Noch ne Spiegelzelle!

  • Hallo,


    Da ich hier auch schon so viele gute Anregungen gefunden habe, möchte ich Euch meine HS-Zelle natürlich auch nicht vorenthalten:

    Da steht sie nun und innen liegt mein 12" noch nicht ganz fertiger Spiegel.[:p]
    Berechnet wurde das ganze mit Graphical Plop. Alle Teile habe ich aus 4mm Aluminium gesägt. Die Auflage-Dreiecke sind mit 10er Kugelgelenken beweglich gemacht und auf die Auflageflächen habe ich Klebefilz geklebt. Die unteren Teile sind aus Vierkantprofil aus dem Baumarkt gesägt. Für den Ring musste ich Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das geht nur mit einer Biegemaschiene. Dann habe ich da noch 20 Löcher gebohrt und 6mm Gewinde reingeschnitten. Die Nylon-Schrauben werden nur angelegt(nich festgezogen). Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich sie mit einer Mutter fixiere (Gefahr des Verziehens) oder ob ich eifach etwas Kleber dranmache.
    Leider habe ich noch Probleme, Federn für die justierung zu bekommen. Ich habe bei Gutekunst welche bestellt, aber die melden sich einfach nicht... So einfach in den Laden gehen und kaufen ist leider nicht.
    Also werde ich es nochmal woanders versuchen müssen.
    Nächste Woche werde ich den Ring noch anschweißen lassen, das kann ich leider nicht.


    Grüße, Henri

  • Hallo Henri,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ch wollte es mal mit Federn versuchen, die 30N (3 Kg) Höchstkraft bei Statischer Belastung haben. Was denkt Ihr ist das O.K. ? Bei 3 Federn sind das ja 9 Kg. Mein Spiegel + Zelle wiegt
    4Kg + 2Kg = 6Kg. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist mit Sicherheit zu wenig. Ich habe den gleichen Fehler gemacht und mir Federn bestellt, die nur etwas mehr als das Gewicht des Spiegels plus Zelle tragen. Wenn man die dann mal in Natura vor sich liegen hat, merkt man sofort, daß das nicht ausreicht, um die Kollimierung zu halten.


    Jetzt habe ich Federn, die jede in Arbeitsstellung ca. 100 - 150 N bei ca. 3Kg Belastung ausüben. Das sollte reichen...


    Viele Grüße und viel Erfolg,
    Andreas

  • Hallo Antreas,


    Da bin ich ja froh, das die mir die Federn nicht schicken wollen! ;)
    Wo hast Du die Federn her? Kannst Du mir nen Tip geben? Vieleicht gleich mit Bezeichnung?
    Habe ich das richtig verstanden, das Deine Federn ca. das 10fache können, als sie sollen?
    3x100N bei insgesamt 3Kg Belstung? Oder meinst Du 3x100N bei je 3Kg Belastung, also etwa das 3-fache?


    Grüße, Henri

  • Hi Henri,


    ich bin zwar der Meinung, daß die Federn nicht die Justage halten sollen - dazu sind die Konterschrauben da - aber ich würde auch, wie Andreas stärkere Federn nehmen, damit sichergestellt ist daß der Spiegel der kleinsten Bewegung an der Schraube sauber folgt.
    Aber ich kann nicht erkennen, ob Du überhaupt Konterschrauben/Muttern hast!?


    Die Klebefilze halte ich persönlich für zu nachgiebig, da sie sich mit der Zeit immer weiter eindrücken.
    Bewährt haben sich hier m. E. ca. 2mm dicke Korkplättchen.
    Die geben selbst nach Jahren kaum nach.


    Wenn die Schrauben aus PA (Polyamid) sind, würde ich sie nicht kleben.
    Entweder hält der Kleber nicht oder er hält so stark (Cyanacrylat), daß sie nicht mehr zu lösen sind.
    Schraubensicherungen (Loctite) funktionieren bei Kunststoffen nicht!
    Einfach die Schrauben im Schraubstock etwas oval drücken - nur den Gewindeanfang rund lassen, sonst bekommt man sie schlecht "angeschnäbelt".
    Durch das ovale, bzw. das gestauchte Gewinde werden sie dann dauerhaft so schwer gehen, daß sie von alleine nicht mehr losgehen (dynamisch Selbsthemmend).
    Wie stark Du die Schrauben quetschen mußt, würde ich an einer ausprobieren.

