Erster Selbstschliff, 6-8 Zoll

  • Liebe Astrofreunde,
    mein altes "bescheuertes" ( leide ja bekannter Weise beim Thema Astronomie an Größenwahnsinn ) Bestreben einen 16 Zoll Spiegel ohne jegliche äußere Hilfe zu schleifen habe ich natürlich NICHT vollzogen......Paar Nummern kleiner wird warscheinlich noch schwer genug zum Einstieg. [;)]
    Warum eröffne ich diesen Thread?
    1: Um die Frage nach der Spiegelgröße/dem Öffnungsverhältnis zu klären
    2. Um das kleine Schleifprojekt vorzustellen und den Verlauf zu dokumentieren
    3. Um auftretende Fragen klären zu können


    [:)]


    Kommen wir doch direkt mal zu Punkt 1. In dem Buch "Spiegelfernrohre selbst gebaut " wird eindeutig empfohlen mit kleinen Öffnungsverhältnissen zu beginnen. Daran möchte ich mich halten. Da ich ja auch ein Dobson für DeepSky etc. besitze soll der Newton also ein " Planetenspezialist " werden.
    Folglich mit einem Öffnungsverhältnis Minimum f8 oder kleiner.
    dann kann man später schön einen kleinen FS nutzen und hat wenig Obstruktion. Wie bereits erwähnt dachte ich hierbei an 6-8 Zoll.
    Meine " Vorschläge" wären alles von 6 Zoll f8-f12 ( danach wird es warscheinlich mit dem Zenit knapp :D! ) oder eben 8Zoll f9, eventuell auch f10. Was haltet ihr prinzipiell davon? Vom Schwierigkeitsgrad doch einem Einstieg hoffentlich angemessen. ( Handwerklich habe ich wirklich zwei linke Hände, aber man kann ja alles lernen.....) Welche Variante würdet Ihr warum favourisieren?
    Ich Danke Euch schonmal im Vorraus und hoffe auf ein erfolgreiches Schleifprojekt [:)]

  • Hallo Johannes,


    Das Buch "Spiegelfernrohre selbst gebaut" ist aus der Vor- Internet Zeit und hat damals den Amateur Teleskopbau auch im deutschsprachigem Raum richtig voran gebracht. Was darin steht, ist nach wie vor richtig, man muss sich aber heute nicht zu streng an die Vorgaben halten.


    Heutzutage gibt es zusätzlich zum Buch ausgefeilte und leicht bedienbare Auswerteprogramme zum testen der Optik, einen guten Austausch im Astrotreff, grenzenlose Tipps Im Internet, leicht zu beschaffendes Material usw... Weiterhin gibt es inzwischen überall kurzbennweitige Okulare, die auch höhere Öffnungsverhältnisse verkraften.


    Meine Empfehlung: Bau das, was du willst und in deiner Umgebung mit deinen Möglichkeiten Sinn macht. Entscheidend für den Erfolg beim Spiegelschleifen ist der Ehrgeiz und die mentale Stärke, das Projekt auch durchzuziehen. Für einen Anfänger würde ich als Planetendobson irgendwas zwischen 8" f/7,5 und 10,6" f/6 empfehlen - je nach Ehrgeiz, Beobachtungsplatz und Geldbeutel.


    Du kannst einen 6 Zoll f/12 Spezialisten machen und wirst sicher auch Freude daran haben. Sei dir aber dessen bewusst, dass ein 8 Zoll f/7 benutzerfreundlicher ist, nicht schwerer zu schleifen und bauen, kaum teurer, und trotzdem auch am Planeten mehr leisten wird.

    Ein 10" oder 10,6" in f/6 bis f/7 erfordert wieder einen etwas höheren Aufwand beim Parabolisieren, dafür zeigt er noch mal mehr Planetendetails. Bei moderner Selbstbau Dobson Bauweise geht bei besserem Seeing am Jupiter 300x und dir fallen die Augen aus. Bequem für hohe Planeten Vergrößerungen ist eine Nachführplattform (die man problemlos nachrüsten kann).


    So weit meine Ansichten. Was meinen die anderen?

