Baader Sonnenfilterfolie Qualität

  • Hallo Sabine,


    ich habe vor einiger Zeit eine Anfrage wegen der Fehlstellen in der Beschichtung an Baader gesendet. Bei meiner Frage ging es um ca. 8 helle Pünktchen in einer Folie für ein Teleskop mit 90 mm Öffnung. Hier die Antwort:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Sie brauchen keine Bedenken zu haben! Es ist eine physikalische Unmöglichkeit, bei der Sonnenbeobachtung Augenschäden durch feine Löcher in Objektivfiltern zu
    erleiden.

    Kleine Löcher in den Metallisierungsschichten sind sowohl bei Glasfiltern als auch bei Folienfiltern unvermeidlich, bleiben jedoch ohne gefährliche Wirkung, da das Sonnenlicht an einem solchen Loch gestreut wird wie bei einer Lochkamera (Nach dem berühmten Prinzip der "Camera Obscura" wirkt jedes Loch wie ein Objektiv mit winziger Öffnung, welches ein extrem lichtschwaches Abbild der Sonnenscheibe produziert)! Daher kann das Sonnenlicht - auch durch ein solches Loch hindurch - nicht konzentriert ins Auge treffen, sondern es wird vielmehr über das ganze Gesichtsfeld des Teleskops verteilt und auf ein ungefährliches Maß abgeschwächt.

    Zudem ist unsere Folie als einzige auf beiden Seiten beschichtet. Wenn Sie folglich ein Loch sehen, so bedeutet das keineswegs, daß das volle Sonnenlicht an dieser Stelle duchscheinen kann. Vielmehr ist weiterhin eine Metallschicht voll wirksam. Ein Lichtfleck mit neutraler Dichte 2.5 erschent zwar scheinbar gleissend hell gegenüber der umgebenden Fläche mit neutraler Dichte 5.0 - dennoch ist er um ein vielfaches lichtschwächer als ein gleichgroßes Loch in einem einseitig beschichteten Glasfilter.

    Sonnenfilter mit einfacher (nur einseitiger) Beschichtung gibt es seit über 70 Jahren.

    Wenn Sie vor einigen Jahren ein (einseitig beschichtetes) Filter der Firma CARL ZEISS
    (zum zwanzigfachen Preis) gekauft hätten, so hätten Sie eine Anleitung mit exakt folgendem
    Wortlaut in der Lieferung vorgefunden:

    ____________________________________________________________

    Zeiss - S O N N E N F I L T E R

    Benutzungshinweise

    Sonnenfilter dienen dem Schutz des Beobachters vor zu starker Einwirkung der
    Sonnenstrahlung auf das Auge. Sie werden vor dem Objektiv des Beobachtungsgerätes
    angebracht. Eine auf eine Glasplatte aufgedampfte Chromschicht läßt nur einen gerin-
    gen Teil des Sonnenlichtes zur Wirkung kommen. Um einen angenehmen Bildeindruck
    zu erzielen, ist die zusätzliche Verwendung eines Neutralfiltersatzes am Okular
    sinnvoll.
    Eine Reinigung des Filters sollte nicht zu oft erfolgen und sehr vorsichtig durch-
    geführt werden, weil die aufgedampfte Chromschicht sonst beschädigt werden könnte.

    Fertigungsbedingt und nicht völlig vermeidbar sind winzige Fehlstellen im Chrom-
    belag. Jedoch wird jeder einzelne Filter beim Hersteller geprüft. Noch sichtbare
    Löcher liegen innerhalb der Fertigungstoleranz und beeinflussen die Bildqualität
    in keiner Weise.

    CARL ZEISS JENA

    ____________________________________________________________


    Auch Celestron hat früher Glas-Sonnenfilter im Lieferprogramm gehabt.
    Jedes derartige Filter hatte auf der Schachtel folgenden Hinweis:

    Pinholes and scratches are common in solar filters. If found to be bothersome opaque with black felt marker.

    ____________________________________________________________



    Sie können den Effekt des Lichtdurchtritts deutlich mindern, wenn Sie die entsprechenden Stellen auf der sonnenabgewandten Seite des Filters mit einem Filzstift - noch besser mit einem Lackstift - betupfen. Dies ist jedoch für die Augensicherheit völlig unerheblich. Auch die Schärfeleistung der Folie wird durch die geringe Aufhellung in keinster Weise geschmälert! Es wird durch das "Austupfen" ausschließlich erreicht, daß der Himmel - um die Sonne herum - ganz minimal - dunkler erscheint, eben weil das an den Löchlein gestreute Licht den Himmelshintergrund nicht mehr aufhellen kann.

