Erstes Teleskop für Astrofotografie

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Echnaton</i>
    <br />(==&gt;)stefan
    Das leuchtet mir ein. :D
    Werde mich sehr wahrscheinlich für das Galaxy 10'' entscheiden, hast mich überzeugt ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nur damit du es nicht übersehen hast.....


    Der von Stefan verlinkte 8" Galaxie ist ein f6 (was visuel absolut Sinn macht).
    Der 10 Zöller ist ein f5


    Gruß
    Svend

  • Alles okay. Der f5 is bissl lichtstärker und anfälliger bei Dejustierung (im Verhältnis zum f6). Okulare müssen zur Optik passen, aber als Einsteiger hat man jetzt keine Highend Ansprüche an die Okulare. Da will man was sehen! ;)


    Is aber noch unkritisch. Dafür passt er als Volltubus noch auf den Rücksitz vom Auto, was beim 12er Volltubus nicht mehr geht. Mit 10" hast du auf jeden Fall ordentlich Licht im Haus. Viel Freude!


    LG Andi

  • Hallo Claudio,


    der Hinweis von Svend bezieht sich auf die Anforderungen an weitwinklige Okulare. Bei einem f/6 Newton sind fast alle günstigen Okulare noch weitgehend problemlos nutzbar.


    Ein f/5 Newton und die noch schnelleren (wie die von dir vorher gelinkten mit f/4,7) stellen ein klein wenig höhere Anforderungen. f/4,5 und noch schneller dann schon deutlich.


    Das Problem dabei, jeder Newtonspiegel zeigt Koma. Dadurch bekommen die Sterne zum Blickfeldrand hin zunehmend kleine, nach außen zeigende Schwänzchen (wie der Schweif eines Kometen). Je schneller und größer ein Newtonspiegel ist desto ausgerägter zeigt sich die Koma.


    Die einfachen günstigeren weitwinkligen Okulare kommen dazu mit dem stumpferen Strahlengang der schnelleren Spiegel nicht mehr so gut zurecht und zeigen zum Bildfeldrand hin eine gewisse Unschärfe.


    Das zusammen, also Unschärfe und Koma, führt dann zu mehr oder weniger unscharf vergrößerter Sternabbildung zum Bildfeldrand hin zunehmend.


    Gute Okulare haben das Problem mit der Randunschärfe nicht oder kaum, dafür sind sie aber auch teurer. Ein Okular aus der Televueserie Nagler zeigt kaum Randunschärfe, aber die Koma bleibt, man sieht also das "Schwänzchen" recht scharf.


    Das 30mm Erfle im Set des Galaxy gehört zu den günstigeren, wird also nicht randscharf abbilden, aber das tun andere Okulare in der Preisklasse bis an die 200€ in dieser Brennweite auch nicht. Dafür muss man dann schon deutlich mehr Geld ausgeben und gegen die Koma setzt man dann bei f/4,5 und schneller noch einen Komakorrektor ein.


    Als Einsteiger wird dich die Randunschärfe eines f/5 noch nicht besonders stören.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Zusammen


    Das Dobson Galaxy ist heute angekommen. Kanns kaum erwarten den ersten Blick durchs Okular zu richten :)
    Eine Frage hat sich noch aufgetan, nämlich ob man das Teleskop auch draussen lagern kann, oder ob es zwingen im beheizten Raum stehen muss?


    Danke für eure Antworten

  • Hallo Claudio!
    Glückwunsch zum Kauf und viel Freude mit dem Trumm.
    Wenn du das Teleskop trocken lagern kannst spricht nichts dagegen


    Im Gegenteil: das Teleskop muss dann nicht mehr auskühlen und bietet gleich scharfe Bilder.
    Gruß und CS Christoph

  • Ich konnte endlich die ersten Blicke durch das Teleskop werfen. Leider erkenne ich nichts sehenswertes. Nur die Sterne, die man ansonsten von Auge auch wahrnimmt. Woran kann das liegen? Alleine an der Lichtverschmutzung?

  • Hallo Claudio,


    mehrere Fragen zurück- war die Umgebung halbwegs dunkel, waren deine Augen halbwegs an die Dunkelheit adaptiert und welche Objekte hast du versucht und welches Okular hattest du dabei benutzt?