  • Hallo Johannes,
    Wie Stahis schon erwähnte, ist der Ehrgeiz beim Spiegelschleifen nicht zu verachten.
    Aber wie bei den meisten Sachen ist auch hier Können und Erfahrung gefragt. Auch hier gilt das Sprichwort, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. So sollte man sicher den Spiegel schleifen, den man haben will aber dabei auch nicht seine Möglichkeiten überschätzen und mit einem zu großen und lichtstarken Spiegel anfangen. So gesehen halte ich 6“ bis 8“ bei einem moderatem Öffnungsverhältnis für einen Beginner, der wenig direkte Hilfe hat, für gut machbar. Und das von dir vorgesehene Öffnungsverhältnis lässt sich sicher relativ problemlos realisieren.
    Beim ersten Versuch ist erst mal alles neu und oft wachsen die Probleme mit der Größe an. Deshalb sollte man den ersten Versuch auch als solchen ansehen, bei dem man dann auch erst mal sein „Lehrgeld“ bezahlt. Sicher gibt es auch viele, die gleich größer angefangen haben und das mit Erfolg. Das muss eben jeder für sich entscheiden. Mein Weg war, dass ich mich Schritt für Schritt vorgearbeitet habe, so dass jetzt vieles Routine geworden ist.
    Die im Buch „Spiegelfernrohre selber gebaut“ oder in der Vorgängerliteratur beschriebenen Tests nach Foucault oder Ronchi reichen für ein solches Projekt vollauf aus. Ein Interferometer ist sicher auch hier hilfreich, aber noch nicht nötig.


    MfG Thomas (VdS Mat. Zentrale)

  • Hallo!
    Danke Euch beiden für Eure Antworten! Also die Motivation ist definitiv da, und die Zeit auch. Das Abi liegt zu einem großteil hinter mir, und jetzt kommt eine etwas entspanntere Zeit. Gehe nebenher am März nun arbeiten.
    (==>)Stathis Erstmal Danke Dir für den Hinweis bzgl. des Buches. Ich werde ( bin ja auch bereits dabei ) natürlich auch weitere Informationsquellen und mögliche ilfen nutzen.
    Zu den Spiegeldaten. Ich dachte eig. das mir ein 6 Zoll f12 mehr an Planeten zeigen wird als zb. ein 8 Zoll f7,5. Man ließt ja immer von den vergleichen wo ein 6 Zoll f8+ Newton einem 150er Apo das Wasser reichen kann. Daher auch der Gedanke zur kleineren Optik, passend zu den Aussagen im Buch. Auch hört man ja ab und zu, das kleinere Öffnungen weniger Seeinganfällig sind. Woandern allerdings wird dann beschrieben das dies Quatsch ist. Ich persönlich glaube/hoffe auf letzteres.
    (==>)ThomasH Auch Dir Danke für die Antwort. Der Ehrgeiz ist definitiv dar! Da mach ich mir eig. keine Sorgen. Können und Erfahrung sind wie gesagt 0 da. Auch Hilfe von außerhalb wird es kaum geben. Außerdem ist mein handwerkliches Geschick auch sehr eingegrentzt. Aber ihr sagt ja selbst : " Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" Also ran an die Scherbe :D!
    Ich selbst besitze ja bis heute einen 8 Zoll f6 Dobson ( welcher nebenbei dringenst einen neuen OAZ benötigt, Es ist dieser alte komische Anschluss, ohne Untersetzung, M58 oder sowas...... ) So gesehen gibt es für mich folgende Möglichkeiten ( Dank dem Hinweis das ein zb. 8 Zollf7,5 mehr zeigen wird als ein 6 Zoll f12 ) Entweder ein Richefielder , zb 6 Zoll f4. Hier wäre das Öffnungsverhältnis warscheinlich ein Problem. Oder eben einen öffnungstechnischen Fortschritt zum 8 Zoll Dobson. Mehr sinnvolle Möglichkeiten bliben mir da nicht wirklich. Oder abt ihr da noch ein Vorschlag? Ich möchte mich keinesfalls übernehmen. Aber eine Ergänzung zum 8 Zoll f6 sollte es schon darstellen. Ich bin Dankbar für Eure Hilfe!

  • Hi Johannes,


    Ich denke auch ein 8" ist wirklich gut, bei F/7 kann man auch das Parabolisieren üben, ohne dass es in wochenlange Arbeit ausartet. Vielleicht bekommst Du ja auch Lust auf mehr...


