Wie soll ich weitermachen?

  • Hallo,
    ich habe zur Zeit folgende Ausrüstung:
    - 60/900 Refraktor auf parallaktischer Montierung
    - 10x50 Fernglas


    Ort: das lichtverschmutzte Rhein-Main-Gebiet.
    Anwendungsbereiche: vom Balkon aus Naturbeobachtung sowie Mond, Planeten, Sonne. Für einen dunklen Himmel müßte ich einige km fahren, z.B Hunsrück oder Spessart.
    Ich meine, daß diese Lichtverschmutzungskarte hilfreich ist: http://darksitefinder.com/maps/world.html


    Jetzt überlege ich mir ein größeres Teleskop oder Fernglas zuzulegen. Da ja bekanntlich jedes Teleskop seinen Himmel hat, ist die Auswahl gar nicht so einfach. Die Öffnung sollte mindestens doppelt so groß sein wie bei meinem Refraktor, also 120mm. Eine Nachführung wäre auch von Vorteil. Bei 225x am Mond finde ich das Nachführen von Hand als zu nervig. Ich kann mich dann nicht mehr auf die Details konzentrieren. Beim Dobson stelle ich mir das noch schlimmer vor als bei der parallaktischen Montierung. Ein Dobson käme daher nur mit EQ-Plattform in Frage.


    Für wünschenswert halte ich die Möglichkeit, binokular beobachten zu können. Bei Deep Sky gefällt mir das 10x50 Fernglas besser als der 60er Refraktor, daher habe ich auch über ein größeres Fernglas nachgedacht:
    - 28x110 oder 25x100 Fernglas. Nachteil: schwer, Parallelogramm-Montierung notwendig.
    - 80x20 Fernglas: hier könnte ich wahrscheinlich eine Halterung an die vorhandene Montierung basteln. Würde sich der Aufstieg gegenüber dem 10x50 Fernglas wirklich lohnen?


    Da aber ein Fernglas nicht so vielseitig ist, habe ich auch über ein größeres Teleskop nachgedacht:
    - 120/600 Refraktor. Scheint als Richfield-Gerät sehr beliebt zu sein. Ist aber am Mond und Planeten wahrscheinlich nicht besser als der 60/900 Refraktor?
    - 152/750 Newton. Die Obstruktion ist bei 152 f/5 vergleichsweise hoch. Ist das ein entscheidender Nachteil? Wäre der Newton mit Umkehrlinse auch für Naturbeobachtung geeignet? Wie sind die Richfield-Eigenschaften im Vergleich zum 120/600?
    - 127/1500 Maksutov. Kompakt, für Naturbeobachtung und Planeten geeignet, nicht so gut für Deep-Sky. Ich hätte wahrscheinlich ein Problem mit dem kleinen Gesichtsfeld.
    - 10" Dobson. Vom Preis/Leistungsverhältnis für Deep Sky eine gute Lösung, allerdings sehr unhandlich.


    Ich habe jedes der oben genannten Geräte schon ein- oder mehrmals in die engere Wahl gezogen, konnte mich aber nicht so richtig entscheiden. Ich würde mich freuen, wenn hier noch jemand Kommentare oder Anregungen dazu abgeben könnte.


    MfG,
    Stefan

  • Moin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim Dobson stelle ich mir das noch schlimmer vor als bei der parallaktischen Montierung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Das Problem dürfte bei Dir bislang eine wacklige Montierung sein, die nach jeder Berührung erst mal mehrere Sekunden braucht, bis sie sich beruhigt hat. Genau das Problem hat ein Dobson besser im Griff. Und die parallaktische Montierung, die das dann kann, die kostet allein so viel wie ein Dobson.


    Allerdings, eine erste Abhilfe könnte ein Nachrüstsatz mit einem Nachführungsmotor für die bestehende Montierung sein. Das wäre schon mal ein Komfortgewinn.


    Zum Thema Vielseitigkeit: Ein Newton in der Größenklasse ist für irdische Beobachtungen nur bedingt geeignet. Schuld ist der seitliche Einblick (beim Dobson auch noch etwas schräg zur Höhenachse). Da wird man selbst mit Umkehrlinse/Spiegel also nie einen ebenen Horizont haben. Auf der anderen Seite gilt astronomisch: Man kann nie genug Öffnung haben. Aber spätestens bei fliegenden Vögeln wirst du auf Dein Feldstecher zurückgreifen, denn bei 20-fach und mehr fliegt er schneller aus dem Blickfeld, als du nachhalten kannst.


