Laterallagerung beim Dobson

  • Hallo zusammen,


    es gibt ja verschiedene Formen der Laterallagerung von Hauptspiegeln bei Dobsons: Schlinge, 2 Wippen mit 4 Kugellagern, und 2 einfache Kugellager, um nur die wichtigsten zu nennen. Inzwischen scheint die Variante mit 2 Kugellagern häufig realisiert zu werden. Wobei ich mich frage, warum die Kugellager immer (?) so eingebaut werden, wie z.B. hier bei diesem Dobson von Reiner: http://www.reinervogel.net/12_travel/Mirrorbox3.jpg


    Grundsätzlich verstehe ich den Grund, wenn sich der Spiegel samt Zelle relativ zu den Lagern bewegen kann (z. B. beim justieren). Wenn aber Lagerung und Spiegel gemeinsam in der Zelle eingebaut sind, dann müssten diese Relativbewegung doch irrelevant sein, oder? Wenn das so wäre, dann müsste es doch auch eine solche Lösung tun?



    Wenn ich das auf Fotos bisher gesehen habe, werden viele Spiegel bei der Vermessung auch so gelagert und die Messungen zeigen keinen lagerungsbedingten Asti.


    In meinem konkreten Fall geht es um einen 12" Spiegel mit 25 mm Dicke.


    Liege ich richtig oder wo steckt mein Denkfehler?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    der Grund ist eigentlich nur der, dass auf den Spiegel keine Kräfte quer zur Spiegelfläche einwirken sollen, da das den Spiegel deformiert.


    Wenn sich die Zelle beim Justieren mitbewegt, ist die verbleibende mögliche Bewegung des Spiegels in der Zelle ja schon ziemlich minimiert, aber halt noch nicht null. Die Zelle ist ja nicht ideal steif, sondern gibt in gewissen Grenzen nach, so dass sich immer eine kleine Beweglichkeit des Spiegel in Richtung der optischen Achse ergibt, sobald man das Teleskop neigt.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner,


    ok, soweit klar. Ich frage mich nur, wieviel das in der Praxis ausmacht. Leider gibt es für den beschriebenen Fall in den gängigen Tools (z.B. Mirror Edge Calculator) keine Möglichkeit sowas abzuschätzen. Wird wahrscheinlich auch schwierig, weil es sich nicht mehr um ein primär geometrisches Problem handel. In erster Linie kommt es hier auf die spezielle Materialpaarung an der Kontaktstelle an. Also würde es wieder mal bedeuten: Versuch macht kluch ;)


    Viele Grüße
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas72202</i>
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    Ich frage mich nur, wieviel das in der Praxis ausmacht. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Durch die Lastwechsel beim Bewegen des Teleskops Zenit /Horizont und durch Temperaturschwankungen entsteht schon eine gewisse Relativbewegung zwischen Radiallager und Spiegelfläche. Angenommen die Relativbewegung sei 1 my und davon kommt auch nur ein Bruchteil am Spiegel an. Dann hast du dir schnell mal 1/2 Lambda Verbiegung und somit Asti eingefangen. Du willst ja nicht jedes Mal gegen die Spiegelbox treten müssen, um die Spannung zu lösen...


    Rein vom Gefühl her schätze ich die Sache bei deinem 300/25 mm Spiegel als noch nicht so kritisch, sodass die oben gezeigte Einbaurichtig wahrscheinlich auch funktionieren wird. Da kann man aber auch gleich feste Nylon Stopper nehmen.

  • Hallo Stathis,


    naja, 1 my ist wirklich nicht viel und ständig gegen die fast nicht vorhandene Spiegelbox treten will ich natürlich auch nicht [:I]
    Also werden die ursprünglichen Laterallager wieder hergenommen und klassisch orientiert [:)]


    Viele Grüße
    Andreas

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