Ist die Spinne beim Newton der Killer ? (Lang ...)

  • Hallo Ulrich,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ulrich_Hennecke</i>
    <br />
    PS. Der Versuch mich wegen genau 63 mm durch
    einen Fleischwolf zu drehen mußte scheitern.
    Der kam aus Fernost, den hat meine Frau wegen
    Fehlkauf umtauschen müssen[:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    habe ich diesen Satz so zu verstehen,daß dir jemand ein fernöstliches Objektiv statt eines Zeiss 63/840 aufs Auge drücken wollte?!


    Etwa eine ebay Auktion?Da sollen ja gelegentlich solche Versuche gemacht werden!


    MfG,Karsten

  • Hallo Karsten,


    weit schlimmer, weit schlimmer.
    Ich werde es nie wieder tun einem Beginner
    die besagten 63 mm näher zu bringen.Das ist
    hier an Board äußerst gefährlich.Konnte soeben noch dem Fleischwolf entkommen;-)


    Dagegen sind die 63 mm im Reich der aufgehenden Sonne sehr beliebt.
    Die "Japanische Gesellschaft" würde es
    als unhöflich betrachten, wenn irgendwer daherkommt um sich über die eigenen sehr guten 60 mm aus dem Hause Takahashi lustig zu machen.


    U.Hennecke

  • Hallo,

    klasse Ausarbeitung und nette Diskussion die mich ja etwas beruhigt denn über die Konstruktion meines 150/900 mm Newtons mit <b>33% Obstruktion</b> und <b>5 mm dicken Fangspiegelstreben</b> die dann an den Übergängen noch große Rundungen haben, bin ich nicht so glücklich.[:(]


    Beim leichtem Defokussieren des Sterns (nur eine Richtung) ist sofort der Einfluß der Streben sichtbar (Stern zerreisst in 8 helle Linien durch Schatten getrennt). Die Planeten überzeugen auch nicht so richtig, ich habe aber auch keine Vergleichsmöglichkeiten und einen schlechten Beobachtungsort (Kleinstadt).


    Ich habe ja schon mehrfach überlegt die Säge anzusetzen, die Streben abzusägen und einen kleineren Fangspiegel mit dünnen Streben einzusetzen.

    Lohnt sich denn der Aufwand?
    Wer kann mir da bei der Entscheidung helfen?


    Gruß Holger

  • [quoteIch habe ja schon mehrfach überlegt die Säge anzusetzen, die Streben abzusägen und einen kleineren Fangspiegel mit dünnen Streben einzusetzen.


    Lohnt sich denn der Aufwand?
    [/quote]
    Hallo Holger,
    5 mm breite Spinnebeine bei enem 6-zöller das muß wirklich nicht sein. Wenn Du also mit Metallsäge und ähnlichem umgehen kannst, schneide die Dinger raus und ersetze sie durch Blechstreifen ca 0,7-1 mm dick. Für meine 8", 10" 12" und sogar 16" Teleskope habe ich dazu ausgediente Sägeblätter verwendet.


    33% Obstruktion ist für einen Newton schon ungewöhnlich hoch und nur dann sinnvoll, wenn man das Gerät überwiegend für Fotografie in KB- Format verwenden will.
    Wenn Dein Okularauszug nicht ebenso unproportioniert lang ist, müsste ein ca 30 mm Fangspiegel also 20% Obstruktion ausreichen.

    Beispiel zur Abschätzung der FS Größe Dmin (kleine Achse):
    Brennweite f=900 mm
    Spiegeldurchmesser D=150 mm
    Tubus- Durchmesser Dt=200
    Brennpunkt über Tubus BÜT=40 mm
    voll ausgeleuchtetes Gesichtsfeld Dv=6 mm


    Der Mindest- Durchmesser Dmin des FS wäre dann:
    Dmin =Dv+ D x (Dt/2+BÜT)/f
    In Zahlen:
    Dmin = 6+150 x (100 +40)/900 = 29,3 mm


    Diese Formel stammt noch aus der Vor- Internet- Zeit, funktioniert aber trotzdem. Die Festlegung des voll ausgeleuchteten
    Gesichtsfeldes ist reine Glaubenssache, aber für vis. beobachtung völlig unkritisch.

  • Hallo Holger,


    das hört sich ja nicht so gut an.Schreib doch bitte mal wie weit das Ende deines Fokussierer über dem Tubus liegt wenn du dein Teleskop scharfgestellt hast.
    Und wie groß ist der Tubusdurchmesser?


