Neue langbrennweitige Bresser Refraktoren

  • Hallo Jürgen,


    ich muss sagen, das sieht echt "klassisch" aus :-). Wunderbar! Ich hoffe die Optik zeigt was sie kann wenn mal CS mit sehr gutem Seeing ist.


    Schönen Gruß,
    Walter

  • Hallo Jürgen,
    herzlichen Glückwunsch zu diesem klassischen 4" FH. Schaut echt toll aus. Ich werde etwas neidig, auch wenn ich eine 4" f/9 APO habe.
    Ja, die ADM hab ich auch. Das Stativ ist super stabil und die Montierung trägt auch meine 6" f/8 Newton gut (wobei einer der massive russische Tal2 Tubus ist).
    Ich habe ja auch schon durch verschiedene FHs geschaut. Mein 80 f/15 ist dabei der farbreinste. Jupiter ist da nicht grünlich sondern etwas gelblicher (warmtoniger). Ein leichter Blausaum ist je nach Okular zu sehen, beim Huygens Okular sehe ich komischerweise keinen Blausaum im 80/1200.
    Wenn man spaßhalber noch etwas farbreiner sein möchte, dann könnte man den 102/1350 auf 72/1350 abblenden, dann hätte man von der Farbreinheit einen HalbAPO mit 72 mm Öffnung.
    Mit voller Öffnung wird der FH aber mehr Details zeigen.
    Ich wünsche Dir damit viel Freude.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Michael,
    leider noch keine weiteren. Entweder war das Wetter gut und ich anderweitig verpflichtet, oder ich hatte Zeit und das Wetter war schlecht. Das hat natürlich auch mit den langen hellen Abenden zu tun, da baue ich nichts mehr für die mitternächtliche Stunde auf, wenn ich morgens wieder raus muss. Ende August/Anfang September habe ich Urlaub, spätestens dann erhoffe ich mir ausgiebige Beobachtungsnächte, von denen ich hier gerne berichten möchte.


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo,
    ich beschäftige mich seit kurzem mit Astronomie und lese letzte Zeit viel, habe selber einen SW 200/1200 Dobson. Ich weiss, dass es Teleskope für bestimmte Spezialaufgaben gibt, aber welche Stärke hat denn so ein 102/1350. Ich befasse mich damit weil wenn ich durch mein Sucherfernrohr den Mond angucke bin ich von dem Kontrast begeistert, auch wenn der Mond einen farbigen Saum zeigt. Aber geht so einem 102/1350 nicht irgendwann die Auflösung aus. Da ist doch bei 150 Schluss und weniger Details zeigt er auch gegenüber einem Teleskop größerer Öffnung. Was kann der 102/1350 denn so gut?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was kann der 102/1350 denn so gut?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Im kurz: Bildruhe, kontrast und schärfe. Kühlt schnell ab und ist dafür auch schnell einsatzbereit, also vorzüglich geeignet für planetenbeobachtung an wochentage, wo mann nur kurze zeit zur beobachtungen hat oder überrascht von ungewarteten aufklärung sind. Auch für Sonnenbeobachtung sehr gut geeignet, besonders im H-alpha.



    Gruss,
    Thomas, Bornholm, Dänemark

  • Hallo Ihr Lieben,
    anbei erfolgt nun mein Bericht zur Beobachtung mit dem langen Fraunhofer, gestern Abend:


    Montag, 28. August 2017
    Neuss, Garten in Stadtrandnähe
    Wetter (abends): leichte Cirren, warm
    Test des Bresser Messier 102/1350 auf Stahlrohrstativ mit Säule und Mon2-Goto
    Verwendete Okulare: 38mm SWA (Skywatcher), 25mm Bresser ED, 13mm Baader Hyperion, 8mm TS ED Flatfield
    Der mitgelieferte 1 1/4" Zenitspiegel wurde gegen einen 2" Zenitspiegel ausgetauscht.


