Natürlich ... Zeiss-Jena :-)

  • Hallo,


    (==>)Thomas: Wow, der 85/1600 ist ein tolles Gerät und dann auch noch dieses stattliche Alter! Da fragt man sich unweigerlich, wer alles schon durch dieses Teleskop geschaut hat. Was hat es eigentlich auf sich mit dem Schaumstoff rund um den Tubus am 2. Foto?


    (==>)Roland: Er bildet auch so gut ab, wie er ausschaut [:D] . Einen 80mm ED zum Vergleich habe ich nicht, aber meinen 100mm Skywatcher Equinox. Werde die beiden Geräte in nächster Zeit parallel auf die AZ-EQ6 schnallen und vergleichen. Für das Objektiv musste ich 1200€ auf den Tisch legen, was ganz sicher kein Top-Preis ist, aber bei diesen Sachen war Geduld bzw. das Warten auf ein besseres Angebot noch nie meine Stärke.


    Jo, Freitag und Samstag habe ich brav gewerkelt um einen provisorischen Tubus aus einem Kunststoffrohr herzustellen. Den OAZ habe ich von einem anderen Teleskop "stibitzt". Das Objektiv ist nur reingesteckt und wurde mit Hilfe eines Cheshire-Okulars und Unterlegscheiben justiert. Gesichert habe ich es mittels eines starken Klebebandes. Also, nicht gerade der eleganteste Aufbau, aber fürs Erste reicht es:



    Gestern konnte ich dann auch schon beobachten und die Linse ist wirklich 1A. Um das Phrasenschwein zu füttern: Sternabbildung in und außerhalb des Fokus wie aus dem Lehrbuch und der Fokus schnappt geradezu ein. Habe dann einige Doppelsterne abgegrast und an denen die Linse bis 300x hochgejagt. Z.B. alpha Pisces, der natürlich ohne Probleme getrennt wurde. Schluss war dann bei delta³ Taurus, bei dem ich die schwächere Komponente nicht erkennen konnte. Aber mal schauen, evtl. in einer Nacht mit perfektem Seeing.


    LG Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was hat es eigentlich auf sich mit dem Schaumstoff rund um den Tubus am 2. Foto?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Selbstbau-taukappe. Das fernrohr wird ohne taukappe geboren.



    Viele Grüsse,
    Thomas, Bornholm

  • Hallo Michael,
    Provisorien sind die langlebigsten Konstrukte[;)][:D]...
    mein "Tubusprovisorium" hält schon 26 Jahre!
    Ein Sternfreund wollte mir mal einen Originaltubus von Zeiss besorgen.
    Aber der wäre viel zu schwer gewesen und außerdem kann man da kaum Modifizierungen vornehmen. Als ich beim Umrüsten auf Binotauglichkeit viel Fokustiefe brauchte, einfach eingekürzt und gut wars.
    Irgendwie bekomme ich mit dem Smartphone keine Bilder reingestellt.
    Vor ein paar Jahren hab ich den selbstgebauten Schiebetubus mit M68 Gewinderingen versehen und durch entsprechende Adapter Zweizolltauglich gemacht.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,


    mit den langlebigen Provisorien hast du sicher recht. Darum baue ich meine provisorischen Tuben so auf, dass ich mit der Zeit "gezwungen" werde einen ordentlichen Tubus zu bauen [:D] . Der Tubus vom AS80/1200 hat zum Beispiel gar keine Blenden, sondern ist nur mit Velour ausgekleidet.


    Mittlerweile konnte ich mit meinem "First Zeiss" meine ersten Planetenbeobachtungen durchführen:




    LG Michael

  • Hallo,


    durch eine Verkettung glücklicher Umstände, konnte ich einen AS 80/1200 Tubus erstehen [:)] . Das gute Stück hat nur ein paar Schönheitsfehler: einige Lackabplatzer und die Tauschzukappe müsste noch lackiert werden.
    Könnte mir jemand einen Rat geben, mit welcher Grundierung und welchem Lack ich da am besten ran gehen kann? Den Tubus will ich nicht neu lackieren, sondern nur die Lackabplatzer ausbessern und eben der Tauschutzkappe das selbe Cremeweiß spendieren.