    Man könnte dann einen recht genauen Tip für die benötigte Fangspiegelgröße geben.


    MfG,Karsten

  • Hallo Karsten,


    ich habe folgende Daten ermittelt:


    Brennweite Fangspiegel eff. 890 mm
    Abstand Spiegel 1-2 620 mm
    Abstand Tubusmitte-Brennpunkt 270 mm


    Tubusdurchmesser 180 mm
    Tubusöffnung 169 mm
    Fangspiegeldurchmesser 45 mm
    Halterung Durchmesser 50 mm
    Breite Fangarme 5 mm
    Dicke Fangarme 6 mm


    Ich nutze das Teleskop auch zum Fotografieren auf Diafilm. Mit einem Leitrohr 60/900 wird nachgeführt. Nach den ersten Aufnahmen mit 1,25" Fotoadapter und extremer Vignettierung mußte ich mir was einfallen lassen. Ich habe wir einen 2" Kameraanschluß mit aufgeschrauben Umkehrring gebastelt. Okularauszug bis Bajonettanschluß haben jetzt einen minimale Öffnung von 42 mm. Der Fangspiegel mit 45 mm macht dann fotografisch sicherlich Sinn.


    Visuell könnte ich natürlich einen kleineren Fangspiegel gebrauchen, ggf. auswechselbar. Wenn ich wirklich die Säge ansetze und selbst was bastle wird mir da schon eine Lösung einfallen.


    Doch lohnt sich der Aufwand? [?]
    Wenn das nur einen Hauch Schärfe ausmacht, spare ich mir lieber Kosten und Aufwand. [;)]


    Gruß Holger

  • Hallo Holger,


    aus den von dir angegebenen Daten geht hervor,daß der Brennpunkt immerhin 180mm(!)über dem Tubus liegt.
    Ich habe die Daten in das Programm Newtwin eingegeben.Trotz des 49mm großen Fangspiegels ist das zu 100% ausgeleuchtete Bildfeld nur 5mm groß(!)
    Die Tubusöffnung von 169mm vignettiert die 75%-Strahlen,genauso wie der 42mm durchmessende Auszug.


    Ob sich ein Umbau lohnt hängt hauptsächlich von der Qualität der Optik ab.Sollte die nicht gut sein bringt auch eine kleinere Obstruktion durch einen kleineren Fangspiegel nichts.
    Testen kannst du sie selbstam Stern bei hoher Vergrößerung durch genauen Vergleich der Sternabbildung intrafokal/extrafokal(das Buch Star-testing astronomical Optics von Suiter ist dafür eine gute Lektüre).
    Zusätzlich mit einem Ronchigitter mit 13 oder 20 Linienpaaren pro millimerter.
    Der kleine Fangspiegel läßt sich aber nur verwirklichen,wenn der Brennpunkt näher an den Tubus gebracht wird.
    Die Vorraussetzung dafür ist erstens ein niedriger Auszug und ein größerer Abstand Hauptspiegel&lt;---&gt;Fangspiegel.
    Der läßt sich nur verwirklichen,wenn der Tubus noch längenreserven hat,sprich von der Befestigung der Fangspiegelspinne bis zur Tubusöffnung noch etlich Zentimeter vorhanden sind.
    Falls nicht brauchst du auch noch einen neuen Tubus(oder mußt den alten verlängern).
    Ich werde gleich mal eingeben,welche Fangspiegelgröße sich für rein visuelle Nutzung mit einem nur 40mm hohen Auszug(plus 15mm Weg zum Brennpunkt)ermöglichen läßt.


    So,Newtwin sagt,daß bei 55mm BÜT(Brennpunkt über Tubus mit 2" Auszug,40mm Höhe und 15mm Weg) ein 33mm Fangspiegel ein 10,2mm großes zu 100% ausgeleuchtetes Bildfeld und immerhin 22,7mm zu 75% ausgeleuchtet Bildfeld ergibt.Das ist mit einer verbesserten Spinne mit 0,5mm flachen Streben ein deutlicher Gewinn.
    Der Astand Hauptspuegel&lt;---&gt;fangspiegel muß 125mm größer sein,der Tubus entsprechend länger.
    Wenn dein Optik also eine brauchbare Qualität hat sollte schon eine Verbesserung sichtbar sein.
    Der Astand Hauptspiegel&lt;---&gt;Fangspiegel muß 125mm größer sein,der Tubus entsprechend länger.



