Gangabweichung des Sternentages

  • Hallo Leute, wir basteln uns gerade eine Montierung.
    Für die Dauer einer Umdrehung der Stundenachse gehen wir von einer nötigen Zeitdauer von 23 Stunden 56 Minuten und 4 Sekunden aus.
    Ist diese Angabe korrekt?


    Derzeit erreichen wir eine Gangenauigkeit von ca. 35 Sekunden "zu schnell" pro komplette Umdrehung mit unserer Montierung.
    In Prozenten ausgedrückt sind das etwa 0,04% Fehler.
    Plastisch dargestellt:
    Wenn ein Stern ohne Nachführung einen 30mm langen Strich im Bild auf dem Monitor verursachen würde, dann wäre es mit Nachführung mit diesem Zeitfehler theoretisch eine Strichlänge von ca. 1,2 hundertstel Millimeter, also nicht sehr lang. :)
    Natürlich ideale sonstige Rahmenbedinungen vorausgesetzt. Das es ne Menge weitere Einflussfaktoren ausser der reinen Gangenauigkeit gibt ist uns klar.


    Durch Korrektur der Zeitbasis für die Schrittmotoransteuerung werden wir diese Gangungenauigkeit noch weiter reduzieren.
    Basierend auf der eingesetzten Zeitbasis in Mikrosekunden können wir den Zeitfehler noch auf ca. 1/3 des aktuellen Wertes reduzieren. (Wir brauchen aber immer 24h um das zu kontrollieren.) :)


    Was mich mal interessieren würde:
    Wir haben das real an der Stundenachse mit einem sehr langen Zeiger ausgemessen.
    Meine Frage ist ob das ausser uns Bekloppten auch schon mal jemand mit seiner Montierung so gemacht hat, also real nachgemessen wie schnell die Achse tatsächlich dreht und wenn ja mit welchem Ergebnis?



    Grüße


    Bernd

  • Bernd,
    die Sternzeit weicht um 1 Tag je Jahr vom "tropischen Jahr" (~365,25 Tage) ab. Das sind 236,6 Sekunden je Tag, um den ein Sterntag kürzer ist. Der Sterntag ist 23h 56min 4 Sekunden lang. (Ein Tag entsteht zusätzlich, weil die Erde die Sonne umrundet.)


    Um die Ganggenauigkeit zu kontrollieren ... da führen viele Wege nach Rom. Wenn man die Getriebeübersetzung kennt, kann man schon binnen einer 1h der Nachführung kontrollieren, ob ~10s Abweichung vorliegen; ob also die Achse ihre 15° in 59 Minuten 50 Sekunden dreht. Per Handy-Mikrofon kann man die Drehzahlfrequenz (des Motors) sogar sofort ermitteln und per Audio-Software herzgenau analysieren und dann per Getriebeübersetzung "umrechnen".


    Zumindest in der Theorie, ich hab's noch nicht ausprobiert.[;)]


    Überlegung:
    1 Sekunde am Tag (86400 Sekunden) ... Audio-Datei in CD-Qualität mit 44,1 kHz, Mikro geht bis 15 kHz ... -> 6-Sekundenaufnahme enthält folglich genug Samples um die Ganggenauigkeit auf +/- 1 Sekunde zu analysieren.

  • Hallo Kalle, dann war unsere Annahme der nötigen Zeitdauer für eine Umdrehung also korrekt, danke.


    Das Abhören der Motorfrequenz sagt einem bei einem Stepper aber nicht notgedrungen das die hörbaren Steps auch alle zu 100% korrekt in Verfahrweg umgewandelt worden. :(
    Unser Stepper ist im normalen "Nachführbetrieb" auch ausgesprochen leise bis nicht mehr hörbar.
    Im Grunde sollten aber beim Stepperbetrieb alle Steps auch 1:1 umgesetzt werden.
    Irgendwie wäre es ja schlecht wenn man sich da nicht drauf verlassen könnte. :)
    Dann könnte man sich das Abhören der Ansteuerfrequenz allerdings auch sparen weil die Ansteuerfrequenz ja bekannt ist denn ich habe die Mikrosekunden pro Schritt ja selber vorgegeben.