    Dunkeladaption heißt- wenigstens so 20-30min in keine hellere Lichtquelle blicken, also in keine Straßenlaterne (auch wenn die scheinbaar weit genug entfernt ist), kein Feuerzeug anschnippen und auf kein Handy/Mobil mit irgendeiner App drauf angucken. Einzig ene schwachleuchtende und möglichsst dunkelrote Lichtquelle zum Lesen einer Aufsuchkarte benutzen.


    Objekte- aktuell bietet sich der Orionnebel an. Im Sternbild Orion etwas unterhalb der 3 Gürtelsterne, schon mit freiem Auge bei halbwegs dunklem Himmel als kleines helles unscharfes Fleckchen zu erkennen.


    Hast du den Sucher schon zum Teleskop justiert? Falls nicht, das kannst du auch am Tag machen. Mit dem Teleskop eine markante Stelle (Kirchturmspitze oder ähnliches) in halbwegs großer Entfernung anpeilen, mit höherer Vergrößerung die Spitze mittig ins Blickfeld bringen und dann den Sucher so justieren, das die gleiche Spitze auch im Sucher mittig sichtbar ist. Wechselweise kontrollieren, gegebenenfalls das Teleskop auch wieder genau ausrichten.


    Nachts dann den Tubus grob Richtung Orion stellen, über den Tubus den Bereich unterhalb der Gürtelsterne anpeilen, mit Blick durch den Sucher den hellen Bereich mittig stellen und dann durch das Okular gucken. Immer mit der niedrigsten Vergrößerung anfangen, für dich wohl das 30mm. Bei Wechsel zu höherer Vergrößerung erst nochmals mittig stellen oder etwas rechts der Mitte, Okular tauschen und dabei den Tubus nicht aus der Richtung verdrücken. Neu scharf stellen und Objekt bewundern. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan


    Wahrscheinlich hast du meine Frage bereits beantwortet. Nein es war nicht komplett dunkel, ich habe das Teleskop in unserem Garten aufgestellt, und eine Strasse ist in der Nähe, dann genügt das Licht von den Laternen wohl schon um den ganzen Himmel zu überdecken. Ich wollte mir die Meteorschauer ansehen.(:


    Danke für die Antwort und den Tipp, werde dann wohl morgen, falls es eine klare Nacht gibt, raus aus dem Lichtschmutz fahren :)

  • Hallo Claudio,


    ich kann mir absolut vorstellen wie es Dir gehen mag - mir ging es letztes Jahr im Oktober (so lang ist das noch nicht her) ganz genauso. Was waren meine Probleme? Ich habe „nichts“ gefunden - das bedienen des Dobsons ist mir schwer gefallen - vor allem der Unterschied zwischen Sternenhimmel mit bloßem Auge, Sucher und Teleskop war schwer. Tipps die mich sehr weitergebracht haben:


    Stellarium: http://stellarium.org als Software installieren - perfekt um Dich auf den Sternenhimmel vorzubereiten. Da kannst Du dann auch üben wo welche Sternenbilder sind. Suche Dir da am besten ein markantes aus. Und konzentriere Dich erstmal auf das. Suche Dir auch für einen Abend nicht zu viel aus - da reichen 1-2 Objekte schon. Wichtig für Dich zu wissen ist wo bei Deinem Beobachtungsort welche Himmelsrichtung ist. Stefan hat es schon angesprochen - der Orionnebel ist zum Beispiel etwas das Du Dir anschauen könntest. Je nachdem welche Okulare (und damit Vergrößerungen) Du hast kannst Du Dir zum Beispiel auch die Venus und Mars ansehen. Venus ist ziemlich leicht zu finden - ist der hellste Stern direkt nach Sonnenuntergang bzw. schon während des Sonnenuntergangs der einzige „Stern“ (ist kein Stern sondern ein Planet). In dessen nähe findet sich auch aktuell Mars wobei der ziemlich schwach leuchtet. Die Lichtverschmutzung ist schon so ein Thema. Mein Nachbar hatte zum Beispiel gestern das dringende Bedürfnis ständig zwischen seinem Auto und dem Haus hin und her zu rennen und mit ihm sein Bewegungsmelder der das Licht einschaltet (das natürlich gefühlt unendlich lange brennt bis es wieder abgeschaltet wird) und währed der Phase war es jeweils so als hätte jemand das Licht im Orionnebel ausgeknippst. Nebel weg - ein paar Sterne noch da.


