Empfehlung Schutzhütte

  • Hallo an Euch,


    werde in diesem Frühjahr nun endlich eine Sternwarte im Garten bauen können. Mein Plan ist, einen kleinen Geräteschuppen als Grundlage zu nehmen. In den einschlägigen Baumärkten gibt es ja Einiges in diesem Bereich. Grundfläche um die 4-5 m². Das Dach will ich abfahrbar gestalten. Montierung und Teleskop sollen aufgebaut bleiben können. Hat jemand schonmal eine bestimmte Hütte eines Baumarktes dazu genutzt, die er empfehlen könnte? Ich habe hier schon Verschiedenes gefunden, aber keinen Hinweis auf ein besonders dafür geeignetes Produnkt. Bin auf Vorschläge gespannt,


    viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    zunächst einmal Glückwunsch zu Deiner Entscheidung. Ich habe auch im letzten Herbst eine Rolldachhütte gebaut, und das ist schon echt komfortabel. Wobei wahrscheinlich hier die Quadratmeterzahl mit den Monaten schlechten Wetters korreliert ...


    Auch ich habe lange überlegt, ob ich auf eine Baumarktlösung zurückgreifen kann, mich doch am Ende für eine individuelle Lösung entschieden. Und das trotz sicher unterdurchschnittlicher handwerklicher Begabung. Aber man lernt wahnsinnig viel und ich glaue am Ende wäre ein Baumarkthäuschen weder günstiger geworden, noch hätte es weniger Zeit in Anspruch genommen.


    Grund für die indivuelle Lösung waren schließlich die Maße. Da ich nur einen Handtuchgarten habe, durfte das Ding nicht zu groß werden. Nach einigen Verhandlungen mit der Familie bin ich so bei 2,25 x 2,25 rausgekommen. In dem Bereich wäre ich sicher auch fündig geworden, ABER dann stellt sich die Frage der Höhe um die Horizontsicht zu gewährleisten. Außerdem wollte ich nicht, dass der Gesamtbau zu hoch wird, so dass ich ein Flachdach gebaut habe. Letzlich hätte es so ein Paket nicht fertig gegeben, und ich hätte auch an einer Fertighütte soviel modifizieren müssen, dass ich dann einen kompletten Eigenbau eher gewagt habe.


    Oft liest man ähnliche Argumente wie bei mir, da eine Rolldachhütte noch etwas individuelleres ist, als z.B. ein Gitterrohrdobson.


    Ich habe jetzt auf Deine eigentlich Frage nicht geantwortet, kann Dich aber nur ermutigen, es selbst zu versuchen. Mann,war ich stolz als ich das erste Mal den Dachstuhl auf und zu schieben konnte. Konnte ich gar nicht genug von bekommen ;)


    Viele Grüße
    Axel

  • Hallo Micha,


    hab zwar selber noch keine Rolldachhütte gebaut, aber dafür schon das ein oder andere Gartenhaus. Die Fertighäuser sind leider oft nicht geeignet für einen Umbau auf Rolldach, und nach meinen Erfahrungen kommst Du damit eher teurer weg und darfst hinterher sehr viel ändern. Baue lieber gleich von Grund auf selber, das ist einfacher, entspricht dann genau Deinen Vorstellungen und, wenn Du gut einkaufst, kommst Du auch noch deutlich günstiger weg!


    Viele Grüße


    Stefan

  • Hallo Axel,


    diesen Gedanken habe ich auch immer noch im Hinterkopf. Die bis jetzt in Augenschein genommenen Baumarktbuden haben mir nicht wirklich gefallen, deshalb auch meine Frage. Vielleicht kannst du mal ein Foto einstellen, bin ja noch in der Planung.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    weil ich auch keine halbwegs geeignete Gartenlaube im Baumarkt finden konnte, habe ich ein Eigenbau aufgestellt. Dazu muss man kein begnadeter Handwerker sein, aber so einfach wie z.B. ein Carport bauen ist es auch nicht!
    Glücklicherweise findest Du hier im Forum viel Informationen über das Ob und Wie. Ich erlaube mir schon mal, Dir meinen "Baubericht" anzubieten.


    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=28531


    es grüßt Lutz

  • Hallo Micha,


    leider habe ich keine Möglichkeit, eine Schutzhütte zu bauen. Dennoch ...


