Prozentzahl Mondfinsternis?

  • Im Kosmos-Himmelsjahr 2017 steht auf Seite 22 zum Thema Halbschattenfinsternis am 10./11. Februar, daß der Mond zu 101% des scheinbaren Monddurchmessers, im Halbschatten der Erde steht. Gemeint ist wohl, daß er völlig im Halbschatten ist. Aber eine Formulierung 101%, ist doch irgendwie unglücklich, oder hab ich da was falsch verstanden?
    Gruß Armin

  • Armin,
    frag den Autor, was er damit meint.


    Ich kann nur mutmaßen. Aufgrund von Parallaxen gibt es eine Kernschattenzone und eine Halbschattenzone. Und vermutlich meint der Autor, dass der Mond vollständig in die Halbschattenzone "eintaucht". 101% vom Monddurchmesser ist eine zulässige Längenangabe (bzw. wenn man von scheinbaren Durchmesserwerten ausgeht, eine Winkelangabe), nicht mehr und nicht weniger.

  • Verehrtester Hans und alle Mitforanten!
    So zitiere ich mal den Satz aus dem, sonst sehr von mir geschätzten, Almanache.
    Zitat: Zur Mitte der Finsternis befinden sich 101% des scheinbaren Monddurchmessers im Halbschatten der Erde. Zitatende.
    Er meint damit wohl, daß es keinen Ort auf dem Mond gibt, von dem aus man die ganze Sonne sehen kann.
    Trotzdem, die Formulierung 101% ist unschön. Mehr als 100% gibts doch nicht.
    Gruß Armin

  • Hallo,


    Der Mond taucht zu 99% in den Halbschatten ein.
    Was im Himmelsjahr mit 101% gemeint sein könnte, ist für mich im Moment nicht
    nachvollziehbar.


    Eventuell kann man größere Teile vom Himmelsjahr hier zitieren um das Ganze
    verständlicher zu machen.

  • Es ist ja eine tiefe Halbschattenfinsternis,bei der die Nordkalotte des Mondes fast den Kernschatten erreicht. Ein Beobachter im Kernschattenbereich sähe die Sonne gar nicht.
    Umgekehrt, stände der Mond nur zu 99% im Halbschatten, gäbe es einen kleinen Restbereich in dem man noch die ganze Sonne sähe.
    Jetzt versteh ich, was der Autor wohl meinte.
    Gruß Armin

  • Hallo allerseits,


    habe auch versucht, dieses
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zitat: Zur Mitte der Finsternis befinden sich 101% des scheinbaren Monddurchmessers im Halbschatten der Erde. Zitatende.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> zu verstehen und sehe es so:


    scheinbarer Monddurchmesser, d.h. der Durchmesser, den ich auf einem Foto oder mit bloßem Auge oder in einer Abbildung im Buch sehe, ist die Bezugsgröße, eine Streckenangabe, der Grundwert, entspricht also 100%.


    101% von dieser Strecke (und das ist eine durchaus vertretbare Angabe), die als Grundwert dient, passen in den Halbschatten hinein.


    Demnach taucht der Mond vollständig in den Halbschatten ein. In einer NASA-Darstellung war zu erkennen, dass auch der Kernschattenbereich berührt wird. Demnach sollte ich nicht ganz daneben liegen.


    Unglücklich bzw recht schwer nachvollziehbar ist die Formulierung im Himmelsjahr allemal. Trotzdem freue ich mich jetzt schon auf die nächste Ausgabe. Die bringt mir meistens der Weihnachtsmann.


    Gruß,
    Manfred


    Der Mond befindet sich

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">scheinbarer Monddurchmesser, d.h. der Durchmesser, den ich auf einem Foto oder mit bloßem Auge oder in einer Abbildung im Buch sehe, ist die Bezugsgröße, eine Streckenangabe, der Grundwert, entspricht also 100%.


    101% von dieser Strecke (und das ist eine durchaus vertretbare Angabe), die als Grundwert dient, passen in den Halbschatten hinein.


    Demnach taucht der Mond vollständig in den Halbschatten ein. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    um mal 2 Fehler hier auszuräumen:


    - scheinbarer Monddurchmesser ist eine Winkelangabe, keine Streckenangabe
    - bei der Mofi am 10.-11.02.2017 taucht der Mond nicht zu 100% in den Halbschatten ein, sondern nur zu 99%


    Ich halte die 101%-Angabe ganz einfach für einem Fehler.

  • Hallo Lars,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ist definitiv ein Fehler...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    und wer hat das definiert?

  • Hallo Hans,
    nach der Bedeutungsübersicht bei duden.de steht das Adjektiv "definitiv" für "endgültig, abschließend, ein für alle Mal"....
    So war's gemeint ;)
    Gruß Lars

  • Hallo zusammen,
    trotzdem wäre es möglich, daß der Mond oder ein anderer Himmelskörper komplett, also zu 100% im und nur im Halbschatten liegt, ohne den Kernschatten zu berühren.
    Stellen wir uns den Mond nur halb so groß im realen Durchmesser vor, so wäre sein Winkeldurchmesser ebenfalls nur halb so groß. Da kann man sich besser vorstellen,daß er durchaus in einem Bereich liegt, von dem aus es keinen Ort gibt an dem man die komplette Sonne sieht und gleichfalls gibt es keinen Standpunkt eines Beobachters, wo die Sonne komplett verdeckt ist.
    Gruß Armin

  • Hans,


    um mal zwei Dinge klarzustellen (ich hoffe, die analoge Formulierung wird erkannt),


    bei der Finsternis und der NASA-Seite habe ich mich bezüglich des Datums in 2017 geirrt, ich habe wohl diesen Link


    https://eclipse.gsfc.nasa.gov/…plot2001/LE2017Aug07P.pdf


    angeklickt; das ist gut, das das korrigiert wird.


