Hallo zusammen,
ich besitze seit ca. einem Jahr ein 10" f5 ICS Dobson, mit dem ich zeitlich bedingt leider nur wenige male im Jahr beobachten kann - zähle mich also trotz der über einjährigen Dauer zum Hobby noch als blutigen Anfänger.
Gestern Nacht habe ich wieder einige "Probleme" festgestellt, bei denen ich mir Hilfe von euch erhoffe, woran das liegen könnte und ob ich etwas dagegen unternehmen kann.
Vorweg generell etwas zur Justage:
Da bin ich insgesamt noch sehr unsicher. Habe mich zwar durch viele Anleitungen gewühlt und mit dem Cheshire (TSCH) alle 3 Schritte durchgegangen. Beim Blick durch das Cheshire sieht auch alles sehr zentriert aus. Ich kann auf Wunsch auch mal versuchen ein Foto zu machen, falls das bei dem ein oder anderen Problem unten zur Debatte steht.
1. Problem: "Doppelte Objekte"
Ich besitze ein 26mm TSWA26-Okular. Ich weiß, dass das Okular für mein Teleskop wohl nicht optimal ist (Randunschärfe, Koma) aber habe mich als Anfänger davon nicht abschrecken lassen.
Seit einiger Zeit fällt es mir jedoch extrem auf, dass ich helle Objekte (z.B. Venus vorgestern) auch im Zentrum des Okulars doppelt sehe. Wenn ich mal in beide Richtungen fokusiere, wandern die beiden Abbilder auseinander und werden unschärfer. Aber auch am schärfsten Fokuspunkt, bekomme ich beide Venus-Abbildungen nicht deckungsgleich. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob dass von Beginn an schon war seit ich das Okular besitze. Bei Deep-Sky fällt dieser Fehler kaum bis gar nicht ins Gewicht.
2. Problem: "Bildauflösung ok?"
Wenn ich z.B. M13 beobachte, schaffe ich es diesen in unzählige Einzelsterne aufzulösen. Ich denke also, dass man das durchaus von einem 10" erwarten kann. Leider habe ich mangels Astro-Kollegen hier in der Gegend keine Vergleichsmöglichkeiten, ob ich evtl. mehr erwarten könnte. Soweit ok.
Ich habe mir dann gestern die "Einsteiger-Sommertour" von den Deepsky-Brothers vorgenommen, bei dem auch Epsilon Lyra auf dem Programm stand. Zitat aus der Beschreibung der DS-Brothers:
<i>"Falls die beiden nahezu gleichhellen Komponenten leicht eiförmig sein sollten, besteht kein Grund zur Aufregung. Beide Sterne sind ihrerseits wiederum doppelt und sollten mit steigender Vergrößerung getrennt werden können. Mit kleinen Geräten wie dem LIDL oder einem 80/400 Refraktor sollte die Trennung ab ca. 100fach möglich sein und alle 4 Sterne zeigen."
</i>
Wie auch immer, ich konnte mit meiner 6mm Goldkante die zwei Doppelsterne nicht separat auflösen. Für mich blieb Epsilon Lyra also lediglich ein Doppelstern. Steht für mich aber völlig widersprüchlich zur Auflösung von M13. Oder ich habe mich völlig vertan und das falsche Sternenpaar erwischt?!
3. Problem: "Spiegelverkehrte Darstellung"
Sollten im Dobson nicht alle Objekte komplett spiegelverkehrt dargestellt werden? Sprich wenn ich auf einen Kirchturm halte, müsste dieser zu 180° auf dem Kopf stehen? Bei mir ist es nämlich so, dass die Objekte (konkret an einer beleuchteten Burg 30km entfernt getestet) um 135° auf dem Kopf stehen? Wie ist das denn möglich? Oder bin ich hier total auf dem Holzweg?! Und nein, das Teleskop stand nicht so sehr am Hang [:p]
Sorry für den langen Post, aber diese Probleme haben sich in den letzten Beobachtungsnächten so angesammelt und lassen mich stark zweifeln, ob ich da etwas komplett falsch mache. Würde schon sehr gerne mein 10" auch optimal nutzen.
Schon einmal vorab danke für eure Hilfe!