Unterschiede der Verspiegelungen

  • Servus Uli,


    ja Du könntest ja mal an einem Teleskoptreffen teilnehmen und vergleichen, da steht doch bestimmt mal ein Orion UK und einfacher Chinese rum [:o)]


    Nein ernsthaft, ich glaube es würde helfen, wenn Du nochmal konkreter nachfragst was genau Du wissen willst, denn die meisten Antworten die jetzt kommen würden kennst Du ja selbst. Gehts dir v.a. um Reflektivität oder Haltbarkeit?


    Ich jedenfalls kann nach 5 Jahren mit Orion UK sagen, dass mir die Beschichtung robust erscheint und ich keine Degradierung der Beschichtung erkennen konnte. Nun fällt es schon manchmal schwer, Dreck von Schäden zu differenzieren - aber ich hab von Profihand drüberschaun lassen und da war alles ok.


    Mir ist vor Schreck beim Anblick einer wahnsinnig schönen klaren Dämerung auf La Palma erstmalig der Deckel auf den HS gefallen - mit einem hellen Plingplong. Aber es war rein gar nix zu sehen davon auf dem Spiegel - und der Deckel hat eine scharfe Kante aus hartem Kunststoff.


    Ich nehme mal an, Dein/ euer neues Projekt nimmt Gestalt an :-)) Nach allem was man so hört, v.a. aus erster Hand in Deinem FAll, würde ich das Risiko des Versands nicht eingehen. Nicht bei so einem wertigen Teil wie dir bevorsteht und einem Durchmesser jenseits 12".


    Vergleiche mit anderen Teleskopen in Sachen Bildhelligkeit kann ich leider nicht leifern, da mein altes Öffnungsverhältnis 5,3 war. Außer UK hat das ja m. E. keiner. Das war dann immer schwierig im direkten Vergleich - zu viele Variablen.


    Man hört ja Stimmen und verlässliche Messungen, wo UK mal die 97% Reflektivität erfüllt, bei anderen wiederum ergibt die Messung was anderes - also nicht mehr als normale Alu-Verspiegelung. Das können andere und v.a. dann aus erster hand besser wiedergeben.


    Die kurze Version: Mit Verspiegelung sehr zufrieden.
    Bei Neuverspiegelung von handgemachten Klasse Spiegeln lieber zu einem der versteht, richtig zu verpacken und mit umzugehen.


    Außerdem ists doch irgendwie cooler, einen Spiegel komplett aus heimischen Landen zu haben (Umweltschutz, heimische Wirtschaft supporten) - noch dazu vespiegelt in Bayern.


    Oder? :)


    Schöne Grüße und CS
    Norman

  • Servus Norman,


    ich sollte echt mal auf ein TT gehen, gute Idee. Bis dahin dachte ich immer, dass wäre nur was für Teleskope die sich treffen wollen ;-))


    Ebenso ernsthaft, die konkrete Frage ist schwer zu stellen, da ein Vergleich wie Du schon schreibst aus der Praxis heraus so schwierig ist.
    Ich habe meinen derzeitigen 14,5 Zöller mit f/5.2 vor einiger Zeit mit Hilux beschichten lassen. Das war schon besser als vorher. Die alte Version war aber aus dem Jahr 1996 und ich habe keine Daten über die Art der Verspiegelung. Aber allein aufgrund des Alters ist wohl klar, dass die neue Verspiegelung besser sein muss (müsste).


    Ohne Messungen geht es daher nicht, aber dazu habe ich nichts gefunden, wo beide Verfahren verglichen worden sind. Also "herkömmliche" Verfahren wie das aus den heimischen Landen und die Hilux Variante. Wobei herkömmlich an der Stelle nicht negativ gemeint ist.


    Somit konkret, kennt jemand einen Vergleich per Messung, der verschiedenen Arten von Spiegelbeschichtungen in Bezug auf Reflexion, Reflexionskurve über das Farbspektrum gesehen und Haltbarkeit?


    Danke und cs,
    Uli

  • Uli,
    es gibt doch ein paar Leute, die mit Photometer den Verspiegelsgrad messen können. Ok, der ist natürlich von zwei Parameter abhängig: Einfallswinkel und Wellenlänge.


    Wie sich das in der Praxis auswirkt bleibt dann immer noch offen. Ich erinnere da aber nur an den Helligkeitsabfall in Abhängigkeit von der Fangspiegelgröße (am Newton) zum Bildrand hin und was da die Leute bei 12"-Dobsons und größer typ. in Kauf nehmen. Und dann frage ich mich, ob sich die letzten 10% in der Verspiegelung wirklich lohnen.


    Gruß

  • Hallo Uli,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ohne Messungen geht es daher nicht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    im Umkehrschluss heißt das: "Man sieht keine Unterschiede." Dann kann man es auch sein lassen.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Moin Jörg,


    nee, da muss ich Dir widersprechen. Dass es ohne Messungen nicht geht, ist eine Aussage, die auf den vielen Variablen bei Vergleichen im verbauten Zustand beruht.