    Im VdS Journal für Astronomie Nr 56 sind verschiedene tolle Lösungen für Schutzbauten beschrieben. Das ist das aktuelle Heft 01/2016.


    Ich fand manche Lösungen echt beeindruckend.


    Ich wünsche gutes Gelingen!


    Grüße,
    Jörg

  • In der Regel braucht man keine Baugenehmigung für solch einen Schutzbau. Das regeln die Länder aber unterschiedlich. In Bayern z.B. darf der Brutto-Rauminhalt innerhalb eines Ortes nicht 75 Kubikmeter überschreiten. Das ist auch schon die Höchstgrenze, die in anderen Bundesländern zum Teil drastisch niedriger liegt. Zudem gilt die Abstandsregel.


    Eine Liste hierüber findet man auch im VdS Journal Nr. 56

  • Hallo Micha,


    ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen und dich zum kompletten Eigenbau ermutigen! Meine "Bude" ist ebenfalls seit vergangenen Herbst fertig, hat die Herbststürme und auch die erste Matte Schnee auf´m Dach gut überstanden. Ich bin damals auch fast ein Jahr von Baumarkt zu Baumarkt und habe mir alle möglichen "Gartenhäuser" angeschaut und hin und her überlegt, wie man das Dach von den Wänden trennt und beweglich macht... Entweder waren anschließend die Wände zu hoch, oder die Giebelseiten mussten umkonstruiert werden (gerade die mit der Tür drin), das Dach musste komplett neu konstruiert werden, da statisch wichtige Elemente beim Abrollen fehlen... . Ich war schon so weit und wollte die ganze Hütte auf Rollen stellen und das Teleskop durch die Tür schleusen. Bei dem ganzen Hin und Her meinte meine Frau dann irgendwann: "Mach´s richtig, mach´s selbst!" Und damit hatte sie absolut recht.


    Wenn du es dir zutraust eine ordentliche Zeichnung zu fertigen, dann ist alles andere recht einfach. Die Konstruktionshölzer z.B. habe ich mir alle fertig abgelängt bestellt (macht eigentlich jeder halbwegs gute Baumarkt) und die Bretter für Wandverkleidung sind Standardlängen, damit ist auch ein Eigenbau recht "einfach".

  • Hi Micha,


    ich habe mich für dir Massivbauweise entschieden. Allerdings mit Hilfe eines befreundeten Maurers.
    Der Rohbau war an einem Tag erledigt. Das verputzen auch.
    Das komplizierteste war das Dach. Das Problem hast du bei einer Holzhütte auch.


    Viele Grüße
    Norbert

  • Hallo Kollegen,


    danke für die vielen Vorschläge! Eine Baugenehmigung brauche ich für die kleine Bude etwa 4 m² bei uns in der Stadt nicht, obwohl hier Sanierungsgebiet ist. Eine massiv gebaute Sternwarte hatte ich mein halbes Leben lang:


    <center></center>


    Musste den gepachteten Garten zu Gunsten des Hauses aufgeben. Der Bau war natürlich nicht transportabel. Die Dachkonstruktion aus Winkelprofilen selbst zusammengeschweißt und mit Holz beplankt war immens schwer, hatte aber alle Unwetter ausgehalten und auch den in der Gartensiedlung häufig auftretenden Einbrechern getrotzt.....
    Literatur zum Bau von Schutzbauten habe ich Einige, u.A. die von Anton Staus.
    Mein Handycap ist die geringe Freizeit, die neben Familie, Arbeit, Haus und Grundstück übrig bleibt. Daher der Gedanke, einen Teil dieser Arbeit durch ein "Fertigteilhaus" zu sparen.
    Momentan favorisiere ich einen Holzgeräteschuppen vom Bauhaus, für den mir ein freundlicher Mitarbeiter die Bauzeichnung ausgedruckt hat. Ich glaube, auch hier im Astrotreff schon mal etwas Ähnliches gesehen zu haben, finde es aber nicht mehr wieder.


    Auf jeden Fall werde ich über das Projekt berichten und bin auch für weitere Vorschläge dankbar!


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zu Deiner Planung.


    Als Tischler (mittlerweile fast nur noch Zimmermann) sehe ich die Hüttchen aus dem Baumarkt meist als Puppenstube.
    Mögen Holzstärken -dicke teilweise noch genügen, so ist die Holzauswahl
    meist unter aller Kanone.
    Doch genau darauf kommt es an, mehr als man glauben mag.