    1. Beobachtung des Mondes in der Dämmerung
    2. Beschreibung der Beugungsringe an den Sternen Wega und Deneb


    1. Beobachtung des Mondes in der Dämmerung


    Seitdem ich mir im Mai diesen Jahres (2017) den Fraunhofer gekauft habe, hatte ich noch keine Gelegenheit gefunden, damit den Mond zu beobachten. Für den Innenhof unseres Hauses ist die Mondbahn im Sommer zu niedrig, er versteckt sich dort derzeit noch zwischen Bäumen, hohen Sträuchern und Gebäuden. Aus diesem Grund transportierte ich den Fraunhofer in unseren gepachteten großen Garten am Stadtrand. Hier findet sich genügend Himmelsfläche vor und die Beobachtung der zurzeit sehr horizontnahen Planeten und des Mondes ist möglich. Um den Mond beobachten zu können, positionierte ich die Montierung an einer Stelle im Garten, die es mir erlaubte, ihn bei seinem Untergang für etwa eine Dreiviertelstunde zu beobachten. Er befand sich aus meiner Blickrichtung zwischen zwei Bäumen. Der Mond hatte bereits eine goldene Farbe angenommen. Er war jetzt fast im ersten Viertel zu sehen. Da ich es nicht abwarten konnte, verzichtete ich zunächst auf den Einsatz der Nachführung und verfolgte den Mond mit dem Teleskop für einen Augenblick manuell. Nach erstem Genuss der "Beute" fuhr ich den Mond nochmals mit der GoTo an, wobei ich aus Zeitgründen auf eine genaue Justierung der GoTo verzichtet hatte und den Rest der Positionierung durch Lösen der Arretierung mit der Hand vornahm. Immerhin wurde nun das Teleskop in Mondgeschwindigkeit nachgeführt, auch wenn durch eine noch vorhandene Ungenauigkeit ab und zu die Position korrigiert werden musste. Bevor der Mond irgendwann hinter der Fichte zu verschwinden drohte, verblieb nun genügend Zeit für die Beobachtung durch die drei griffbereiten Okulare.


    Beobachtung mit dem 13mm Baader Hyperion
    Die Dämmerung war noch nicht weit fortgeschritten, und es war noch recht hell. Der Mond war golden. Im Okular, dass nun mit ca. 104x vergrößerte, zeigte sich ein gelb-grünlicher Saum am Rand des Mondes. Holte ich den Mondrand in das Zentrum des Gesichtsfeldes, verschwand der Saum bereits auf einem Drittel des Weges zur Mitte hin. Nun empfand ich das Bild als "klar und gut". Das Bild wirkte scharf. Ein Wehrmutstropfen: bedingt durch die lange Brennweite wurden Staubkörner an der Optik sichtbar, vermutlich Schmutzpartikel am Okular. Diese störten das Bild erheblich und ließen an diesen Schmutzstellen die "dahinter" abgebildete Mondregion etwas verwaschen wirken. Ob diese "Bildstörung" bei zunehmender Dunkelheit noch auffällt, kann ich erst bei einer Mondbeobachtung zu einem anderen Zeitpunkt untersuchen, da ich den Mond diesmal nur während der noch recht hellen Dämmerungsphase beobachten konnte.
    Der Terminator wurde sehr kontrastreich abgebildet. Es machte Spaß, über ihn hinwegzufahren. Die Krater Purbach, Regiomontanus und Walther wirkten plastisch, die Gebirge am Mare Serenitatis bestachen durch das Licht- und Schattenspiel, welches die Gebirgsspitzen regelrecht zum "Glühen" brachte. Der Krater Bressel wirkte gestochen scharf und verlieh dem Mare Serenitatis wie ein Schönheitspunkt im Gesicht einer anmutigen Frau eine besondere Ästhetik. Der Krater Posidonius am Rand des Mare Serenitatis setzte sich farblich wunderbar von der Fläche des Mares ab, hatte einen helleren Grauton als das Mare, und der Wall war gut erkennbar. Fast in der Mitte sah man gut und scharf einen kleineren Krater.


    Apropos Schärfe: Es ist angenehm, die erforderliche Schärfe wegen der langen Brennweite (f/13,2) mit mehr Weg als bei meinen kurzbrennweitigen Teleskopen (f/5) fokussieren zu können. Für eine genaue Einstellung wäre eine Untersetzung zwar nicht erforderlich, aber sicher dennoch ein sinnvoller Luxus, da hochkomfortabel. Beim Fokussieren macht sich aber der Hebel bemerkbar. Das Teleskop gerät an der Mon2 in Schwingung und der Fokus muss in dem entstehenden "Wackelbild" gefunden werden. Da heißt es dann Fokussieren - Ausschwingen lassen - Schärfe kontrollieren - ggf. wieder Fokussieren. Mit geschultem Auge brauchte ich dazu allerdings nur etwa zwei Versuche. Ich kann damit leben, wer das nicht möchte, sollte sicher hier über die Anschaffung einer stabileren Montierung als die hier benutzte EQ5-Bauart nachdenken.
    Rillen konnte ich nicht erkennen, möglicherweise habe ich sie aber schlichtweg auch übersehen, weil ich mich nicht speziell darauf vorbereitet hatte und nicht wusste, wo ich suchen sollte.


