AZ EQ-6 oder G11

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf der Suche nach einer Montierung und schwanke zwischen einer neuen AZ EQ-6 und einer gebrauchten Losmandy. Beides würde sich im Rahmen bis 2000 € bewegen. Ich habe eine NEQ-6 (Riemenumbau) und bin sehr zufrieden damit.


    Kriterien:


    - eine der beiden Motierungen würde ich einmalig im Ferienhaus lassen und nicht dauernd alles hin und her schleppen wollen.
    - 12-14 kg Belastung visuell und fotografisch (8" Newton + EOS 500D, ggf. Leitrohr)
    - ein Goto (manuell oder automatisch) braucht es nicht unbedingt, die Nachführung aber sollte exakt mit einem Autoguider kontrollierbar sein.
    - Encoder und ein DSC wäre nett und völlig ausreichend.
    - Als Sternwartenmensch gibt es zuweilen öffentliche Beobachtungen ausser Haus; die andere Montierung sollte, mit etwas Übung, wie die NEQ-6 auch,transportabel und in 20 Minuten aufzubauen sein.
    - ich tendiere eher zu wertigen Investitionen, welche man lange Jahre gut verwenden kann. (G11 Neuanschaffung?)


    Ist eine gebrauchte G11, welche gut in Schuss ist, noch immer besser für diese Zwecke als eine AZ EQ-6?

  • Hi,
    ich kenn die AZ EQ-6 nicht. Von meiner Seite her kann ich die G-11 aber nur wärmstens enpfehlen. Ich arbeite damit seit gut 20 Jahren und sie hat mich noch nie im Stich gelassen - die Verarbeitung ist echt spitze!
    Vor langer Zeit habe ich ihr schon digitale Teilkreise mit dem Celestron Advanced Astro Master gegönnt und kann so per Hand alle Objekte "anfahren". Ich würde sie nicht hergeben wollen.

  • Hallo Andi,


    wenn du mit der NEQ6 zufrieden bist, wirst du es mit der AZ-EQ6 erst recht sein. Neben den Modifikationen, die du selbst an der NEQ6 vorgenommen hast (oder auch machen lassen) hat die AZ-EQ6 eine deutlich stabilere Polhöheneinstellung, was gerade bei ständigem Auf- und Abbau sehr angenehm ist.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für Eure Empfehlungen und Eindrücke.


    Klar gibt es auch an der NEQ-6 einiges zu "bemängeln" (Schrauben für Polhöhe leicht biegsam, Polausrichtung sollte besser unbelastet eingestellt werden, die Mechanik zeigt bei starker Vergrösserung Spiel, die Ostseite sollte etwas stärker belastet sein, ggf. "Vorhalten" und auch bei Alignment wäre es nett einen Menüschritt zurück wechseln zu können). Insgesamt ist es trotzdem eine sehr stabile Angelegenheit, für visuelle Beobachtung allemal, ich bin nicht übertrieben verwöhnt von meiner Einsteigermontierung (Celestron Astromaster 76 EQ). ;)


    Ein tolles Feature der AZ-EQ-6 ist natürlich auch der AZ-Modus. Wichtiger schätze ich noch die Verfügbarkeit von Ersatz- und Verschleissteilen ein, Motoren und die Getriebeschnecken kann man ggf. auswechseln, wer möchte kann gerne das Geld für ein aktuelles Goto auf den Tisch legen.


    Ich habe mir gestern die AZ EQ-6 nochmals angesehen bei meinem Dealer, die Versuchung war gross. ;)


    Die Teilkreise (mit Nonius) und die mechanische Verarbeitung sind ein Argument für die G11. Auch möglich, dass eine gebrauchte G11 einige Unschönheiten hat (Schrauben für Polhöhen, Hurst-Motoren, Aluschnecken) und man ein Bastelset mit Investitionsbedarf erwirbt. Eine G11 sollte möglichst in diesem Jahrtausend gebaut worden sein?


    Ich widerstehe dem "Habenwill-Reflex", der Entschluss muss noch weiter reifen, nichts überstürzen.


    Vielen Dank nochmals


    andi

  • Hallo Andi !


    Ich nutze die G11 mit der Gemini-Steuerung und die Motoren (High-Torgue) ziehen einen 8" Newton sauber an´s Ziel.
    Zumindest habe ich bisher keine Probleme damit gehabt.
    Ersatz diverser Verschleissteile gibt es für diese Monti ebenfalls.
    Wäre eine Überlegung wert.


    Andererseits liebäugelte ich zuvor auch mit der AZ EQ6, da sich dort schon einiges gegenüber der EQ6 getan hat.


    Aber mein Entschluss stand dann doch fest und bereue diesen bis heute nicht. ;)


    Letztendlich muss jeder selber zwischen den Favoriten entscheiden.
    Erfahrungswerte anderer können da schon sehr hilfreich sein.



