Nachjustieren von Newton mit ADC -Korrektor

  • Hallo Kollegen,
    habe das erstemal meinen neuen ADC Korrektor an Jupiter mit 300f5 Newton eingesetzt. Im Prinzip handelt es sich beim ADC um ein schwaches Prisma, das (bei mir) zwischen Barlowlinse und Okular bzw. Kamera eingesetzt wird, um die Athmospährische Lichtbrechung aufzuheben. Dabei wird der Lichtstrahl im Prisma abgelenkt und trifft nun nicht mehr in die Mitte des Okulares bzw. der Kamera. Eigentlich müßte man jetzt das Okular bzw. die Kamera außermittig des Okularauszuges setzen, um wieder in den optimal korrigierten Bereich des Newton zu kommen. Wenn man den Planeten über Bewegung des Teleskopes wieder in die Mitte setzt, ist Koma zu sehen. Reicht das, wenn ich das Koma über den Hauptspiegel auszukorrigieren versuche?Richtig korrekt ist das ja eigentlich nicht....


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    Ich befürchte, dass wenn Du den HS verstellst, Du Dir eventuell andere Bildfehler durch die falsche Justage einhandelst. Ich würde einfach mal einen Versuch wagen. Den ADC in die für Jupiter optimale Einstellung bringen und dann mit einem nahe gelegenen Stern (oder Jupitermond) den Newton justieren. Wenn Du eine saubere Justage hin bekommst (FS-Schatten in der Mitte, Offset berücksichtigen) ist alles gut. Dann wirst Du ja sehen ob Du ein vernünftiges Bild bekommst.


    Alternativ wäre ein Exzenteransatz für den OAZ eine Alternative. Aber der baut natürlich wieder recht hoch und ist auch nicht ganz billig. Oder ein Komakorrektor. Aber bei Höchstvergrößerung müsste das schon ein Paracorr sein.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ein Excenteransatz scheint gute Idee. Wo gibt es sowas? Den Newton auf "daneben" Justieren, ist sicher ein fauler Kompromis mit Nebeneffekten. Auf den abgelenkten Strahl zu justieren, würde ja auch eine Änderung der Fangspiegelposition bedeuten, wenn der Fangspiegel wie bei mir sehr klein ist.


    Ich muss das ganze wohl probieren. Derzeit geht es bei Jupiter ohne ADC noch ganz gut und für lange Probiersitzungen ist es einfach noch zu kalt - da nehme ich lieber wie bewährt auf und warte auf Mars und Saturn bzw. Frühjahr[;)]


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    antworte hier auf
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">halt mal einen Laser in deinen Nasmyth und verstell die Prismen. Klarerweise sorgen die Prismen für eine Ablenkung des Lichtstrahles. Auch im Okular geht Jupiter spazieren, wenn man die Prismen verdreht. Sicher ist es auch eine Frage, wie groß das perfekt abgebildete Gesichtsfeld ist, aber eine perfekte Justage wird schlechter.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Natuerlich wandert auch bei mir Jupiter wunderbar im Bild rum! Gerade fuer eine Farbkamera ist der ADC aber ein toller Helfer. Achte mich das naechste mal auf die Justierung. Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass die Dejustierung an einem f/5-Newton sehr ausgepraegt ist. Ich habe die Beschreibungen von ZWO und Pierro Astro so verstanden, dass die Verwendung an primaeren f/10 und laenger empfohlen wird.


    Viele Gruesse
    Jan

  • Hallo Robert,


    wenn Du vor den ADC noch einen Koma-Korrektor setzt, ist das Problem gelöst. Das korrigierte Feld ist dann größer und es spielt keine Rolle, daß Jupiter etwas ausserhalb der (üblichen) Mitte steht. Ein Beispiel einer Aufnahme von Anthony Wesley, Australien, die mit dieser Technik gamacht wurde, findest Du hier:


    http://www.cloudynights.com/ub…1-s20120504-120938utc.jpg



    Hier noch das wörtliche Zitat:


    "George, the field of view of my imaging setup is small, but I want it centered on the diffraction limited field after I collimate. This gives the best results and using a coma corrector gives me the longest time before I have to recollimate due to mirror shifts as the scope changes angle through the night.


    Also, I'm starting to use an atmospheric dispersion corrector - in particular on Jupiter as it gets lower for me every year for the next few years. I've noticed that the ADC introduces a lateral image shift when I apply moderate amounts of correction - this would be enough so that the camera is no longer looking at the centre of the field, so I want to be sure my diffration limited area is large enough." Antony Wesley, Posted 07 May 2012 - 07:00 PM



    http://www.cloudynights.com/to…-fast-newt-with-paracorr/


    Beste Grüße



    Dietmar<i></i><font face="Georgia"></font id="Georgia">

  • Robert,
    grundsätzlich - so meine Überlegung - müsste es über eine Nachjustage am Hauptspiegel, aber auch am Fangspiegel gehen. Das Prisma bewirkt einen Knick im Strahlengang vom Fangspiegel zum Okularauszug. Das muss man dann zuerst per Fangspiegel-Nachjustage korrigieren. Anschließend muss vermutlich auch der Hauptspiegel korrigiert werden.


    Ein Okularauszug muss schließlich nicht perfekt im 90°-Winkel zum Tubus erscheinen, das zeigen sogenante Lowriderkonstruktionen, die mit bis 30° von der Senkrechten beim Okularauszug abweichen. Der Fangspiegel muss aber in einer Position stehen, dass dessen "Normale" (Lot zur FS-Spiegelfläche) eine Winkelhalbierende zwischen der opt. Achse vom Hauptspiegel und der opt. Achse (korrigiert durch das Prisma) zum Okularauszug bildet.


    Das Problem ist, dass der ADC drehbar ist und du dies auf einer parallaktischen Montierung sicher auch nutzt, um in passend zur Lage des Teleskops zum Zenit einzusetzen. Da kannst du dann jedesmal nachjustieren. Abhilfe würde eine Rotation in den Rohrschellen schaffen, anstelle am Prisma zu drehen. Da bleibt dann die Justage erhalten.


    Das meine Überlegungen dazu. Ich habe keine praktischen Erfahrungen mit so einem Korrektor. Wie die Nachjustage konkret ausfällt, hängt vom mechanischen Aufbau der Justageschrauben ab. Manche Designs kippen nicht nur, sondern verschieben auch gleichzeitig den FS. Bei den geringen Winkeln, die da nachjustiert werden müssen, würde ich mir aber über die Ausleuchtung (Offset) keine Gedanken machen. Bei Planeten erst recht nicht.


    Gruß

  • Hallo Gerry


    zu:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerry</i>
    <br />Hallo,


    "eventuell wäre ja die Coma korrigierende APM Gerd Düring Barlow eine Lösung dafür?" <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für einen f5 Newton habe ich das bereits ausprobiert, das reicht nicht.


    Beste Grüße


    Dietmar

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