Zwei Planeten vor Sonnenaufgang

  • Hi Leute,


    auch mich zog es Dienstagmorgen frueh ueber die Nebeldecke des schweizerischen Mittellands. Mondscheinnaechte liebe ich sowieso - und hab dann auch mit der alten 450D die Szenerie festhalten wollen. Hier zwei Bilder von diesem wunderbar klaren Morgen:



    <center>
    Um 5 Uhr 16 bei schon recht tiefstehendem Mond, 30sec bei Blende 8 belichtet</center>



    <center>
    30min. spaeter daemmerte es dann schon, mit 15sec Belichtungszeit natuerlich ueberhellt dargestellt</center>



    Liebe Gruesse,
    Jan

  • Guten Morgen allerseits,


    Michael, da hast du in den letzten Tagen ja richtig Glück gehabt mit dem Wetter, und deine "planettrails" sehen interessant aus. Auf der ersten Seite dieses Threads habe ich es ja auch schon einmal probiert. Aber die beiden zusammenzufügen, das macht wohl wenig Sinn, dazu liegen die Bereiche zu weit auseinander. Aber so etwas sollte man häufiger probieren.


    Jan, deine Aufnahme weckt Sehnsüchte .... Zwar haben wir hier einen fast schnurgeraden Horizont auf 0,3° Höhe (geschätzt) und damit einen richtig guten Rundumblick, wenn man hinausgeht in die Wiesen, und auch mächtig viel Nebel wie jetzt zum Beispiel, aber diese Bergkulisse hat schon etwas Imposantes. Schön, wenn man auf diese Art und Weise verreisen kann, besonders wenn man genau die selben Gestirne dort wie hier sehen kann.


    Erst hatte ich gedacht, dass unten links noch Merkur zu erkennen wäre, aber es ist "nur" gamma Virginis, auch von der Zeit her passt es nicht, Merkur wäre noch unter dem Horizont.


    Als Ergänzung schicke ich mal einen Link einer Webcam mit
    http://www.webcam-worpswede.de/
    die alle zwei Minuten ein Bild liefert. Angenommen, man könnte den Horizont sehen, dann wäre mein Standort ca 5km entfernt hinter der Birke links ....



    Viele Grüße
    Manfred

  • Guten Tag allerseits,


    es deutete sich eine sternklare, aber auch neblige Nacht an, und so stellte sich die innere Uhr fast schon automatisch auf die Zeit des Venusaufgangs. Den hätte ich gerne einmal verfolgt. Aber zu der Zeit gab es horizontnah nur dicke Suppe, zudem stand der Mond hoch und ließ vom Orion noch den Umriss und die Gürtelsterne erkennen, mehr nicht.
    Also wieder unter die Decke.


    Aber die innere Uhr tickte noch recht laut, ein neuer Anlauf, und visuell waren über den Nebelschwaden zumindest Jupiter und Venus erkennbar. So entstand um 04:04 MEZ dieses Bild in schon gewohnter Umgebung mit 25mm bei ISO 800, Bl 3,2 und 4 Sekunden:








    Darin sind auch beta Leonis (Denebola), delta und theta Leo erkennbar und zeigen, wie weit das Trio seit Beginn der Beobachtung schon gewandert ist.


    Ein Ausschnitt daraus zeigt auch Mars etwas besser, der mit etwa 2mag bei dem Nebel natürlich seine Schwierigkeiten hat:








    Diese nächtlichen Expeditionen haben doch konditionsmäßig ihre Spuren hinterlassen; mal sehen, wann die nächste Möglichkeit gegeben sein wird.



    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred und liebe Planetenbeobachter,


    nach tagelangem Hochnebel klappte es endlich auch hier heute Morgen mal wieder, die Planetenkonstellation Jupiter, Venus und Mars weiter zu verfolgen.
    Venus hat sich vom Jupiter schon ein gehöriges Stück entfernt!
    Außer den berühmten Schleierwolken herrschte zudem noch leichter Bodennebel. Dennoch schnappte ich die Canon 1000D und habe mich für ein paar Aufnahmen auf den Weg gemacht!
    Enttäuscht war ich allerdings, dass außer Venus und Jupiter der Mars aufgrund der schlechten Transparenz mit bloßen Augen nicht zu sehen war.



