Hallo Freunde der mobilen Astrofotografie,
Gestern Abend feierte mein neues Canon 200mm f/2,8 Tele sein First Light am Virgohaufen. Das Ergebnis war leider ziemlich ernüchternd. Allerdings nicht wegen des Objektivs, das ist super. Sogar bei Offenblende habe ich bessere Sterne als mit dem Canon 70-300 Zoom bei 200mm und f/5,6. Ich bin wirklich begeistert.
Das Problem ist die Nachführung. Trotz genauer Einnordung mit Polsucher habe ich einen starken Nachführfehler in Rektasention. Schon bei 30s werden die Sterne eierig, bei 60s sind sie eindeutig unrund, bei 180s kleine Striche. Dabei reißt die Monti nur in RA aus, in DE ist kein Fehler festzustellen. Das Zielobjekt stand etwa im Süden. Der Fehler ist reproduzierbar und ich habe ihn zu etwa 2,5% der Geschwindigkeit bestimmt (Vergleich der Strichspurlänge zu einer nicht nachgeführten Aufnahme). Bei 180s wird die Strichspur etwa 10 Pixel lang. Leider habe ich versäumt zu prüfen ob die Monti zu schnell oder zu langsam läuft.
Ich habe mit dem Gegengewicht experimentiert (Ausbalanciert, Übergewicht in und entgegen Laufrichtung), ohne Veränderung. Der Fehler ist immer da und immer ungefähr gleich groß. Auch der Tausch der vier 1,2V Akkus gegen Batterien hat nichts geändert.
Nun meine Frage an die Star Adventurer Besitzer hier im Forum:
<i>Ist dieser Nachführfehler bei 200mm normal?</i>
Bin ich da schon an der Genauigkeitsgrenze der SA angekommen? Sind auch kurze Belichtungen von 30s mit der SA bei 200mm nicht ohne Guiding möglich? Ich kann mir das kaum vorstellen. Längere Belichtungen von mehreren Minuten klar, keine Frage. Aber auch schon bei 30 Sekunden?
Ich bin für jeden Hinweis dankbar. Ich hatte mir dieses Setup (SA mit 200mm Canon) vorher genau überlegt und es wäre ziemlich ernüchternd, wenn es nicht funktionieren würde. Guiding möchte ich gerne vermeiden um den Aufwand möglichst gering zu halten. Und ein MGEN würde noch mal 600,- extra kosten.
Kamera: Canon 1000Da
Objektiv: Canon 200mm 2,8 USM II
Monti: Skywatcher Star Adventurer
Steuerung: Knickohrtimer
Im Moment etwas hilflos:
Marcus