    Was das Material angeht weißt Du das Stathis alles hat was Du brauchst?
    Ansonsten, deinem Profil entnehme ich dass Du Schüler bist, daher vermute ich, Du willst nicht allzuviel Geld ausgeben. Ich habe vor einiger Zeit eine Reihe Rohlinge wasserstrahlschneiden lassen. Ich war grad im Keller und hab nachgeschaut, zwei 19mm dicke 8" Rohlinge sind übrig, das wäre gutes Material für den Anfang, aus dem gleichen Glas wurde hier auch schon ein schöner 14" geschliffen. Ich habe es auf Verspannungen geprüft und es schleift und poliert sich auch sehr gut. Wenn Du Interesse hast an beiden oder einem als Tool, schick mir einfach eine Mail übers Forum.


    Beim Testen, vertrau auf Foucault und eine Caudermaske wie im Buch beschrieben. Ich finde der Messvorgang alleine bringt einem viel bei, was das parabolisieren angeht und lehrt einem auf welchen Skalen man arbeitet. Bei dem Radius wist Du in dem Zimmer Luftschwaden unterschiedlicher Dichte durch das Foucault-Bild ziehen sehen, wenn du kurz vorher durch die Messstrecke gelaufen bist da ist schon wirklich beeindruckend... Zusammen mit einem Excelsheet zur Auswertung wirst Du ein gutes Ergebnis erreichen. Ich hab meinen ersten Spiegel damit auf 98 Strehl gebracht und das war ein 10,7" F/4,5. Ich habe ihn erst danach gründlich mit dem Interferometer vermessen, das hat mir aber nichts mehr "erzählt", was ich nicht eh schon wusste.


    Grüße,


    Nikolas


    ps: Die Antwort kam vorher... Damit ist mein Vorschlag wohl hinfällig... aber 2 12" Scheiben hätte ich noch, nur 10" ist aus.


    Aber davon will ich meine Empfehlung nicht abhängig machen. Andererseits, wenn du einen (8" hast, machen 10" jetzt nicht den entscheidenden Unterschied...)

  • Hallo Johannes


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">( Handwerklich habe ich wirklich zwei linke Hände, aber man kann ja alles lernen.....)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn das wirklich zutrifft würde ich wenigstens 8" schleifen .
    6" läßt sich nicht so gut anfassen und neigt eher zu kippeln wie ein 8" Spiegel . Das ist zumindest meine Erfahrung .


    Viel Erfolg wünscht Rainer

  • Hallo!
    (==&gt;) Rainer 6 Zoll ist dann schonmal etwas unwarscheinlicher geworden.....D: Danke für deine Meinung!
    Scheint eine schwierige Entscheidung zu werden. Ich formuliere es mal so. Wenn ihr mir jetzt sagt, das ein 12 Zoll Spiegel als Einsteiger gut machbar ist, ist die Entscheidung gefallen. Alternativ könnte ich natürlich auch trotz all dem einen 8er schleifen und meinen jetzigen HS dann irgendtwann verkaufen. Eig. wollte ich ja nach dem Schleifen das Teleskop darum herum eventuell selber bauen.
    Was mir am meisten helfen würde wären mal ein paar Erfahrungswerte von Speigelschleifern: Was würdet ihr einem Einsteiger zutrauen wollen/können?


    (==&gt;) Nikolas Auch Dir Danke für deine Erfahrung und dein Angebot.


    Danke Euch für Eure Hilfe!

  • Hallo Johannes,


    Sehr wichtig fürs Spiegelschleifen ist der Faktor Motivation.
    Für mich ist die größte Motivation, dass das Ergebnis der vielen Arbeit ein Teleskop ist, das exakt auf meine persönlichen Wünsche zugeschnitten ist.


    Was das Können angeht, ist "Learning by doing" angesagt.
    Wer das Abitur packt, hat genügend Durchhaltevermögen und Lernfähigkeit, einen Teleskopspiegel herzustellen.


    Schade wäre allerdings, wenn Du in den nächsten Monaten doch nicht so viel Zeit übrig hast wie erforderlich und das Projekt dann für viele Jahre in der Versenkung verschwindet, weil Studium, Beruf und Familie nur wenig verfügbare Zeit übrig lassen. Oder Du schaffst es sogar bis zum parabolisierten Spiegel und das Teleskop wird nicht fertig - in dem Fall gibts zum Glück "maßgeschneiderte Bausätze", z.B. von Dieter Martini.


    Die Anforderungen steigen mit schnellerem Öffnungsverhältnis, speziell bei mehr Öffnung als f/5, rapide an. Das liegt vor allem daran, dass man zum Parabolisieren kleinere Tools verwenden muss und sich immer weiter von der Sphäre entfernt. Durch die Verfügbarkeit von Interferometrie für Amateure ist allerdings auch dieser Arbeitsschritt kein Lotteriespiel mehr.


