IR-pass filter für kompakte Digicams

  • Liebes Forum,


    als absoluter Einsteiger im Astrobereich habe ich eine Frage:


    Ich habe eine Sony RX100 M3 und eine Canon SX50 HS im Einsatz, zusammen mit einem Stativ. Ab Weihnachten wird auch ein iOptron Skytracker das Ensemble komplettieren. Dafür bin ich in der Vorbereitung und frage mich, was es für Möglichkeiten gibt, die Fähigkeit dieser Kompakt-Digis zur Astrofotografie (zuerst mal ohne Teleskop) zu verbessern. Ich lese viel über Mods für DSLRs zur besseren Fotografie von Gasfeldern etc.. Gibt es irgendetwas in die Richtung was mir mit meinem Setup schon helfen könnte solche Nebulas etc. besser einzufangen? Ich habe irgendwo etwas von einem Hoya R72 gelesen?


    Was ist Eure Meinung?


    Ich freue mich auf Antworten und danke Euch im Voraus.

  • Hallo,
    die Canon liesse sich mittels des CHDK (Canon Hacking Development Kit - http://chdk.wikia.com/wiki/CHDK) so modifizieren, dass Du ohne weiteres Zubehör Serien-Belichtungen im Minutenbereich machen kannst, etwas Vergleichbares gibt es für die Sony nicht, da könnte ein Fernauslöser helfen.
    Um den angesprochenen Filter sinnvoll einsetzen zu können - nämlich nur (nahes) Infrarot aufzunehmen - müssten die Kameras das überhaupt erst mal detektieren können.
    Üblicherweise haben die Sensoren aber mehrere Sperrfilter, die IR (und UV) blockieren ... die wären also zu entfernen, das wird als Umbau für viele DSLRs (Canon, Nikon) und einige andere Systemkameras (Sony, Panasonic) angeboten, ob es so etwas auch für Kompaktkameras gibt weiss ich nicht.
    Von den Objektiven würde ich mir auch nicht zu viel erwarten, die Sternabbildung ist eher net so dolle.
    Gruß,


    Steffen

  • Hallo #NAME#,


    der R72 hilft Dir hier gar nicht weiter. Den verwendet man für IR-Fotografie. Bei diesem Filter wird das Licht unter 720nm fast vollständig geblockt und nur das darüber durchgelassen. Die RX100-I ist aber Nachts bereits recht brauchbar. Einfach mal ausprobieren. Umbaumöglichkeiten kenne ich für Kompaktkameras leider keine.

  • Danke für die Rückmeldungen. Wie wäre es alternativ mit einem 2 Zoll Baader UHC-S? Den könnte ich mit Filteradapter sowohl auf die Sony als auch auf die Canon schrauben, richtig? Könnte das helfen?

  • Hmm,
    Filter haben es Dir irgendwie angetan, hab ich den Eindruck ... ;)
    Nochmal grundsätzlich - ein Filter BESCHRÄNKT die Menge an Licht, die auf den Sensor fällt. Deine ursprüngliche Frage war aber, ob die Kameras so zu erweitern/umzubauen/ergänzen sind, dass MEHR Licht (in deinem Fall von Gasnebeln) eingefangen wird - und das geht schlichtweg technisch nicht.


    Falls Du in der Stadt oder am Stadrand wohnst und entsprechend aufgehellten Himmel hast könnte ein Filter vielleicht etwas helfen, der Frequenzen blockt, die die verbreitesten Lampen abstrahlen - aber dadurch wird nur die nachfolgende Verarbeitung der Aufnahmen etwas einfacher - ob sich die Investition lohnt wage ich zu bezweifeln.


    Photographier doch einfach erst mal mit dem Kameras, insbesondere wenn Du den Skytracker hast, und lote mal aus, was damit geht und was nicht ... Vergleichsmöglichkeiten gibt es zur Genüge.
    Und entscheide dann, ob Du zusätzliche Ausrüstung benötigst.


    Steffen

  • Hallo Steffen,


    danke für die Nachricht. Ja, da hast Du Recht, die Frage war in einem Zustand der Unwissenheit gestellt. Seither habe ich einiges über Filter gelernt und bin ganz Deiner Meinung. Erstmal abwarten und dann schauen. Wenn dann wird es wahrscheinlich ein IDAS LPS-P2 oder -D1 Filter, aber erstmal so testen. Durch den Filter käme zwar weniger Licht in einem gegebenen Zeitraum ins Objektiv, mit dem iOptron stellt dass dann aber kein Problem dar. Lichtverschmutzung hier in Berlin ist ordentlich, andererseits der Weg nicht weit nach Parey mit 21.55 mag/arcsec².


    Danke für den Rat!

  • Hi,
    kein Problem ... Fragen stellen kostet nix, und schlußendlich macht nur Versuch kluch!


    Wenn Du die Möglichkeit hast einigermaßen schnell aus dem Ballungsgebiet Berlin rauszukommen finden sich schnell recht dunkle Ecken, also ganz gute Voraussetzungen.
    Außerdem hast jetzt im Winter und dann im Früjahr mit Orion eines der Paradeobjekte hoch am Himmel, bei dem vom Weitwinkel bis zum Supertele (und darüber hinaus) was geht - kannst also super ausloten, was die Kombination Kamera + StarTracker hergibt, hast eine Fülle an Vergleichsaufnahmen, nicht nur hier im Forum, um entweder ans Tuning der bestehenden Ausrüstung zu gehen, oder ggf. etwas auszutauschen!


    Steffen

  • Richtig! Ja, werde im Januar den iOptron für 5 Tage in den Alpen testen können, hoffentlich klarer Himmel. CHDK habe ich für die Canon schon installiert, funktioniert super und muss dann per Selbstauslöser funktionieren oder ich besorge noch einen Fernauslöser mal sehen. Für die Sony gibt es eine super Timelapse-App mit der ich Intervalle und Belichtungszeit gut einstellen kann. Für alles über 30 Sekunden kann ich die Bulb-Funktion per Handy-App ein und ausschalten, sind also beide bereit für den Skytracker. Nun heißt es: Geduld üben und die Vorfreude genießen :).

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