    Unsere Erzeugung der Taktfrequenz ist aber bisher bei uns noch nicht so sauber wie ich das gerne hätte. Das ist wohl der Haken.
    Daher stammt wahrscheinlich die Abweichung zwischen mathematischen Rechenweg und der Realität.
    Insofern wäre Kontrolle der Frequenz mal eine gute idee. :)
    Das verbessert sich hoffentlich noch wenn ich das ganze über das OnStep Projekt laufen lasse.


    Die siderische Zeit ist, wenn ich das recht verstanden habe, fast nahezu identisch mit der Sternenzeit?
    Ich frage weil ich den Begriff der siderischen Zeit hier schon öfter gelesen habe und nichts damit anfangen konnte.




    Grüße


    Bernd

  • Bernd,
    wenn Deine Stepper-Anweisungen vom Antrieb nicht 1-zu-1 umgesetzt werden und zu 0,04% Abweichungen führen, dann sehe ich (bin da jetzt nur Laie) das Problem, dass der Antrieb zu schwach ausgelegt ist oder die Signalerzeugung "Mist" ist**. Das heißt im Ergebnis, dass die Einstellungen nicht reproduzierbar sind.


    Es gibt aber weitere Stellen im Getriebeweg, die man "auswerten" kann und von wo man via "Zähne zählen" eindeutig auf die eigentliche Nachführgeschwindigkeit schließen kann. Das man dafür 24h braucht ist mir unverständlich, zumal 24h nur möglich sind, wenn man ohne Teleskop "an Bord" bzw. in besonderer Stellung testet. Bei der Getriebeauslegung am Rande der Überlastung erst recht wenig aussagekräftig.


    ** Auch hier könnte ein Line-In-Eingang einer Soundkarte "missbraucht" werden als A/D-Wandler für Signale um sich die Wellenform (Ozilloskopmäßig) anzuschauen; sicher hilfreich bei der Fehlersuche. Entsprechende Widerstände als Spannungsteiler vielleicht ein Kondensator zum Entkoppeln von Gleichspannungsanteilen dürften für Selbstbastler eine Kleinigkeit sein. Die vertragen Signale bis 750mV bei einem Eingangswiderstand typ. 15kOhm. (Zusatzkarten/USB für Ozilloskopanwendungen sind aber so günstig, dass da Basteln kaum lohnt.)


    Gruß


    PS Periodenbezeichnungen:
    Siderisch: geometrische 360° Umrundung/Drehung (wird anhand der Fixsterne festgestellt = Grundlage für Sterntag) (Periode ist fast identisch mit Apsidendurchgängen von Planetenbahnen, aber nicht ganz)


    Tropisch: Durchgangszeit, bis die Erde ihren Frühlingspunkt wieder durchläuft; Eselsbrücke: tropisch legt die Jahreszeiten fest (beides Klimabegriffe). Frühlingspunkt wandert aufgrund Präzession der Erdachse (Grundlage unseres Kalender); theoretisch auch für andere Planeten/Objekte berechenbar ... aber unüblich.


    Synodisch: Drehung/Umrundung bis eine gleiche Winkelstellung dreier Himmelskörper erreicht wird (z.B. von Vollmond zu Vollmond: Winkel zwischen Sonne und Mond = 180° aus Sicht der Erde.) Aber auch so exotische Fragen, wie: "wie lange dauert es, bis die Erde die Venus wieder eingeholt hat" oder Jupiteropposition etc.


    EDIT: Ergänzend noch den normalen Sonnentag (24h) für Nachführung der Sonne.

  • Hallo Kalle, da hast du was von meiner Beschreibung falsch verstanden bzw. war ich zu doof zum beschreiben.
    Ich habe nicht behauptet das der zugeführte Steppertakt bei mir nicht korrekt ausgeführt wird und daher zu 0,04% Fehler führen würde,
    sondern ich vermute die Erzeugung(!) des Takes durch ein einfaches Phytonskript als Ursache das ich überhaupt korrigieren muss.
    Das ist aber eigentlich jetzt schon nebensächlich bei der geringen Fehlergröße.
    Darum ging es mir eigentlich gar nicht, das ändert sich ja alles noch und ist ja gar nicht der Endausbau.