    Ich finde, 200-250mm Öffnung lässt sich handwerklich am leichtesten bearbeiten. Darunter kann man nicht mehr richtig zupacken, und darüber steigt ganz banal die nötige mechanische Arbeit, aber auch die Schwierigkeit, eine immer größere Spiegelfläche in die gleiche Maßtoleranz zu bringen für beugungsbegrenzte Abbildung.


    Mein erstes Projekt war gleich ein 300mm f/5,5 Dobson. Die Brennweite habe ich nicht so genau getroffen, es wurde ein f/5,15. Zuvor hatte ich einen gekauften 8" f/6, der während der Herstellung des 300mm Spiegels und des Teleskops dazu häufig nachts im Einsatz war.


    Grobschliff macht Lärm und Dreck, und der Arbeitsaufwand = wegzuschleifendes Glas ist ungefähr proportional zu d³/f. Mein Limit für manuelles Aushöhlen liegt etwa bei 12" f/5. Diese Spiegelgröße erfordert etwa 15-20 Stunden harte körperliche Arbeit, die ein untrainierter Büromensch nicht mehr an einem Wochenende schaffen kann.


    Beim Feinschliff und beim Auspolieren ist der Aufwand etwa proportional zur Spiegelfläche. Hier kommt es vor allem auf Sorgfalt an. Wenn man "nach Vorschrift" vorgeht, sollte in diesem Arbeitsabschnitt nichts schief gehen. Für einen Einsteiger knifflig finde ich allerdings, die erste Pechhaut richtig hinzukriegen.


    Für das Parabolisieren brauchst Du genügend freie Zeit, möglichst mehrere Tage hintereinander, an denen du nicht mit anderen Tätigkeiten zu sehr gestresst bist.


    Bisher wurde hier nur was zur Spiegelherstellung geschrieben.
    Der Teleskopbau ist aber auch ein ganz wichtiger Aspekt, denn ohne Teleskop hast Du gar nichts von deinem Spiegel. Deshalb möchte ich dieses Thema hier auch zur Diskussion stellen.
    Einen ordentlichen vorhandenen Spiegel in einem vorhandenen Teleskop durch einen Selbstschliff zu ersetzen, würde mich persönlich nicht besonders motivieren.


    Während die Spiegelherstellung auch durch handwerkliche Vorkenntnisse nicht einfacher wird, ist das beim Teleskopbau anders.
    Die Werkstoffe sollten nicht nur nach dem jeweiligen Zweck, sondern auch nach den persönlichen Fähigkeiten ausgewählt werden.
    Entscheidend ist, dass Du vor der Teleskopkonstruktion genau verstanden hast, wie das Teleskop funktioniert und dass das Verhältnis Steifigkeit zu Masse der Konstruktion das Allerwichtigste ist, knapp vor der ruckelfreien Beweglichkeit aller Lager und der einfachen Justierbarkeit.


    Komplette Baupläne auf dem aktuellen Stand der Technik kenne ich nicht. Erfahrenere Selbstbauer haben auch keine große Motivation, Baupläne zu erstellen. Für sie ist jedes Teleskop ein Einzelstück, das während seiner Gebrauchsdauer in vielen Fällen sogar noch mehrmals umgebaut und optimiert wird.
    Mein Rat: Besuche Teleskoptreffen! Dort solltest Du dich intensiv mit den verschiedenen Eigenbauten beschäftigen, die Besitzer/Erbauer löchern und die Teleskope nachts ausprobieren. Dafür sind Teleskoptreffen da!
    Fernost-Billigteleskope sind ausdrücklich <i>kein</i> geeignetes Vorbild, weil die nach bestimmten kommerziellen Gesichtspunkten konstruiert sind, die im Selbstbau so gut wie keine Bedeutung haben.


