Reisedobson mit Binoansatz?

  • Hallo Maiko,


    "Ein stabiler Hut scheint das A und O zu sein"


    Natürlich, aber nicht nur; alles muss mechanisch durchdacht sein und zusammenpassen und nie vergessen: "Alles ist nur so gut wie das schwächste Teil." Wenn der Laserpunkt je nach Position des Teleskops 5 mm wandert, wie von Jochen oben beschrieben, dann ist das völlig inakzeptabel, schon ein mm sind kritisch. Ich hatte dazu mal einen Versuch mit meinem 600er F 3,3 angeordnet und abgebildet; falls Interesse da ist, kann ich das mal hier zeigen. Wichtig ist auch die Qualität der lateralen Halterung des Hauptspiegels, je geringer die seitliche Verschiebung desto geringer die Reibung auf der Hauptspiegelhalterung, um einem störenden, mechanisch erzeugten Astigmatismus vorzubeugen (mehr bei Interesse).


    Praktische Erfahrungen habe ich schon reichlich, nicht nur mit diesem 300er, sondern auch mit einem 400 er une 600er F 3,3. Alle waren auf Bino angepasst. Für mich macht die bino-okulare Sicht den Unterschied zwischen Sehen und Nichtsehen aus, sowohl im DS als auch bei Planeten. Darüber gibt es verschiedene Ansichten, die jeder für sich selbst beurteilen muss. Seitdem es die Okulare der Serie Ethos gibt, hab ich mich auch wieder mit dem einäugigen Beobachten angefreundet.
    Wichtig für mich war die Möglichkeit, das Teleskop mono mit den gängigen Okularen der Ethos-Serie benutzen zu können und binokular mit den Panoptic 24 mm und Nagler 12 mm, 9 mm und 5 mm. Vor dem Bino steckt der Baader Newtonkorrektor mit Vergrößerungsfaktor 1,7. Falls Du so etwas selbst bauen möchtest, so rate ich wärmstens die Kollimation so zu gestalten, dass man sie mit dem Auge am Okular durchführen kann. Was den gezeigten 300er F 4 betrifft, so kann er auch auf eine deutsche Montierung gesetzt werden, was in dreißig Sekunden geschafft ist (siehe beigefügten Link von Youtube).





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    freundlichst Rolf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rolf</i>
    Natürlich, aber nicht nur; alles muss mechanisch durchdacht sein und zusammenpassen und nie vergessen: "Alles ist nur so gut wie das schwächste Teil."
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eben, deshalb geht nach meiner Erfahrung auch ein (grosser) "REISE" Dobson und Binoansatz nicht wirklich zusammen.
    Das gesamte Konstrukt muss auch unter Last im Okularauszug absolut (!) stabil sein und das geht mit Leichtbau nun mal nicht ausreichend.


    Dein Teleskop sieht wirklich sehr durchdacht und robust aus.
    Noch mehr Stabilität am OAZ hättet Du meiner Erfahrung nach erreicht, wenn Du den OAZ direkt oberhalb von 2 truss tubes angebracht hättest, aber natürlich wäre dann die Benutzung etwas unbequemer.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rolf</i>
    Seitdem es die Okulare der Serie Ethos gibt, hab ich mich auch wieder mit dem einäugigen Beobachten angefreundet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nun, der absolute Hochgenuss sind aber binokular eingesetzte Ethos :)


    Grüsse jochen

  • Hallo noch mal,


    es wird langsam konkreter: Der Hersteller ist bereit, das Projekt mit mir zu realisieren... gerade beschäftigt mich der Anschluss des Binoansatzes. Meine Frage: Wie würdet ihr den Strahlendurchgang für den Binoansatz berechnen? ich habe für 14" f/5 am Baader Mark V Binoansatz (112mm Glasweg) mit einem TG von 1° am PanO 24mm einen Eintrittskegel am Binoansatz von ca 50mm berechnet, der Mark V lässt aber nur 27mm durch! Hab ich da Recht? Falls ja, würde ich den Baader Newton GWK mit integriertem Komakorrektor nehmen, den Rolf glaub ich auch hat... gibt weniger Feld, aber falsche Farbe dürfte ebenso wenig wie Vignettierung ein Thema sein... außerdem kann der FS kleiner bleiben und der Wechsel mono zu bino konfortabler...