    Das heißt ja nicht, dass die Unterschiede an sich nicht visuell detektierbar wären (also beim hypothetischen Vergleichsmodell identische Nacht, identische Bedingungen, identischer Beobachter aber verschiedene Verspiegelung)!


    Dass es nur um Nuancen geht, ist ja jedem hier klar. Und ob diese Nuancen eine Hilux-Verspiegelung Wert sind, muss eben jeder für sich ausmachen. Wer in Grenzbereichen beobachtet, für den kann so eine Nuance entscheidend sein.



    Im Endeffekt gehts ja um die Helligkeit am (zumeist kleinen) Objekt, und da spielt die Randabdunklung durch ´nen kleinen <s>HS</s> FS (hoppla :-)))) denk ich mal auch keine Rolle in dieser Fragestellung Kalle :)



    Beste Grüße
    Norman

  • Hallo Jörg,


    sehe ich an der Stelle anders. Einen vergleichbaren Test (Aufbau) in er Praxis zu machen ist schwer. Wenn man die Unterschiede aber messen kann, sind sie auch in der Praxis relevant. 5% mehr Licht bei gleicher Öffnung kann im Grenzbereich schon über sehen oder nicht sehen entscheiden. Mein Ziel ist es, so nahe wie möglich an das Optimum heran zu kommen.


    Viele Grüße,
    Uli

  • Hi Roland, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">GSP nutzt neuerdings offenbar auch diese Verspiegelung:<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du meinst GSO. [:)] Die Beschichtung mit 94% gibt es von GSO schon länger, die Hausmarke Galaxy von ICS ist schon seit mehreren Jahren mit 94% erhältlich.



    Hi Uli,


    zu Beschichtungen von Orion UK fällt mir lediglich der Bericht von dem Kollegen aus Österreich ein- mangelhafte Beschichtungen auf einem großen Spiegel, gelblicher Farbschleier und ganz leicht ablösbar.


    http://interferometrie.blogspot.de/search?q=orion+uk


    In dem Bericht etwas nach unten gehen- Spiegel #3 und #4


    Ob die 97% stimmen? Die Zertifikate von Orion bezüglich den Strehlwerten ihrer Spiegel kann man ja auch nicht trauen. Und Beschichtungen mit mehr als 94% wären eigentlich nur durch Multilayer mit höchst genau aufgebrachten Schichten erreichbar.


    Wenn ich die Wahl hätte zwischen "ehrlichen" 94% und "beworbenen" 97%, würde die bei Aluna erhältlichen 94% vorziehen, auch wenn die teurer sind. [}:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Norman und Uli,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wer in Grenzbereichen beobachtet, für den kann so eine Nuance entscheidend sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">5% mehr Licht bei gleicher Öffnung kann im Grenzbereich schon über sehen oder nicht sehen entscheiden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    da gebe ich euch schon recht, allerdings spielen bei mir immer noch andere Gedanken mit rein.
    Eine höhere Refexion wird durch ein Mehrschichtsystem erreicht, das bedeutet auch größere Gefahr für Formveränderung der Optik bzw. eine fehlerhafte Beschichtung lässt sich nicht so ohne weiteres wieder gut machen, da z.B. über dem Al liegende TiO + SiO2 Schichten sich nur widerwillig wieder lösen lassen. Da kann es zur Inselbildung kommen, welche nur mit erneuter Poliertätigkeit wegzubekommen sind.
    Das Risiko wäre mir wegen der paar Prozent mehr Refexion viel zu hoch, zumindest bei großen Hauptspiegeln. Beim Fangspiegel ist ein Verlust wohl eher zu verkraften.
    Wenn man als Gegenbeispiel mal rechnet, dass ein 20 Zoll Newton mit hochreflektiver Verspiegelung auf beiden Spiegel soviel Licht rüberbringt, wie ein 21 Zöller mit Standartverspiegelung, ist da ehrlich gesagt nicht viel an Gewinn zu erwarten, in meinen Augen, das Risiko einfach nicht wert.
    Bei mehreren Reflexionen im System, z.B. Cassegrainbino mit 5 Reflexionen ist das natürlich schon eher relevant, da würde ich zumindest die Umlenkspiegel hochrefektiv beschichten lassen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg!


    das sind natürlich mitunter wichtige Punkte.
    Klar, 20 oder 21" - das juckt einen nicht. Aber gerade bei kleineren Geräten will man glaube ich am ehesten das Maximale rausholen. Zumindest in meinem Fall das Maximale aus dem Geschleppe auf den Berg rausholen ;)
    Und trotzdem hab ich mich am Ende für Alluna entschieden ausm Bauch raus.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei mehreren Reflexionen im System<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    APROPOS! Das erinnert mich an einen Monsterbino, der mal HTT-Luft schnuppern will [:p] Dann könnte uns der Besitzer die Sache mit den Reflexionen ja noch mal näher erläutern [8D]


    Viele Grüße
    Norman

  • Hallo Norman,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">APROPOS! Das erinnert mich an einen Monsterbino, der mal HTT-Luft schnuppern will <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ach was, das 25" Reiseteleskop tut es auch.[;)]
    Viele Grüße
    Jörg

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