    Mir ging es eigentlich nicht um mögliche Fehlersuche beim Antrieb sondern um die Frage ob so <b>käufliche Montierungen</b> da in der Ganggeauigkeit real überhaupt hin kommen bzw. wo die so liegen.
    Das war der eigentliche Grund warum ich beschrieben hatte womit ich mich gerade beschäftige. Ich wollte mal Vergleichsmöglichkeiten haben.
    Übrigens ist die Drehzahlkonstanz bei uns durchaus reproduzierbar! (Zumindest die über 24 Stunden)
    Weitere Tests werden folgen. :)


    Der Stepper dreht auch gleich schnell egal ob das fette Getriebe dahinter ist oder nicht. Er leidet also nicht an Überlastung und das große Getriebe dahinter, völlig ohne Last natürlich erst Recht nicht. :)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das man dafür 24h braucht ist mir unverständlich<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmmm das ist MIR jetzt wieder unverständlich. ;) Uns treibt doch keiner.
    Einen langen Zeiger an eine Achse anzubringen ist vielleicht nicht die ausgefeilteste aber sicher die einfachste Art zu ermitteln wieviel Zeit eine Umdrehung benötigt.
    So kann man dann ganz einfach die Zeit stoppen wenn die Umdrehung rum ist.
    Natürlich geht das nur wenn die Stundenachse frei ist und das somit zu lässt.
    Unsere Montierung ist ja noch im Aufbau begriffen.


    Danke für deine Erklärungen der Periodenbezeichnungen.



    Grüße


    Bernd

  • Bernd,
    Du erzeugst den Steppertakt mit einem Python-sckript?!? Hmmmm...da gibt's einige Fehlerquellen, schon in der Art wie das skript arbeitet, dann im Betriebssystem, das ja nicht notwendigerweise Real-Time-"Skripting" unterstützt.
    Aber normalerweise würden die alle dazu führen, dass Du Schritte vergisst. Wenn Eure Montierung zu schnell läuft, dann solltest Du wissen, ob die Tics wenigstens kommen und Du kannst dann die Schrittfrequenz anpassen. Oder gibt es extra-Tics, die so nicht vorgesehen waren?gleichförmig
    DS, Holger
    0,04% - das wäre 1 Extra Tick pro 2500. Hast Du irgendwo Teiler 5, 10, 20, 50, 100, ... verwendet und rundest falsch?

  • Was mir noch einfällt - Wenn Du einfach eine 'sleep - do' loop machst, dann kann das zu ebensolchen Rundungsfehlern führen, dass Du zuverlässig zu oft oder auch zu selten tickst. Besser ist, Ticks und Zeit separat hochzuzählen und immer dann zu ticken, wenn einer fehlt...da gibts so nen Grafik Algorithmus zum gerade Linien ziehen, den kann ich Dir mal raussuchen.

  • Hallo Holger, evtl. hast du auch die Threads verfolgt wo ich ein bisschen über unser Vorhaben geschrieben habe.
    Das mit dem Phyton Skript geht im Prinzip gaaar nicht weil das kein Echtzeitsystem ist so wie das hier auf ganz einfachste Weise Takte erzeugt oder welche auslässt wenn der Prozessor gerade anderweitig was zu tun hat. :)
    Da ist jeder Funktionsgenerator besser. :)


    Das ist nichts weiter als Spielerei die aber immerhin am Ende doch so genau wie beschrieben die Stundenachse zum drehen bringt.
    Mir ging es darum zu hören wie genau andere Stundenachsen drehen?


    Die Takterzeugung und alles andere soll dann später über die OnStep Steuerung erfolgen.
    Danke das du mir helfen möchtest aber ich habe Null Ahnung was du mir da empfiehlst oder wer welche Loops macht oder nicht. :)
    Ich selber habe Null Ahnung von Mikrocontrollern, das kann noch was werden... :)


    Nochmal: wir experimentieren gerade, mehr nicht.
    Ich wollte mal wissen wie genau käufliche Montierungen real (nicht theoretisch) die Stundenachse drehen.
    Deshalb dieser Thread und meine Nachfrage ob das jemand schon mal kontrolliert und real gemessen hat ?
    Es geht mir nicht darum die jetzige Art der Takterzeugung zu verbessern weil das ganze ja demnächst sowieso total anders gelöst wird.