    Nur unsere AstroSolar Sonnenfilterfolie ist - inklusive Löchlein - von einem staatlichen Prüfinstitut auf Augensicherheit getestet und hat das CE-Prüfzeichen für Augensicherheit erhalten. Kein anderer Hersteller von Teleskop-Sonnenfiltern hat bislang in Deutschland diese Prüfung beantragt oder bestanden.

    Zehntausende von Astro-Amateuren beobachten weltweit die Sonne mit AstroSolar-Sonnenfilterfolie, seit vielen Jahren - in völliger Sicherheit! Es ist nicht die Anwesenheit eines kleinen Loches in der Vergütungsschicht, welches Ihr Augenlicht bedroht, sondern vielmehr ein unachtsamer Umgang mit dem fertigen Filter!
    Bitte beachten Sie sorgsam die Sicherheitshinweise in der Anleitung. Sorgen Sie dafür, daß der Filter immer fest und rutschsicher vor dem Objektiv befestigt ist, daß der Filter mit Fassung geschützt gelagert ist (in einer verschließbaren Schachtel, z.B. "Tupperware"), dass jedoch der Filter nicht durch versehentlich mit eingeschlossener Taufeuchte in dem verschlossenen Behälter regelrecht "vergammeln" kann.

    Vor allem aber lassen Sie bitte das Fernrohr am Tage nie unbeaufsichtigt stehen!

    Wenn diese Punkte sorgsam beachtet werden, dann können Sie sicher sein, die Sonne ohne Gefahr für sich oder andere beobachten zu können.

    Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Sonnenbeobachtung und bleiben,


    mit freundlichen Grüßen,

    Service Team
    BAADER PLANETARIUM GMBH<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Zu mit der Zeit zunehmend anfallenden Loechern in einem existierenden Sonnenfilter: Seitdem ich meine Filter luftdicht einpacke, halten sie viele Jahre. Anscheinend reagiert die Folie mit Staubteilchen oder Pollen, sodass sich Fehlstellen bilden. Eine grosse runde Dose aus dem Kuechenbedarf, die sich luftdicht abschliessen laesst, minimiert die Zeit, in der die Folie Staub und Pollen ausgesetzt ist.


    Bezueglich nicht-sichtbaren Lichtes, ist UV eigendlich die groesste Gefahr oder ist es nicht eher das infrarote Licht? Ich war mal auf einem Laser-Sicherheitslehrgang. Und dort hiess es, dass das UV-Licht nicht ueber die Augenlinse hinaus kaeme, waehrend das IR-Licht die Retina erreicht und in der Lage ist, permanente Blindheit zu verursachen.

  • Moin,
    solange die Gesamtfläche aller Löcher um Größenordnungen unterhalb der Quadratmillimetergrenze liegt, kann von einer Gefährdung des Auges wohl kaum gesprochen werden. Umgekehrt dürfte bei Löchern im Mikrometerbereich das allerdings erst dann der Fall sein, wenn die Anzahl ein Ausmaß erreicht, bei der wohl Einigkeit darüber besteht, dass die Folie dann "Mist" wäre.


    Mangels handfester Kriterien kann ich nicht sagen, was nun eine akzeptable Anzahl an Fehlstellen ist und was nicht. Da wäre eine Aussage von Baader hilfreich, welche Kriterien sie da selbst anwenden. Alles andere halte ich zunächst mal für "subjektiv" und hilft nicht weiter.


    Wenn Baader mit einen Vergleich zu Fehlstellen bei Glasfilter vergangener Zeiten argumentiert, ist das für mich ein Armutszeugnis ... oder sind die Aussagen selbst schon wieder museumsreif, Heiko? Mir wäre lieber, sie würden sagen, wie viele Fehlstellen in welcher Größe sie für zulässig erachten und woran man das Fertigungsdatum erkennt. Schließlich handelt es sich um Kunststoff dessen Alterung ich vergleichbar zur Alterung von Autoreifen halte. Dort sind entsprechende Angaben vorgeschrieben und selbstverständlich.


    Gruß

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