    Zum Thema "Handlichkeit". Die Vorschläge 120/600 Refraktor und 150/750 Newton benötigen eine Montierung. Im Ergebnis ist das Ganze nicht leichter als ein 8"-Dobson. Der 127/1500-MAK braucht eine stabile Montierung allein schon wegen der Brennweite. Da gibt es ja auch Versionen mit Gabelmontierung als ALT-AZ. KO-Kriterium dürfte doch sein, dass Einzelstücke der Ausrüstung nicht mehr als 10 Kilo wiegen (zum Tragen bis 50m) und ansonsten in ein normales Auto passen, ohne dass man dort Rücksitz etc. aus-/umbauen muss. Letzteres geht mit einem 8"-f/6 oder 10-f/5-Dobson, indem man den Tubus quer auf den Rücksitz legt und die Rockerbox in den Kofferraum. Gleiches gilt ja für die anderen Vorschläge von Dir. Die passen alle ins Auto.


    Ein 120er Refraktor wird am Mond oder an Planeten sicher mehr Details zeigen als Dein 60er. Einfach weil er mehr Öffnung hat. Ein 150er Newton dürfte mit dem 120er Refraktor etwa mithalten können, mehr Öffnung aber Obstruktion durch Fangspiegel; Im Ergebniss heben sich die beiden Faktoren dann etwa wieder auf. Der 127-MAK dürfte der Verlierer sein. Der 250er-Dobson dürfte alle anderen in Bilddetails schlagen, es sei denn, der 120er-Refraktor ist ein waschechter APO der 3000-Euro-Klasse. Dann hängt es auch vom Wetter ab, wer mehr zeigt. Spätestens bei Deepsky gewinnt der Dobson. Selbst an Planeten liefert er so viel Licht, dass man allein deswegen schon mehr erkennt und bereit ist hoch zu vergrößern.


    Gruß


    PS: Lass Dich von den Brennweiten visuell nicht zu stark beeinflussen, denn die Vergrößerung kommt durch das Brennweitenverhältnis aus Okular und Teleskop zustande. Visuell zählt "Öffnung". Schnelle Öffnungsverhältnisse (f/4 oder f/5) stellen allerdings höhere Ansprüche an die Okulare. Ich persönlich würde z.B. an einem 8"-f/6 durchaus ein 30mm-Erfle-Okular als Übersichtsokular brauchbar nennen, bei einem 10"-f/5 allerdings nicht mehr, da wird der Bildrand mir dann schon zu unscharf. Aber das sehen andere dann wieder anders.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Das Problem dürfte bei Dir bislang eine wacklige Montierung sein, die nach jeder Berührung erst mal mehrere Sekunden braucht, bis sie sich beruhigt hat. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, das ist so. Erst wackelt es einige Sekunden, und einige Sekunden später muß ich schon wieder nachführen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Genau das Problem hat ein Dobson besser im Griff.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Dafür muß ich aber in zwei Richtungen nachkorrigieren. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Und die parallaktische Montierung, die das dann kann, die kostet allein so viel wie ein Dobson.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Dobson + EQ-Plattform wäre also billiger.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">eine erste Abhilfe könnte ein Nachrüstsatz mit einem Nachführungsmotor für die bestehende Montierung sein. Das wäre schon mal ein Komfortgewinn.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ob das noch geht, weiß ich nicht. Die Montierung stammt wie das Teleskop aus den 70er Jahren.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zum Thema Vielseitigkeit: Ein Newton in der Größenklasse ist für irdische Beobachtungen nur bedingt geeignet. Schuld ist der seitliche Einblick (beim Dobson auch noch etwas schräg zur Höhenachse). Da wird man selbst mit Umkehrlinse/Spiegel also nie einen ebenen Horizont haben. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist ein Problem, das ich bisher noch nicht bedacht hatte. Sollte aber bei geringen Neigungswinkeln kein Problem sein. Ich hatte mir bisher mehr Gedanken über die Auswirkungen der Obstruktion am Tag gemacht. Ich bin dann zu dem Ergebnis gekommen, daß das bei Vergrößerungen ab ca. 50-fach (3mm EP bei 150mm Öffnung) kein Problem sein sollte. Beim 10" Newton müßte ich dann schon 80-fach vergrößern



