Hallo allerseits,
für kurze Zeit bot der Mond gestern Abend kurz nach 19 Uhr ein schönes Schauspiel, als die angekündigten Wolken hier im Norden langsam heranzogen – um den Mond herum strahlte eine sehr kräftige Aureole, so, wie man sie normalerweise als einen farbigen Ring wahrnimmt.
Dann das Übliche – bis Kamera und Stativ am Bodenfenster einsatzbereit waren, war die Intensität schon wieder zurückgegangen, und eines der ersten Fotos bei 125mm Brennweite zeigte dieses:
Um den hoffnungslos überbelichteten Mond auszublenden und mehr Farbe zu erhalten, wurde nur der obere Teil des Kranzes anvisiert, und hier zeigte sich dann auch bei 200mm Brennweite auch ein deutlich blauer Bereich:
Die durchziehenden Wolken änderten recht schnell ihre Struktur, aber dadurch entstanden zusätzlich irisierende Effekte, und einige Sterne kamen zum Vorschein; jetzt mit 140mm:
Natürlich möchte man dann auch wissen, um welche Sterne es sich handelt, und da war Stellarium sehr hilfreich:
Als die durchziehenden Wolken unterhalb des Mondes angekommen waren, waren auch hier Farben und Sterne sichtbar:
Zufällig ist auch der hellste Stern im Fisch, alpha Piscium mit mag 3.8 dabei
Zeitweise waren auch mehrere Beugungsmaxima vorhanden:
Ebenso östlich vom Mond:
Kurz nach 19:30 MEZ zog es dann vollends zu, die Wassertröpfchen oben wurden offensichtlich größer und die Beugungsringe dadurch kleiner, hier mit 180mm:
Immerhin, kein überbelichteter Mond mehr.
Diese Kränze und ihr Entstehen sind sehr schön beschrieben im Buch „Lichtphänomene Farbspiele am Himmel“ von Claudia und Wolfgang Hinz, das hier vor ca einem Jahr im Forum vorgestellt wurde. Die Anschaffung hat sich wirklich gelohnt; für mich, der oft eher Papier als Pixel mag, ist es so etwas wie der Karkoschka für die Sterne geworden.
Viele Grüße
Manfred
