Nebelfilter UHC / O3 und DSLR Astrofotografie

  • Hallo liebe Astrogemeinde mich würde einmal interessieren inwiefern diese Filter tatsächlich einen Mehrwert an Bildqualität /Farben bringen.



    Ich habe mich mal in die Materie eingelesen auf
    http://www.svenwienstein.de/HTML/nebelfilter.html
    kann den Artikel empfehlen sehr interessant.


    Jedoch beantwortet er nicht alle Fragen so Richtig.



    <font size="4"><b>Erstmal zu der Hardware</b></font id="size4">
    Gehen wir mal als Basis davon aus dass man eine Astro-Modifizierte EOS Kamera hat bei welcher der IR-Sperrfilter komplett ausgebaut wurde.


    Der Chip wäre dann ja offen und ungeschützt.


    Nun gäbe es ja zwei Arten wie man einen Filter anbringen kann:
    Astronomik Clippfilter:
    http://www.teleskop-express.de…on-EOS-APS-C-Kameras.html


    oder


    Als Einlage am T-Ring:
    http://www.teleskop-express.de…reitband-Nebelfilter.html



    Ist hier eine Version der anderen Überlegen / besseres Handling? Eure Erfahrungen


    Es wäre dann wohl in beiden Fällen zu empfehlen dass man dann auch die jeweiligen "Klarglas" Filter kauft um zu Fotografieren wenn man den Filter nicht montiert haben möchte (Schutz des Kamera Chips).




    <font size="4"><b>Nun zum Bildergebniss</b></font id="size4">


    Bringen diese Filter UHC, 7nm H-Alpha, O3 einen effektiven Mehrwert an Bildqualität für DSLR Kameras?


    Durch die Suche hier im Forum bin ich schon auf Threads gestossen wo jemand aus einer Lichtverschmutzten Gegend mit einem UHC Filter ein Massiv besseres Ergebniss erreicht hat und die Lichtverschmutzung zu einem grossen Teil umgehen konnte.
    http://www.astrotreff.de/topic…ID=177767&SearchTerms=uhc
    Wie steht ihr dazu ich denke gegen die Lichtverschmutzung ein enormes Plus, aber betreffend der Farben nicht wirklich befriedigend.



    Ist es besser an einem +/- dunklen Ort ohne Filter (aber Astromodifiziert) Nebel zu Fotografieren?


    Oder


    Würde es einen Mehrwert bringen an einem +/- dunklen Ort mit 7nm H-Alpha, O3 (Kamera Astromodifiziert) Nebel zu Fotografieren?
    Müsste man dann ähnlich der Methode bei CCD mit Filterrad, X Aufnahmen mit H-Alpha Filter, X Aufnahmen mit O3 Filter und X Aufnahmen ohne Filter und diese dann alle zu einem Bild zusammenfügen.


    Lohnt sich der Aufwand und die Ausgaben in einem effektiven Mehrwert an Bildqualität mit einer DSLR Kamera?


    Was denkt ihr bez. was sind eure Erfahrungen?

  • Hallo Simon,


    zuallererst: dunkler Himmel ist durch absolut gar nichts zu ersetzen!
    Schmalbandfilter an DSLR macht auch nur begrenzt Sinn.
    Zuerst mußt du dich fragen: Was hab ich vor?
    Möchte ich ein Bicolor machen? Oder Hubble Palette? Oder möglichst "natürliche" Farben?
    Was möchte ich ablichten? Sprich welche Wellenlängen werden vom Objekt überhaupt emittiert? Was hab ich da vor mir? Galaxie? Emissionsnebel? Reflektionsnebel? Jedes dieser Objekte leuchtet in einem anderem Spektrum.
    Zu enge Filter, wie der von dir angesprochene 7nm Ha machen an der DSLR Probleme. Alles was durchkommt ist Rot, auf deinem Chip kann aber nur jedes 4. Pixel rot darstellen. Das ist nunmal keine Monochrom CCD. Der Rest ist Rauschen...
    Klar, im Lichtsumpf kann ein Filter den unterschied zwischen Sehen und Nichtsehen ausmachen bzw. einen deutlichen Zugewinn an Einzelbelichtungszeit bringen. Auch sonst kann man z.B. mit O3 Filtern spezifische Details besser ablichten. Aber prinzipiell kann man nicht sagen Filter ja oder nein.
    Clipfilter machen meiner Meinumg nach nur Sinn wenn man sich auf einen Filter festlegt. Wie von dir erwähnt, klarglas zum Schutz oder ein Breiter UHC oder ein anderer CLS. Ansonsten ist der Wechselaufwand und das gefriemel im Dunkeln eine Last. Dann doch eher ein 2" Schraubfilter oder ein Filterrad/ -schublade.