    Beobachtung mit dem TS 8mm ED Flatfield Okular
    Die Vergrößerung betrug nun 168,75x. Ich fuhr am zentrierten Terminator entlang. Ich beobachtete den Krater im Krater Cassini. Das Bild wirkte farbrein. Ich verglich den Himmel mit dem Auge und sah, dass der Mond in leichtem Dunst stand. Im Mare Serenitatis stach - wie bereits oben beschrieben - ein kleiner Krater hervor und ich beobachtete das Licht- und Schattenspiel der an das Mare angrenzenden Bergketten. Das Bild war angenehm hell bzw. blendete nicht – zumindest nicht in der Dämmerung.


    Beobachtung mit dem 25mm Bresser ED Okular:
    Der Mond war nun kleiner abgebildet, dafür vollständig. Das hellere Bild gewann, der Kontrast war stärker als im verwendeten 8mm-Okular. Bewegte ich bei der Beobachtung des zentrierten Terminators den Kopf, war ein leichter gelber Saum minimal zu erkennen. Ich musste aber schon gezielt darauf achten, um ihn zu sehen. Bei der Betrachtung der Oberfläche spielte das überhaupt keine Rolle. Die Krater waren alle toll und detaillreich abgebildet, ein schönes und ruhiges Bild sah ich (das lag sicher auch an der Nachführung und am Okular). Das Seeing war schlecht (es waberte). Man konnte dennoch ein detailreiches Bild erkennen. Ein schön strahlender Krater (Name?) war im Mare Tranqillitatis zu sehen, sehr schön sahen auch die Krater Eudoxus und Aristoteles aus. Beim Bewegen meines Kopfes ließ sich ein Blausaum oben am Rand des Mondes erkennen. Fringekiller einsetzen? Vielleicht, aber nicht jetzt. Visuell bin ich mit dem Refraktor bei der Mondbeobachtung bereits jetzt glücklich. Mit bloßem Auge sah ich, dass der Mond in leichtem Dunst stand. Ich kann mir vorstellen, dass im Herbst und Winter der Mond durch eine höhere Position am Himmel noch wesentlich besser abgebildet wird als es jetzt der Fall ist. Der Refraktor kann nach meinem Eindruck mindestens mit einem 6" Newton konkurrieren. Für jemanden wie mich, der Linsenteleskope liebt, wäre daher dieser Refraktor den in meinem Besitz befindlichen 6" und 8" Teleskopen auf jeden Fall vorzuziehen.


    Beobachtung mit dem 38mm SWA-Okular
    Deutlich erkennbar war ein Gelb- und ein Blausaum - während übrigens gerade ein Passagierflugzeug am Mond vorbeiflog, was natürlich nichts damit zu tun hat :). Woran liegt das? Liegt es an der Qualität der Okulare? Ich vermute, dass es großteils an dem Okular und zu einem geringeren Anteil an dem Refraktor liegt, aber vielleicht ist das nur Wunschdenken eines Refraktorliebhabers...


    Erneute Beobachtung mit dem 25mm ED Okular
    Der Farbsaum verschwand. Die Qualität der Okulare entscheidet also offensichtlich deutlich mit, wie farbig das Bild wird! Auch die Natur entscheidet an diesem Abend, was wann zu sehen ist. Langsam kam dem Mond die Fichte ins Gehege. Schließlich kam ein Zweig ins Bild, Feierabend! Der Mond verschwand nun hinter der Fichte.


    Körperhaltung
    Das Dreibeinstativ mit Säule und eine EQ5 mit Nachführung sorgte für eine entspannte Körperhaltung. Die Positionsveränderung am Okular durch die Nachführung scheint sich - nach meinen Erfahrungen - weniger bemerkbar zu machen als bei einem nachgeführten Newton. Auch ist es bei diesem Refraktor hier möglich, den Okularauszug zu rotieren, beim Newton müsste ich das ganze Teleskop drehen. Insgesamt ist es eine bequeme Art und Weise, den Mond zu beobachten.