    Und noch ein Ausschnitt:



    Wenn man genau hinschaut, erkennt man links unterhalb im Lichthof vom Jupiter ein schwaches Lichtpünktchen! Ich vermute, dass es sich dabei um den Jupitermond Ganymed handelt.
    CalSky gibt zumindestens diese Position für 05.15 Uhr MEZ an! Ich bin mir aber nicht ganz sicher; es könnte sich auch um einen nahestehenden Fixstern handeln.
    Ich wäre aber überrascht, den zur Zeit nur 5,8 mag. hellen Ganymed mit dem 50mm Objektiv abgelichet zu haben. Die Transparenz war ja, wie auf dem Bild zu sehen nicht gerade die beste!


    Interessant wird es wieder am 3.11., wenn Venus nur 0,7° südlich an Mars vorbeizieht. Auch den 7. November sollte man sich vormerken. Dann steht die abnehmende Mondsichel um 6:00 Uhr dicht bei Venus und Mars.
    Hoffentlich spielt das Wetter mit! Uranus würde ich ja gerne auch einmal ablichten. Leider hat es hier wettermäßig bislang noch nicht geklappt!


    Euch allen weiterhin viel Spaß bei der Beobachtung und viel CS,
    Uwe

  • Moin Uwe,


    schön, dass du die Konstellation auch weiter verfolgst. Und es ist schon erstaunlich, welche Details man auch schon mit kleineren Brennweiten erkennen kann.


    Allerdings nehme ich an, dass der kleine Lichtpunkt unten im Halo von Jupiter nicht Ganymed ist, sondern Kallisto. Ganymed und Io werden in deiner Aufnahme wohl von Jupiter überstrahlt. Stellarium legt das nahe.


    Wenn man nämlich den Abstand Jupiter - Lichtpunkt von Jupiter ausgehend in Richtung Venus verfünffacht, dann landet man bei einem weiteren, etwa gleich hellen Lichtpunkt. Laut Stellarium ist das der Stern HIP 54904 mit 7,05mag, und Kallisto hat 6,98mag. Das stimmt mit den Abständen in deiner Aufnahme überein.


    Gestern habe ich zunächst mit einem 70 - 200 mm Zoom bei 70mm die Konstellation festgehalten. Die Belichtungszeit war 4s:





    Daraus ein Ausschnitt:





    Und darin haben Io mit 6,3mag direkt bei Jupiter und darunter Ganymed mit 6,0mag ihre zarten Spuren hinterlassen, Kallisto mit 6,98mag geht im Rauschen unter.


    Dieses Bild hatte ich anfangs nicht eingestellt, weil es doch etwas "leblos" erschien, da sehen die Nebelschwaden unter den Sternen schon interessanter aus.


    OHZ liegt wieder unter einer dichten Nebeldecke, und momentan ist kein Grund absehbar, weshalb sich das morgen früh ändern sollte. Da wünsche ich der Venus eine gute Passage am Mars vorbei, bestimmt wird jemand das Glück haben, es verfolgen zu können.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Moin Manfred,


    ich habe einige Minuten später, also um ca. 05:20 Uhr noch ein paar Aufnahmen mit größerer Blende und einer Belichtungszeit von 3sek. geschossen! Diese Bilder habe ich aber nicht gepostet, da sie mir zu dunkel erschienen.
    Wie ich feststellte, kommen hierbei die Jupitermonde noch besser heraus! Nicht nur Ganymed, sondern auch Io ist jetzt dicht neben der Jupiterscheibe zu erkennen!
    Das deckt sich also auch mit deinem vergrößerten Ausschnitt.
    Kallisto, wie du schreibst, ist mit 6,9mag doch schon sehr lichtschwach und steht laut CalSky ca. 10 Jupiterdurchmesser links. Ich kann kaum glauben, ihn mit abgelichtet zu haben!
    Aber erstaunlich ist es schon, dass mit kleinerer Brennweite Details erkennbar werden. Vorausgesetzt, der Fokus passt!