  • Hallo Henri,


    ich hätte natürlich vorher mal fragen sollen, ob Du mit oder ohne Konterschrauben arbeiten willst.


    Ekkehards Vorschlag mit Konterschrauben hat den Vorteil, daß man feinfühliger einstellen kann und wenn die Kollimierung passt einfach die Konterschrauben anzieht, fettich... Bei dieser Lösung müssen die Federn wirklich nur dafür sorgen, daß der Spiegel der Schraube folgt.


    Wenn die Federn die Konterschrauben ersetzen sollen, müssen sie schon sehr stramm gehen, d.h. das Einstellen nimmt auch mehr Kraft in Anspruch.


    Dann sollten sie mehr als nur gerade das zu tragende Gewicht aufbringen. Du mußt bedenken, daß sie auch Querkräfte beim Schwenk zum Horizont aufnehmen müssen und die Kollimation soll erhalten bleiben. Das heißt der Federweg sollte nicht zu lang sein und die Federkraft muß entsprechend stark sein.


    Den ersten Satz zu schwacher Federn hab ich bei Febrotec bestellt, die sind aber relativ teuer und bei Fehlbestellung behalten sie 30% Wiedereinlagerungsgebühr zurück. Meine anderen Federn hab ich dann bei ebay ersteigert, bzw. bei einem Powerseller etwas günstiger bestellt.



    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo,


    ich habe tatsächlich noch keine Konterschrauben, aber ich möchte welche zum festziehen verwenden. Die Spiegelzelle sollte nach der justage schon fest fixiert werden können, da ich mir nicht vorstellen kann, das die Federn das schwere Ding in allen Richtungen 100% halten können.
    Habe die Winkel aber noch nicht fertig, weil mir halt noch die Federn fehlen.
    Naja mal sehen, ich probiers auch mal bei ebay. In der Zwischenzeit habe ich auch was von Biegex.de gelesen.
    Die Nylonschrauben plattdrücken klingt lustig, aber ich habe dabei die Befürchtung, das ich beim eindrehen dann nicht mehr erfühlen kann, wann sie anliegen und eventuell zu viel Druck erzeuge. Da ich nun aus eigener Erfahrung weiß, wie schnell man so einen dünnen Spiegel astigmatisch drückt, habe ich da so meine bedenken.
    Statt den Filzen kann man den fertigen Spiegel doch sicher auch mit Silikon an den 9 Punkten verkleben. Man kann ihn dann ja immernoch samt der Dreiecke entnehmen. Die Schrauben wären dann nur noch zu Sicherheit.


    Grüße, Henri

  • Hallo Henri,


    schönes Teil! Meine Spiegelzelle ist vom Prinzip ähnlich aber besitzt nur 6 Auflagepunkte, jeweils zwei davon wippengelagert. Bei Plop ist mir augefallen, daß zumindest bei einem 12" Borofloat mit 20,6mm Stärke die Sechs-Punkt-Lagerung eine gleichmäßigere Spiegeloberfläche ergibt. Oder stimmt da was mit dem Programm nicht?

  • Hallo Clavius,


    ob was mit Plop nicht stimmt, weis ich nicht, ich habe die Funktion garnicht ausprobiert. Ich bin da mehr oder weniger nach meinem physikalischem Gefühl gegangen, was natürlich jeder mathematische Grundlage entbehrt... ;)
    Aber mal ernsthaft, ich glaube, das 9 Auflage-Punkte bei 12" schon weniger Verspannungen verursachen als 6. Sind die 6 Punkte bei Dir im Kreis angeordnet? Hast Du mal nen Link für Deine Spiegelzelle (Bild)? Ich habe in letzter Zeit etwas wenig hier gelesen (Mein Spiegel nimmt mich etwas heftig in Anspruch).
    Wie kannst Du justieren? Ich habe meine SZ heute vom schweißen wiederbekommen. Das ist jetzt Bombenstabiel! Nur überlege ich gerade, wie ich das mit der Justierung am besten mache. Nur habe ich gerade etwas wenig Zeit, das ist ein echter Creativitätshemmer...
    Habe gerade die Druckfedern von Biegex bekommen. Natürlich gute Qualität, aber ich glaube, die machen Ihr Geld mehr mit Porto und Verpackung. :((