    Transport
    Der Transport ist umständlich, da der Tubus durch die Länge nicht mehr in jedes Fahrzeug ohne Umklappen der Vordersitze verstaubar ist. Als Reisegerät ist der Fraunhofer daher leider nicht geeignet.


    2. Beschreibung der Beugungsringe an den Sternen Wega und Deneb


    Nach einer kurzen Pause, um den Augen wegen des hellen Mondes Gelegenheit zur Adaption für die bevorstehende Sternbeobachtung zu geben, ging es mit dem Sterntest weiter. Vor dem Sterntest wollte ich nun erst einmal die GoTo mit dem 3-Sterne-Alignement justieren. Der dritte Stern (Atair) befand sich allerdings hinter einem Baum und lugte dort verstohlen hervor. Irgendwie erwischte ich ihn mit dem Teleskop, dass nun etwas besser als vorher eingestellt war (normalerweise norde ich die Montierung vorher ein, aber aus Zeitgründen hatte ich zu Anfang darauf verzichtet und jetzt war ich schlichtweg zu bequem geworden, um dies nachzuholen). Beim Anfahren des Teleskops von Wega, die sich im Zenit befand, erlitt ich einen leichten "Arbeitsunfall" :), weil ich beim Hochschauen mit dem Rücken an eine mannshohe Brennessel geriet, die in der Nachbarschaft des Beobachtungsplatzes aufgewachsen ist. Nun gut, so kann man dem Wort "Leidenschaft" in der Amateurastronomie hier eine weitere Bedeutung hinzufügen... :).


    Beobachtung am 25mm ED Okular:
    Es dauerte etwas bis ich Wega zentriert hatte (Es ist ja immer die falsche Richtungstaste an der Steuerungsbox, die man nimmt...). In der Nachbarschaft der Wega waren feine Sterne zu sehen (Ich beobachte übrigens unter Stadtbedingungen mit einem auch nachts immer aufgehelltem Himmel). Wega selbst leuchtete sehr hell, das Seeing war eher schlecht, und man sah ein Farbenspiel von Grün, Lila und Gelb, wenn man beim Beobachten etwas mit dem Kopf hin- und herwackelte.

    Beobachtung am 8mm ED Okular
    Es war nicht möglich, den Stern klar als Punkt abzubilden. Es waren Farbsäume zu erkennen, ebenso Beugungsringe. Ich konnte die Beugungsringe gar nicht wegfokussieren.


    Intrafokal...
    ...zeigten sich kreisrunde weiß-grünliche Beugungsringe, gleichmäßig verteilt und gut voneinander abgegrenzt. Der weiß-grünliche Außenring war etwas dicker, wirkte dadurch auch heller, es ließ sich an ihm außen herum ein dunkler violetter Saum erkennen, der in seiner Erscheinung einer Korona ähnlich sah, wenn auch eher flach.

    Extrafokal...
    Nach Ausschwingen zeigten sich die Beugungsringe nicht ganz so klar wie intrafokel. Es befanden sich auf dem eigentlichen Beugungsring weitere Ringe (bei Deneb ist mir das aufgefallen), die über den Beugungsringen lagen. Ich kann nicht zuordnen, was das zu bedeuten hat. Zum Zentrum hin ließen sich etwa vier grünlich-weiße Ringe trennen. Dann verschwammen die Ringe wie bei einer optischen Täuschung, das Bild wirkte dadurch im Zentrum etwas matschig und war violett gefärbt, während ansonsten die äußeren Beugungsringe weiß-grünlich erschienen. Der letzte Ring außen (bei Deneb) war deutlicher im Kontrast von den anderen Ringen durch einen dunklen Schatten abgegrenzt, das erinnerte an die Cassiniteilung im Saturnring.


    Fazit


    Das Gerät ist bestimmt nicht farbrein aber das Bild wirkt gut farbkorrigiert. Es macht sehr viel Spaß, damit den Mond, die Planeten und auch die Sonne zu beobachten. Und das bei einer komfortablen Körperhaltung. Ich bin sehr zufrieden, selbst wenn ich manchmal bei schrägem Hineinschauen eine Französische Flagge am Stern zu erkennen glaube.

