Foucaultest

Hallo Dieter,

Du hast einen Kugelspiegel ganz fein ausgeschliffen, hast eine Pech-
haut hergestellt und nun eine Zeitlang damit poliert. Dein Spiegel
fängt jetzt an, bereits zu glänzen, die Oberfläche wird allmählich
durchsichtig und reflektiert die Lichtstrahlen.

Du setzt nun im Krümmungsmittelpunkt dieser Kugel eine Lichtquelle.
z.B. eine Leuchtdiode, oder ein Glühlämpchen. Das Licht, das vom
Glühlämpchen zur Kugeloberfläche flitzt, wird von dieser wieder
zurückreflektiert und es entsteht, bei entsprechender Einstellung
ein Bild Deiner ursprünglichen Lichtquelle, auch noch in der Nähe
der Lichtquelle selbst.

Wäre nun die Lichtquelle ein Zeigerbirnchen, wie man das früher bei
Diavorträgen verwendet hat, dann hättest Du nur einen Glühdraht, der
als Bild zu sehen ist, und auf einer weißen Fläche, neben der
Lichtquelle sichtbar gemacht werden kann. Es muß also gar kein feines
Loch sein, es kann auch ein Licht-Spalt sein, es kann auch eine Licht-
Kante sein.

Schau Dir nun die Projektion dieses Lichtspaltes an, der auch der LED,
Du hast also den Brennpunkt, wo das Bild am schärfsten/deutlichsten
zu sehen ist. Das gilt also auch für das feine Loch, und für den
Lichtspalt. Genau in der Ebene, in der die Abbildung dieses Licht-
spaltes räumlich steht, dort hast Du Deine Rasierklinge.

Nun gehst Du mit Deinem Auge, oder auch Foto-Auge hinter diesen Fokus.
Etwa so um die 30-40 mm, und siehst Deinen Kugelspiegel als eine hell
erleuchtete Scheibe. Bleib mit dem Auge dort und schiebe die Rasier-
klinge von rechts in den Strahlengang.

Bist Du nun innerhalb vom Fokus, und schiebst die Rasierklinge von
rechts her kommend in den Strahlengang, dann siehst Du, wie ein
dunkler Schatten von rechts her Deine helle Spiegelscheibe verdunkelt.

Bist Du nun außerhalb vom Fokus, und schiebst die Rasierklinge von
rechts her kommend in den Strahlengang, dann siehst Du, wie ein
dunkler Schatten von links her Deine helle Spiegelscheibe verdunkelt.

Beides ist noch nicht der Foucault-Test.
Du mußt die Rasierklinge genau im Fokus ganz langsam in den Strahlen-
gang hineinschieben. Wenn Du nun keinen perfekten Kugelspiegel hast,
sondern ringförmige Zonen auf Deinem Spiegel, dann bedeutet das,
daß für manche Zonen Deine Messerschneide innerhalb, für andere aber
außerhalb den Strahlen-Kegel ein- bzw. abschneidet. Das siehst Du
dann äußerst deutlich. Bilder davon gibt es bei meinen Berichten
mehr wie genug:

http://www.astrotreff.de/user/scripts/postings-rohr.asp

Beschrieben ist dieser Test u.a. bei Trittelvitz, bei Hans Rohr,
in vielen Spiegelschleifbüchern. Du kannst auch anrufen 09521 5136,
der Stathis Kafalis ist ein Experte, von Kurt Schreckling gibt es
Berichte darüber, irgendeiner wird doch in Deiner Nähe sein?

Es ist einfacher als Du denkst.

Nur nicht aufgeben !

Wolfgang Rohr