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber spätestens bei fliegenden Vögeln wirst du auf Dein Feldstecher zurückgreifen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ich hatte mehr an Landschaftsbeobachtung gedacht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zum Thema "Handlichkeit".<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich denke, es zählt hier nicht nur das Gewicht, sondern auch die Größe. Ein 10" Dobson auf einem 1,40m breiten Balkon geht vielleicht gerade noch für Planetenbeobachtung, aber ob ich den Koloss dann für Landschaftsbeobachtungen auf einen Tisch stellen soll, weiß ich noch nicht. Außerdem wäre der Einblick von schräg oben dann wohl nicht so angenehm.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der 127/1500-MAK braucht eine stabile Montierung allein schon wegen der Brennweite.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Die Angebote 127-Mak+EQ3 sind also nicht so sinnvoll?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">KO-Kriterium dürfte doch sein, dass Einzelstücke der Ausrüstung nicht mehr als 10 Kilo wiegen (zum Tragen bis 50m) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Wenn alles kompakt in einen Rucksack passt, sind auch 20 Kilo kein Problem.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein 120er Refraktor wird am Mond oder an Planeten sicher mehr Details zeigen als Dein 60er.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ich dachte, bei 120/600 wird der Farbfehler ab 100x zu groß.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der 250er-Dobson dürfte alle anderen in Bilddetails schlagen, es sei denn, der 120er-Refraktor ist ein waschechter APO der 3000-Euro-Klasse. Dann hängt es auch vom Wetter ab, wer mehr zeigt. Spätestens bei Deepsky gewinnt der Dobson. Selbst an Planeten liefert er so viel Licht, dass man allein deswegen schon mehr erkennt und bereit ist hoch zu vergrößern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hatte mir ja gedacht, wenn schon Dobson, dann gleich 10". 12" wäre zu groß fürs Auto, Gitterrohr zu umständlich beim Auf- und Abbau. 6" würde ich eher auf einer parallaktischen Montierung nehmen. Bleibt noch 8" übrig. 8" f/6 ist aber genauso lang wie 10" f/5. 8" f/5 habe ich als Dobson noch nicht gesehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Lass Dich von den Brennweiten visuell nicht zu stark beeinflussen, denn die Vergrößerung kommt durch das Brennweitenverhältnis aus Okular und Teleskop zustande. Visuell zählt "Öffnung".<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Wichtig ist mir aber auch das tatsächliche Gesichtsfeld, und das wird kleiner, je größer die Brennweite ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich persönlich würde z.B. an einem 8"-f/6 durchaus ein 30mm-Erfle-Okular als Übersichtsokular brauchbar nennen, bei einem 10"-f/5 allerdings nicht mehr, da wird der Bildrand mir dann schon zu unscharf. Aber das sehen andere dann wieder anders.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei TS und ICS habe ich zwei Angebote für 10" f/5 Dobsons mit 30mm Erfle gesehen. Wäre das erstmal einen Versuch wert, bevor ich ein 31mm Nagler für 700€ nehme?

  • Auf dem Balkon ist ein Dobson tatsächlich ein Problem. Auf dem Boden gestellt ist das Balkongeländer irdisch/horizontal im Weg, nach oben allerdings weniger. Abhilfe schafft eine Art Palette als Untersatz bei 10".


    Die Nachführung am Dobson empfindet man allerdings nicht als "in 2 Achsen". Richtig eingestellt bewegen sich beide Achsen gleichschwer und man merkt nicht, welche der beiden Achsen sich bewegen. Das ist eine fließende Bewegung. Das sollte man allerdings mal erlebt haben. Eine EQ-Plattform kann man sich später immer noch zu legen, die läuft nicht davon.


    Falls Du zu Fuß unterwegs bist, würde ich auf das Gesamtgewicht achten. Montierungen haben da ihre Gegengewichte. Vielleicht wäre aber ein Bollerwagen oder Kinderanhänger am Fahrrad eine Lösung.


    Beim 120er kommt es drauf an, was man kauft. Ein normaler Achromat zeigt sicher Farbsäume. Wenn die stören sollten, dann bleibt unter den Refraktoren nur der Griff zu höherwertigen ED-APOs übrig. Die wären dann auch wieder kompakt. Preislich liefe das eher auf ein 80er hinaus. Für den visuellen Wandereinsatz/Rucksack würde ich dann sogar nur ein stabiles Fotostativ mit passenden Neiger/Adapter mitschleppen.


    Ein 12"-Dobson passt als Volltubus nicht mehr quer ins Auto. Gitterrohr ist nicht so umständlich, wie man denkt. Das Aufbauen kann man auch als "Ritual" betrachten, eine Sache von 5 bis 10 Minuten. Klar beim ersten Mal dauert es sicher länger.


    Das tatsächliche Gesichtsfeld ist nur von der Vergrößerung und dem scheinbaren Gesichtsfeld der ausgewählten Okulare abhängig. Grenzen für die Auswahl der Okulare sind max. und min. Austrittspupille. Mehr als 7mm AP lohnt kaum (braucht schon perfekt dunklen Himmel, um das dann auszureizen), weniger als 0,5mm (Höchstvergrößerung) bringt auch nichts. Siehe dazu die einschlägigen Formeln.


    Zum Einlesen: http://www.deepsky-brothers.de/


    Mein Tipp:
    Mach langsam, nimm Kontakt zu Gleichgesinnten auf (Stammtisch, Sternwarte) und sammle unbedingt etwas Praxiserfahrung. Es muss ja jetzt nicht zu Weihnachten sein. Im Frühjahr gibt es auch wieder erste Teleskoptreffen, die man u.U. besuchen kann. Es bringt absolut nichts, nur nach Textrecherche ohne Praxisbezug hier eine Entscheidung treffen zu wollen. Da ist die Gefahr zu groß, dass Erwartungen nicht erfüllt werden.