  • Hallo Jürgen,
    danke für Deinen ausführlichen und interessanten Bericht.
    Das hört sich doch gut an und es ist schön zu hören, dass die Mondbeobachtung Freude bereitet haben.
    Waren die Ringe beim Sterntest konzentrisch? Dann passt die Zentrierung. Ein Beugungsring sieht man bei hoher Vergrößerung immer um einen Stern herum auch wenn man den Fokus getroffen hat. Je nach Seeing und Qualität der Optik sieht man mehrere Beugungsringe im Fokus. Im Idealfall sieht man einen schwachen ersten Beugungsring. Der zweigeteilte Farbsaum am Mond und am tiefstehenden Stern liegt normalerweise an der Atmosphärischen Dispersion. Das ist auch im APO und im Newton so.
    Solange der Mond noch relativ schwach leuchtet könntest Du auch mal die Klassiker M57, M27 und M13 anschauen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Jürgen,


    von einem italienischen Kollegen hörte ich, dass wohl einige seiner Astro-Kollegen mit diesen Refraktoren Probleme bzgl. sphärischer Abberation und Astigmatismus hatten.


    Kannst Du das bei deinem Gerät nachvollziehen ?


    Mfg Michael


    Edit: stimmt es, dass die Objektivzelle bei beiden Refraktoren aus Kunststoff ist ?

  • Hallo Michael,
    so ganz klar zu erkennen ist das nicht. Der hintere Teil, der das Objektiv hält, schaut nach Kunststoff aus. Die Fassung des Objektivs könnte auch Kunststoff sein, schaut aber nach einem anderen Material aus. Bei Kunststoff stell sich halt die Frage, wie alterungsbeständig es ist. Ich hoffe, dass das Objektiv alterungsbeständig gebaut wurde. Ansonsten wäre es echt schade.
    Bei den großen 6" f/8 Bresser Achromaten war die Fassung aus Metall und mit diversen Justier (3 Zug- und 3 Druckschrauben) und Zentrierschrauben. So etwas wäre für den langen 4" FH auch schön. Dann könnte das ein richtiger Klassiker werden. Komisch sind die 2 Schrauben..?
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    meine Intension war eigentlich, dass ich mir als altmodischer Refraktor-Liebhaber als Zweitgerät zum Vixen VMC-200L auch wieder einen 4-5" Refraktor rein zum Mondspechteln zulegen möchte.
    Daher hätte mich der 102/1350 mm OTA interessiert.


    Ich denke, ich werde aber doch zum Bresser 127/1200 mit Hexafoc greifen. Dieses Gerät hat auch bei erfahrenen Beobachtern und Refraktorianern nahezu durchgehend viel Lob bekommen und scheint von einer homogenen Fertigungsqualität zu sein.


    Mfg Michael

  • Hallo Michael,
    von der Leistungsfähigkeit ist der Bresser 127/1200 sicher besser, von der Linsenzelle vermutlich auch (was ich sehr schade finde). Der Nachteil beim 127/1200 ist das höhere Gewicht 7,9 kg (statt 5,3 kg) und geringere Farbreinheit (was aber hier nur "Bildkosmetik" ist. Man könnte ja den 127 mm Refraktor auf 96 mm abblenden). Der Gewichtsfaktor bleibt aber.
    Du könntest mal bei der Anke anfragen, aus welchem Material die Objektivfassung ist ...
    Das würde ich machen bevor ich den 5" Refraktor von Bresser kaufen würde.
    Servus,
    Roland

  • Hallo,


    ich möchte jetzt hier kein Miesepeter sein, aber wenn ich mir das Bild von CN vergrößert betrachte, ist das für mich eindeutig Kunststoff. Dazu sind die Schraublöcher schlampert gearbeitet.
    Die ganze Konstruktion scheint mir fragwürdig. Das Objektiv kann man raus- bzw. reinschrauben (?) , fixiert wird der eigentliche Objektiv-"Tubus" durch diese liderlichen Schräubchen ? Eine Justierung des Objektives ist mehr oder weniger unmöglich. Sorry für mich ist das Murks. Tut mir leid - ist nur meine persönliche Meinung.


    Ein f/13 Objektiv sollte gutmütig sein, aber bei so einer Konstruktion hat man meiner Meinung nach als Kunde einen 50/50 Joker :


    Entweder das Objektiv ist im Anlieferungszustand gut justiert und sollte seine Justage dann auch halten - dann behalten !


    Oder :


    Man hat als Kunde Pech und bekommt möglicherweise ein nicht optimal eingestelltes Objektiv und man kann im Prinzip GAR NICHTS machen,
    also dann Refraktor gleich retour ....


