Reisedobson mit Binoansatz?

  • Hallo,


    seit einiger Zeit liebäugele ich mit der Idee von einem Leichtbau/Reisedobson zw 14" und 16", der mit Großfeld-Binoansatz genutzt werden soll. Vor-und Nachteile sind mir bewusst. Irgendwie begeistern sich die Hersteller meiner Wahl wenig bis gar nicht für diese Idee (Traveldob, ohnehin lange Wartezeit, Spacewalk telescopes). Rainer Schulten und Martini kommen für mich nicht in Frage...


    Habt ihr Ideen, wer so was hochwertig bauen könnte?


    VG,


    Maiko

  • Hallo maiko


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Maiko Maul</i>
    <br />Irgendwie begeistern sich die Hersteller meiner Wahl wenig bis gar nicht für diese Idee (Traveldob, ohnehin lange Wartezeit, Spacewalk telescopes).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was meinst Du damit? Wenn Du genaue Vorgaben zur Fokuslage machst und bereit bist den Preis für die entsprechenden Komponenten zu zahlen (größerer FS, stabiler OAZ) sollte das eigentlich kein Problem sein. Und wo ist das Problem bei Rainer Schulten und Dieter Martini? Neben Spacewalk käme eventuell noch MF-Dobsons in Frage. Hast Du denn schon mal bei den Herstellern angefragt?
    Ansonsten bliebe noch einen fertigen Dobson umzubauen (Stangen kürzen, größerer FS.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi Marcus,


    Spacewalk will das definitiv nicht, Traveldob ungern, wie ich schon schrieb. Die Erfahrungen, die dazu führen, dass Martini und Schulten nicht in Frage kommen, behalte ich lieber für mich...


    CS, Maiko

  • Hallo Maiko,


    Das einzige Kriterium ist der Okularauszug.Ich habe einen Feathertouch gewählt und bin für Binobetrieb gerüstet.
    Du kannst grundsätzlich an jedem Reisedob einen Binoansatz verwenden , wenn kein Helical-Wackeldackelausug verbaut wurde.
    Zum Erreichen der Fokallage brauchst Du einen Siebert Multimag.
    Ich nehme an meinem 16" F 4.5 Reisedob den Siebert Glaswegkorrektor 1,3x.
    Zum Ausbalancieren verwende ich einen Gummizug der eingehängt wird und die Balance herstellt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Maiko Maul</i>
    <br /> Irgendwie begeistern sich die Hersteller meiner Wahl wenig bis gar nicht für diese Idee <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Was ich sehr gut verstehen kann.
    Der nötige schwere Okularauszug, Binoansatz und doppelte Okulare tragen oben am leicht gebauten Hut ordentlich Gewicht auf. Entweder man gleicht es mit "zentnerschwerem" Gegengewicht aus oder muss die Schwerpunktlage verändern. Bei einem auf Leichtgewicht optimiertem Dobson kommt das eigentlich einer kompletten Neukonstruktion gleich.


    Minimalistischer Reisedobson mit Binoansatz ist für mich wie Rennrad mit Fahrradkorb und Gepäckträger.


    (==&gt;)Gerd:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zum Ausbalancieren verwende ich einen Gummizug der eingehängt wird und die Balance herstellt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hast du Bilder davon? Ist das mit Umlenkrollen?
    Bei mir haben die "virtuellen Gegengewichte" eher schlecht funktioniert (Dobson kippt leicht nach vorne aus den Latschen).

  • Hallo Maiko,


    es ist nicht nur eine Sache der schwierigen Balance, auf die Stathis schon hinweist, ein leicht gebauter Hut wird sich unter dem Gewicht des Binoansatzes und der beiden Okulare auch verwinden, und dadurch ist dann dann auch Deine Kollimation hinüber.


    Ich kämpfe gerade mit genau diesem Problem an meinem Portaball, bei dem der Hut schon aus recht steifen Carbon ist.
    Dennoch musste ich ihn durch zusätzliche Aluprofile versteifen.


    OK, bei mir muss er einen einen 2" Binoansatz mit zwei 17mm Ethoi verkraften, was natürlich eine Hausnummer ist ;)
    Aber prinzipiell hast Du das Problem auch schon bei 1,25" und einem leichtbau-Hut.


    Andererseits ist die Situation monokular mit einem 31mm Nagler in Kombination mit einem Paracorr auch kaum anders, nur darüber redet niemand...


    Ich würde auch immer dazu raten nicht mit einem Glaswegkorrektor sondern mit verkürzten Stangen und einem grösseren Fangspiegel zu arbeiten.
    Das hat 3 Vorteile:
    - Weitere Felder da keine zusätzliche Vergrösserung
    - Du sparst Dir das zusätzliche Gewicht des GWK
    - Die kürzeren Stangen kompensieren zumindest teilweise das Balanceproblem des grösseren Gewichts durch Binoansatz und 2 Okulare.


    PS. Es ist diesbezüglich sehr hilfreich seine Okulare parfokal zu halten oder zu machen.
    Dadurch benötigt man nur noch einen minimalen Fokusweg, wodurch man zumindest den OAZ kurz und leicht halten kann.
    Ich habe hierzu meinen FeatherTouch lightweight so gekürzt, dass ich gerade noch 5mm Weg habe.


