Rückseite des Spiegels planschleifen

  • Hallo Miteinander !


    Man spricht immer von der unvorhersehbaren verzerrung des Prüfbildes
    eines Parabolspiegels bei Umwandlung oder Fertigung in ein Cassegrain und der Spiegel durchbohrt werden soll. Kann es sein das, Das Werkstück besser stabilisiert ist wenn zuvor die Rückseite mit
    C 200 angeschliffen wird und die Oberflächenspannung minimiert wurde.
    Natürlich eines ist schon klar dass,das ganze schon vor den Rohschliff geschehen sollte weil ja sonst die Parabel perdü ist.[?][B)][:D]
    Grüsse

  • Hallo


    hab zwar da keine Erfahrung mit, aber wenn das Rückseite schleifen die Parabel schon zerstörtz enn diese noch im Rohschliff ist , wie soll man das verstehen die Parabel wird doch erst beimn polieren erzielt.
    wenn das schleifen der Rückseite die Vorderseite verbiegt ist das bestimmt auch umgekehrt so, vieleicht sollte man die Rückseite immer bei der entsprechenden Körnung bis ca. 400er mitschleifen, dann wird ja nicht mehr viel Material abgetragen.
    Auch solltest du dir gedanken machen wann du das Loch bohrst, eventuell ist es besser das schon vor dem Feinschliff zu machen und den Kern dann wieder einzukitten, vieleicht mit Colophonium oder so?


    Gruß Frank

  • Hallo Frank !
    Das ist mir schon klar dass man den Spiegel von der rückseite vor dem polieren bis auf 5mm bohren soll.
    Meine Überlegung geht dahin dass man dem Spiegel die Oberflächenspannung soweit nehmen kann dass dann am Ende wenn der Spiegel parabolisiert ist und fertig durchbohrt wird nicht mehr viel passieren kann (können soll). Wenn man auch mit einem Polflter am anfang nichts erkennen kann so meine Vermutung, entwickelt der Rohling wenn er angeschliffen wird doch ein erhebliches Eigenleben.
    Grüsse

  • Hallo Sepp


    Wen du die Rückseite überschliffen hast kann dir nichts mehr passieren was die ganze Fläche betrifft.
    Aber wenn du das Loch fertig bohrst dann solltest du sehr langasam bohren damit es niemals warm wird.
    Weil die Bohrstelle bekommt immer noch eine Veränderung bis zu Lambda / 8 der Oberfläche die verlaufend abnimmt und bis zu 10 mm neben der Bohrstelle reichen kann.
    Daher solltest du auch nicht von hinten vorbohren. sondern von vorn.
    Weil sonst hast du die Veränderung an der optischen Fläche.
    Hinten spielt diese klein Veränderung keine Rolle mehr.
    Oder du bohrst den Kern ganz aus und setzt ihn dann wieder ein.
    Du kannst ihn auch mit Gips einsetzen, solltest aber bis 10 mm unter die Oberfläche keinen Gips mehr haben, weil der Gips so viel Spannung macht das du nach dem Ausgipsen wieder eine deformierte Fläche hast.
    Die 10 mm Tiefe kannst du mit Paraffin ausgießen damit da kein Wasser mehr zum Gips kommt. Weil sonst arbeitet der ständig und du wirst polier Probleme bekommen.
    Mit Pech würde ich den Kern nicht einsetzen, weil Pech gibt immer etwas nach und der Kern
    verändert seine Lage auch während der Ruhezeit.
    Wählst du das Pech so hart das es nicht nach geben kann, dann ist wieder die Gefahr das du
    zum Auskitten zu viel Wärme brauchst und sich dabei der ganze Spiegel verändert.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Frank !


    Kolofonium ist der härteste Kitt und ist stabil genug.
    Nur muss man ihn stark aufheizen ( 80 bis 90° C ) das er in den Spalt hinein fließt
    und auch der Spiegel muss entsprechend warm sein damit er bindet.
    Ich hätte Angst das es den Spiegel zerreißt und habe es deshalb noch nie probiert.
    Das auflösen mit Alkohol ist eine gute Idee, es dauert halt lange.
    Mit Aceton oder Nitroverdünnung geht es schneller.
    Mit diesen Mitteln kann man auch die anderen Kitte oder Polierpeche lösen.
    Aber das wäre ja nur ein kleines Problem.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois


    das mit dem Colophonium hatte ich heute gerade bei einem befreundetem Spiegelschleifer gesehen, er hatte aber zum polieren den Kern wohl ganz weggelassen und das Loch komplett gefüllt, war ein Duranrohling.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank !


    Wie groß ist der Rohling ?
    Warum hat er den Kern nicht hinein gesetzt, so hilft ihm das nicht viel, außer das kein Schmutz
    auf die Hinterseite kommt. Da hätte Paraffin auch genügt und das kann man
    heraus schneiden und auch mit Reinigungsbenzin lösen.
    Das Problem bei großen Spiegel ist das gleichmäßige Aufheizen ohne das der Rand
    zu wenig warm wird oder zu schnell abkühlt.
    Weil dann bekommt er Spannung und kann reißen.
    Meinen ersten 6 Zoll Spiegel aus BK7 hatte es mir zerrissen als ich ihn vom Backrohr
    herausgenommen habe.
    Seit dem habe ich Schiss bei hohen Temperaturen.
    Aber vielleicht könnte man aus Karton einen Schutzring machen der auch einen
    Teil der Randfläche abdeckt und alles gemeinsam aufwärmt.
    Bei 80 bis 90° C sollte ja noch kein Brand entstehen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo


    sah aus wie 12" mit 2" Loch


    Das mit dem zerspringen und der Angst ist Blödsinn, sit nur Unwissenheit und ungeeignetes Material.
    Man bedenke Kochtopfe aus Jenaer Glas gibt es schon sehr lange und Mikrowellentöpfe schaffen es theoretisch vom Herd in den Froster und umgekehrt sind auch bloß aus Pyrex.


    Ich denke BK7 hat wohl andere positive Eigenschaftenals in Bezug auf Temperatur es ist sogar so ein Mistzeug das noch nicht mal besonders chem. Beständig ist, eigentlich denkbar schlecht für Spiegel wenn man Floatglas feinkühlen würde wäre das für Spiegel fast besser.[:D]


    Gruß Frank

  • hallo miteinander,
    folgendes zu frank's beobachtung :
    mein spiegel ist ein 10"/f4 bei dem sich nach dem verspiegeln gezeigt hat dass der äussere rand nicht auspoliert war. das loch habe ich mit gelbpech ausgegossen damit mir das poliermittel bei tot nicht wegläuft. vorgebohrt habe ich dass loch ( 70mm ) mit einem dünnwandigen messingrohr und karbo 150 von der rückseite her (nach dem grobschliff) ich bin dabei bis ca. 2mm an die vorderseite
    herangegangen. nach dem parabolisieren habe ich dann von der vorderseite den kern ausgebohrt. mit gutem glas ( duran 50 )
    funktioniert diese methode völlig problemlos.

  • Hallo Miteinander !
    Vielen Dank für die praxisnahen Antworten !
    Da nicht alle Spiegelschleifer über optimales Material verfügen zu denen ich mich ebenfalls zähle, scheint mir das anschleifen eine gute Alternative zu sein um ungewollte Spannungen erst im Glas und dann bei den Nerven etwas zu reduzieren. Klar Zerodur, Duran und wie sie alle heißen wären gute materialien sind aber leider nicht für jeden erschwinglich. Trotzdem so lange es Alternativen gibt werde ich aus dem etwas machen was ich habe. (Floatglas , Schaugläser oder Borofloat.)
    Grüße

  • also da ihr ja alle löcher in die spiegel bohrt liegt es für mich nahe dass ihr casseggrains baut!?! da stellt sich mir doch mal die frage wo kriegt ihr denn den sphärischen spiegel für vorne her? schleift man sich dann sowas auch gleich noch? und wie kontrolliert man dann ob man die richtige form reinkriegt? mein vater hat mal was davon erzählt dass es möglich ist so einen spiegel auf einem eimer zu schleifen in dem unterdruck herrscht und dann muss man die oberseite nurnoch plan schleifen, wenn dann der unterdruck auf der hinterseite weg ist hat man die form die man sich wünscht???

  • Hallo FU !


    Zu deiner Anekdote: --- Muss ich dir sagen Dass .Wer nicht krank ist braucht sich nicht anzustrengen gesund zu werden-- denn von selbst entstehen auch keine IDEEN !!
    Den Sek. Spiegel kann man ohne weiteres selber schleifen allerdings muss der exakte Radius erreich und eingehalten werden da sonst die Konstruktionsdaten nicht mehr stimmen. Die Sphäre kann man prüfen wenn
    man die Schleifschale sphärisch korrigiert und dieses dann als Passglas
    für den Sec. Spiegel verwendet.( Interverenztest )
    Es gibt bei den Cassegrains eine Variation die es einem ermöglicht einen sphärischen Secundärspiegel zu verwenden das funktioniert aber nur wenn
    man den HS. eine elliptische Deformation gibt -0,5 - 0,7 conische Konstante gibt, diese lässt sich aus dem System errechnen.
    Kurt Schreckling hat dazu ein Programm in einem früheren Tread erwähnt dieses kann man auch herunterladen.
    Grüsse

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