    Hier mein stark vergrößerter Ausschnitt vom Jupiter mit Io und Ganymed:



    1.11.2015 5:20 Uhr MEZ


    Die Nebeldecke reißt auch hier zur Zeit überhaupt nicht auf. Und es soll wohl leider auch die nächsten Nächte so bleiben. Vielleicht gibt es bei einigen ja auch einen klaren Himmel? -Hoffen wir weiter auf einige interessante Bilder.


    Viele Grüße nach OHZ,
    Uwe

  • Hallo allerseits,


    das Besondere an den nächsten beiden Fotos ist, dass es sie überhaupt gibt. Zu meiner großen Überraschung war heute vor Sonnenaufgang mal kein Nebel in Sicht, der kam erst etwas später. Also, obwohl eigentlich wenig bis keine Zeit war, kam die Kamera doch für einige Minuten auf drei Beinen in den Garten für einige Fotos.


    Der Mond nähert sich allmählich wieder dem Trio, und so spannte sich ein schöner Bogen von leuchtenden Gestirnen auf, hier um 06:38 Uhr mit 17mm:





    Eigentlich war die Dämmerung schon zu hell, sodass Mars hier nur zu ahnen ist. Deshalb noch ein weiteres Foto mit 70mm:






    Darin sind auch noch südöstlich von Venus beta Vir mit 3,6mag und schräg links über Jupiter iota Leo mit ca 4mag erkennbar.
    Bei Vergrößerung des Fotos zeichnet sich auch Ganymed mit ca.6mag oberhalb von Jupiter ab, aber Europa und Kallisto direkt darunter sind nicht mehr erkennbar.


    Für die Nacht und den frühen Morgen ist hier zeitweise Regen angesagt, um so schöner, dass es heute frühgeklappt hat.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo noch einmal,


    doch, es war schon gut, dass gestern Morgen ein Foto möglich war, denn heute sah es so aus, dass Venus (der helle Punkt unten) so einigermaßen und Jupiter visuell durch den Hochnebel nicht sichtbar war. Es ist in etwa der Bildausschnitt von gestern, mit 25mm festgehalten:





    Der Mondnähert sich dem Trio langsam, es dürften in den nächsten Tagen interessante Konstellationen zu beobachten sein.


    Viel Glück dabei
    Manfred.

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für deinen Kommentar, jetzt, fast 22 Stunden später, ist der Regen auch hier angekommen, Millionen von kleinen Meteoriten, die aus grauen Wolken fallen ....


    Eine Ergänzung wollte ich schon seit einiger (Regen- und Nebel-)Zeit mal vorstellen: meine Velux-Fenster-Stative, mit denen ich fast alle Aufnahmen in diesem Thread gemacht habe. Vielleicht bringt das ja den einen oder die andere ja auf eine ähnliche Idee.


    Ein normales Dreibeinstativ ist manchmal schwer zu plazieren und damit ist man dann auch recht unflexibel, wenn es mal zur Seite bewegt werden soll. Daher hatte ich mir eine Konstruktion überlegt, die direkt im Fensterrahmen eingehängt werden kann, sodass die Kamera möglichst weit außen ist.


    Prototyp 1 für die Nordseite des Hauses sieht jetzt so aus:





    und von außen mit der Kamera am langen Arm gesehen:





    Das 5cm starke Brett an der Unterseite besitzt eine recht große Masse, der Schwerpunkt des Systems liegt sinnvollerweise innen, und es wackelt nichts. Der Auf- und Abbau besteht im Fensteröffnen, Einhängen, Aushängen, Fenster Schließen. Der Stativkopf mit Holzaufnahme darunter ist draufgeschraubt und kann auf Prototyp No. 2 umgesetzt werden.


