Unlogisches Blazegitter

  • Hi!


    Ich versuche mehr erfolglos als erfolgreich Spektren auf den Chip einer Canon DSLR zu bannen. Dabei habe ich folgende Überlegungen im Sinn. Je weiter das Gitter vom Chip entfernt ist, desto größer bzw. länger wird das Spektrum und umso höher ist die Auflösung.


    Nu habe ich diesen Rechner eingesetzt:http://www.rspec-astro.com/calculator/


    Mein Setup:




    Für ein anständiges Spektrum sollte man es auf 12 Dispersion Angstroms/pixel bringen.


    Nun habe ich mir eigentlich gedacht, dass ich das Gitter weiter weg plazieren muss. Funktioniert aber nicht. Das Gitter muss näher ran. Dabei spielt die Brennweite keine Rolle. Auch andere Teleskopeigenschaften nicht. Lediglich die Nähe des Gitters am Chip ist ausschlaggebend. So bringt eine Webcam mit 640 pixeln im Chip mit einer Platzierung des Gitters von 10mm vor dem Chip mehr als die dicke Canon. Das kapiere ich jetzt nicht.


    Mit der Bitte um Erleuchtung VlobG


    Sabine


    [:I]

  • Hallo Sabine,


    ich bin mir nicht sicher ob ich alles richtig verstanden habe, aber ich versuche es mal.


    Ich glaube du verwechselst Dispersion und Auflösung.


    Wenn ich deine Werte in den Calculator eintrage, dann erhalte ich die Meldung: 10. Dispersion 4.1 Anstroms / pixel -> Spectrum brightness could be improved by reducing grating distance.


    Wenn ich dann mal 10mm Grating to sensor distance eintrage erhalte ich: 10. Dispersion 31.5 Anstroms / pixel -> Resolution could be improved by increasing grating distance.


    Was auch kein Wunder ist. Wenn du so nah am Gitter bist hast du eine hohe Dispersion, aber wegen des geringen Abstandes wenig Auflösung.


    Du kannst jetzt entweder das Gitter weiter weg machen und erhöhst die Auflösung, verteilst aber das Licht auf eine größere Fläche auf dem Chip und hast daher weniger Intensität.
    Oder aber du benutzt eine Kamera mit kleinerem Pixelabstand um feiner Auflösen zu können.


    Edit:
    Bei gegebenem Gitter + Teleskop zeigt dir:


    -eine Kamera mit großen Pixeln und großem Chip einen größeren Wellenlängenbereich mit mehr Intensität aber wenig Auflösung


    -eine Kamer mit kleinen Pixeln und kleinen Chip einen kleinen
    Wellenlängenbereich mit wenig Intensität aber viel Auflösung


    Im Labor hat man meistens nur eine Kamera (bei uns z.B. backilluminated CCD, 20µm pixel size, stickstoffgekühlt, 1024x
    256 pixel) und man benutzt verschiedene Gitter um Auflösung und sichtbaren Spektralbereich einstellen zu können.


    Grüße

  • Hi!


    Danke für deine Erläuterungen. Das ist mein Denkknoten.
    Es ist also besser das Gitter weiter weg zu setzen um mehr Auflösen zu können. Die Intensität kann ich über die Belichtung steuern. Ergo wie gehabt. Mich hat es nur gewundert,das RSpec einen Aufbau hat, der das Gitter sehr nah an den Chip bringt.
    Etwas runterscrollen
    http://www.rspec-astro.com/dslr-adapter/


    Ich mache mal eine Testreihe mit verschiedenen Abständen und Belichtungen.


    VlobG


    Sabine

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sabine</i>
    <br />Hi!


    Danke für deine Erläuterungen. Das ist mein Denkknoten.
    Es ist also besser das Gitter weiter weg zu setzen um mehr Auflösen zu können. Die Intensität kann ich über die Belichtung steuern. Ergo wie gehabt. Mich hat es nur gewundert,das RSpec einen Aufbau hat, der das Gitter sehr nah an den Chip bringt.
    Etwas runterscrollen
    http://www.rspec-astro.com/dslr-adapter/


    Ich mache mal eine Testreihe mit verschiedenen Abständen und Belichtungen.


    VlobG


    Sabine



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Sabine,


    ich finde die Abbildugen in dem Link etwas unklar oder zumindest die weiter unten. Es sind zwei verschiedene Aufbauten gezeigt, im ersten wird das Gitter einfach vor das Kamera Objektiv geschraubt, so würde ich es auch machen. In diesem Fall hängt die Disperion nur von der Objektivbrennweite und der Strichzahl des Gitters ab.
    Im zweiten Fall, der sich für lichtschwache Objekte eignet, befindet sich das Gitter zwischen Sensor und Teleskopobjektiv, die Dispersion (Wellenlänge/pixel) ist dann umgekehrt proportional zum Abstand, d.h. je größer der Abstand, desto länger wird das Spektrum. Begrenzt wird der maximale Abstand durch das Offnungverhältnis des Teleskops, in dem das Filter den Lichtkegel beschneidet. Wenn der Abstand sich diesem Limit nähert bekommst du nur für die Sterne im Bildzentrum ein aussagekräftiges Spektrum.


    Beste Grüße


    Thomas


    p.s. mir ist nicht so klar was das Ziel ist, wenn du dazu vieleicht etwas schreibst

  • Hi!


    Danke ihr beiden für den Input. Ja, ich hätte auch mal das neben dem grünen OK richtig lesen sollen. [:I]


    Was ich machen will? Zunächst einfach nur aus dem vorhandenen Equipment das fotografisch beste Spektrum aus Wega herausholen. Dazu bedarf es jetzt einfach mal eine gut durchdachte Versuchsreihe.
    "Learning by doing" "Try an error"


    LG


    Sabine

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