Die Sache mit dem Auskühlen ...

  • Hallo,
    nachdem Kurt&Co sich dem thermischen Verhalten von Newtons angenommen haben,
    hier vielleicht eine kleine mir zumindest bis Dato noch nicht bekannte Anregung
    zum Thema "die Luft über dem warmen Spiegel" und "kann man die resultierenden
    Wellenfrontfehler nicht auch mal quantitativ messen":


    Wenn man mal in der Literatur nachschaut, womit man Turbulenzen sichtbar machen kann,
    dann findet man recht schnell, daß sowas mit sog. "Schlierenkameras" recht schön geht.
    Die Methode ist eine leicht abgewandelte Form der Technik, die z.B. in Wolfgangs
    Phasenkontrast Test steckt (genaugenommen ging es damit übrigens auch...Zaunpfahl wink ...).
    Nun gibt's ja fast nix was nicht schon irgendwer irgendwo auf der großen weiten Welt mal
    probiert hat und tatsächlich bin ich nach einer kleinen Webrecherche auf diesen mir
    bisher unbekannten Mann hier gestoßen:


    http://www.fpi-protostar.com/bgreer/


    Vorsicht, die Downloadzeit ist laaaangsam, aber's is' wirklich sehr aufschlußreich: Ich war echt
    von den Socken, denn bis delta_T > ~2gC geht ja tatsächlich noch die Post ab ...


    Mario

  • Hallo Mario,


    danke für den Link,ist ja schon erstaunlich wie lange die Luft über dem Spiegel noch "kocht".
    Zwangsbelüftung scheint mir wirklich ein gutes Mittel gegen die Warmluftschlieren zu sein.
    Hat bei meinem 8" Dobson jedenfalls zu einer echten Verbesserung geführt.


    MfG,Karsten

  • Hi Bruno,
    das sollte gar nicht so schwer sein wie man meinen sollte:
    Was Du tun musst ist eine Blende in die Fokalebene des Spiegels/Objektivs kriegen.
    Die muss dann entweder:
    1) Die halbe Fokalebene abdecken (Schlierenmethode nach Toepfler)
    2) Einen dunklen Streifen durch den Fokus abdecken (Lyot-Test,
    Bauplan auf Wolfgangs Homepage)
    3) Eine klitzekleine kreisrunde lambda/4 Platte in den Fokus sein -
    gerade so gross wie deas Airy-Scheibchen (Zernikes Phasenkontrast,
    das wird aber schwer).


    In jedem Fall werden die Phasenunterschiede (der Wellenfrontfehler)
    in Amplitude uebersetzt und damit direkt beobachtbar.
    Effektivitaet (d.h. res. Kontrast) in obiger Reihenfolge.
    Damit sollte man in der Tat live den ganzen Abkuehlungsschlamassel
    im Feld abfilmen koennen. Vermutlich must Du das ganze aber satt beleuchten, ein Sternlein reicht da wahrscheinlich nicht.
    Mario

  • Hallo Mario,


    Im Winter stecken meine Messungen voller Schlieren, weil die grimmige
    Kälte "Draußen vor der Tür" oder von der darüberliegenden Garage
    an meinem gleichmäßigen Keller-Klima, Labor genannt, ganz schon
    zaust. Ich habe mir also schon lange dicke Styropor-Platten besorgt,
    und "hause" meinen Versuchsaufbau deswegen ein, eben weil gerade beim
    PhasenKonrast die Konvektions-Ströme ganz besonders gut das Bild ver-
    fälschen, meine Interferogramm natürlich auch, wenn ich nicht lange
    genug gewartet habe, bis alles ordentlich ausgekühlt ist. Also wenn
    es mich nicht massiv stören würde, hätte ich schon längst einen Film
    darüber drehen können. So denke ich also eher daran, wie man solche
    Konvektions-Ströme vermeidet/verhindert, weil ich sie als Turbuplenzen
    bei jeder Messung sehe und den eiligen Spiegelfreunden jeweils rate,
    ihre Spiegel schon bei der Anfahrt auf meine Keller-Temperatur in
    warme Decken gehüllt, bei mir abzuliefern. Weil derzeit im Winter die
    Messungen sonst illusorisch sind.


    Wolltest Du nicht irgendwann einmal in Deine alte Heimat fliegen
    und dann bei mir vorbeischauen?


    Sei herzlichst gegrüßt auf Deiner Insel!


    Wolfgang Rohr

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