    Als nämlich die Planeten an diesem Fenster langsam außer Reichweite gerieten, weil sie auch in der Ekliptik tiefer rutschten, musste eine Lösung für die Südseite gefunden werden. Das bauähnliche Fenster liegt hinter einem Schonstein, wenig Sicht nach Osten.
    Blieb nur das Schornsteinfegerausstiegsfenster, das man zwar seitlich aufklappen kann, aber leider zur falschen Seite. Also musste die Kamera oben drüber plaziert werden. Kurz und gut - die Lösung sieht so aus:





    Der eingerastete Fensterflügel steht schon für sich sehr stabil, aber durch das darauf gelegte Brett mit Regalbodenträgern drunter, die seitlich am Fensterrahmen anliegen, und durch das Querbrett an den den Dachpfannen bewegt sich ebenfalls nichts; die einzige zusätzliche Sicherung hier besteht in einer schraubbaren Klammer, die die Konsruktion gegen den oberen Teil des Fensterrahmens drückt. That's it. Funktioniert.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Guten Morgen allerseits,



    Regengüsse und Sturmböen abends verhießen nichts Gutes, aber heute Morgen war doch zu 70% klarer Himmel, die innere Uhr, unterstützt durch die Geräusche eines kleinen Wuffis, funktionierte, und so wurde die Kamera auf dem Schornsteinfegerausstiegsfensterstativ (siehe oben im Thread) montiert und in Position gebracht.


    Und das Planetentrio, ergänzt durch die schmale Mondsichel, bot nebeneinander aufgereiht einen richtig schönen Anblick. Und um diese Reihe zur Wirkung kommen zu lassen, wurden alle folgenden Aufnahmen mit 17mm gemacht.


    Hier die erste von 05:09 Uhr, das Bild ist etwas gedreht und dann leicht beschnitten:








    Die jetzt aufziehenden Wolken veränderten den Anblick ständig und konnten auch als natürlicher Filter für den Mond genutzt werden. Drei Minuten später:








    Mars mit 1,89mag (sagt Stellarium) ist übrigens der hellere der beiden Punkte direkt rechts über Venus.
    Im nächsten Foto von 05:21 sehen die Wolken aus wie graues Polarlicht, das von Westen einfällt:








    Auf bisherigen Bildern hatte ich probiert, den Löwen komplett mit ins Bild zu setzen, da er eine gute Orientierungshilfe darstellt. Das ging nur noch diagonal, und so entstand nach einigen Verdrehungen, da beim Schwenken der Kamera überall Hindernisse im Weg waren, dieses Foto um 05:30 mit einem fast waagerecht springenden Löwen:








    Und wieder dieses Spiel mit den Wolken, die jetzt aber dichter wurden, und daher wurde diese Expedition nach diesem Foto umgehend beendet:








    Da die Müdigkeit inzwischen weit weg war, habe ich die Bilder gleich herunter- und hier wieder hochgeladen und zwischendurch etwas bearbeitet. Inzwischen zog schon die Dämmerung herauf, der Himmel leuchtete durch die Wolken dunkelblau, die Planeten und der Mond glänzten herrlich, aber die Rücksicht auf den anfangs angesprochenen Wuffi sprach gegen einen Gang mit Gerät nach draußen, und so blieb es bei einem unheimlich schönen visuellen Eindruck und diesem kleinen Bericht.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Lars,


    schön, dass du ddeine Fotos hier auch eingestellt hast. Fast kann man die Position von Mars auch noch erahnen, aber in der hellen Morgendämmerung ist das auch eine recht schwierige Geschichte bei Übersichtsaufnahmen. Dafür zeigt der Himmel dann eine schöne Farbe.


