach irgendwo auf ein Tisch draußen gelegt ohne Stativ oder Nachführung, so dass die Kamera nach oben auf die Sterne zeigte. Danach drückte ich den Knopf ab und die Kamera sollte den Himmel etwa 20sek belichten. Naja da ich abgelengt wurde und die Kamera dann 20 Minuten den Sternhimmel belichtete, hatte ich ein Bild mit diesen Star Trails. Ich war positiv überrascht, denn ich hatte wirklich ein sehr schönes Bild. Damit habe ich wohl zum ersten mal den Himmel mit einer Kamera so lange belichtet und das ohne Stativ oder so was in der Art. Trotzdem ist die Kamera nicht perfekt , da nach meiner Meinung noch einpaar Sachen fehlen, denn wenn ich die Kamera auf ISO 3200 einstelle, dann kann ich noch nicht mal eine Sekunde belichten.
    Naja trotzdem war es eine gue erste Erfahrung. [:)]

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Hallo Menemey,


    das freut mich für Dich, schau mal in den parallelen Thread, da sind ein paar nützliche weitere Angaben wie es weiter geht. Wenn Du die Empfindlichkeit zu hoch stellst erschlägt der aufgehellte Himmelshintergrund alles. Das ist bei allen Kameras so.


    Daher ist das wichtigste der dunkle Ort. Das ist der Schlüssel zu langen Belichtungszeiten mehr als alles andere! Nicht umsonst fahren Fans bis an entlegene Orte um die perfekte Dunkelheit zu finden.


    CS
    Jörg

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