    CS


    M.f.G.
    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hanswerner</i>
    bist du schon fündig geworden? Wenn ja, für welche Montierung hast du dich denn entschieden... [;)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo zusammen,
    es hat wirklich eine Weile gedauert, umso zufriedener bin ich. Es ist eine G11 geworden mit Polsucher, NGC-MAX (Celestron Advanced Astromaster) und dem Modell 492 als Steuerung. Die Freude war nicht von Anfang an ungetrübt, weil das alte Fett schlicht die Nadellager verklebt hat und mich der Verkäufer ein wenig hinter die Fichten geführt hat. Also habe ich mir zölliges Werkzeug besorgt und ein gutes Lithium-Fett. Lager reinigen, alles neu fetten, geht wieder. Die G11 ist relativ einfach zu warten (einfacher als z.B. die NEQ-6). Das Getriebe eines Schrittmotors (Hurst) war hinüber (logisch: RA-seitig) und die Sattelplatte sollte auch Vixen-Mounts vertragen. Aber es gibt für fast alles Ersatzteile, also habe ich Franck von ovision.com gebeten, mir die Teile zu schicken.

    Damit ich in der Zwischenzeit wenigstens visuell beobachten kann, habe ich den DEC-Motor an die RA-Achse gesetzt. Soweit könnte man alles als Fehlkauf werten, aber die Beobachtung damit macht wirklich unglaublich Spass, wenn man es als push-to verwendet. Man kann zwischendurch rechts und links des Weges schauen, der NGC-MAX kann jederzeit wieder einsteigen. Wenn alles gut balanciert ist, kann man die Klemmschrauben relativ locker lassen und es wie einen Dobson schieben.
    Der NGC-Max verheddert sich zuweilen, wenn man zu schnell schiebt und beide Achsen gleichzeitig bewegt. Die besten Ergebnisse erziele ich, wenn die Polausrichtung gut vorgenommen wurde und man den Modus "GP" für "German perfect" einstellt. Dann braucht es nur noch einen Stern und man ist ziemlich gut im Rennen. Die Einrichtung des NGC-MAX ist wesentlich einfacher als z.B. der NEQ-6. (kein Gedaddel mit Position, Sommerzeit, Zeit, Datum, etc.). Einschalten, "Align Star" bestätigen, Stern in Liste aussuchen, anfahren, "Enter" drücken, that's all.


    Die "ollen" Schrittmotoren benötigen nur 2W, die Nachführung funktioniert eine Nacht problemlos und der Akku ist nicht wesentlich entladen (17 Ah).


    Die Montierung hat sicherlich schon 20 Jahre auf dem Buckel (Aufschrift Celestron C-11) und ist nicht einmal die erste Modellreihe ("CI-700"), dennoch werden alle noch verwendet.


    Abhängig von den Erwartungen wäre die G11 jederzeit eine Empfehlung.



    Vielen Dank nochmals für Eure Ideen!


    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: andiarbeit</i>
    Also habe ich mir zölliges Werkzeug besorgt und ein gutes Lithium-Fett.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bezugsquellen:


    Der örtliche Baumarkt führte kein zölliges Werkzeug und wollte es nur widerwillig bestellen.
    Die Harley- und BSA-Schrauber sind da besser aufgestellt. Fündig wurde ich beim örtlichen Polo-Händler. Es gibt dort einen Satz Imbusschlüssel für ca. 16 Euro (Sicher kein Profi-Werkzeug, aber für die jährliche Wartung ausreichend), gutes Radlagerfett gibt es dort auch:
    http://www.polo-motorrad.de/de…zoll-9-teilig-153036.html
    Schon besser:
    http://www.polo-motorrad.de/de…l-61-tlg-3-8-antrieb.html
    Etwa dieses Fett: (Polo hat sein Sortiment umgestellt)
    http://www.polo-motorrad.de/de/lm-50-litho-ht-400g.html
    Für das Öffnen der völlig angeknallten Klemmschrauben:
    Ölfilterschlüssel mit Gummiriemen (Polo hat den nicht mehr und der Baumarkt hier führt keine Syphonschlüssel mehr ;) Dafür gibt es Wunderbäume in allen Geruchsrichtungen.)

  • Stromversorgung NGC-MAX


    Irgendwann in der Nacht hat die 9V Batterie des NGC-MAX schlapp gemacht, bei -12°C nehme ich das nicht einmal übel. Es gibt die Möglichkeit die Stromversorgung über die serielle Schnittstelle mit 12V zu bewerkstelligen. Hierzu habe ich ein altes Telefonkabel verwendet, wichtig ist, dass die mittleren vier Kontakte am Stecker auch beschaltet sind. Anleitungen im Netz gibt es z.B. hier:
    http://www.jimsmobile.com/pdf_docs/ngc_serial_pinout.pdf
    Das andere Ende ist in der Model 492 in der Vout-Buchse. Tut.


    Vorsicht bei der Polarität, use it at your own risk.

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