Die Vorgeschichte begann neulich in der Diskussion:
http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=216752&whichpage=1
Auf S. 8 kommt es von Kai:
„In jedem Fall ein interessantes Experiment!
Das geht von den Glimm-Modi etwa in diese Richtung:
https://en.wikipedia.org/wiki/Fusor "
Später noch sein Link zu
fusor.net.
Ich begann dort rauf, runter, kreuz und quer zu lesen und wurde schnell davon überzeugt dass man die Kernfusion von schwerem Wasserstoff , also von Deuterium auch mit Amateurmitteln erzeugen und nachweisen kann! Klar, ich will ebenfalls „Fusioneer“ werden. Hier meine ersten Schritte in diese Richtung.
<b>Bild 1</b>
<b>Kathode</b>
Die Form der Kathode hab ich bei Diane abgeguckt, siehe
http://www.diane-neisius.de/fusor/index.html#intro
Für die ersten Versuche scheint die Form der Kathode völlig unkritisch zu sein.
<b>Äußere Elektrode (Anode)</b>
Der Einfachheit halber dient für die ersten Versuche der Metallbehälter als Anode.
<b>Betriebsspannung und Leistung</b>
Für den 1. Versuch wurde ein Neontrafo mit ca. 2000V Nennspannung + HV-Graezgleichrichter ohne Glättung verwendet. Man sieht bereits bei nur ca. 1200 V Betriebsspannung das/den sog. Poissor. Das ist die Zone in der das Plasma besonders heiß wird.
Nach der sehr vielseitigen FAQ- Bearbeitung von Richard Hull
in fusor.net braucht man aber für die nachweisbare Fusion von Deuterium rund 600 W Dauerleistung bei 30 000V Betriebsspannung. Das entspricht einer Stromstärke von 20 mA. Die 20 mA schaff ich zwar spielend, aber bei den Volts fehlen offensichtlich etliche kilo. Ich hab auch noch einen deutlich dickeren Neontrafo mit 8 kV Nennspannung, aber auch der wird nicht reichen. Die 30 kV muss ich mir wohl anderweitig kostengünstig heranschaffen, wohlbemerkt 30kV bei 20 mA! Wenn es soweit ist werde ich gerne davon berichten. Für potenzielle Nachahmer: So ein Teil ist bei unsachgemäßem Umgang lebensgefährlich!
<b>Kammerdruck</b>
Die erfolgreichen Fusioneers sprechen von optimalem Kammerdruck im Bereich von ca. 5 bis 10 exp-3 mb. Das ist mit meiner Vakuumanlage überhaupt kein Problem. Diese saugt neuerdings z.B. den 16- zölligen 70 liter Kessel „Bavaria“ innerhalb von 20 min auf ca. 6xE-6 mb leer. Für die geplante wesentlich kleinere Fusor- Kammer muss ich mir nur noch ausdenken wie man am einfachsten die für die Fusion günstigen 5 bis 10 exp-3 mb halten kann, ohne allzu viel an Brennstoff sinnlos zu versaugen.
Noch etwas: „Bavaria“ mit Zubehör wird mich in einigen Wochen verlassen. Ich habe aber genügend Ersatz an HV- Pump- und Messzeugs zur Fortsetzung des Fusor- Projektes.
<b>Messgeräte</b>
<b>Bild 2</b>
Das Bild zeigt den ersten Versuchsaufbau mit Messzeugs. Natürlich fehlt noch etwas zum Nachweis der Fusion, ist aber bereits bestellt.
Das Prachtstück in meinem derzeitigen Bestand ist der zweistrahlige der Oszillograf Typ C1-64 aus russischer Produktion mit deutscher Beschriftung. Der wirkt echt beschussfest! Es war ein Schnäppchen aus der Bucht für insgesamt nur 76€! Natürlich funktioniert er auch.
<b>Bild 3</b>
Aus dem Oszillogramm kann man sofort erkennen dass sich hier eine Gleichstromglättung sehr lohnen würde. Das war hier der allererste praktische Einsatz.
<b>Brennstoff</b>
Hier ist natürlich Deuterium gefragt. Dieses Wasserstoffisotop kann man in kleinen Druckgasflaschen wahrscheinlich ziemlich teuer kaufen. Billiger wird wohl die Gewinnung durch Elektrolyse von schwerem Wasser werden. Die notwendige „Fabrik“ dafür besitze ich nämlich schon seit einigen Jahren, das schwere Wasser seit einigen Tagen ebenfalls.
<b>Bild 4</b>
Es ist ursprünglich ein immer noch voll funktionstüchtiges Modellauto mit reversibler Wasserstoff- Brennstoffzelle. Reversibel heißt hier: wenn man Gleichstrom durch die mit Wasser gefüllte Zelle schickt kommen Wasserstoff und Sauerstoff in separaten Tanks heraus. Gestern hat es mit normalem Wasser einwandfrei funktioniert, bei 0,7 A gab es ca. 10 ml H2/min. Das ist weit mehr als die Fusor-Kammer brauchen würde. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird die Zelle auch genau so gut schweres Wasser elektrolysieren können.
Natürlich ist mir auch schon der Gedanke gekommeb ob denn der Fusor vielleicht direkt aus schwerem Wasserdampf das Deuterium fusionieren kann...man wird sehen.
Allen Lesern ein frohes, gesundes und glückliches Neue Jahr wünscht
Kurt