    Für Teleskopbauer ohne berufliche Vorprägung ist meist Holz und etwas Aluminium das Material der Wahl. Zur Verbindung von Teilen werden Holzleim, 2-Komponentenkleber, Schrauben und Blindnieten eingesetzt.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin!
    Mit deiner Antwort hast du dir aber Arbeit gemacht! Danke dafür!
    Tja, ich sags mal so. Mein aktueller Favoruit wäre ein 12 Zoll f5. Wie du selbst sagst bringt mir die " Aufrüstung" des 8ers nicht wirklich was entscheidendes. Auch wäre die Motivation hier eben nicht so groß wie bei einem Fortschritt. Ein 10er würde mir persönlich eben dann keinen so großen Unterschied gegen den 8er bringen können , als das sich der Aufwand lohnen würde. Auch wenn er natürlich einfacher zu schleifen sein würde. Von daher kommt als logische Konsequenz eig. nur 12 Zoll in Frage. Dann würde auch hier die Frage nach dem Öffnungsverhältnis bestehen. Da mir relativ wichtig ist das es eben ein reistetauglicher Dobson wird wäre das Öffnungsverhältnis f5 wünschenswert. Vor allem ( und so kommen wir auch schon zum eig. Bau den du dankenswerterweise auch nochmal angesprochen hast ) wäre dies auch die Vorraussetzung mir im Notfall zb. die Option eines Bausatzes offen zu halten, welcher auch bezahlbar ist. Wie gesagt, offen und ehrlich, ich bin handwerklich eine Niete. Von daher sollte diese Option auf jeden Fall mal im Hinterkopf bleiben. Wie gesagt, zeitlich traue ich mir das wirklich zu. Habe im Prinzip den März, April , Mai , Juni ( eventuell August....) Ich werde zwar nebenher viel arbeiten gehen. Aber das machen "normale Berufstätige" wie ihr es vermutlich seid ja auch. Und an den Wochenenden habe ich WIRKLICH immer Zeit.....Das stelle ich mir weniger vertrakt vor.......Auch Danke für deine Tipps und Erfahrungen bzgl. des Abeitsaufwandes. So bekommt man mal ein Bild was da auf einen zu kommt.
    Das Fazit: Wenn es keine Einwände eurerseits mehr gibt, order ich demnächst einen 12 Zoll Rohling und das ganze Schleifmaterial. Vorher werde ich mich allerdings nochmal ausführlich mit den Arbeitsgängen auseinandersetzen, Euch mit Fragen durchlöchern :P , und mir die DVD von Stathis bestellen. Klingt doch nach einem halbwegs realisierbaren Plan oder?[8D]

  • Hi Johannes,


    meine Rede :) Wenn Du ein 8" hast ist ein 12" genau der richtige Schritt...


    12" F/5 oder F/6 sind genial. Mach Dir mal Gedanken auf welcher Höhe das Okular dann ist und bei welcher Augenhöhe du bequem zenitnahe Objekte beobachten könntest.


    Da hilft ein Zollstock, eine angenehm vorgebeugte Haltung und etwas Trigonometrie, um das ganze auf einen 75° Winkel umzurechnen. Das Zentrum des Spiegel wird wohl so 15-20 cm vom Boden entfernt sein, aber da können dir die Profi-Dobson-Konstruktöre sicher weiterhelfen.


    Ich bin gespannt,


    Grüße,


    Nikolas

  • Danke Nicholas,
    nun kommt auch direkt die nächste Frage. Nachdem ja scheinbar niemnand besondere Einwänd hat steht 12 Zoll f5 für mich fest. Nikolas hat mir ja freundlicherweise zwei Rohlinge , 19mm dünn, aus grünem Fensterglas angeboten. Klingt ja prinzipiell schonmal ganz gut. Allerdings stellte sich mir die Frage on das Fensterglas nicht um einiges langsamer auskühlt als das von Stathis zum Beispiel? Andererseits sind ja 19mm auch immerhin 6mm weniger was die Auskühlzeit andererseits wieder verkürtzt. Es wäre auch möglich zb. einen 12er von Nikolas als Schleifschale zu nutzen und eben den anderen 12er aus Borosilikatglas als den eigentlichen Spiegel zu nutzen. Falls bei dem 19er was schief geht, wäre es da möglich den zb. nochmal neu Grob zu schleifen? Man hätte sozusagen eine zweite Chance. Oder ist 19mm da etwas zu knapp für?
    Danke!