    Naja...


    Nix für ungut !


    Micha


    Was sagen Optik-Experten wie der Kurt oder Gerd dazu ?[?]


    Edit : okay , irgendwo muss der niedrige Preis herkommen...


    Edit 2 : da verstehe ich die Intension des Herstellers nicht - zum einen verbaut man einen hochwertigen OAZ ( Hexafoc ) und am anderen Ende spart man dann so an der Objektivzelle ??[B)]

  • Hallo miteinander,


    der 102er Bresser war meines Wissens bisher ohne justierbare Objektivzelle beworben bzw. ausgerüstet. Das wird einfach dieselbe Zelle wie vom 102/1000er sein. Für mich sieht es auch nach Kunststoff aus.


    Ich liebäugelte bisher auch mit dem 102/1350er, mittlerweile ist aber ein 127/1200 mit Hexafoc gebraucht bei mir gelandet.


    Es geht hier zwar um die neuen langbrennweitigen Geräte im Thread, aber ich würde gern kurz auf die Linsenzelle des 127/1200 eingehen:
    Der Frontring ist bei meinem Gerät aus Kunststoff, die Linsenfassung aus Metall (vermutlich Alu) mit Zentrierschrauben für beide Linsen. Die ganze Zelle wird mit 6 Schrauben (3xZug, 3xDruck) in einer Kunststoffhalterung befestigt, welche auf dem Tubus sitzt. Diese Kunststoffhalterung ist recht stabil, wie alterungsbeständig sie ist kann ich nicht sagen. Es ist zwar alles justierbar, aber mir gefiele es besser, wenn alle Komponenten aus Metall wären. Ist bei dem Preis aber wohl nicht machbar.


    Der Hexafoc ist bei meinem Refraktor relativ schwergängig, obwohl alle Schräubchen gelockert sind, die die Freigängigkeit beeinflussen könnten. Er kippelt nicht, könnte aber leichter laufen.


    Der Hexafoc bei meinem MC 152 von Bresser ist dagegen sehr leichtgängig, kippelt trotzdem nicht. Diese Streuung ist mir auch auf Ausstellungen schon aufgefallen, wo mehrere Hexafocs vorhanden waren. Vielleicht schmiere ich das noch ganz leicht oder mache ihn auseinander und ersetze die Teflonbänder gegen etwas dünnere. Mal sehen...


    Die Abbildung des 127ers ist für meinen Geschmack ganz in Ordnung. Ich konnte wegen des schlechten Wetters in Süddeutschland ihn aber erst einmal für ein paar Minuten testen (Plejaden, kein Mond). Sobald ich mehr testen kann werde ich noch etwas dazu schreiben.


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo Kollegen,


    gestern hatte sich noch mal der italienische Sternfreund bei mir gemeldet: er war extra noch einmal bei seinem Kollegen, um sich den 102/1350 näher anzusehen und schrieb mir, dass die Objektivzelle komplett aus ABS sei.


    MfG Michael

  • Hallo Michael,
    ich hab erst einmal nachlesen müssen, was ABS für ein Kunststoff ist.
    Interessant fand ich
    http://wiki.polymerservice-mer…ndex.php/SHORE-H%C3%A4rte
    =&gt; ABS Short Härte D 75-80 (in der Wiki 70-80). Legosteine sind offenbar auch aus ABS.
    https://en.wikipedia.org/wiki/…nitrile_butadiene_styrene
    https://de.wikipedia.org/wiki/…Butadien-Styrol-Copolymer
    Gut scheint zu sein, dass ABS witterungsbeständig und alterungsbeständig ist.
    Was mir nicht so gut gefällt ist der relativ hohe Ausdehungskoeffizient. Wie sehr der beim Objektiv durchschlägt, weiß ich nicht.
    Schön wäre freilich gewesen, wenn Bresser die Linsenzelle der 5" und 6" Bresserobjektive als Vorbild genommen hätte. Wenn man bedenkt, dass die 5" Refraktoren nicht so viel teurer wie der 4" Refraktor ist. Der Bresser 127L (127/1200) kostet 349 Euro und der Bresser AR-102L/1350 259 Euro (bei kleineren Linsen). Vielleicht könnte ja in einer zukünftigen Version eine bessere 4" und 90 mm Linsenzelle ala Bresser 127L angeboten werden?
    Würd mich freuen wenn Bresser mitliest und diese Ideen und Gedanken aufnimmt.
    Servus,
    Roland

  • Ich habe auch den 127/1200 FH von Bresser. Bei mir scheinen die Linsen nicht korrekt justiert zu sein, da der Laser etwas versetzt reflektiert wird wenn er im OAZ steckt. Der Austritt vom Laster ist aber exakt mittig im Objektiv.