    Meine Erfahrungen mit dem Zeugs mag ich Dir nicht schildern, posttraumatische Geister soll man nicht wecken.


    Generell meine Frage nach Deinem Unterbau, also Fundament, Abdichtung
    gegen Nässe, Bodenaufbau (Kunststoff ist gut) etc.


    Bedenke bitte: Holz sollte generell min. 30 cm vom Boden weg sein,
    es wird schneller morsch als man denkt.
    Es gibt da ein paar Tricks, aber ich muss mehr über Deinen kompletten Aufbau wissen.


    Über Deine alte Sternwarte bin ich schon vor einigen Jahren gestolpert, schaut super aus!

  • Hallo Tobi,


    die Sache mit dem Holz ist mir einigermaßen bewusst. Auf jeden Fall werde ich ein frostsicheres Betonfundament anlegen, darauf eine Schicht Teerpappe. So war mein Holzhaus im alten Garten aufgebaut und das steht auch nach 35 Jahren recht solide dar. Selbst das Plumpsklo, welches ich damals aus alten Brettern zusammengenagelt habe steht noch, der Betonsockel ist etwas 15 cm hoch, die Holzwand steht auch hier auf Teerappe minimal über, so dass sich keine Feuchtigkeit ansammeln kann. Wenn die neue Sernwarte so lange durchhält, werde ich 90 Jahre alt sein....
    Im Moment ist mein Plan, das Dach der Hütte abzutrennen, auf die Wände kommt eine Rahmen aus leichtem U-Profil, in dem die Laufrollen für das abfahrbare Dach laufen. Das Dach bekommt auch eine Unterkonstruktion aus leichten Profilen. Wenn das Dach zugefahren ist, werden an allen 4 Ecken stabile Riegel eingreifen, die ein Abheben des Daches bei Wind verhindern sollen.
    Das Ganze wird natürlich auch gepflegt werden müssen, meine Holzbauten im Garten brauchen etwa nach 5 Jahren einen neuen Anstrich.
    Ein wenig spielt auch die Überlegung mit, dass so eine 08/15 Hütte keine besondere Aufmerksamkeit erregt, mein Garten ist von außen einsehbar.
    Insgesamt rechne ich mit Kosten von unter 700,-€ für das Vorhaben.
    Zur Qualität der Gartenhäuschen muss ich sagen, dass ich auch auf ausgesprochenen Plunder gestoßen bin. Das Häuschen, was derzeit in der engeren Wahl ist, besteht aus 19 mm Blockbohlen. Hier lässt sich das Dach relativ leicht trennen und die Metallrahmenkonstruktion einfügen. Soweit die Theorie.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    das klingt doch ganz gut.
    Statt der Teerpappe empfehle ich Bitumenrolle -bahn.
    19mm "Blockbohlen" sind schon recht knapp.
    Von Bohlen spricht man ab 40mm Dicke [:)].
    Die Industrie lässt bei ihrer Werbung kein Schmankerl aus.


    Wenn Du Dein Budget bei rund 700,- € gesetzt hast, so führt aber fast
    kein Weg über den Baumarkt.
    Wenn möglich, so ein Modell OHNE Fenster, das ist eine grosse Schwachstelle.


    Ein rollendes Dach habe ich bisher nicht gebaut, dazu kann ich leider
    nichts beitragen, sorry.
    Den Boden halte ich noch für wichtig.
    Stein speichert sehr lange die Wärme, Holz kann schnell modern,
    Kunststoff (etwa Dielen für Terassen) hingegen trotz den genannten
    Problemen sehr gut.


    Viel Erfolg beim Bau Deiner sakralen Hütte lieber Micha, würd mich über eine kleine Doku inkl. Fotos sehr freuen, Tobi

  • Hallo Micha,


    ich hab nochmals kurz nachgedacht.


    19mm Holzdicke erscheinen mir sehr mager, speziell was die Befestigung
    und Traglast vom Dach betrifft.
    Dein Rolldach kann und wird nur von sehr kurzen und dünnen Schrauben gehalten.
    Bedenke bitte: Ein Kubikmeter nasser Schnee wiegt rund 600kg.
    Bei einer Fläche von 5m² genügen schon 20cm Schnee um auf diese Masse zu kommen.
    Nächstes Problem: Orkanböen. Minischrauben knicken Dir einfach weg,
    oder das dünne Holz bricht unter der enormen Last.