  • Hi Stefan,


    noch ein Rhein Main Verseuchter ;-). Es gibt neuerdings einen Stammtisch in Frankfurt (an dem ich allerdings nicht teilnehme). Steht irgendwo im Kontakte&Treffen Thread.


    In Rhein Main selbst ist eine zu große Öffnung eher kontraproduktiv. Um einen 10" Dobson zu geniessen musst Du tatsächlich in den Spessart oder Hunsrück. Und wenn Du das gemacht hast, macht Dir das Beobachten aus Rhein-Main keinen Spass mehr. Also - kannst Du Dir vorstellen für Deepsky ca. monatlich rauszufahren? Dann ist klar der Dobson der Sieger.


    Für das Landschaftliche hast Du doch den Refraktor und das Fernglas. Oder muss das weg?


    Gruß,
    Walter

  • Gibt es bei dir in der Nähe vielleicht öffentliche Parks oder ähnliches, die schlecht beleuchtet sind, nicht zusehr von Heimatlosen heimgesucht werden und nachts zugänglich sind?
    Und was willst du eigentlich beobachten? Nicht, daß ich als Anfänger Tipps geben könnte, aber die Antwort würde vielleicht die Auswahl erleichtern.
    Noch eine Frage: Wie macht sich eine 225-fache Vergrößerung mit 60 mm Objektiv in der Lichthölle Deutschlands? Barlow-Linsen verändern die Brennweite, nicht die Öffnung.


    Zum Wackeln: Bei meinem Refraktor (90/900mm) habe ich die Kunststoffschelle gegen zwei robuste Metallschellen getauscht und die Getriebe der Montierung so leichtgängig und spielfrei wie möglich eingestellt. Das hat die Zitteramplitude mindestens halbiert und die Dauer auch. Obendrein ziehe ich die Stativbeine nur noch zur Hälfte aus und hänge ein schweres Gewicht an das Stativ. Die zweite und dritte Maßnahme bringen am meisten, wenn man die erste schon erledigt hat. Das niedrigere Stativ stört nur bei sehr steilem Blickwinkel, da muß ich auf dem Boden (bzw. einem Schlafsack) knien, um ins Okular sehen zu können, trotz Zenitspiegels.


    Noch eine Wissensfrage: Sind Refraktoren nicht gerade bei fiesem Seeing im Vorteil gegenüber Reflektoren (außer der Öffnung natürlich)?


    Gruß,


    Dieter


    PS: Sorry für die Störung. Ich bin ja selbst nur Anfänger und könnte dir beim besten Willen nicht sagen, was du kaufen solltest. Trotzdem war ich schon beim Überfliegen deiner Fragen sicher, daß ich diese Fragen stellen muß.


    PPS: Ich war übrigens auch ganz erstaunt, was ein Fernglas am Himmel zeigen kann, und meins ist nur 7x50

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Beim 120er kommt es drauf an, was man kauft. Ein normaler Achromat zeigt sicher Farbsäume. Wenn die stören sollten, dann bleibt unter den Refraktoren nur der Griff zu höherwertigen ED-APOs übrig. Die wären dann auch wieder kompakt. Preislich liefe das eher auf ein 80er hinaus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich hatte mir den 120/600 wegen dem großen Gesichtsfeld herausgesucht. Bei längeren Brennweiten würden ich keinen Refraktor nehmen, auch keinen APO. Ein kleiner APO mit 80mm wäre mir zu klein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das tatsächliche Gesichtsfeld ist nur von der Vergrößerung und dem scheinbaren Gesichtsfeld der ausgewählten Okulare abhängig.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da es Okulare nicht mit beliebig langen Brennweiten gibt, braucht man eine möglichst kleine Objektivbrennweite für ein großes Gesichtsfeld. Der 120/600 scheint ein guter Kompromiß aus möglichst großem Geichtsfeld bei möglichst großer Öffnung zu sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Grenzen für die Auswahl der Okulare sind max. und min. Austrittspupille. Mehr als 7mm AP lohnt kaum (braucht schon perfekt dunklen Himmel, um das dann auszureizen), weniger als 0,5mm (Höchstvergrößerung) bringt auch nichts. Siehe dazu die einschlägigen Formeln.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich bin der Meinung, daß am Mond auch 225x noch etwas bringt (0.27mm AP). Das Bild ist zwar dunkel, aber immer noch scharf.

  • Moin Dieter,
    bei fiesem Seeing leiden alle Teleskope. Es kann gut sein, dass ein 90er-Refraktor dann genauso wenig zeigt, wie ein 20-Zöller. Ob das ein Vorteil ist?


