Welche Montierung soll ich bloß kaufen?

Hallo Guido,

die NexStar ist eine azimutale Montierung. Da ist zwar eine Polhöhenwiege eingebaut, aber stabil genug für Astrofotografie ist was anderes. Und in Kombination mit dem 102/1325 Maksutov ist Deepskyfotografie auch kaum machbar. Bei dem langsamen Öffnungsverhältnis sind enorm lange Belichtungszeiten nötig, in Verbindung mit der hohen Brennweite eher ein NoGo.

Und die iOptron? Wenig bekannt, bei Problemen findest du damit auch wenig Hilfe. Weshalb nicht bei Skywatcher bleiben? Die EQ5 Pro SkyScan kostet zwar etwas mehr, trägt aber gut doppelt soviel wie die iOptron und weit verbreitet ist die auch.

Zu dem vorhandenen Orion 80/400 Shorttube OTA- für Astrofotografie auch nciht so toll, der kurze Achromat wird reichlich Farbe zeigen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wieviel möchte ich ausgeben?
600€ wären meine Grenze aber ich wäre auch nicht traurig wenn es günstiger ist. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hm, mit den Voraussetzungen in Astrofotografie einsteigen ist nicht so einfach.

Gruß
Stefan

Hallo Guido,

wenn Du fotografieren willst, musst Du früher oder später auch guiden. Deshalb kann ich dir von der Nexstar 4se nur abraten. Ich habe hier mal einen Testbericht dazu geschrieben:

http://www.watchgear.de/NexStar_SE/Testbericht.html

Wenn Du keine Lust hast, das Ganze zu lesen - die Kurzversion: Guiden geht nicht. Dafür brauchst Du die nächst größere Version mit ST4-Port

Auch zur Smart-EQ habe ich etwas geschrieben:

http://forum.astronomie.de/php…ericht_iOptron_SmartEQ_Pr

Auch wenn ich immer noch ziemlich von dem Teilchen begeistert bin, muss ich zwei Einschränkungen machen:

- Die Montierung ist ein kleines Wunder in Punkto Teleskop-/Montierungsgewicht und deshalb ein tolles Teil für Flugreisen. Wenn es nicht gerade mit kleiner Optik in den Flieger geht, würde ich trotzdem eine andere Montierung vorziehen.

- Ein Freund hat sich letztens mit seiner SmartEQ eine La Palma Tour versaut, weil das Ding komplett (mechanisch) gesponnen hat. Obwohl wir uns recht gut mit Montierungen auskennen, konnten wir den Fehler nicht beheben, weil das Teil einfach nicht demontierbar ist (teilw. aufgeschrumpft oder verklebt)

Von der hier ebenfalls empfohlenen EQ5 halte ich überhaupt nichts. Die Achsen sind nicht kugelgelagert, sondern drehen sich in Gleitlagern. Je nach verwendetem Fett gibt das im Winter große Probleme, weil die Achsen sich kaum noch bewegen lassen. Nimmt man ein Fett von geringerer Viskosität, tropft es im Sommer heraus;-)

Meine Lieblings-Montierungen, wenn es nicht um Flugreisen geht, sind die HEQ5 bzw. die EQ6 (jew. SkyScan). Beide sind identisch aufgebaut, komplett kugelgelagert und haben kaum Probleme mit dem Getriebespiel in Deklination. Beide sind unverwüstlich und da es von beiden neuere Versionen gibt, bekommt man sie gebraucht teilw. sehr günstig. Auf ein solches Angebot würde ich an deiner Stelle warten...

Gruß
Klaus

Hallo Guido,

Du hast leider nicht geschrieben wo Du fotografieren/beobachten möchtest. Es macht schon einen Unterschied ob man den Krempel in den Garten schleppt oder mit dem Auto in die Pampa fahren muss (dann auch an die Stromversorgung denken).

