Frauenpower: Mondstudie aus D und AUS

  • Hi!


    Nu isses soweit. Ich habe hier zwei Monde vorliegen, die annähernd zeitgleich in Cairns Australien und im Hunsrück aufgenommen wurden.


    Theoretische Überlegungen habe ich hier gemacht:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=211503


    Zur Stereobasis kam mir eben die Erkenntnis, dass diese nicht die Entfernung Luftlinie Cairns -> Hunsrück ist sondern die Entfernung zwischen den Breitengraden. Da kommen wir dann auf 7473km. Das ist immerhin noch das Doppelte vom errechneten Wert 3000 km, den ich nicht glauben will/wollte. Ihr wisst schon. Weibliche Intuition.[;)]


    Wir hatten nicht nur ein Problem mit der Aufnahmezeit, sondern auch mit dem Wetter. Ein Pärchen ist aber so gut geworden, dass man es herzeigen kann. Um den Stereoeffekt aus der Eigenrotation des Mondes in einer gewissen Zeit aus dem Projekt interpolieren zu können habe ich mehrere Monde im Abstand von 1h aufgenommen. Damit möchte ich dann zeigen, dass alles was über diesen 3D-Eindruck hinausgeht, der Effekt der Stereobasis sein muss.


    Hier schon mal die Schielebilder vom reinen Hunsrücker Mond mit 6h Abstand


    und hier Parallelblickbilder:


    Am WE werde ich das Paar einstellen. In der Zwischenzeit darf geraten werden ob es hin gehauen hat oder nicht. Oder ob es zu viel Stereobasis war oder zu wenig. Oder wer kann die Beste Formel liefern. Oder wo sollten sich die beiden Frauen am besten aufstellen um einen Stereomond hin zu bekommen?


    Mich würde auch interessieren wie beim geneigten Leser der Stereoeffekt der beiden Bilder in diesem Post ist. Fußpilz, Spalttablette, vorm Bildschirm, hinterm Bildschirm?


    vlobG


    Sabine

  • Ich beziehe mich auf das hier gezeigte Schielbild.


    Bis auf eine Auffälligkeit am Terminator (weil Beleuchtung unterschiedlich), die etwas irritiert, stellt sich kein 3D Effekt ein. Also bestenfalls wie eine planare Tablette.

  • auch ich erkenne hier nur sehr wenig 3-D-Effekt bei den beiden Bildern, nur ganz wenig kugelförmig. Der obere scheint mir leicht vor der Bildebene zu schweben, der untere ganz leicht dahinter.


    Zum Rätsel: ich tippe auf gelungen, ohne logische Begründung


    bin gespannt auf Ergebnis


    vlobg

  • Hallo Sabine,


    Es scheint zwar die Mondkugel im Raum zu schweben, ein echter 3D Effekt der Mondoberfläche stellt sich auch bei mir nicht ein. Um den 3D Effekt auch für die Oberfläche hinzubekommen, wird es nicht reichen einfach nur den Mond zeitversetzt aufzunehmen. Für den echten 3D Effekt wirst du mehr Bewegungsänderung aus dem Librationseffekt benötigen. Auf Grund der gebundenen Rotation des Mondes wirst du zwischen zwei Aufnahmen wohl einige Wochen bis Monate vergehen lassen müssen. Also immer schön am "Ball" bleiben!


    CS
    Dirk

  • Hallo Sabine,
    solche Stereobilder sind eine gute Sache. Die Basis zwischen Europa und Australien müsste auch gross genug sein, um etwas hinter den Mondrand zu schauen.
    Was mich aber beschäftigt:
    Leichter wäre der Effekt nachzuweisen bei unterschiedlichen Librationen in Länge. Außerdem tritt zwischen E Und Aus ein erheblicher Breitenversatz ein, was bei Stereobildern immer stört. Man müsste also die Monde um einen bestimmten Winkel drehen.
    Zur Berechnung fällt mir das Stichwort "Besselsche Fundamentalebene" ein.
    Leider kann ich zu deinen Stereobildern nichts sagen, mein linkes Auge hat mich so gut wie im Stich gelassen
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Sabine,


    tolle Idee und tolle Komposition. Bei mir ist es so:


    Das untere Pärchen geht leichter. Ich sehe einen Ball bzw. klar Bauch, vor allem die Südhälfte.