    Es gibt einen theoretischen Fall: Der kleine Refraktor hat eine erhöhte Chance, dass in der Luftsäule (im Sichtfeld) für kurze Momente das Seeing stabil ist, während ein größerer Reflektor da schon die nächste Schliere im Lichtkanal hat. Einfach deshalb, weil diese Schliere selbst nur eine Abmessung von 10cm hat und für den kleinen Refraktor "neben dem Lichtkanal" liegt. Solchen Beurteilungen liegen mathematische Modelle über die Größe einzelner Turbulenzen zugrunde. Der Trick dabei ist, dass das Auge (im Nachtsichtmodus) einzelne Phasen von ca. 0,1s Dauer gerade so auflösen kann. Ist also für längere Zeiträume als 0,1s der Luftkanal frei von Turbulenzen, kann man mehr sehen, als in den Zeiten davor oder danach. Die Chance sinkt statistisch mit steigender Öffnung, da die Anzahl der Zellen der Turbulenzen bei größeren Teleskopen zunehmen.


    Andererseits hängt das Auflösungsvermögen direkt von der Öffnung ab. Insofern bleibt auch bei schlechtem Seeing die Frage, ob es nicht auch Einzelphasen gibt, in der ein 90er-Refraktor schon beugungsbegrenzt ist und ein 150er-Reflektor nicht noch hätte mehr rausholen können.


    Alles in allem also eine Frage, ob man lieber den Spatz in der Hand oder die Taube auf dem Dach gerne hätte.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    In Rhein Main selbst ist eine zu große Öffnung eher kontraproduktiv. Um einen 10" Dobson zu geniessen musst Du tatsächlich in den Spessart oder Hunsrück. Und wenn Du das gemacht hast, macht Dir das Beobachten aus Rhein-Main keinen Spass mehr. Also - kannst Du Dir vorstellen für Deepsky ca. monatlich rauszufahren? Dann ist klar der Dobson der Sieger.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Für Mond und Planeten macht die Lichtverschmutzung nichts aus, also hätte ich auch von Zuhause aus schon Verwendungsmöglichkeiten für ein 10" Dobson.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Für das Landschaftliche hast Du doch den Refraktor und das Fernglas. Oder muss das weg?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der Refraktor hat den Nachteil, daß ich nur 0.96" Okulare mit kleinem Gesichtsfeld habe. Außerdem wird wegen der kleinen Öffnung bei höheren Vergrößerungen das Bild sehr dunkel, das kommt mir tagsüber noch schlimmer vor als nachts am Mond. Das Fernglas werde ich natürlich weiterhin verwenden, aber als Ergänzung hatte ich auch ein größeres Fernglas gedacht.

  • Stefan,
    120/600 sprich f/5 als Achromat? ... ohne mich. -&gt; Das ist für mich ein Kaleidoskop und kein Teleskop. Da nimm lieber einen 130/650-Newton als Tischdobson (130/650 Heritage).


    Als APO liegen solche Öffnungen und vor allem Öffnungsverhältnisse allerdings in einer anderen Preisklasse.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Und was willst du eigentlich beobachten? Nicht, daß ich als Anfänger Tipps geben könnte, aber die Antwort würde vielleicht die Auswahl erleichtern.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Alles. Mond, Sonne, Planeten, Deep-Sky, Landschaft. Das macht die Auswahl natürlich nicht einfach. Vielleicht brauche ich auch mehrere Geräte.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Noch eine Frage: Wie macht sich eine 225-fache Vergrößerung mit 60 mm Objektiv in der Lichthölle Deutschlands? Barlow-Linsen verändern die Brennweite, nicht die Öffnung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    am Mond geht das gerade noch so. Für alles andere außer Sonne wahrscheinlich nicht mehr.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Zum Wackeln:
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich werde erstmal darauf achten, daß die biegsamen Wellen nach dem Nachführen möglichst wenig wackeln. Vielleicht kann ich ja die biegsame Welle auch durch ein Drehrad ersetzen, falls ich dann noch einfach drankomme.

  • Hallo Stefan,


    das maximal mögliche Gesichtsfeld wird natürlich durch die Brennweite des Teleskops bestimmt. Aber es gibt heutzutage ja auch eine ganze Reihe von sehr weitwinkligen Okularen und die verhelfen auch zu einem größeren Gesichtsfeld.


    An dem 120/600 kannst du ja auch nicht alle Okularbrennweiten ohne Nachteil einsetzen. Das 31mm Nagler bringt da schon 6,2mm Austrittspupille und damit einen stärker aufgehellten Himmel. Gerade in deiner Gegend mit viel Störlicht dürfte das schon zuviel sein- also eher etwas so wie das 26mm Nagler- eine AP von 5,2mm bei 3,3° sichtbarem Feld.


    Nimm einen 150/750 Netwon als Vergleich- der zeigt mit dem 26mm Nagler noch immer 2,7° Feld bei 5,2mm AP, also knapp einen Monddurchmesser weniger. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich dachte, bei 120/600 wird der Farbfehler ab 100x zu groß.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der Farbfeher dürfte bei der Optik bereits bei rund 60-fach deutlich zu sehen sein. So ein kurzer dicker Achro ist für niedrige Vergrößerungen bei Übersichtsbeobachtungen gut geeignet, für alles andere taugt er wenig,für hohe Vergrößerungen schon gar nicht.