    LG Michael

  • Moin allerseits,
    ja neulich habe ich dann - wenn es denn auch mit dem C-14 nicht hingehauen hat - mal wieder einen kleinen Glücksgriff vermelden können ... einen Telementor. Der sah zwar zunächst noch absolut rammelig aus und war auch nicht benutzbar. Das habe ich aber hinbekommen. Und zumindest am Mond (mehr ging bisher noch nicht, wegen der bei Dunkelheit immer zugegen seienden "lieben" Wolken ... ) macht er eine gute Figur.
    Ich hab dazu mal einen kleinen Photo-Bericht auf http://www.amateurastronomie.com im Klassikerbereich geschrieben ... (da kommen gerade im Bereich "Refraktoren" immer wieder mal welche zu; falls Ihr da mal einen Bericht Eurer/s Klassikers (egal ob Spiegel, Kata oder Linse) veröffentlichen wollt, immer hier damit :) ) und werde den auch noch von Zeit zu Zeit erweitern ... (


    Ist immer wieder schön, so ein Telementor ...


    Greetz Hannes

  • Hallo an Euch Zeissfreunde,
    vielleicht könnt Ihr mir ja weiter helfen. Ich suche für meine Zeiss Pamont II immer noch einen original Drehknopf für die Prismenklemmung; der, der mit drei Schrauben befestigt wird. Inklusive dem Metalldeckelchen.

    Vielleicht hat ja einer sowas iübrig.
    Viele Grüße Michael

  • Hallo nochmals,


    Komme eurem Wunsch gerne nach:
    Hier ein Bild vom Cometfinder am "OP" :)



    Ein Foto von der Linse, bitte nicht nachfragen wieviele Stunden in das gute C Objektiv investiert wurden bis es wieder "hergestellt" war.....;-) Ich musste unter anderm auch einiges an Spezialwerkzeug anfertigen.



    Viele Grüße
    Ernst Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jürgen</i>
    <br />Schönes Thema,
    zudem ich auch mit einem kleinen Schätzchen aus Jena beitragen möchte. Der abgebildete Kometensucher (Nr. 7230) wurde etwa 1911 gebaut und besitzt ein sehr seltenes D-Objektiv. Es hat eine Öffnung von 80 mm und eine Brennweite von 640 mm. Nur insgesamt 40 Stück dieses Typs wurden bei Zeiss gebaut. Die Abbildungsqualität des Instruments ist trotz eines Öffnungsverhältnis von 1:8 außerordentlich gut. Mit einem monozentrischen 10 mm CZ Okular, also mit einer 64-fachen Vergrößerung erscheint der Mond äußerst plastisch und frei von jeglichem Farbsäumen – ein traumhafter Anblick! (Schwärmen soll hier im Klassikerforum ja erlaubt sein :) Vielleicht hier gleich eine Frage, kennt jemand noch einen weiteren Kometensucher dieses Typs.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mit dem großen Bruder dieses Gerätes habe ich meine ersten Beobachtungen gemacht - einem Zeiss Kometensucher 200mm Öffnung 1336mm Brennweite. Von der Orginalausstattung war nur der Merz Okularauszug mit M68x1 Gewindeanschluss und die Okulare vorhanden - die Optik wurde von einem Schlosser in einen Selbstbautubus verpflanzt und auch eine entsprechende furchtbare Montierung dazu gemacht. Das war jahrzehntelang das Gerät des Rottmayr-Gymnasiums Laufen.
    Das Gerät war ausgezeichnet sphärisch korrigiert, der Farbfehler aber natürlich dramatisch. Den ersten scharfen Saturn habe ich gesehen, als ein befreundeter Optiker mit seinem 9mm Nagler und Questar vorbeigeschaut hat.
    Im Rahmen des Schulumbaus kam dann eine neue Ausrüstung. Dann haben wir viele Jahre versucht das alte Gerät zu verkaufen, bis es dann ein allseits bekannter Teleskophändler aus dem Saarland gekauft hat.
    Clear skies
    Tassilo

  • Hallo Armin,


    Mir ging es gleich, ich kannte das C80/490 Objektiv zuvor auch nicht.