    Eine Frage:Was ist das für ein Teleskop, 150/900mm ist mir bei 6" nicht bekannt?
    Ist der Tubus aus Pappe(wegen der großen Wandstärke)?


    MfG,Karsten


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sternblick</i>
    <br />


    ich habe folgende Daten ermittelt:


    Brennweite Fangspiegel eff. 890 mm
    Abstand Spiegel 1-2 620 mm
    Abstand Tubusmitte-Brennpunkt 270 mm


    Tubusdurchmesser 180 mm
    Tubusöffnung 169 mm
    Fangspiegeldurchmesser 45 mm
    Halterung Durchmesser 50 mm
    Breite Fangarme 5 mm
    Dicke Fangarme 6 mm


    Ich nutze das Teleskop auch zum Fotografieren auf Diafilm. Mit einem Leitrohr 60/900 wird nachgeführt. Nach den ersten Aufnahmen mit 1,25" Fotoadapter und extremer Vignettierung mußte ich mir was einfallen lassen. Ich habe wir einen 2" Kameraanschluß mit aufgeschrauben Umkehrring gebastelt. Okularauszug bis Bajonettanschluß haben jetzt einen minimale Öffnung von 42 mm. Der Fangspiegel mit 45 mm macht dann fotografisch sicherlich Sinn.


    Visuell könnte ich natürlich einen kleineren Fangspiegel gebrauchen, ggf. auswechselbar. Wenn ich wirklich die Säge ansetze und selbst was bastle wird mir da schon eine Lösung einfallen.


    Doch lohnt sich der Aufwand? [?]
    Wenn das nur einen Hauch Schärfe ausmacht, spare ich mir lieber Kosten und Aufwand. [;)]


    Gruß Holger
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Karsten,


    ja der Auszug ist wirklich lang. Zum einen muß man den Auszug ca. 50 mm herrausschrauben damit das Auszugrohr nicht mehr im Tubus den Strahengang stört und dann ist noch eine 57 mm langes 1,25" Verlängerungsrohr aufgeschraubt. Für die Okularprojektion habe ich das teilweise abschrauben müssen. Leider kann ich an dem langen Auszug nichts ändern, der Tubus ist definitiv zu kurz.[:(]


    Mich wundert es, das die Tubusöffnung vignettiert. Wie ist das denn bei anderen Newtons, ist da die Öffnung wesentlich größer als der Fangspiegel?


    Mein Tubus ist übrigens aus Blech, innen mit Velourfolie ausgekleidet. Tubusöffnung, Fangspiegelstreben und Befestigung bestehen aus einem Gußteil, daher auch die dicken Streben.


    Das Telekop ist von der Firma Everwin aus Taiwan, ein Ausstellungsstück ggf. Einzelstück. Die Montierung ist eine GEM1. Als keine High-Tech Qualitätsware aber für den gezahlten Preis ein absolutes Schnäppchen.[:)]


    Die Optik des Fangspiegels ist sicherlich nicht perfekt, das intra- und extrafokale Bild ist nicht ganz gleich. Meist läßt das Seeing in der Stadt auch gar keinen genauen Sterntest zu. Die Justierung ist jedenfalls sehr entscheidend, damit hatte ich die letzte Zeit Probleme, bedingt durch eine lose Verbindung zwischen Tubus und Fangspiegelrahmen wie sich letztes Wochenende herausstellte. Das werde ich wohl am Wochenende mal beheben und ausführliche Qualitätstests durchführen - wenn es das Wetter will.[8D]


    Kann man den Sterntest eigentlich fotografieren? Ich werde das mal versuchen.


    Gruß Holger

  • Hallo Holger,


    es sieht so aus,als wäre der Umbauaufwand zu groß.


    Tubusöffnung:Die meisten Teleskope von der Stange werden ziemlich kompakt gebaut.Mein 200/1200er Originaltubus maß außen 230mm mit einem vorderen Abschlußring von 222mm Durchmesser.NAch Berechnung mir Netwin reichte das so gerade eben haarscharf aus.
    Mit einem minimal größeren Fangspiegel würde eine Vignettierung der Randstrahlen vorliegen,weil der größere Fangspiegel Strahlen aus einem größeren (Winkel-)Ausschnitt des Himmels einfangen kann,nun aber durch die zu enge Tubusöffnung limitiert wird.


    Es ist für dich vielleicht besser,zum photographischen Teleskop noch ein visuelles dazuzunehmen.


    Den Sterntest kann man photographieren,ein Freund hat das schon gemacht.


    MfG,Karsten

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