    Wenn esdir ums möglche Gesichtsfeld geht- dein vorhandener 60/900 würde dir theoretisch max. 1,7° zeigen, vorausgesetzt du könntest 1,25" Okulare einstöpseln, also wäre der 150er Newton mit passendem Okular eine klare Verbesserung.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bin der Meinung, daß am Mond auch 225x noch etwas bringt (0.27mm AP). Das Bild ist zwar dunkel, aber immer noch scharf.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Autsch, gründlich falsch gedacht. [:)] Mit 60mm Öffnung liegt die sinnvolle Grenze bei ca. 120x. Bei 225x hast du nur noch eine AP von etwa 0,25mm,da fehlt also jede Menge Licht. Und gut 95% aller Details würdest du bereits bei einer Vergrößerung von 80-100fach haben. Bis zu zu 120x gewinnst du also nur noch max. rund 5% Detailgewinn dazu. Darüber hinaus wirst du nie mehr Details erkennen, mehr als 100% geht ja schlecht, aber das Bild wird dafür dunkler und unschärfer. Und auch am Mond hast du mit dieser Übervergrößerung keinerlei Gewinn.


    ein 28x110 oder ähnlich Fernglas würde auch keinen großen Gewinn bringen. Freihand nicht nutzbar, ohne Schrägeinblick für Astro Genickstarre und wenn es was taugen soll kaum unter 1ßß߀ was wirklich gutes zu bekommen.


    Der Mak- klein, transportabel, aber das langsame Öffnungsverhältnis und die hohe Brennweite bringen nur eine kleine AP und das max. Feld liegt mit 1,25" bei nur 1°. Für Naturbeobachtung ist das auch nachteilig, aber die wirklich funktionierende Lösung Naturbeobachtung und Astro mit allem (Deepsky,Mond, Planeten) würde heißen- ein guter mind. 100mm APO mit gutem Amiciprisma für Tag und Zenitprisma für Nacht, u.U. noch ein Reducer für mehr Feld und dann noch incl. der dazu nötigen stabilen Montierung- zuammen heftig teuer.


    Gruß
    Stefan

  • Guten Morgen Stefan,
    hier mal meinen Senf zu deinen Problemen: frage doch einfach TS, ob du z.B. einen 8" Dobson zum ausprobieren bekommen kannst, und bei Gefallen dich zum Festkauf entschließen wirst. Da du in einer "lichtverschmutzten" Gegend wohnst, müßte man in Kaud nehmen, in dunklere Ecken zu fahren. Du zeigst eine große Karte, hier müßte man auskunftschaften, was bei vertretbarem Aufwand (Fahrzeit max. 1 Std.) noch geht. Außerdem Kontakt zu Gleichgesinnten in deiner Gegend aufnehmen, auch dazu gibt es einen Link und die Meinung einholen, auch Besuch einer Sternwarte, wie erwähnt, finde ich gut. Ich weiß ja nicht, wie die vis. Reichweite mit bloßem Auge bei dir ist. Sollte sie bei 4mag liegen, wäre das noch an der Grenze, etwas zu machen. ich habe hier am Domiziel meistens um 5mag (125 m ü. N.N. in NDS), und muß damit zufrieden sein.
    Die Milchstraße ist z.B. bei 5mag zu sehen, Andr.-Nebel als kl. Fleck. Fürs bin. Sehen dient mir ein 25x100 auf stabilem Holz-Dreibein-Stativ und V. St. beobachte ich mit einem 12.5" Dobson auf Rockerbox.
    Ein lichtstarkes Bino ist bei aufgehellter Gegend fehl am Platz. Gute Beob.-Erfahrungen habe ich z.B. auch mit Spektiven gemacht, Öffnung bis 80 mm, V. bis 60fach. Sehr gut ließe sich auch mit der Russentonne, 100 mm Öffnung, und ausgereizt bis 400fach ! beobachten.
    Nichts überstürzen, und alles in Ruhe abwägen, nicht das das Gekaufte eines Tages "in der Ecke steht"....