Ansonsten würde ich für die Fotografie zur EQ6 raten. Zur Zeit werden viele gebraucht angeboten. Da kommst Du mit &lt;1000€ hin. Visuelle geht es natürlich auch kleiner aber fotografisch kann es nicht zu stabil sein

Wenn Du Dich für eine gebrauchte Montierung entscheidest, frag den Vorbesitzer welches Instrument er drauf hatte. Eine EQ6 die Jahrelang mit einem 10" Newton gequält wurde ist da nicht erste Wahl. Auch solltest du die "Classic" Version meiden, die ist für Fotografie nicht gut geeignet. Am besten einen Synscan mit Goto, der Komfortgewinn beim fotografieren ist erheblich. Du kannst einen Stern zum fokussieren anfahren und dann zum Objekt schwenken. Mit Platesolving (eingebaut in APT) muss Du nicht mal ein Alignement machen.

Frag auch mal nach phd-Logs der letzten Aufnahmen. Mann kann schon sehen ob da Spitzen von 3-4 Bogensekunden auftreten ober ob alles 'glatt' läuft. Den Viewer für die Logs kann man auf der Webseite von phd herunterladen.

Man findet ab und zu auch gepimpte EQ6 mit VTSB Modifikation (neue Lager, Riemenantrieb). Die können sich durchaus lohnen. Aber auch hier ... siehe oben

Viele Grüße
Michael

Hallo Guido,

na ja kurz gesagt, Stadtlichtfilter können helfen, ersetzen aber keinen dunklen Himmel.
Wenn Du Emissionsnebel fotografieren willst kann ein UHC-Filter (möglichst schmales Spektrum) helfen. Bei anderen Objekten ein IDAS D1 der nicht so stark verfärbt und sich gut für DSLRs eignet.
Wenn Du einen sehr hellen Himmel hast wird aber auch das nicht viel bringen.

Ich fotografiere von Willich-Neersen (NRW) aus, in einem recht dunklem Garten. Du kannst ja mal auf der Karte gucken, im Süden liegt Mönchengladbach und rundherum ist es auch nicht wirklich dunkel. Mit dem IDAS geht es aber trotzdem ganz gut, jedoch muss ich für das annähernd gleiche Ergebnis deutlich länger belichten als Leute unter wirklich dunklem Himmel.

Ansonsten, Schmalband. Das geht (fast) immer

Viele Grüße
Michael

Also ich habe mir vor drei Wochen eine Exos-2 Goto geholt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (die Kabel waren fritte) bin ich mittlerweile sehr zufrieden. Mit meinem Rücken kann ich die problemlos tragen und auch das Goto funktioniert sehr zuverlässig. Ich mache immer nur ein One Star alignment und dann Target sync auf einen Stern in der Nähe meines Ziels und alles ist in der Mitte.

Für meine Zwecke mit einem 150/600 alles super. Vielleicht gehe ich irgendwann auch mal auf ein 200er RC mit Carbon Tubus, dass sollte vom Gewicht auch noch passen.

Autoguiding funktioniert ebenfalls gut mit phd2 guiding über den St4 Port. Mit 750Eur ist die Preis / Leistung echt ok.
Hier mal ein Beispiel vom vorgestern:

http://www.astrobin.com/298623

Gruss Frank

Hallo Guido!
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber ist Guiden, nachführen und ein GoTo nicht das gleiche?
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Nein.
GoTo führt dein Teleskop (genauer: die Montierung) zum gewünschten Objekt, funktioniert allerdings nur wenn die Montierung weiß wie sie steht, d.h. es muss vorher ein Aligment gemacht werden: die Montierung wird an bekannten Sternen ausgerichtet.
Für die Nachführung reicht an einer parallaktischen Montierung ein einfacher Motor der die Stundenachse gleichmäßig (eine Runde = ein Sterntag = 23h56m) dreht.
Damit bleibt das gewünschte Objekt im Gesichtsfeld. Das reicht für die visuelle Beobachtung vollkommen aus.
Bei der Fotografie geht es darum die Sterne pixelgenau nachzuführen.
Das kann eine Mechanik gar nicht schaffen (Stichwort: Schneckenfehler)
Hierbei benötigt man eine zweite Kamera und eine zweite Optik (bzw. ein Teil des Lichtes des Teleskops wird ausgespiegelt.
Diese kontrolliert dann permanent die Position eines Leitsterns und schickt bei Bedarf Korrektursignale an die Montierung.
Bei längeren Belichtungszeiten und/oder bei langen Brennweiten ist dieses Verfahren unumgänglich.
Gruß und CS Christoph

