Servus zusammen,
im Februar hab ich mir nun nach einigen Jahren der Nutzung einer EOS 1000D eine (gebrauchte) EOS 6D zugelegt, die ich auch noch astromodifizieren hab lassen. Jetzt kam natürlich die Frage auf: wie ist die Kamera im Vergleich zur älteren 1000D?
Ich habe nun eine Vergleichsaufnahme von einem Objekt gemacht, das ich schon früher gut durchbelichtet hatte, und zwar mit der identischen Optik (FFC 4.0/760mm). Auch die Bedingungen waren ähnlich gut: bei der 6D-Aufnahme hab ich mit dem SQM(L) zwischen 21.45 und 21.55 mag/"^2 gemessen.
Aufnahme 1: M 90, 17x 10min (==>)ISO 800
Aufnahme 2: M 90, 28x 5min (==>)ISO 2500
Beide Bilder wurden in Fitswork gestackt (mit Darks und BIAS abgezogen, Flat dividiert) und dort entrauscht. Keine Kontrastanpassung oder sonstige weitere Verarbeitung.
Zu den Bildern:
- obwohl bei Aufnahme 1 mehr Licht auf den Chip kam (170min statt 140 min), ist das Rauschen der EOS 6D deutlich besser. Mit der größeren Anzahl an Bildern alleine ist das nicht zu erklären: das würde das Rauschen rechnerisch lediglich auf 78% reduzieren.
- Die 1000D hat die kleineren Pixel (5.7µm statt 6.5µm). Dennoch zeigt die Aufnahme der 6D feinere Details und löst besser auf, was gerade bei engen Sternpaaren oder eng beieinander stehenden sehr schwachen Galaxien auffällt. Hier hat die Kamera positiv überrrascht. Ich hatte nämlich schon befürchtet, dass ich Detailaufnahmen bei Galaxien weiterhin mit der 1000D machen müsste. Aber auch das Zentrum von M 90 zeigt mit der 6D mehr Details.
- Die gewählte ISO-Zahl von 2500 hat sich auch gut bewährt. Ich habe sie mit der von Thierry Legault beschriebenen Methode ermittelt (wie auch bei der 1000D). Zwar kommt dadurch natürlich nicht mehr Licht auf den Chip, aber die Verstärkung (=ISO-Zahl) ist deutlich höher, ohne dass das Rauschen überhand nimmt. Dadurch kann ich nun kürzer belichten, was zum Einen die Anzahl der Bilder pro Serie erhöht, und zu anderen ist weniger Ausschuss durch Flugzeuge, Nachführfehler etc. zu erwarten.
Dass die 6D durch ihren großen Chip natürlich auch viel mehr Gesichtsfeld hat, brauch ich glaub ich nicht extra erwähnen. Das nützt natürlich nur, wenn die Optik dieses auch ausnutzen kann.
CDS
Stefan