    Heute Morgen war nach einer recht stürmigen Regennacht der Himmel kurz vor Sonnenaufgang ziemlich klar, sodass eine filigrane Mondsichel unter einer immer noch recht hellen Venus zu sehen war, auch Jupiter war noch gut auszumachen. Schade, dass es mit dieser Kette dort oben bald vorbei ist.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Andreas,
    kann es sein, daß im Vergleich unserer Bilder bei dir die Kette etwas steiler zum Horizont steht ?
    Das wäre durch den Breitenunterschied von Zwickau zu Usedom ganz plausibel.


    Hallo Manfred, wo steht denn Mars ?
    Gruss Lars

  • Hallo Lars,


    erst einmal zum Mars: im letzten Bild auf Seite 4 dieses Threads siehst du ganz links die Mondsichel, rechts daneben Venus und direkt rechts daneben zwei schwächere Objekte. Das hellere obere davon auf etwa 2 Uhr (bezogen auf Venus) ist der Mars. Mit ca. 1,9mag ist er deutlich schwächer als Venus und auch Jupiter und somit in helleren Bereichen nur schwer auszumachen.


    Zum Winkel der Kette gegen den Horizont: die Differenz in der geografischen Breite von Zwickau nach Usedom beträgt gut 3°. Stärker dürfte sich die Verzeichnung durch die Weitwinkelobjektive auswirken. Betrachte in Andreas' Bild doch mal die Masten rechts unten, wie unterschiedlich sie sich neigen (man kann wohl davon ausgehen, dass sie einigermaßen senkrecht stehen) und vergleiche es auch mit dem weißen Turm am unteren Bildrand, der genau senkrechte Wände haben dürfte. Zum Bildrand hin dreht sich die Planetenkette mit. Und nun vergleiche dies mit der rechten senkrechten Gebäudewand in deinem Bild, die ist oben deutlich nach rechts gekippt. Dieser Verzeichnungseffekt dürfte sich stärker bemerkbar machen.


    Und vielen Dank, Andreas, für den Gruß aus Sachsen.


    Manfred

  • Es ist ein trauriger Morgen nach all dem, was gestern Abend in Paris geschehen ist, und eigentlich ist mir nicht nach schreiben, aber es hilft auch irgendwo ein wenig.



    Den Wetterprognosen der vergangenen Tage nach hatte ich eigentlich weitere Bilder abgeschrieben, aber zwischen den Phasen mit Regen und heftigen Windböen gab es erstaunlicherweise doch einige halbwegs klare Momente.


    Ein erster Eindruck von 04:16 Uhr bei 23 mm, wieder vom Dachbodenfenster aus, mit dem Planetentrio einige Zeit nach dem Venusaufgang, mit Mars als hellerem Objekt rechts über Venus und als filigrane Ergänzung mit dem Haar der Berenike links oben:








    Der helle Fleck ganz links am Horizont ist für mich immer ein Gruß an Michael, dort leuchtet Hamburg.


    Auf der Suche nach einem anderen Bildausschnitt entstand dieses nächste Foto mit 17mm. Wenn man die Linie Venus – Jupiter nach rechts oben verlängert, dann trifft man in etwas mehr als der doppelten Entfernung auf Regulus, und zusammen mit den drei Planeten bildet er eine fast schnurgerade Reihe, als wären es Kilometersteine an der Ekliptik – ein wunderschöner Anblick.








    Aber des Löwen Kopf war abgeschnitten, und deswegen wieder der diagonale Bildausschnitt. ganz links am Bildrand übrigens leuchtet Arktur, und links unten in der Bildecke sieht man drei moosbewachsene Firstpfannen unseres Hauses; das sagt etwas über die Kameraposition, nicht gerade windgeschützt:








    Und die Wolkenstrukturen erinnern mich hier wieder an farblich ungesättigtes Polarlicht; da haben Jens und Timm ja superschöne Fotos im anderen Thread präsentiert.




    Der Bildausschnitt passte noch nicht ganz, der Sucher war mit dem Auge sehr schwer zu erreichen. Noch ein anderer Ausschnitt, aber jetzt ab etwa halb fünf begann das Spiel mit den Wolken, das nur zeitweise den Blick auf alle Planeten und den jetzt kompletten Löwen freigab:












    Um 04:40 kam dann der Regen von oben und der große Vorhang von rechts ….