    Mit Australien, wie machst Du das? Muss man den Mond dann nicht 90 grad drehen im Bild? Ist ja ein Nord/Süd Versatz.
    Na ich werde es ja sehen...


    Schade nur daß die Auflösung so gering ist. Ich frage mich wie das als großes (Print) Poster kommen würde. Hier sprengt man wohl
    den Bildschirm, wenn man größere Monde als Pärchen darstellen will.


    Grüße,
    Walter

  • Hallo StephanPsy,


    Vielen Dank für den Hinweis auf Sabines Steckenpferd. Ändert nur nichts daran das in den gezeigten Aufnahmen kein 3D Eindruck entsteht.


    CS
    Dirk

  • Hallo!


    Danke für eure Antworten:


    Meine Wenigkeit sieht bei dem 6h Bild ebenfalls recht wenig Effekt. Wir sehen also alle das Gleiche.


    Bis die Bilder freigegeben sind erzähle ich mal kurz die Geschichte zur Entstehung dieses Versuchs. Dass ich das gerne mal handfest ausprobieren möchte trage ich schon lange mit mir herum. Allein der richtige Partner fehlte mir bis lang. Man braucht natürlich jemanden, der einen Mond akzeptabel fotografieren kann. Das allein macht die Sache schon schwierig. Dann braucht man jemanden, den das überhaupt interessiert. Ebenfalls selten. Die Schar der potentiellen Mitspieler war somit verschwindend gering. In meinem analogen sozialen Netzwerk habe ich einen kleinen aber treuen Fankreis für meine speziellen Vorlieben. Denen zeige ich immer meine Bilder und Projekte. Darunter auch meine direkte Kollegin.


    Es begab sich im Sommer letzten Jahres, dass meine Kollegin in Spanien weilte. Während sie ein tolles Bild von der Alhambra machte, erblickte sie den Mond und fotografierte ihn. Die Nikon coolpix p510 machte dabei eine gute Figur. Mit etwas Feinarbeit ist diese Kamera für Mondfotografie absolut tauglich. Meine ersten Mondbilder waren jedenfalls deutlich schlechter als ihr erster Versuch ohne sich überhaupt mit Belichtung eines solch schwierigem Motiv beschäftigt zu haben. Respekt!


    Im Herbst 2016 fragte sie mich ob sie 2017 4 Wochen am Stück Urlaub machen dürfe, denn Verwandtenbesuch in Australien stehe an. Kein Problem. Die Idee, dass wir ein Projekt draus machen kam uns erst im Frühjahr.


    Die Umstände waren schwieriger als gedacht. In Australien war Herbst und in Sydney, Melbourne und Cairns war das Wetter wie in Deutschland. Viele Wolken. Erschwerend hinzu kam, dass wir ja einen gewissen Zeitunterschied hatten. Beim Vollmond hätte ich es versucht, dass eine beim Aufgang und eine beim Untergang fotografiert. Leider hatten wir keinen Vollmond. Umbuchen wäre von mir etwas zu viel verlangt gewesen. [:o)] Wir mussten also damit arbeiten was wir hatten. Sie hat vorgelegt und ich versuchte hinterher zu ziehen. Mit Geduld und Spucke haben wir tatsächlich zwei Monde geschafft. Der sehr junge Mond hatte allerdings zu wenig Fläche für einen 3D Effekt. Dass ist bei den Librationsmonden nicht anders. Am letzten möglichen Tag hat dann dieser hier geklappt. Den Zeitunterschied am Terminator ließ sich nicht vermeiden. Da müssen wir jetzt leider alle durch.


    Schielen


    parallel


    Das Ergebnis ist ernüchternd. Nix is. Vielleicht minimal mehr als beim örtlichen 6h Versuch. Wir beide habe das Projekt als erfolgreichen Fehlschlag verbucht, denn es hat uns wirklich viel Spaß gemacht.