  • Nabend,
    die DVD von Stathis ist angekommen. Der erste Teil wurde geschaut. Allerdings sind mir doch noch ein paar Fragen eingefallen. Vllt. kann mir ja jemand von Euch dabei etwas helfen: Stathis hat ja 2 Möglichkeiten aufgezeigt die Pfeiltiefe zu bestimmen. Gibt´s da vllt. noch eine andere Möglichkeit? mit Hausüblichen Gegenständen? :D
    2. Stathis hat zu Beginn des Grobschliffs leine Fase geschliffen. Sollte ich das wie in dem Buch empfohlen trotzdem machen oder erst später?
    3.Habe ich es richtig verstanden das es im Grobschliff darum geht die Pfeiltiefe und Sphäre herzustellen? Der Feinschliff ist dann sozusagen für die restlichen " Fehler" und soll eben die Oberfläche glätten.
    Also im Prnzip kurz vor erreichen der Pfeiltiefe auf kleinere Schleifstufen ( 180...320 etc...) wechseln?
    4. Sollte ich das Schleifmittel 5u verwenden oder lieber weglassen?
    Ich Danke Euch!
    Wenn das gekläart ist ist der Grobschliff klar und es geht weiter zum Feinschliff :D!
    Danke

  • Hallo Johannes
    Also die Fase solltest du machen bevor du mit dem Schleifen geginnst.
    Wenn du es später machst hast du dir bis dahin mit sicherheit schon ein paar nette
    Muschelbrüche am Rand zugeszogen.
    Die Fase darf ruhig 2-3mm Kantenlänge haben, sie wird im laufe des Schleifen etwas kleiner.
    Der Großschliff ist nur dazu da die Pfeiltiefe zu erreichen,so 1-2/10mm vor erreichen der gewünschten Tiefe kannst du schon zu 180 wechseln.
    Ab 180 Korn spricht man eigentlich schon vom Feinschliff der dann zur Sphäre führen soll.
    Der Rand des Spiegels bleibt beim anstreben der Feiltiefe mit K80 auch fast unberührt, wenn also 10-15mm des Randes unbearbeitet aussehen...keine Sorge ist ok so.
    Das mit den 5µ ..hm..ja ich habe es immer gemacht, das hilft bei der Politur etwas die Zeit zu verkürzen.
    Das mal so in groben Zügen etwas zu deinen Fragen.
    beste Grüße
    Andreas

  • Weitere Methoden zur Ermittlung der Pfeiltiefe:
    http://www.stathis-firstlight.…lschleifen/pfeiltiefe.htm


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RodlJo</i>
    <br />die DVD von Stathis ist angekommen. ...
    2. Stathis hat zu Beginn des Grobschliffs leine Fase geschliffen. Sollte ich das wie in dem Buch empfohlen trotzdem machen oder erst später?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Doch doch! Auf der DVD ab 58 min kommt ein ganzes Kapitel zur Fase. Bei 59:45 min sage ich, dass bereits zu Anfang eine Fase reingeschliffen werden muss, um Randausbrüche zu vermeiden. Ich habe es nur leider nicht zu Beginn erwähnt, da ich damals bei der Life- Vorführung meinen Schleifstein vergessen hatte und außerdem der Rohling, den ich zur Vorführung verwendete, bereits eine gewisse Fase hatte. Die Breite der Fase ist weniger wichtig, es muss nur zu jedem Zeitpunkt eine da sein.


    Ich persönlich mache zu Beginn eine ca. 1 mm Fase, die ich im Verlauf des Grobschliffs kontrolliere und ggf. nachschleife. Nach Beendigung des Grobschliffs, oder spätestens nach dem K180 sollte die Fase auf die endgültige Breite nachgeschliffen werden (Je nach Spiegelgröße und Geschmack bei mir 1-3 mm). Zu einem noch späteren Zeitpunkt sollte man sie nicht mehr mit dem groben Schleifstein nachschleifen, da die entstehenden großen Randausbrüche nicht mehr ausgeschliffen werden. Man kann man jedoch auch nachträßlich mit einem Stück Alublech oder Fliesenscherbe und nassem K320 glätten. Statt dem Alublech geht als Tool natürlich auch Papas I-Phone 6 Display oder Omas wertvolles Kristall- Weinglas [:o)]


    Seit ca. 10 Jahren ist in meinen Schleifsets das 5 my und auch 3 my enthalten, da es die die Fläche noch mal deutlich verfeinert und somit Polierzeit spart. Siehe unter "Wann ist der Spiegel komplett ausgeschliffen":
    http://www.stathis-firstlight.de/spiegelschleifen/tipps.htm

  • Hallo Zusammen,


    (==&gt;) Andreas Ok, alles klar mit der Fase. Danke für deine Anmerkung bzgl. des Grob/Feinschliffs. Ich glaube jetzt habe ich auf verstande.