    Da ich wie schon zuvor erwähnt in Summe 2500km unterwegs war und mir der Verkäufer des Kometensuchers noch einen Asegur mit Sucher anbot, konnte ich nicht wiederstehen.



    Bei der Heimfahrt gabs diesbezüglich viel Gesprächsstoff mit meiner Frau, aber wir hatten ja viel Zeit den Sachverhalt im Detail zu klären.....[:D]


    Viele Grüße
    Ernst Christian

  • Hallo Jürgen,


    Einen wunderbaren Kometenfinder hast du da, Gratulation ! Ich hab leider kein Zubehör mitbekommen, ausser ein 12,5mm Mono Okular, bin aber trotzdem wahnsinnig happy, dass ich diese Rarität erwerben konnte. Du liegst richtig, er hat die Nummer 7882, das mit der Macke beim Zeisslogo stimmt mittlerweilen nur mehr bedingt...:-) Die Objektivnummer lautet: 9085. Danke, dass du bezüglich Herstellungsdatum nachforscht, das würde mich natürlich interessieren.
    Die Abbildungsleistung ist messerscharf, ab 40x zeigt er natürlich etwas Farbe, was bei einem Zweilinser dieses Typs mit F6 natürlich nicht vermeidbar ist. Er wird bei mir hauptsächlich mit einem Ormi 25mm Okular betrieben, manchesmal auch mit einem Mono 18mm, Mono 12,5mm und einem Mono 6mm.


    Viele Grüße
    Ernst Christian

  • Hallo Ernst,
    ich hab jetzt mal nachgeschaut. Dein Objektiv wurde mit einer größeren Charge von etwa 100 Stück an C 80/490 hergestellt. Die Produktionszeit lag wohl kurz vor dem 1. Weltkrieg was auch die rege Herstellung von diesem Objektiv-Typ erklären würde. Vermutlich wurden einige Objektive auch für militärische Fernrohre genutzt. Habe beim Stöbern noch ein Bild genau deines Modells gefunden.


    Gruß in die Runde,
    Jürgen


  • Hallo Jürgen,


    Danke für das Foto, ich bilde mir ein ich hab das schon mal irgendwo gesehen, ich hätte meinen Kometensucher auch in etwa in diese Zeit eingeschätzt, das gute Ding hat schon über 100 Jahre am Buckel, sensationell ! Natürlich hat er beim Zerlegen "Mucken" gemacht und man braucht Geduld und viel Fingerspitzengefühl, aber jetzt funktioniert alles wieder wie man es von Zeiss gewohnt ist, mit höchster Präzision und ich kann nur sagen, dass ich von dem Kometensucher wirklich angetan bin, er ist auch rein optisch ein wunderschönes Fernrohr.
    Danke nochmals,
    Mit dem entsprechend alten Binoset dürfte der Kometenfinder auch eine gute "Figur" machen.



    Viele Grüße
    Ernst Christian

  • Hallo Jürgen, hallo Ernst Christian,


    wie Jürgen schon schrieb, besitzt unser Verein, die Urania Volkssternwarte Jena, ebenfalls einen Zeiss 80/490 Kometensucher. Das Teleskop war ein Geschenk der Firma Carl Zeiss Jena an den Verein (Gründung 1909) und wird auch heute noch benutzt. Das Objektiv ist ebenfalls ein Dreilinser. Hier ein Foto:


  • Hmm, jetzt habe ich in diesem Beitrag zweimal denselben Kometensucher vorgestellt (1x habe ich gelöscht) Und die Brennweite bei meinem ist mit 490 mm natürlich identisch mit denen von Erich und Ralf.


    Ich werde alt :-/


    Nachdenklichen Gruß in die Runde
    Jürgen

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