    Grüße und Danke


    Bernd

  • Ich denke, das Ziel könnte sein, einen Aspekt nach dem anderen auszuschließen. Das Skript ist dabei ein guter Startpunkt. Python ist so eine schöne Sprache.


    import time


    wenn die Nachführung beginnt:


    start = time.time()


    Wenn der Tag um ist:


    end = time.time()


    Ergebnis = end - start


    Dazu noch die Steuerimpulse zählen, dann weißt Du millisekundenexakt, ob die x Schritte für einen Tag die richtige Geschwindigkeit hatten. Falls Du den Motor bereits mit der internen Uhr triggerst, ist das natürlich witzlos.


    Bei Python würde ich time.time() zum Ansteuern ausprobieren, beim Arduino entsprechend millis().
    Vielleicht hilft auch das: https://docs.python.org/2/library/sched.html


    Viele Grüße
    Stick

  • Hallo Bernd,
    es gibt im python zwei verschiedene Zeitstandards, welche sich auf die Prozessorzeit (time.clock) bzw. die eingebaute Echtzeituhr (time.time) beziehen. Die Echtzeituhr sollte genauer sein, aber vielleicht nochmal eine Bemerkung zur eigentlichen Ganggenauigkeit der Echtzeituhr. Normale Echtzeituhren (Quarz, nicht temperaturkompensiert) erreichen Ganggenauigkeiten von einigen 10 ppm, mglw. auch nur 50ppm. Dies entspräche 4s je Tag. Besser gehts mit Temperaturkompensierten (bspw. 3,5ppm entsprechend 0,3s/Tag). Im Rechner ist sicherlich ne Normale. Dies erklärt aber die 35s Abweichung nicht ganz. Könnte aber schon vom Python-skript herrühren. Die 35s Zeitabweichung entsprechen beispielweise bei einer 1h-Belichtung etwa 22arcsec, bei einer 10min sinds nur etwa 3arcsec. Die Frage ist halt, wie genau ist die Mechanik der Montierung im Vergleich und wie lange will man ohne Nachführung belichten.
    Gruß Tino

  • Hallo Bernd


    hast du mit der tatsächlichen Getriebe-Übersetzung gerechnet oder einfach mit den 1:100?
    man sollte erst mal ein Fehlerkurven Strichspur aufnehmen, wenn da PEC nötig wird erschlägt das den kleinen Fehler gleich mit.


    Gruß Frank

  • Sorry hier läuft gerade alles total aus dem Ruder, ihr missversteht mich total ! :)


    Ich will nicht die Gangungenauigkeit mit dem jetzigen System bis zum Exzess verbessern da es ja sowie entfällt.
    Jetzt ändere ich einfach die Taktzeiten so das der Fehler möglichst klein wird und fertig. Mehr nicht.


    Ich will doch irgendwann mal (in absehbarer Zeit) das ganze über das OnStep Projekt lösen.
    Dies hier dient nur zum Zeitvertreib. :)
    Ich habe 0 in Worten Null Ahnung über was ihr da genau referiert.
    Es ist nett das ihr mir diese Hilfe zukommen lassen wollt mit euren Vorschlägen was man wie ändern oder machen könnte aber davon habe ich numal leider absolut keine Ahnung.
    Der Umgang mit Microcontrollern und deren Programmierung ist derzeit noch ein weisses Feld für mich auf der Landkarte. :)
    Ich weiss gerade mal das in dem aktuell verwendeten Skript "Phyton" oben drüber steht. Das wars auch schon.:)


    Mir ging es wie gesagt (dritter Anlauf) eigentlich nur darum zu erfahren wie genau denn eine käufliche Montierung dreht ?
    Ich stellte diese Frage weil ich mit der derzeitigen primitiven Ansteuerungen immerhin Ungenauigkeiten von nur max. ca. 10s am Tag erreichen werde.
    Wieviel liegt eine übliche käufliche Montierung nach einem Tag daneben?


    Ja und ich habe die Getriebeübersetzung des kleinen Planetengetriebes von 1:99,507 berücksichtigt gehabt.