    Gruß Thorsten

  • Danke Thorsten [:)]


    Du bestätigst meine Vermutung, also am besten einfach Klarglas "Filter" montieren Fertig [:D].


    Da diese Filter ja auch nicht grade "billig" sind denke ich ist die beste Methode DSLR -&gt; Astromodifizieren lassen und sonst Geld zur Seite legen um bei Bedarf irgendwann mal eine schwarz/weiss CCD mit all diesen Filtern zuzulegen


    Sehr interessant dass der DSLR chip nur jedes vierte Pixel rot darstellen kann wusste ich nicht.

  • Hoi,
    den UHC hab ich sofort wieder verkauft. der macht die farbkalibration schwierig…
    CLS kenn ich nicht.
    WENN dann einen IDAS LPS P2 oder das neue Modell als "immerdrauf"-Filter. Der IDAS V4 war mir wider zu stark.
    Bei Galaxien macht höchstens der IDAS P2 sinn. sonst kein Filter!


    Bei Schmalbandfiltern für DSLR macht der SII keinen Sinn.
    Wenn dann 12nm Halpha und OIII.


    Ich konnte aus meinem Lichtsumpf Nebeldetails mit den beiden Filtern rausholen die ich sonst nie ablichten hätte können. Aber was man beachten muss:


    Man sollte mindestens 900sec belichten können. Und das bei iso1600.
    Man benötigt eine hohe Anzahl an Lights und auch Darks sind trotz Dithern sinnvoll.
    Bei Halpha darf man nur den Rotkanal verwenden.
    Bei OIII nur Blau und Grün.
    Eher Sinnvoll bei hellen Objekten. An Lichtschwachen beißt man sich die Zähne aus.



    Hier ein paar Beispiele von mir:
    http://www.astrobin.com/156679/E/
    http://www.astrobin.com/150104/B/
    http://www.astrobin.com/140345/C/
    http://www.astrobin.com/114434/G/
    http://www.astrobin.com/157692/
    http://www.astrobin.com/182956/B/
    http://www.astrobin.com/148139/D/
    http://www.astrobin.com/147099/

  • Hallo,
    Ich habe ebenfalls eine komplett modifizierte Canon und stand vor einiger Zeit vor den selben Problemen - daher hier mal eine Zusammenfassung:
    ich wohne in der Nähe der Alpen, habe aber auf Langzeitbelichtungen immer das Problem gehabt, dass mir der Hintergrund am Himmel absoff und grün -grau wurde.
    Prinzipiell habe ich mit der mod. Kamera immer einen IR-UV Cut Filter verwendet, was wegen der Fokuspunkte der Wellenlängen Sinn macht sobald Glaslinsen im Lichtweg sind (ich Fotografiere entweder mit APOs oder mit einem 8er SC), ausserdem ist der Sensor geschützt.


    Ich habe mir jetzt mal den Hutech IDAS LPS P2 EOS Clip gekauft und muss sagen - an Nebeln bin ich absolut begeistert - keine Probleme mit dem Weissabgleich (manuell) und viiiiiel bessere Rohdaten zum Bearbeiten.
    An Galaxien wird er sich beweisen müssen - genauso wie der erstandene 12nm Ha Clip Filter -dazu kann ich mehr sagen wenn ich wieder mal eine Nacht draussen war...Erstatte aber gerne Bericht


    Grüße,
    Alex

  • Hallo


    Ich bin gerade dabei mir ein 2" Filterrad für 5x 2" Filter passend an meinem 18" F2,9 Newton mit Korrektor zu adaptieren.
    Durch den geringen Zwischenabstand muss das Filterrad komplett überarbeitet werden sowie die Filter neu in sehr kurze Fassungen eingefasst werden. Ist zwar etwas schwierig, aber machbar. Meine vorhandene EOS6D bekommt einen Spezialumbau mit höchster H-Alpha Empfindlichkeit.
    Zum Einsatz kommen bei mir folgende 2" Filter:
    H-Alpha ( 12nm - kleiner macht keinen Sinn )
    IDAS LPS V2
    Baader UHC-S
    O III
    Der 5 Filter bleibt offen mit einer Klarglas Scheibe.


    Durch das Stacken von vielen Einzelaufnahmen, kann man mit der 6D auch mal einige Aufnahme mit weit höheren ISO Werten machen.
    Das Summenbild ist später immer noch glatt.
    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem IDAS sowie Baader UHC-S Filter gemacht. Bei einem Vollformat Clip Filter habe ich
    an meinem sehr lichtstarken Newton eher negative Erfahrungen gemacht.
    Mein Standort ist eher an einem dunkeln Ort, wo ich auch entsprechend lange belichten kann.


    Sobald ich die ersten Tests und Ergebnisse habe, kann ich diese gerne zur Verfügung stellen.


    Viele Grüße aus der Vulkaneifel


    Tommy D.

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