    19mm Holz als Traglast im Aussenbereich = Tendenz Zahnstocher


    Vielleicht möchtest Du das noch überdenken. Kennst Du die Bilder der Verwüstung wenn ein Sturm über Billigbauten hinweg zieht?
    Da bleibt nix mehr stehn, alles futsch.


    Stabil gilt für eine Montierung, noch stabiler sollte der Schutzbau sein.
    Da steht Dein Heiligtum drunter.

  • Hallo Tobi,


    habe mich jetzt doch für eine Baumarktbude entschieden. Ausschlaggebend waren dafür der Preis, weitgehend vorgefertigte Elemente und eine gute Umbaumöglichkeit. Das kommt meiner knappen Hobbyfreizeit entgegen. Die Stabilität wird in den Ecken zusätzlich verstärkt werden. Die Dachsicherung wird über die Ecken direkt mit dem Fundament verbunden sein. Das Fundament ist frostsicher gegründet. Hier ein Foto vom Testaufbau im Carport:


    <center></center>


    Ich muss jetzt noch wenigstens zwei Wochen warten, bevor ich die Hütte drausse aufbauen kann, da der Beton in der Erde seine Zeit braucht. Für den Bau bis jetzt, wie im Foto, der Konstruktion der Dachmechanik und das Fundament habe ich eine Woche gebraucht, konnte mal ein paar Überstunden en bloc abbauen...
    Die Montierung wird sicher ständig draußen bleiben, das Teleskop eher nicht, da ich aus den Erfahrungen mit meiner vorherigen Sternwarte gelernt habe, dass Korrosion, Staub und Kondensationsfeuchte die Gerätschaften schnell altern lassen und ein ziemlicher Pfegeaufwand nötig ist, um nichts vergammeln zu lassen.


    Deine Argumente zur Stabilität bei Extremwetterlagen sind nicht von der Hand zu weisen, hätte ich Vergleichbares auf freiem Feld geplant, hätte ich, wie bei meiner alten Sternwarte eine Stahl/Betonkonstruktion errichtet. Aber im Garten am Wohnhaus, noch dazu in einer relativ geschützten Innenstadtlage ist das Risiko überschaubar.


    Viele Grüße,


    Micha


    PS. Baubenehmigung brauche ich nach Rückfrage beim Amt für die 4m² nicht und der Denkmalschutz hat nichts gegen ein handelsübliches Gerätehäuschen aus Holz im Garten ...

  • Hallo an Euch,


    mittlerweile ist die Sternwarte einsatzbereit, wenn auch noch nicht fertig:


    <center>


    </center>


    Es ist ein unglaublicher Fortschritt! Natürlich muss eine Menge verändert werden. Wahrscheinlich wäre eine komplette Neukonstruktion nicht viel aufwändiger gewesen, aber das Fertighäuschen hat die Hemmschwelle zum Anfang deutlich herabgesetzt. Allein das die Montierung nicht mehr eingescheinert werden muss, ist ein enormer Vorteil. Die Technik werde ich wahrscheinlich nicht ständig in der Sternwarte lassen, da Luftfeuchte und Temperaturwechsel dem ziemlich zusetzen, aber die Montierung bleibt auf jeden Fall auf der Säule.
    Das Häuschen ist kaum als besonderer Bau zu erkennen und dürfte so keine besonderen Reaktionen Fremder auslösen. Das war mir auch wichtig, da das Nachbargrundstück zu bestimmten Zeiten öffentlich zugänglich ist. Dank Powerline ist sogar ein Netzwerkzugang mit brauchbarer Geschwindigkeit vorhanden, so dass ich bei ungmütlichem Wetter die Daten im warmen Zimmer verarbeiten kann.
    Es ist schon ein riesiger Unterschied, nicht im Freien sitzen zu müssen. Der Wind ist deutlich weniger zu spüren, Tau ist dank des nur teilweise abgefahrenen Daches kaum noch ein Thema und der isolierte Fußboden sorgt für warme Füße. Endlich komme ich auch wieder dazu, meine CDs anzuhören, ohne die übrigen Bewohner meines Hauses zu stören...
    Ich kann nur jedem empfehlen, der diese Möglichkeit hat, einen Schutzbau zu errichten.


    Viele Grüße,


    Micha

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