    Dank und CS,


    Maiko

  • Hi Maiko,


    wenn Du schon die Kröte in Form eines GWK schlucken musst würde ich einen von Siebert nehmen.
    Die bekommst Du mit den Verlängerungsfaktoren 1,0 und 1,3
    Das Problem bei 1,0er ist, dass er recht lang ist und dadurch normalerweise in den Strahlengang hineinragt.
    Aber vielleicht lässt sich das ja bei der Konstruktion minimieren.
    Aber selbst mit dem 1,3er hast Du immer noch weniger Vergrösserung und dadurch mehr Feld als bei jedem kommerziellen GWK


    Ich glaube aber immer noch, dass Du auf dem Holzweg bist und mit dem Ergebnis nicht wirklich glücklich werden wirst.
    Hast Du denn wirklich mal einen 14er mit Deinem Binoptic verglichen und dabei festgestellt, dass Du das wirklich haben willst?
    Von Binoptik gibt es inzwischen auch APM ED Binos, aktuell schon den 152/1200 und bald auch den 140/1000 und die Preise sind recht human.
    Wenn Du nach mehr Öffnung schielst würde ich auch die mit in Erwägung ziehen...


    Grüsse Jochen

  • hallo Jochen,


    danke für deine Skepsis. Ich denke darüber nach, bin aber eher anderer Meinung. Ein noch unerwähntes Argument ist, dass ich einmal einen sehr simplen Reisedobson in 10" besaß, den ich mit einem kleinen Maxbright Ansatz benutzte. Obwohl ich im Dobson nur einen GSO Spiegel hatte, dessen Mittelmarkierung, wie ich später herausfand, um 5 mm danebenlag, dh ich mit meinem Laser nie richtig kollimieren konnte, hatte ich meiner Erinnerung nach in etlichen Objekten mehr Details und Licht zur Verfügung (bei Vmax 100fach), als jetzt im 120er ED Binoptic. Die Brillianz und die Felder, sowie auch die Einstellmöglichkeiten sind im Binoptic natürlich wunderbar. Hätte ich das Geld, wäre der nächste Schritt ein Binoptic mit mindesten 7, eher 8" Öffnung, stationär montiert. Dies ist aber eher ein Traum. In der Realität meine ich, kann ein 14er mehr zeigen, als der erwähnte 10er, zumal die Konstruktion hochwertiger ist und ein selbstgeschliffener HS zum Einsatz kommt, in einigen Bereichen dürfte er dem Binoptic überlegen sein, in anderen vielleicht nicht. Ein weiteres Argument ist, dass der Hersteller dieses Gerät als Prototyp einer Serie baut, und mir die Möglichkeit gibt, erst nach Fertigstellung und Austesten einen Kauf zu tätigen. Monentan gehe ich davon aus, dass im kommenden Frühjahr ein Vergleich zwischen dem binotauglichen Dobson und dem Ed 120er Binoptic zum Kauf führen wird... mal schauen.


    VG, Maiko

  • Hi Maiko,


    ich kann Dir nur dringend raten wirklich durchzusehen und zu vergleichen, bevor Du kaufst.
    Argumente und Theorien sind nett, die Realität ist aber manchmal doch eine Andere.
    Ich war mir auch sehr sicher, dass ein 12,5er Dobson mit Binoansatz (sogar ein 2" mit 35mm Durchlass) mehr zeigen müsste als ein 125mm Doppelrefraktor...


    Aber wenn ein um 5mm dejustierter 10er GSO mit Billigbinoansatz mehr zeigt als ein 120er ED Binoptic, dann stimmt irgend etwas Grundlegendes nicht.


    Grüsse Jochen

  • hallo Jochen,


    nicht ganz korrekt: Den besten Orionneb hatte ich definitiv in einer sehr dunklen Nacht im Binoptic mit Nagler 12mm T4, weil Feld, Schärfe und Brillianz an diesem hellen Objekt im Binoptic einfach super klasse passten. ich denke aber, in der Theorie dürfte mein ehem 10er abzügl aller Verluste 40-50% mehr Licht sammeln als das Binoptic, bei ebenfalls höherer Auflösung. Dies machte sich in der Praxis auch bei einigen Objekten bemerkbar, meine ich...


    nun, wie geschrieben und von dir empfohlen wird ein Test ausstehen...


    Schöne Grüße,


    Maiko

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