    Gruß
    Guenther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bin der Meinung, daß am Mond auch 225x noch etwas bringt (0.27mm AP). Das Bild ist zwar dunkel, aber immer noch scharf.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Autsch, gründlich falsch gedacht. [:)] Mit 60mm Öffnung liegt die sinnvolle Grenze bei ca. 120x. Bei 225x hast du nur noch eine AP von etwa 0,25mm,da fehlt also jede Menge Licht. Und gut 95% aller Details würdest du bereits bei einer Vergrößerung von 80-100fach haben. Bis zu zu 120x gewinnst du also nur noch max. rund 5% Detailgewinn dazu. Darüber hinaus wirst du nie mehr Details erkennen, mehr als 100% geht ja schlecht, aber das Bild wird dafür dunkler und unschärfer. Und auch am Mond hast du mit dieser Übervergrößerung keinerlei Gewinn.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dann fehlt mir wohl noch ein Okular zwischen 9 und 4mm, um das genauer beurteilen zu können. Bei 9mm (100x) war ich auf jeden Fall der Meinung, daß die Grenze noch lange nicht erreicht ist.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich weiß ja nicht, wie die vis. Reichweite mit bloßem Auge bei dir ist. Sollte sie bei 4mag liegen, wäre das noch an der Grenze, etwas zu machen. ich habe hier am Domiziel meistens um 5mag (125 m ü. N.N. in NDS), und muß damit zufrieden sein.
    Die Milchstraße ist z.B. bei 5mag zu sehen, Andr.-Nebel als kl. Fleck.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Außerhalb des Orts kann ich die Milchstraße gerade so erahnen, aber nicht wirklich sehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Fürs bin. Sehen dient mir ein 25x100 auf stabilem Holz-Dreibein-Stativ
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">also kein Parallelogramm? Geht das in Zenitnähe?

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ort: das lichtverschmutzte Rhein-Main-Gebiet.
    Anwendungsbereiche: vom Balkon aus Naturbeobachtung sowie Mond, Planeten, Sonne. Für einen dunklen Himmel müßte ich einige km fahren, z.B Hunsrück oder Spessart.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auch im Taunus gibt es Möglichkeiten. Falls Du Kontakt zu einer Beobachtergruppe im Raum Mz/WI/Taunus knüpfen möchtest, kannst Du Dich ja mal melden.


    Gruß


    Ronald

  • Hallo Stefan,


    ich vermute, Du hast sicherlich schon alle möglichen Filter gegen Lichtverschmutzung (UHC) ausprobiert. Was waren Deine Erfahrungen dazu?


    Als kleinen "Fluchtdobson" würde ich mich Kalle anschliessen und den 130/650-Newton als Tischdobson (130/650 Heritage) vorschlagen. Eine stabile Blechkiste und einen Hocker zum sitzen - und natürlich vernünftige Okulare. Das kann man alles einzeln noch locker tragen. Der OAZ ist ungewöhnlich, das Teil dejustiert sich nicht so schnell und man kann schon eine Menge sehen.



    Viele Grüsse


    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    ich vermute, Du hast sicherlich schon alle möglichen Filter gegen Lichtverschmutzung (UHC) ausprobiert. Was waren Deine Erfahrungen dazu?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Filter habe ich noch gar nicht ausprobiert. Da würde ich mir eher ein größeres Teleskop kaufen. Außerdem gibt es scheinbar gar keine Filter für 0,96" Okulare.

  • Hier ist die Rückmeldung, wie ich tatsächlich weitergemacht habe:
    ich habe jetzt das Großfernglas APM 28x110. Von der optischen und mechanischen Qualität bin ich wirklich beeindruckt. Es gibt ja in den Foren teilweise auch negative Kritiken zu den chinesischen Großferngläsern, die sind aber zumindest bei meinem Gerät nicht zutreffend.
    Mein einziger Kritikpunkt betrifft die Ergonomie: wenn ich mit den Augen möglichst nah an die Okulare heran will, stoße ich mit dem Nasenrücken an. Ich habe daher die Gummiteile an den Okularen entfernt und die überstehenden Aluteile, mit denen das Gummi gehalten wurde, abgeschmirgelt. Jetzt habe ich die für mich optimale Einblickposition.

  • Das Großfernglas hat sich bewährt bei der Landschaftsbeobachtung und auch am Nachthimmel, aber schon wieder denke ich über ein neues Teleskop nach, welches wahrscheinlich auch nicht das letzte bleiben wird, so daß mir die Frage "wie soll ich weitermachen" wohl noch lange erhalten bleiben wird. Diesmal soll der Schwerpunkt auf der Benutzung vom Balkon (Süd, überdacht) liegen. Ich habe mal aufgelistet, wie meine Zeitverteilung bei den einzelnen Beobachtungsdisziplinen vermutlich aussehen wird:


    1. Landschaft
    2. Sonne
    3. Mond
    4. Planeten
    5. Deep Sky


    Das nächste Teleskop sollte die Disziplinen 1-4 beherrschen, das übernächste Nr. 5. Beim Deep-Sky-Teleskop ist die Frage für mich leichter zu beantworten. Ich hatte da an einen 10" oder 12" Reisedobson gedacht. Zunächst geht es mir aber um die Frage: welches Teleskop ist der beste Kompromiss für Landschaft, Sonne, Mond, Planeten?