    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo in die Runde,


    heute früh musste es sehr schnell gehen, um das Planetentrio Jupiter, Mars und Venus zu erhaschen. Nach einer stürmischen und regnerischen Nacht riss die Bewölkung doch gegen 4 Uhr morgens kurzzeitig auf.
    Also, nichts wie rein in die Klamotten, Kamera geschnappt und auf zum nahegelegenen Schulhof, weil dort keine Straßenlaternen stören.
    Normalerweise mache ich mir vorher immer noch einen starken Kaffee, um richtig wach zu werden. Doch der musste diesmal warten, bis die Aufnahmen im Kasten waren!
    Denn ich war mir nicht sicher, ob der Himmel über längere Zeit klar bleibt. Leider habe ich nur vier Aufnahmen schießen können, danach zogen tatsächlich dichte Wolkenfelder auf und ein Standortwechsel war hierdurch leider nicht mehr möglich! Außerdem wurde der Wind immer heftiger und rüttelte kräftig am Stativ.
    Trotz Sichtbehinderung durch Tannen habe ich es immerhin noch geschafft, die Planetenkette abzubilden, die schon ein ganzes Stück auseinandergerückt ist!



    Jupiter, Mars und Venus vorm Fixsternhintergrund am 14.11.2015 um 04.15 Uhr MEZ. Canon EOS 1000D. 8 Sek. bei Blende 2,2 und ISO 800
    Die Aufhellung in Horizontnähe stammt vom Oldenburger Lichtermeer!


    Viele Grüße, CS
    Uwe

  • Guten Tag allerseits,


    nach einer längeren Zwangspause leuchteten doch wieder einige Sterne. Seit einiger Zeit hatte ich mir vorgenommen, mal wenigstens ein einziges Foto von Regulus bis Spica mit den drei Planeten dazwischen zu bekommen. Und dazu bot sich die Chance heute. Etwa um halb sechs war der Osthimmel relativ frei, aber von Westen her war der fast schon wieder untergehende Orion mit seiner unteren Hälfte von Wolken bedeckt, Eile war also geboten, wenn es etwas werden sollte.


    Das Einrichten der Kamera war mehr auf Verdacht, mit dem Auge bin ich schon nicht mehr um zwei Ecken zwischen Kamera und Dachpfannen gekommen. Und weil der Löwe komplett dabei sein sollte, wieder ein diagonaler Bildausschnitt. Hier das erste Ergebnis von 05:44 Uhr mit Blende 4,5; 10s; ISO 1600 und 10mm.


    Es bietet sich an, zu Beginn eine Orientierung zu ermöglichen, und deshalb sind einige Objekte (jeweils links vom Namen) und Sternbilder auch gekennzeichnet. „Mars“ steht dort, wo er sich hinter der Wolke befindet.









    Und sogar mein Frühlingsfreund, der Rabe, steht hier schon mit zwei Sternen über dem Horizont.



    Eigentlich lohnte es sich schon nicht mehr zu warten, da immer wieder Wolken durchzogen, aber irgendwann um 06:17 Uhr leuchtete Spica dann doch zusammen mit dem Trio und dem Löwen durch den Wolkenschleier, 15 Sekunden belichtet:








    Inzwischen hatte ich mich entschlossen, den Blickwinkel beizubehalten, um keine Wolkenlücken zu verpassen. Dann 12 Minuten später zeigte der Blick aufs Display wirklich schon den Beginn der Morgendämmerung und diesmal auch eine leuchtende Spica (0,95mag):








    Interessant ist der Halo um Venus, und hier ein Ausschnitt mit Mars (Bildmitte) und Jupiter aus einem anderen Foto, das sogar Farben im Halo erkennen lässt:








    Um 06:30 doch noch einmal ein anderer Bildausschnitt mit 10mm, der die Reihe zwischen dem Löwen und Spica zeigt:








    Das sollte eigentlich ein letztes Foto vor den heranziehenden Wolken werden, aber man hofft ja noch, in diesem Fall ca 7 Minuten, und bei diesen leuchtenden Gestirnen vor dem blauen Morgenhimmel hat es sich auch irgendwo gelohnt.