    Grüße und vielen Dank


    Bernd

  • Ah, Bernd, das war Deine eigentliche Frage! Pro Sekunde bewegt sich ein Stern durch die Erddrehung um maximal 15 Bogensekunden. Bei 0,04% Genauigkeit sind das 0,006 Bogensekunden Fehler pro Sekunde, also etwa 1 Bogensekunde pro 3 Minuten. Jetzt habe ich aus dem Wikiedia Artikel zum Sonnenstand mal die Formel für die atmosphärische Refraktion genommen und die differenziert, um abzuschätzen wie groß der Nachführfehler in 3 Minuten ist, der dadurch kommt, dass sich die atmosphärische Refraktion ändert. Das Ergebnis:


    Wenn ein Objekt sich 3 Minuten lang direkt zum Zenit bewegt (H=90°), dann hat die unterschiedliche atmosphärische Refraktion zwischen H=90° und H=89,25° einen Einfluss von etwa einer Bogensekunde. Sowas guidet man normalerweise weg.

  • Hallo starrookie und danke für deine Antwort.
    Bedeutet das das herkömmliche übliche Montierungen in der Größenordnung von 3 min Fehler pro Sternentag aufweisen? (Das war ja meine Frage) :)
    Vielleicht kann man die Frage aber auch überhaupt nicht wirklich beantworten und ich bin lieber still. [:)]



    Grüße


    Bernd

  • Bernd, nein, ich habe nichts über herkömmliche Montierungen gesagt. Ich habe nur gesagt, dass der Einfluß durch die _Änderung_ der atmosphärischen Refraktion vergleichbar ist mit Deinem Gangfehler. DS, Holger

  • Naja, wenn die Frage so herum gestellt wird:
    Ist erstens von der verwendeten Zeitbasis abhängig:
    Normale Echtzeituhr: Vielleicht 5s Abweichung je 24h, entspricht 75arcsec/24h.
    Sehr genaue Echtzeituhren: 0,3s je 24h, entspricht 7,5arcsec/24h.
    Wenn keine supergenaue Encoderlösung verwendet wird, besteht aber eh keine Notwendigkeit, viel besser als der periodische Fehler der Montierung zu werden. Wenn man beispielweise einen periodischen Fehler von PV = 10arcsec hat und dieser 10min Periode hat, brauch die globale Ganggenauigkeit nicht viel besser als bspw. 3arcsec/10min sein, da man so oder so optisch "Guiden" muss. Dies entspricht dann auf 24h bezogen 432arcsec oder etwa 30Zeitsekunden. Mit hochgenauen Absolutencodern und gewünschten 1arcsec/30min ohne Guiding muss die Zeitbasis schon mindestens auf 3s/24h genau sein, unabhängig von der mechanischen Ausführung.
    Gruß Tino

  • Hallo Bernd


    angenommen du hast mit deiner Kamera 1.5"/ Pixel,
    dann wird der Fehler bei angenommen 6 Pixel Sterndurchmesser nach ca. 5 min auffällig.
    Das kann man ausrechnen, aber wie Tino schon andeutet, andere Fehler werden größer sein.
    Mit 100 mm Brennweite wäre es entspannter. Also irgend was wird damit schon gehen.


    Gruß Frank

  • Ok abschliessend möchte ich mal in Bezug auf meine Eingangsfrage zusammen fassen :
    Es hat noch niemand wirklich die Ganggenauigkeit seiner Montierung getestet, ich meine jetzt die reine Rotationszeit für eine Umdrehung der Stundenachse. Habe ich ehrlich gesagt auch nicht erwartet.
    Es ist auch nicht wirklich nötig da Fehler in der Ganggenauigkeit in anderen Fehlergrössen/Fehlerquellen unter gehen und in der Regel durch guiden beseitigt werden.


    Gut oder nicht gut, damit habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten mit meinen eigenen erzielten Werten, die mir allerdings gar nicht so schlecht vorkommen, zumal ja nur mit der derzeitigen Experimentierlösung gearbeitet wurde.



    Grüße und danke


    Bernd

  • Hallo Bernd


    ich kann mich noch an meine Heq5 classic erinnern , Fadenkreuzokular mit 200x Vergrößerung, da müsste man vorwärts und Rückwärts im Sekundentakt, dann Fremdgetriebe und Fremdsteuerung, eben nichts Orginal wie früher bei den Meisten die Astrofotografie machen wollten.
    Aber wenn die Taktzahl nicht stimmt würde auch das Goto nicht treffen.
    Ist die Frage ob man es so gut macht wie man muß oder wie man kann.
    Aber ist ja nicht das Endziel mit dieser Steuerung und die ist vielleicht nicht ganz so in Echtzeit schon am Limmit.