    Es bleibt also unterm Strich:
    Die Erde ist nicht genug wir brauchen mehr Basis. Jetzt ist es amtlich.


    -----------------------------------------------------------


    (==>)StephanPsy


    >sie ist seit Jahren die führende Stereo-Mond-Spezialistin


    Pfeiff. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das ist ja fast wie ein Oskar.


    Zeit für ein paar Dankesworte:


    Ich danke Jean Pütz, der mit seiner Hobbythek Sendung über Stereofotographie dafür sorgte, dass ich mein Taschengeld in zwei Einwegkameras investierte um meine ersten Stereobilder zu machen.


    Mein Dank auch an StephanPsy und Herbert M., die mich mondsüchtig gemacht haben.


    Dem Rohrspecht, der mir beim Mathe-Teil des Projektes beigestanden hat.


    Der Kollegin, dass sie das mitgemacht hat. Sie ist jetzt auch mond- und astrosüchtig. [:D]


    Dem Gerd, der sich immer alles anschaut und anhört obwohl er gar kein 3D Sehen kann.


    [8D][:I]


    (==>)diva
    Du hast das alles völlig richtig erfasst. Also Du hast in allen Teilen recht.


    -------------------------------------------------


    Was bleibt ist ein neuer kühner Plan. [:p]


    vlobG


    Sabine

  • Oh nein, das ist mitnichten "Nix is".


    Ich hab mal ein paar Überlegungen angestellt (Werte sind grob gerundet): http://imgur.com/a/NgDpq
    Den Mond so zu fotografieren ist also, als würdest du ein Kugel mit etwa 8cm (ein Fuß<b></b>ball ist da im Verhältnis zu groß) aus etwa 9m Entfernung ansehen. Schwierig, da was zu erkennen. Da wundert es nicht, dass man auf den Fotos wenig bis gar nichts von einem 3D Effekt sieht.


    Aber!


    Ich war mal so frei, und habe deine Bilder in eine Animation gepackt: http://imgur.com/a/oZUt0
    Wenn du hier schielst, oder parallel blickst (ist egal, da sich Schielen und Parallelblick abwechseln), merkst du, wie der Mond "einklappt" (wie eine Schüssel) und wieder "ausklappt" (wie ein Ball).
    Der Effekt ist also deutlich erkennbar - Zumindest, wenn du so den Effekt "verdoppelst".


    Das ist zwar noch immer nicht wirklich viel: Aber hey, du erkennst es allein beim draufblicken.


    Das muss ich mal mit einer 8cm Kugel aus 9 Meter enfernung probieren und einer Basis von etwa 7cm. Find ich toll.

  • Hi!


    9cm ist ein gutes Stichwort. Ich habe eine Glaskugel von 9cm Durchmesser. Diese habe ich als Mond verrechnet. D.h. ich habe sie als Mond gesetzt und dann alles andere im entsprechenden Maßstab umgerechnet. Die Entfernung Erde Mond und die Stereobasis.


    Cains - Hunsrück entspricht da ungefähr (aus dem Kopf weiß ich es nicht mehr) 20 cm. Die Mondentfernung war 100 m. Ich wollte mit diesem Modell eigentlich mal einen Feldversuch auf den hiesigen Fußpilzplätzen starten. Leider sind Fußpilzplätze der unteren Ligen nicht geeicht. Dafür muss ich mich in ein Station schleichen wo eine 100m Laufbahn ist wo gerade niemand läuft. Nicht ganz einfach.[:)]


    Der Effekt der Eigenrotation ist nicht vom anderen Effekt zu unterscheiden. Da muss leider ein neuer Versuch am besten vom Tafelberg her und wirklich zeitgleich.


    vlobg


    Sabine

  • Hi Sabine,


    also beim Australien Bild, sehe ich komischerweise so eine Spalt Tablette (II), bei (X) einen gaaanz leichte positive Beulung.


    Der abnehmende Mond dagegen (II) ist eine richtig tolle Kugel. Fast wie eine Boule Kugel aus 1m Entfernung.


    Man braucht also nicht um die halbe Welt was zu organisieren ;-)! Auch eine Erkenntnis.


    Grüße,
    Walter

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