    (==&gt;) Stathis
    Danke für deine Antwort. Da habe ich wohl 3 min ( grob ) zu wenig geschaut. Sorry :D Dann hat sich das ja schon erledigt. Danke auch für die Links. Werde mich dann wohl noch öfter auf deiner HP herumtreiben :D . Dann lese ich mich parralel dazu mal weiter ein.


    Bei Fragen melde ich mich wieder......Danke Euch

  • Hallo Johannes!


    Also die Pfeiltiefe hab ich nie gemessen ;)


    . . . das ist sooo mechanisch und wir wollen doch eine Optik bauen ...


    Ich bin Fan der groben Taschenlampen Mehtode. Man feuchtet den Spiegel/Schleifling an, hechtet sportlich bis zum vermuteten Kugelmittelpunkt des Spiegels (= doppelte Brennweite)...
    hält eine Taschenlampe (am besten eine mit nur einer LED/Birne what-ever) neben die Birne (die eigene) auf der Höhe der eigenen Pupille.
    NEIN nicht mit der Lampe ins Auge leuchten tsetsetse - das tut weh. ...
    Nein... man leuchtet in Richtung Spiegel und wackelt mit der Lampe. Wenn man mit der Lampe/dem Auge zu nahe am Schleifling ist wachkelt der Reflex gleichsinnig mit der Wackelrichtung.
    Wackelt der Reflex gegensinnig, dann ist man jenseits des erreichten Kugelradius. Jetzt muss man sinnig vor- und/oder zurückrutschen und den Test solange machen, bis man die
    Richtung des Reflexes nicht mehr bestimmen kann...OKokok zwischendrin das Befeuchten und den Hechtsprung nicht vergessen.
    Wird der Spiegel mit einem Schlag hell und dann wieder Dunkel, dann befindet man sich in der Nähe des erreichten Kugelradius und man kann jetzt messen wie klein bzw. groß
    derselbe schon ist. Mit dem Test braucht man keine Messuhr oder Schieblehre. Aber diese Messung ist nur eine grobe Messmethode. Ich hab damit ca. +/-40mm genau meinen ROC bestimmen können.
    Genauer wird es, wenn Du schon deinen Foucault-Tester hast, wobei hier eine starke Lichtquelle nötig ist.


    Jetzt aber genug gequascht und Quatsch gemacht
    Gruß
    Winfried

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RodlJo</i>
    <br />Danke Nicholas,
    nun kommt auch direkt die nächste Frage. Nachdem ja scheinbar niemnand besondere Einwänd hat steht 12 Zoll f5 für mich fest. Nikolas hat mir ja freundlicherweise zwei Rohlinge , 19mm dünn, aus grünem Fensterglas angeboten. Klingt ja prinzipiell schonmal ganz gut. Allerdings stellte sich mir die Frage on das Fensterglas nicht um einiges langsamer auskühlt als das von Stathis zum Beispiel? Andererseits sind ja 19mm auch immerhin 6mm weniger was die Auskühlzeit andererseits wieder verkürtzt. Es wäre auch möglich zb. einen 12er von Nikolas als Schleifschale zu nutzen und eben den anderen 12er aus Borosilikatglas als den eigentlichen Spiegel zu nutzen. Falls bei dem 19er was schief geht, wäre es da möglich den zb. nochmal neu Grob zu schleifen? Man hätte sozusagen eine zweite Chance. Oder ist 19mm da etwas zu knapp für?
    Danke!


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> .
    Diese Frage liegt mir noch besonders am Herzen. :) Wenn diese geklärt wird gehts an die Materialbestellung :) Danke auch für deine Antwort bzgl. der Pfeiltiefe Winfried.....Danke![8D]

  • Auch wenn ich bis jetzt dazu hier nichts gehört habe, war Stathis jedoch so freundlich mir diese Frage in einer Mail zu beantworten.
    Ich werde einen 12 Zoll Rohling von Stathis als Spiegel nehmen. Außerdem einen 12 Zoll Rohling von Nicolas als Tool. Auch wenn ich mich irgendtwie in 12,5 Zoll "verliebt" habe, diese allerdings erst im Mail Lieferbar ist,wird mich 12 Zoll wohl ebenso zufriedenstellen. Beim reinen Beobachten wird man da sicher keine Unterschiede erknennen. Ich halte Euch dann auf dem Laufen und werde euch weiterhin mit Fragen überhäufen!
    Danke!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!