    Bezüglich des Monddurchmessers ist von "scheinbar" die Rede, und wir armen Leser sollen uns darunter etwas vorstellen. Eine Winkelangabe ist etwas Absolutes, unabhängig von der Darstellungsform und wäre als Bezugsgröße in diesem Fall wohl recht unanschaulich. Deswegen ist meiner Meinung nach auch eine Relation in Prozent gewählt worden, und in den Abbildungen auf dem Papier sieht man anschaulich relative Strecke, nicht den absoluten Winkel. Hans, verzeih mir ob meiner Ungenaugkeiten ...


    Inzwischen bin ich richtig gespannt auf das neue Himmelsjahr (ich werde es netterweise geschenkt bekommen), denn manchmal hilft der größere Zusammenhang doch besser, die Dinge zu verstehen.


    Aber wahrscheinlich sehen wir an dem Tag sowieso nichts, weil Schneeschauer angekündigt sind ...


    Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bezüglich des Monddurchmessers ist von "scheinbar" die Rede, und wir armen Leser sollen uns darunter etwas vorstellen. Eine Winkelangabe ist etwas Absolutes, unabhängig von der Darstellungsform und wäre als Bezugsgröße in diesem Fall wohl recht unanschaulich. Deswegen ist meiner Meinung nach auch eine Relation in Prozent gewählt worden, und in den Abbildungen auf dem Papier sieht man anschaulich relative Strecke, nicht den absoluten Winkel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mit Verlaub: Unsinn

  • Lieber Hans,


    dein etwas pauschales Urteil ist in dieser Form wenig hilfreich. Ich habe hier im Astrotreff intzwischen genug Auseinandersetzungen miterlebt, wo es um Spitzfidigkeiten bei der Formulierung oder einfach nur "Und ich hab aber doch Recht ..." ging. Dazu ist mir meine Zeit wirklich zu schade, und deshalb möchte ich diesen Thread meinerseits auch nicht mehr mit solchem Hin und Her belasten. Damit sollte unsere "Diskussion" beendet sein.


    Demnächst unter anderen Umständen gerne wieder, kein Problem.


    Gruß,
    Manfred

  • Hallo,


    Im anderen KOSMOS-Jahrbuch "Der Sternenhimmel 2017" wird die Größe der Finsternis mit 1.014 angegeben. Eine Größe von 1.0000 wäre, wenn der südliche Mondrand bei maximaler Halbschattenfinsternis exakt den Rand des Halbschattens tangieren würde. Der Mond taucht aber noch etwas tiefer in den Halbschatten ein, sodaß die Größe eben mit 1.014 angegeben wird. Die Angabe in Prozentwerten ist da leider etwas unglücklich gewählt und führt wie gesehen zur Verwirrung. Wieso aber bei der NASA nur eine Größe von 0.9884 angegeben wird, kann ich mir auf die Schnelle nicht erklären. Der Sternenhimmel ist sonst eigentlich für die exakten Angaben bekannt.


    Gruß Franz

  • Franz,
    vielleicht ist die Erklärung, dass aufgrund der Ellipsenbahn des Mondes, der scheinb. Durchmesser des Mondes schwankt, die einen den akt. scheinb. Durchmesser gewählt haben, die anderen einen mittleren scheinb. Durchmesser.
    Ist jetzt nur eine Vermutung.


    Gruß

  • Guten Morgen,
    die Abweichung der Angaben beruht wahrscheinlich auf verschiedenen Annahmen über den Schattenradius der Erde.
    In dem Buch "Astronomische Algorithmen" schreibt Jean Meeus (2. Auflage, 1994):


    "In den oben gegebene Formeln ist die Vergrößerung des theoretischen Schattenradius durch die Erdatmosphäre berücksichtigt. Allerdings wurde anstelle der traditionellen Regel (Vergrößerung um 1/50 des theoretischen Radius) die Methode vorgezogen, die seit 1951 durch die Connaissance des Temps angewendet wird... Verglichen mit den Ergebnissen der französischen Regel sind Mondfinsternisse, die mit der traditionellen Regel berechnet werden, um etwa 0,005 bei Kernschattenfinsternissen und um etwa 0,026 bei Halbschattenfinsternissen zu groß."


    Die Differenz (1,014 - 0,9884 =) 0,0256 bei den Angaben zum 10./11.02.2017 passt auffallend zu dieser Erklärung.


    Gruß Lars


    Edit: Jahr 2. Auflage

  • Hallo Lars,


    ja, dass ist eine plausible Erklärung der Differenzen. Die Grenze zum Halbschatten und vom Halb- zum Kernschatten sind ja ohnehin sanfte Übergänge und keine "harten" Grenzen und werden zudem von vielen Einflüssen, die bei jeder Mondfinsternis anders sein können, bestimmt.


    Also ist die Angabe im Himmelsjahr doch nicht "definitiv ein Fehler".[;)]

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