    Außerdem hat mir das Telrad extrem geholfen zu navigieren. Egal ob Du jetzt beim Sucher bleibst oder einen Leuchtpunktsucher oder dergleichen nachrüstet - wichtig ist (auch das hat Stefan schon gesagt) diesen zu justieren. Am Tag zum Beispiel indem Du es auf ein weit entferntes markantes Objekt richtest und schaust, dass das was Du im Teleskop ist auch im Sucher zu sehen ist. In der Nacht geht das auch zum Beispiel mit Hilfe des Mondes. Der Vorteil tagsüber ist, dass sich nichts bewegt. Nachts Richtung Mond zu justieren ist das ganze mit der Erddrehung schon etwas sportlicher…


    Je nachdem zu welcher Uhrzeit Du schauen möchtest und in welche Himmelsrichtung Du schauen kannst, bieten sich verschiedene Sachen an:


    18:30 / 19:00 in westlicher Richtung Venus - noch etwas weiter südlich dann Mars.
    In südöstlicher Richtung der Orionnebel. Der Orionnebel hat den Vorteil, dass der recht entspannt beobachtet werden kann ohne, dass Du ständig nachschubsen musst. Da brauchst Du nur eine geringe Vergrößerung das 30mm Okular wäre da sehr gut. Bei Venus und Mars sieht es mit der Vergrößerung schon anders aus - da brauchst Du deutlich mehr und mit höherer Vergrößerung wandern die Objekte schon sehr schnell aus dem Blickfeld. Insofern also klarer Tipp für den Anfang: der Orionnebel. (hat ja Stefan auch schon gesagt)


    Das Himmels-W (Kassiopeia) wäre mal eine gute Sache zu suchen - also als Sternenbild. Von dort aus ist es nicht weit Richtung Andromeda Galaxie. Die Plejaden sieht man mit bloßem Auge schon - ist ein sehr lohnenswerter Blick durch das Fernglas oder durch den Sucher.


    Kurzform:
    - Sucher justieren (am besten tagsüber)
    - Stellarium runterladen - prüfen was ist zu welcher Uhrzeit wo zu sehen und was möchtest Du Dir davon überhaupt ansehen?
    - (in Erwägung ziehen ein Telrad oder Leuchtpunktsucher anzuschaffen)
    - Üben Sternbilder zu erkennen - nicht zu viele auf einmal - es reichen 1-2 am Anfang um Dich selbst nicht zu überfordern und sobald die sitzen suchst Du Dir neue
    - Wenn Du Dich vorher informierst was Du da genau siehst / sehen wirst ist es leichter die Sachen auch zu erkennen. Man kann es nicht oft genug sagen: verabschiede Dich von den bunten Bildern aus Zeitschriften und dem Fernsehen - Nachts sind alle Katzen grau heißt es - und so ist es auch mit den Sternen - Farbe kannst Du vergessen. (abgesehen von den Planeten und je nach Beobachtungsort vielleicht auch der ein oder andere Nebel)
    (hilfreich sind da Zeichnungen die spiegeln nämlich genau das wieder was Du im Teleskop erwarten kannst. (nicht genau aber ziemlich - vor allem steht da auch oft dabei durch welches Gerät geschaut wurde und welche Vergrößerung - wie war der Himmel))
    - lass Dir Zeit die Sachen auf Dich wirken zu lassen
    - anschließend reflektiere was Du da gesehen hast - die Sachen wirken im Okular am Anfang eben nicht so umwerfend wie die bunten Bilder.


