Hallo zusammen,
ich hatte ja schon mehrfach die Berechnung des RC Wertes auf Basis des sekundären Spektrums der Glaspaarung und der wellenoptischen Schärfentiefe gezeigt.
Ich fand bisher eigentlich eine einfache Sache.
In einer Diskussion wurde mir da gesagt das es zumindest für Anfänger doch noch zu kompliziert sei.
Nun gut ich habe daher die klassische Berechnung wie schon mehrfach von mir gezeigt vereinfacht in dem ich mit einem festen Faktor arbeite der für ein sekundäres Spektrum der Glaspaarung von f/1800 und die Wellenlängen FCe gilt.
Die wellenoptische Schärfentiefe basiert auf e also 546nm.
Der Farblängsfehler ist ja neben gerade genannten Parametern noch abhängig von Öffnung und Öffnungsverhältnis bzw. Öffnungszahl
Wenn man oben genannte Parameter in einem festen Faktor zusammenfasst ergibt sich folgende Formel.
RC = 1/(N/D) * 0,508
D…. Durchmesser der Öffnung in mm
N….Öffnungszahl (f/D)
Diese lässt sich natürlich noch umstellen so das man auch rechnen kann.
RC = F * D * 0,508
D…. Durchmesser der Öffnung in mm
F…..Öffnungsverhältnis (D/f)
oder auch
RC = D^2 * 0,508 / f
D…. Durchmesser der Öffnung in mm
f…..Brennweite in mm
Wenn man mit der Brennweite rechnen möchte.
Nun war man in besagter Diskussion immer noch der Meinung das auch die vereinfachte Berechnung zu unverständlich sei und man daher eine Tabelle die auf einem altmodischen und in Europa unüblichen N/D Verhältnis in Zoll basiert welche man schon seit Jahren verwendet hatte bevorzugt.
In besagter Tabelle sind unterschiedliche Grade der Farbkorrektur farblich wie folgt gekennzeichnet
Grün bis zum FH Kriterium
Gelb wird als filterbar eingestuft und Rot ist dann unzureichend.
http://www.cityastronomy.com/CA-ratio-chart-achro.jpg
Ich habe mir mal die Arbeit gemacht das Ganze in den moderneren und Europa doch üblicheren RC Wert umzustellen und von der unübersichtlichen Tabellenform in eine verständlichere Grafik zu bringen.
Die Farbcodierung aus der Tabelle habe ich übernommen und um der fließenden Entwicklung in der Farbkorrektur Rechnung zu tragen habe ich für die Übergänge einen Farbverlauf verwendet.
Das ist doch etwas differenzierter und ein Vorteil gegenüber der schwarz /weiß Malerei wie wir sie in der Tabellenform vorfinden
Darüber hinaus habe ich noch die Bereiche halb APO und APO ergänzt um deutlich zu machen das es auch im „grünen“ Bereich noch Unterschiede gibt.
Herausgekommen ist dann folgende Grafik.
zur Interpretation habe ich hier noch was geschrieben.
http://forum.astronomie.de/php…bfehler_bei_f#Post1272554
Ein weiterer erwähnenswerter Punkt wäre der zur Beurteilung des subjektiv wahrgenommenen Farbfehlers bei größerer AP als 1mm gedachte RC effektiv.
Er errechnet sich aus.
RC effektiv = RC / AP
Diese Rechnung wurde von Lichtenknecker eingeführt und beruht auf der Annahme das bei einer AP von 1mm das volle Auflösungsvermögen der Öffnung vom Beobachter genutzt werden kann.
Bei größerer AP ist das dann natürlich nicht mehr der Fall und so kann auch der Farbfehler vom Beobachter dementsprechend schlechter aufgelöst werden was dann zur Folge hat das er ihm entsprechend kleiner erscheint.
Ich habe diese Berechnung und eine kleines Beispiel ebenfalls in meine Grafik aufgenommen und will so deutlich machen das auch Optiken die vom RC Wert her schon im roten Bereich sind bei kleineren Vergrößerungen also größerer AP durchaus auch je nach AP in den gelben oder grünen Bereich kommen können und damit sehr schöne Großfeldbeobachtungen gemacht werden können.
Ich hoffe ich konnte die RC Wert Problematik doch so einfach und anschaulich wie möglich rüberbringen.
Grüße Gerd
<font color="limegreen">Vom "Technikforum Linsenteleskope (Refraktoren" verschoben, da eher zu allg. Optik passend. Stathis </font id="limegreen">