    Hier nochmal die Übersicht über die bereits vorhandenen Geräte:
    Fernglas 10x50
    Fernglas 28x110
    Refraktor 60x910


    Die Öffnung beim neuen Teleskop soll mindestens 120mm betragen, also mindestens doppelt so viel wie bei meinem 60mm Refraktor. In die engere Wahl habe ich folgende Geräte gezogen:


    Refraktor 120/1000 Achro
    Maksutov 127/1500


    Sehr wichtig ist mir eine automatische Nachführung, Goto muß nicht sein. Ich hatte an eine EQ3 mit Zusatzmotor für die RA-Achse gedacht.


    Bei der Entscheidung Maksutov vs. Schmidt-Cassegrain gehe ich davon aus, daß der Maksutov für Landschaftsbeobachtungen besser geeignet ist, da der SC angeblich tagsüber mehr Probleme mit Streulicht hat.
    Der 120mm Achromat hat sicher einen nicht zu vernachlässigenden Farbfehler. Bevor ich einen ED für den 5-fachen Preis nehme, würde ich aber erstmal sehen wollen, ob ich beim Achromat mit dem Farbfehler zurechtkomme.


    Bei der Sonnenbeobachtung soll der Refraktor mit Herschelkeil Vorteile gegenüber dem Maksutov haben. Bei der Landschaftsbeobachtung (bis 100x, falls die Wetterlage das zulässt) müßte auch der Refraktor vorne liegen. Bei Mond und Planeten mit hoher Vergrößerung (&gt;200x) wäre dann aber wahrscheinlich der Mak im Vorteil.



    MfG
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    wenn man dem "Öffnungswahnfieber" anheimgefallen ist, ist man mit dem aktuellen meistens nicht zufrieden: als ich mir 1995 den 24x100 kaufte, war der nächste Blick zum 40x150 Bino.... 1998 war es der 12.5" Dobson auf Rockerbox. Danach sollte es ein 24" werden (sah auch einen Dobson mit 70 cm persönlich....)
    Da sagte "die bessere Hälfte": sei mit dem zufrieden was du hast....
    Wenn dir die Schlepperei nicht zu viel wird, würde ich zum 12.5" raten. Meiner steht in einem Schuppen, die Rockerbox auf einem Transportwagen, beide Teile sind binnen 5 Min. am Beob.Platz = Platten/Gartenweg.
    Ein 8" läßt sich noch einschl. Rockerbox "in einem Stück" tragen, selbst mit angesehen....
    Gruß Guenther

  • Hallo Günther,
    ich denke mal, daß der Öffnungswahn nicht mein größtes Problem ist. Öffnung braucht man ja vor allem bei Deep-Sky, und das habe ich auf meiner Prioritätenliste zunächst mal weiter unten angesiedelt. Nicht, weil es weniger interessant wäre, sondern weil die passenden Beobachtungsbedingungen nicht vorhanden sind. Von meinem überdachten Balkon werde ich mich erstmal auf Sonne, Mond, Planeten und Landschaft konzentrieren.
    Bei der Planung meiner Teleskopsammlung wollte ich schon von Anfang an darauf achten, daß sich die einzelnen Geräte möglichst gut ergänzen. Am Ende könnte es dann so aussehen:
    - Fernglas 10x50
    - Fernglas 28x110
    - 60mm Refraktor
    - 5" Refraktor oder Mak
    - 10" oder 12" Gitterrohr-Reisedobson


    Überflüssig wäre dann nur der 60mm Refraktor, aber die anderen Geräte hätten nebeneinander ihre Existenzberechtigung.


    MfG
    Stefan

  • Ich hätte ca. 500m von Zuhause einen Beobachtungsplatz auf einer Waldlichtung. Mit welchem Teleskop komme ich da noch zu Fuß bequem hin? Geht ein 8" Dobson Volltubus? Vom Gewicht sollte das kein Problem sein, mit einem Tragegurt könnte ich das Teleskop auf dem Rücken transportieren. Die zusätzliche Ausrüstung (Stuhl, EQ-Plattform) könnte ich dann in der Hand transportieren. Geht das? Hat sowas schonmal jemand gemacht?
    Ein Gitterrohr-Reisedobson hätte zwar Vorteile beim Transport, dafür aber wieder andere Nachteile.

  • Und die Rockerbox? Und der Okularkoffer? Das läppert sich. Ohne Bollerwagen oder Adequates finde ich 500m zu weit für einen 8" Dobson+Sonstiges. Und dann brauchst Du im Herbst/Winter noch warme Klamotten, die Du erst am Beobachtungsplatz anziehst.


    Der Ronald hat Dir doch angeboten Kontakt aufzunehmen. Mach das mal. Geh mal mit und schau Dir die Dobsons mal an.
    Außerdem wäre da noch der FFM Stammtisch...


    Für 1..4 halte ich übrigens den MAK als das Beste. Es gibt in FFM noch so einen kleinen Astrohändler, musst mal koogeln.


    Gruß,
    Walter

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