Hallo Lars, Ralf,
liebe Mitleser & Mondfotografen,
die Doppelkonturen entstehen im Grunde wegen der Lichtbeugung im Teleskop. Je nach optischem Entwurf, Fertigungsqualität, Justierzustand, Seeing und Objekt fallen sie mal mehr, mal weniger auf.
Die Schärfung verstärkt üblicherweise die schon vorhandenen Beugungseffekte noch zusätzlich.
Je näher eine Optik an der Beugungsgrenze betrieben wird, desto klarer kommt die Lichtbeugung in Form der Doppelkonturen zur Geltung.
Durch die Verwendung des Rotfilters wird dieser Effekt in den Aufnahmen von Michael (Terrac) recht deutlich, denn das Auflösungsvermögen sinkt bei gleichzeitiger leichter Beruhigung des Seeings und eher monochromatischen Charakters des Beugungsbildes, denn die anderen Spektralfarben tragen kaum zum Beugungsbild bei, was das "härtere" Aussehen eines nahezu monochromatischen Beugungsbildes erklärt. Dazu kommt noch, dass der Gaussfehler des C11 durch das Rotfilter reduziert wird und die optische Qualität des C11 verbessert wird. Weiters nimmt die atmosphärische Dispersion im roten Spektralbereich deutlich ab, was ebenfalls zur besseren Sichtbarkeit der Doppelkonturen beiträgt.
Wahrscheinlich wäre bei Verwendung eines Gelbfilters, oder eines relativ breitbandigen Grünfilters, die Ausprägung der Doppelkonturen schon merklich geringer.
Der britische Amateur Martin Lewis hat übrigens einen hervorragenden Artikel zu diesem Doppelkonturphänomen verfasst: http://www.skyinspector.co.uk/mars-edge-artefact
Viel Erfolg beim beugungsbegrenzten Filmen,
Guntram