    Die ursprüngliche Idee war, erst einmal mit minimaler Brennweite Fotos zu machen und später eventuell Ausschnitte davon mit waagerechtem Horizont anzufertigen, aber ein erster Versuch brachte doch nicht das erhoffte Ergebnis. Mal sehen.


    Noch etwas Grundsätzliches: jedes Foto (wie die anderen hier in diesem Thread auch) habe ich zunächst mit PS entrauscht. Aber heute habe ich es zusätzlich mit Neat Image probiert und habe den Eindruck, dass dieses die besseren Ergebnisse liefert.


    Für die nächste Zeit ist Schneeregen angesagt; aber dafür hat man dann ja ein paar Bilder. Vielleicht sind an anderen Orten ja auch welche entstanden, es würde mich schon interessieren.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Guten Abend noch einmal,


    hier noch einmal ein Ausschnitt aus dem letzten Foto von heute, das den „normalen“ Sehgewohnheiten wohl eher entspricht, von Regulus bis Spica mit dem Trio dazwischen.


    Die Ergänzung der fehlenden Bildecken fand ich so „ehrlicher“:








    Natürlich vergleicht man die eigenen Aufnahmen auch mit anderen Übersichtsaufnahmen hier im Forum, und dann kommen manchmal doch Bedenken bezüglich der Qualität. Nur ist es hier auf fast Meereshöhe halt so, dass die Luft sehr feucht ist, sodass punktförmige Abbildungen kaum möglich sind. Man sieht es in den aktuellen Bildern hier z.B. auch daran, dass die Venus dort einen Hof hat, wo der Hintergrund wolkenfrei aussieht. Rückmeldungen dazu würden mich wirklich interessieren.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo allerseits,


    eigentlich wollte ich nach dem letzten Sonnabend die Planeten erst einmal nur mit den bloßen Augen einfangen und ihren Anblick so genießen, aber nach einem kurzen Blick aus dem Fenster heute morgen ließ mich das Leuchten von Jupiter und Venus nicht mehr los. Und wer weiß schon, wann sich die nächste Gelegenheit bietet.


    So entstand um 05:45 ein erstes Foto, das bei 14mm auch noch Regulus rechts oben am Ende der Reihe zeigt:








    Die hellen horizontnahen Wolken zogen diesmal nach Südosten ab, also weg von den Planeten, und weil ich gerne Spica mit auf dem Bild haben wollte, schwenkte ich ein wenig nach links. sodass Arktur mit in Reichweite kam:








    Die abziehenden Wolken ließen dann kurz nach sechs Uhr noch mehr Sterne und auch den Raben hinter der Tanne rechts sichtbar werden. Immer wieder beim Betrachten der Bilder erscheint in der Vorstellung die Bahn der Erde zwischen Venus und Mars, also etwa dort, wo jetzt gamma Virginis zu sehen ist, und dieser Bereich des Himmels wird damit richtig plastisch:








    Da ich am Wochenende versucht hatte, mein Stativ etwas besser und waagerecht einzurichten, machte ich probehalber noch ein Foto (auch 14mm) Richtung Norden, direkt über den Dachfirst hinweg, der sich am unteren Bildrand abzeichnet. Cepheus befindet sich gerade ziemlich genau im Norden. Und es waren doch zwiespältige Gefühle, denn die Sommersternbilder hatten gerade den tiefsten Punkt ihrer Bahn hinter den Bäumen durchlaufen – das war’s einerseits mit der warmen Jahreszeit, andererseits waren sie schon wieder auf dem aufsteigenden Ast, und somit eigentlich gute Aussichten. Zur besseren Orientierung sind einige Sternbilder gekennzeichnet:








    Viele Grüße in alle Himmelsrichtungen
    Manfred

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