    Den schwergängigen Hexafoc habe ich auch. Es lag bei mir an der, mit vier Inbusschrauben gehaltenen, Abdeckung zum Hexafoc. Sie war zu klein ausgeschnitten und ich habe mit einem scharfen Teppichmesser rundherum solange den Kunststoff abgeschabt bis genug Platz zum Innenrohr war.


    Das Austauschen der Teflonbänder ist sicher auch noch eine Idee um ihn leichtgängiger zu machen.


    Leider kann die Befastigung des Hexafoc kaum Gewicht tragen ohne das sich der Austrittspunk am Objektiv ändert. Unten wird er ja nur von einer M4 Madenschraube gehalten. Eventuell tausche ich den Hexafoc auch gegen einen stabileren OAZ aus. Ich finde den nicht schlecht, aber leider hat der Sparfuchs sich an einigen Stellen wieder in den Schwanz gebissen. Für 349 Euro muss aber igendwo was sein.

  • Hallo Klaus,


    ich möchte da etwas vorsichtig sein, denn vieles was hier steht ( auch von mir ) beruht auf Informationen aus 2. und 3. Hand. Allein Jürgen könnte momentan etwas Licht ins Dunkel bringen, wenn er denn mag und sein Gerät mal genauer inspizieren mag.


    Der italienische Kollege hat seine Infos auch von wiederum anderen Kollegen. Wenn ich ihn recht verstanden habe, sind es 2 oder 3 Kollegen die den 1350er haben. Diese hatten sich wohl etwas enttäuscht gezeigt wegen SA und Asti.


    Ich habe nun eine Nacht drüber geschlafen und sehe das heute ETWAS entspannter : man muss wirklich auf den Preis gucken. Ich denke für das wenige Geld könnten diese FHs so wie sie sind ggf. doch den Preis wert sein / "preiswert" sein[;)]


    Dennoch würde ich gerne 50-60€ mehr zahlen, wenn Bresser da doch noch eine klassische Metall-Objektivzelle mit 3 Zug-/Druckschrauben verbauen würde....[;)] - was aber sicher nicht passieren wird.


    Vielleicht landet so ein OTA ja mal bei einem unserer Optik-Spezis, wie Wolfgang Grzybowski, Kurt Schreckling, Gerd Duering , Alois, etc.[;)]


    Vielleicht ist es auch falsch von mir gewesen, bei so günstigen FHs so einen "Wind" zu machen ? Mir ist ja schon klar, dass man für 250 Taler kein TAK-Niveau erwarten kann - so naiv bin ich ja nun auch nicht


    MfG Micha[:D]

  • Ich würde meinen OTA (AR 127L/1200) dafür zur Verfügung stellen. Mich interessiert es auch wie die Qualität von dem Tubus ist.


    Ich würde aus dem Donau-Ries auch den ein oder anderen Kilometer dafür fahren. :)

  • Hallo Matthias,
    so wie es ausschaut ist der Okularauszug schon justiert. Jetzt musst
    Du nur noch das Objektiv justieren. Das Schöne ist, dass Du am Bresser 127L die Zug- und Druckschrauben hast. Damit sollte es relativ leicht gehen. Ich hab an meinem alten Vixen Fl102s ein Cheshireokular benutzt.
    https://www.teleskop-express.d…tons-und-Refraktoren.html
    Mit Laser könnte es auch gehen vor allem wenn die Abweichung nur gering ist. Einfach mal an einem Schraubenpaar den Abstand vom Objektiv zum Tubus verändern und damit die Verkippung leicht ändern. Im Idealfall kommst Du mit dem Laserreflex zurück in die Mitte des Lasers.
    Es ist wirklich recht einfach.
    Schwieriger wirds wenn die Zentrierung der Linsen net passt.
    Meine Hoffnung ist auch, dass Bresser die Objektive des 4" Refraktors verbessert. Das wär momentan dann der farbreinste 4" FH, den man als Neugerät kaufen kann.
    Servus,
    Roland

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