    Zwei Beispiele zum vergegenwärtigen was man gesehen hat / was man sieht:
    Am Beispiel der Andromedagalaxie (obwohl sie aussieht wie eine verschwommene Wolke): die ist 2,5 Millionenlichtjahre von uns entfernt. D.h. das Licht hat 2,5 Mio Jahre gebraucht um an diesem Abend in Deine Augen zu wandern. Was Du da siehst ist also Vergangenheit - nämlich das was vor 2,5 Mio Jahren gewesen ist. Das nächste ist die Größe von dieser Galaxie: 140.000 Lichtjahre ist der Durchmesser. Würde man einen Laserpointer auf der einen Seite einschalten und auf die andere Seite zielen - so würde das Licht 140.000 Jahre brauchen um auf der anderen Seite anzukommen. Ist das nicht unvorstellbar? Die Milchstraße (unsere Galaxie) ist kleiner! Das sieht man diesem verschwommenen Wölkchen keinesfalls an!


    Der Orionnebel:
    Der ist „nur“ 1350 Lichtjahre entfernt - d.h. Du schaust auch nur 1350 Jahre in die Vergangenheit und er ist viel kleiner als die Andromedagalaxie. Aufgrund der Nähe zu uns fällt das aber nicht auf. „Nur“ 24 Lichtjahre groß. Trotzdem abgefahren wenn Du Dir überlegst, dass das Licht bis zum Mond, von der Erde aus, nur 1,3 Sekunden braucht und der ja schon ein ganzes Stück entfernt. Der Mond ist zum Beispiel etwas das als Einsteiger sehr leicht zu finden und auch echt schön anzusehen ist. Allerdings sehen wir den in der Nacht erst wieder ab Anfang März wenn ich mich nicht täusche.


    Wenn Du alles alleine machst (kannst Du - hab ich auch gemacht) dann brauchst Du deutlich länger um ein paar Dinge auf eigene Faust herauszufinden. Wenn Du zusammen mit einem erfahrenen Sternengucker schauen gehst dann geht das alles viel viel schneller. Vor allem verstehen die Dich. Ich quäle regelmäßig meine Frau mit Details die sie längst nicht so spannend findet wie ich - die anderen Sternengucker finden das aber mindestens genauso interessant wie Du.


    Vielleicht war da ja was hilfreiches für Dich dabei.


    Einen klaren Himmel wünsche ich Dir
    Daniel

  • Hallo Claudio,


    berücksichtige die Tips von Stefan und Daniel, dann stehen Dir viele spannende Beobachtungen bevor. Empfehlen kann ich auch in jedem Fall einen Telradfinder, der brachte mich schlagartig weiter. Zusammen mit den Kartenwerk im Deep Sky Atlas und ggfs. den Erkärungen im Deep Sky Reiseführer ist man visuell bestens gerüstet.


    Auch solltest du Dich mit der Justage deines Teleskops beschäftigen, erst gut eingestellt zeigt essein volles Potential...


    Sollte die Freude an visueller Beobachtung bleiben und möchtest Du weiter aufrüsten so kann ich noch gute Linienfilter (OIII und/oder UHC) empfehlen, bei vielen Nebelobjekten holt man so noch eine weitere Menge Details heraus. Aber das ist dann was für die Zukunft...


    Ansonsten: Aller Anfang ist schwer, aber mit deinem Gerät stehen dir noch viele Wow-Erlebnisse ins Haus!


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Claudio,


    ich glaube das von dir erlebte, erfahren wir Anfänger alle.
    Allerdings habe ich schon deutlich mehr gesehen als mit dem Auge.


    Ich habe mir auch den Orionnebel als erstes angesehen und war echt begeistert.
    Aber irgendwie ist der schon eine Ausnahme. Die meisten anderen Ziele habe ich gar nicht gefunden[:)]


    Aber was die erfahrenen Mitglieder hier sagen stimmt schon.
    Bei mir wird es mit jedem mal besser.
    Ich habe mir aber auch, wie es empfohlen wird, dann meine Ziele vorher festgelegt.
    Habe auch Stellarium und den Deep Sky Reiseatlas und wie empfohlen ein Telrad geholt.
    Habe mir noch einen Justierlaser und 2 Filter gegönnt.
    Meine Frau wird mich töten [:D]


    Am Freitag habe ich mich total gefreut als ich einige Objekte zum ersten mal gefunden habe, die ich vorher nicht mal ansatzweise sehen konnte.
    War aber auch ein toller klarer Himmel.

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