    Grüße, Henri

  • Hallo Henri


    das 9 Punkte besser sind als 6 ist zumindest ploptechnich wiederlegt da bei 6 Punkt die größte Deformation hinterm Fangspiegel versteckt wird und bei 9 Punkt die Fehler mehr nach außen in den optisch wirksameren Bereich wandern und nicht mehr konzentrisch sind, d.h. dort wo auf der einen Seite ein Berg ist liegt gegenüber ein Loch (müsste eigentlich Miniastizone ergeben)


    ob man einen Unterschied sieht ist natürlich fraglich.


    Gruß Frank

  • Hallo Henri,


    um Bilder zu zeigen, muß ich mir erst eine Digiknipse ausborgen. Bilder kommen aber jedenfalls noch.


    Die Lagerung die mir Plop ausgerechnet hat, ist eine (3) Wippenlagerung zu jeweils 2 Auflagepunkten. Alle Punkte liegen auf einem Radius.


    Die Spiegelzelle besteht aus einem dreieckigen Rahmen aus Aluhohlprofil. In den Winkeln ist der Rahmen verlötet. In der Mitte der Schenkel sind seitlich innen die Wippen angeschraubt.


    Ebenfalls aus Alu habe ich Halterungen ausgeschnitten die passgenau auf die drei Winkel des Rahmens aufgeschraubt sind. An den jeweiligen Verlängerungen vom Rahmenwinkel weg sind 10,5 mm Bohrungen eingebracht. Das Ganze dient sowohl als Träger der Zelle über M10 V2A Schrauben, die im hintern Truss-Tubusring befestigt sind alsauch als Justiermöglichkeit der Optik. Die Zelle selber wiegt ca. 500-600g.


    Anfänglich dafür war eine Justierung auf Federbasis vorgesehen; die Federn habe ich jedoch durch Muttern ersetzt, mit denen ich die einmal gefundene Justierung kontern kann. Einer solchen Geschichte vertraue ich ein bißchen mehr als einem Kraftschluß durch Federkraft.


    Allerdings ist mein Gerät auch kein Dobson, sondern es ist für Astrofotografie ausgelegt. Und da kann ich laterale Bewegungen der Zelle (Federn wirken ja nur längs der Justierschrauben) nicht gebrauchen.


    Wenn ich die Bilder reinstellen kann, ist es sicher besser zu verstehen.[;)]

  • Hallo Frank, ich hoffe natürlich, das man den Unterschied nicht sieht! Grähmt mich auch ein wenig, da der Aufwand mit 9er Auflage auch etwas höher ist. Doch nun lasse ich natürlich alles so wie es ist. Die Praxis wirds zeigen!
    Hallo Ralf, mein Teleskop habe ich auch zur Fotografie konzipiert, allerdings bin ich mit meiner Montierung noch nicht so weit wie Du. :) Meine Zelle ist nicht so ein Leichtgewicht, darauf kam es mir nicht an. Ich war aber doch etwas verblüfft, als ich gerade 1,83 Kg gewogen habe! Und da kommt ja noch die Justierung dran!
    Ich glaube, die 6 10er Stahlschrauben mit Muttern wiegen schon was. Kann es sein, das V2A etwas weniger wiegt, als normaler Stahl?


    Grüße, Henri

  • Hallo Henri,


    ob V2A weniger wiegt kann ich dir nicht sagen, denke aber der Unterschied ist marginal.


    Allerdings rosten sie nunmal nicht, sind aber verdammt teuer.


    Das Gewicht der Schraubverbindungen ist wirklich nicht zu unterschätzen, vorallem, wenn man wirklich alles verschraubt. Deswegen habe ich viel Energie darauf verwendet, Aluminiumteile zu verlöten. Immens, was man erstens an Geld für Schrauben spart und natürlich auch an Gewicht.

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