Hi Guido,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Guido</i>
<br />Huhu, ich frage weil laut astroshop.de hält die Skywatcher AZ SynScan GoTo Star Discovery das "Ziel" immer mittig.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, werben kann dieser Shop, da biegen sich manchmal sogar Eisenbahnschwellen wie Schnurrhare meiner Katze. [}:)][:(!][xx(]

Mit vernünftig beraten und das zum Besten der Kunden, damit hapert es dagegen häufiger mal kräftig.

Ob GoTo oder nur normale Nachführung- damit bleibt ein Objekt so gut im Blickfeld wie es die Einnordung und das Aligment hergeben. Je genauer eingenordet desto exakter die Nachführung.

Aber für Langzeitfotografie genügt das halt nicht. Selbst sehr präzis hergestellte Schnecken und als Gegenstück dann die Schneckenwelle haben Toleranzen. Und bei jeder vollen Schneckendrehung "eiert" damit die Montierung und damit das Teleskop eben ein klein wenig in der Gegend herum. Nennt sich periodischer Fehler bzw. perodic error. Und auch kleine Abweichungen während längeren Aufnahmen durch Gewichtsverlagerungen kann eine normale Nachführung nicht ausgleichen. Das GoTo ändert daran nix, das ist ja lediglich ein Zusatz um Objekte anzufahren- hat also mit der Nachführung als solchen nichts zu tun.

Mit Guiding dagegen werden solche Fehler erkannt und ausgeglichen. Daher ist eine solche Aussage "<b> laut astroshop.de hält die Skywatcher AZ SynScan GoTo Star Discovery das "Ziel" immer mittig</b>" schlichtweg falsch, unsinnig und nix anders als Kunden(Einsteiger-)verarsche.

Und nur um es so nebenbei zu erwähnen- das AZ SynScan GoTo Star Discovery ist für Fotografie völlig ungeeignet, das ist eine azimutale Montierung.

Gruß
Stefan

Servus Guido!

Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit genau das gleiche Problem wie du. Es gibt nicht mehr viel dazu zu Sagen, es wurde bereits alles von den Vorpostern geschrieben

Also meine entscheidung ist dann auf eine HEQ5pro OHNE Handcontroller gefallen und für Unterwegs steuer ich mit dem Laptop, daheim über den PC.

Die Monti ist jeden cent Wert, einzig die Zahnräder hab ich gegen einen Riehmenantrieb getauscht - da war dan meine Chefin glücklich weil die Monti bei schnellen Bewegungen flüsterleise geworden ist.

Und ja da bist du dann bei ~ 1K€ Ausgaben wenn du neu Kaufst aber da hast du dann lang eine Freude damit, alles andere wär verlorene Mühe und eine "Sparmaßnahme" die du über kurz oder lang bereuen wirst.

Würd noch mal mit da Chefin reden um die Ausgaben ein bisserl höher machen zu können

Hallo Guido,
habe die Kombi schon seit jahren, sie läuft gut, aber mit einem 200 mm Newton oder einem 150 mm Refraktor würde ich diese Montierung nicht belasten. Ich habe einen 150mm Newton 750 mm Brennweite.
Gruß Rolf

Hallo Guido,

denkst Du ans Einnorden, da Du Polaris erwähnst? Das Alignment hat mit dem Einnorden nichts zu tun. Beim Alignment wird der Steuerung lediglich mitgeteilt, wie die Montierung aufgestellt ist. So kann die Steuerung trotz eventuell ungenauer Aufstellung, Himmelsobjekte genau anfahren. Dabei wird insbesondere die Orientierung der RA-Achse nicht verändert. Beim Einnorden wird wird die Montierung tatsächlich so zurechtgerückt, dass die RA-Achse parallel zur Erdachse zu liegen kommt. Es wird also die Richtung der RA-Achse richtig eingestellt.

Viele Grüße

Kurt