    Gruß Frank

  • Wenn ich ausgestattet wäre, würde ich mir den Spaß Dir zuliebe mal machen. Ich befürchte nur irgendwo, daß es Dir nichts hilft, wenn ich mir an der Astro 3 eine Sehnenscheidenentzündung drehe ( :


    Auf jeden Fall bin ich aber neugierig geworden und werde, wenn ich denn den Hintern in Bewegung bekomme, meine Uhren und den Arduino Nano einen Tag durchlaufen lassen, um die Temperatureinwirkung mit Funkuhr und uhrzeit.org zu vergleichen. Mein erster Post hat mich ja als naiven Quarzgläubigen entlarvt.[B)]

  • Die letzten Postings nach meiner Zusammenfassung empfand ich als die interessantesten.
    Da scheint es ja doch noch Bastler und experimentierfreudige hier im Forum zu geben. :)


    Eine Nachführung mit mechanischem Uhrwerk, das hätte meinem Vater sehr gefallen. (Mir aber auch)
    Er betrieb die Uhrmacherei als Hobby und sein Bastelzimmer war ständig gefüllt mit dutzenden Uhren die er gerade reparierte und vor allen auch auf Ganggenauigkeit kontrollierte.
    Bei mir stehen die Experimente mit der ungenauen Taktsteuerung bald vor ihrem Ende.
    Der letzte Feinschliff an den Mikrosekunden ist getan. Ich erwarte jetzt eine Gangungenauigkeit von ca. 3 Sekunden pro Tag.
    Ist zwar witzlos weil eh bald alles anders wird, aber ein Testfoto werde ich trotzdem mal machen.


    Falls das übrigens mal jemand nachmachen möchte, das mit dem Zeiger an der Stundenachse, ist zu sagen das der Zeiger weder aus Holz noch aus Metall bestehen muss.
    Mein Zeiger ist ein einfacher Linienlaser der an eine ca. 5m entfernte Tür projeziert.
    Der Vorteil ist das er nur "wenig" durchhängt, nicht rostet und sich durch thermische Einflüsse auch nicht verzieht. :)
    Ich kann auch auf eine ca. 20m entfernte Wand vom Nachbarhaus zielen, da wäre die Auflösung noch größer.
    Heftige periodische Fehler könnte man dann schon fast mit dem Auge "live" erkennen. :)



    Da steht die erwartete Zeit oben drüber. Heute abend weiß ich ob es ungefähr passt.




    Grüße


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Deine Test sind interessant, jedoch weniger hilfreich.
    Sobald du auf ein Mikrocontroller umsteigst, und das wirst du machen, ist vorbei mit gesammelten Erkenntnissen.


    Fast alle arduino und co. Können kein Double wie man es aus Rechner mit coprocessor kennt. Somit ergeben sich andere Probleme.
    Auch die Genauigkeit deines taktgeber wird ein großes Einfluss auf das Resultat haben.


    Schau dir mal die Genauigkeits Angaben einen Stepper motor an. Lustig oder ?


    Mit dem gleichen Laser auf 8 meter entfernung im raum, habe ich die Mikroschritt-Genauigkeit getestet.
    Der Sinus zwischen 2 voll schritte.
    Der ist sehr oft zeitlich nicht perfekt.
    Und daran kommt es mehr am als an Genauigkeit an einem Tag.


    Gruß
    Igor

  • Hallo Igor, das sich bald alles ändern wird hatte ich ja schon geschrieben.
    Trotzdem (!) habe ich das gemacht weil basteln und tüfteln einfach Spass macht. :)


    Das Testen der Mikroschrittauflösung ist auch eine tolle Idee. Auf die bin ich so noch gar nicht gekommen!
    Zu testen wie gut der Treiber zwischen zwei Vollschritten abstuft/auflöst.
    Wenn der nächste Stepper ankommt werde ich dahingehend mal experimentieren.
    Wirklich ändern könnte ich daran aber dann nichts.
    Das ist dann wohl vom Zusammenspiel Stepper und Treiber abhängig schätze ich.


    Das heisst du hast Dir die 32 oder wieviel auch immer Mikroschritte mit dem Laser anzeigen lassen ?



    Grüße


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Ja, 128 mikroschritte.
    Auffällig war die kurze Pause zwischen 2 vollschritte. Genau da wo der Sinus die horizontale Linie überqueren soll.


    CS
    Igor

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