    Grüsse Jochen

  • Hallo


    (==&gt;) Jochen: Danke für die Tipps! Es scheint tatsächlich konstruktiv nicht ganz so einfach zu sein...
    (==&gt;) Stathis. Finde der Vergleich hinkt: Beim Leichtbaudobson gibt es einen wachsenden Bedarf nach Binobeobachtung. Und wo ein Bedarf, da muss ein Markt her.


    CS,


    Maiko

  • Hallo Maiko,


    Ein 16" Reisedobson sollte sich prinzipiell schon so bauen lassen, dass er mit Binoansatz verwendet werden kann. Diese Vorgabe bringt natürlich, wie schon von anderen Leuten in diesem Thread bemerkt, das gesamte Reisedobson-Konzept so ziemlich ans Limit.
    Schon beim "normalen" Dobson muss man fürs binokulare Beobachten Nachteile in Kauf nehmen, das ist beim Reisedobson natürlich erst recht so.


    Einen konkreten Vorschlag, wer sowas bauen kann, habe ich leider auch nicht. Ich habe aber schon mehrere Dobsons konstruiert und gebaut und könnte mal darüber nachdenken, wie sowas prinzipiell machbar wäre.


    Um abschätzen zu können, wie realistisch dein Wunsch ist, wären ein paar weitere Angaben hilfreich:


    Mit welchem Transportmittel soll das Teleskop überwiegend befördert werden? Gibt es ein Gewichtslimit oder andere Vorgaben zum Aufbau (längstes Teil, Widerstansfähigkeit gegen Erschütterungen, Aufwand für Auf- und Abbau ... )?
    Vorgaben zu maximalem Bildfeld/Brennweite?
    Muss das Teleskop auch monokular verwendbar sein?
    Welcher Binoansatz soll verwendet werden/Welche Okularpaare möchtest
    Du verwenden?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Maiko,


    ich baue zur Zeit einen 12" Reisedobson und habe auch vor, diesen mit Bino zu verwenden.


    Allerdings wird er zwei Modi haben: Reisemodus mit Monoring und monokularer Nutzung und Garten-Bino-Modus mit EQ-Platform. Hierzu werde ich einen zweiten Hut bauen und einen zweiten Satz Stangen verwenden. Den Fangspiegel kann man ja leicht umbauen, evtl. sogar den HC2, wenn das Sinn macht. Habe gehört, daß der durchaus für die Bino-Nutzung geeignet ist. Am großen Dobson muss der ja auch mit Paracorr und schweren 2"-Okus klar kommen. Die Balance werde ich für die Garten-Bino-Nutzung mit Gegengewichten hin-tunen, da stört das Mehrgewicht ja nicht wirklich [;)]


    Also, ich würde sagen, man kann beides haben. Das reine Ultraleicht-Konzept sollte dann nur dementsprechend modifiziert werden.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo zusammen,


    ich habe heute abend den Dob aufgestellt und ein paar Bilder gemacht.
    Nun habt Ihr eine Vorstellung von dem, was ich bereits geschreiben habe.


    Der Gummizug:



    Erstmals gesehen beim Helmut Hsedlatschek,
    der ein Gymnastikzugband an seinem 14er Dob hat um schwere Okulare auszugleichen..


    Das habe ich mit einem 5mm starken Gummiband auch realisiert
    um Okulare wie ein 31mm Nagler, 25mm 100° aus dem Fundus der Backnanger Sterngucker
    und mein Bino auszugleichen. Der Dob packt noch 800 Gramm Okulargewicht ohne Bremshilfe.

    Hier der Gummizug im gespannten Zustand mit Einsatz vom Bino in Horizontnähe.
    Mein Dob mit Bino in Verbeugung.



    Mein Bino, ein altes Leitz erworben als Schnäppchen beim ATT 2012,
    hat einen ähnlichen grossen Durchlass wie ein Zeiss Großfeldbino
    mit Siebert Mulitmag davor, hier mit 17,5mm Bertele OKularen von Lomo, die am F4.5 Dob nicht randscharf sind.
    Für Mond und Planeten nehme ich Baader Genuine Orthos.


    Links zur Entstehung und Excursionen meines Dobs:


    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=133706
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=141023

  • Hallo,


    (==&gt;) Andreas: Super, dass du so einen Dob baust!
    (==&gt;) Martin: Spannend,also: Baader Mark V, Okulare ggf 24mm Panoptic bis 7mm Nagler Typ 6, bei 14" f/5, bei 16" f/4,3-4,5. Transport per Auto, sollte auf die Rückbank passen, schwerstes Teil: Spiegelkasten mit Höhenrädern und Spiegel 14kg, Aufwand Aufbau: eher minimal, Steifigkeit natürlich bestmöglich, wenn möglich soll monokular auch drin sein.
    (==&gt;) Gerd: Danke für die Bilder!


    VG, Maiko

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GerdHuissel</i>
    <br />Hallo zusammen,


    ich habe heute abend den Dob aufgestellt und ein paar Bilder gemacht.
    Nun habt Ihr eine Vorstellung von dem habt was ich bereits geschreiben habe.


    Der Gummizug:



    Erstmals gesehen beim Helmut Hsedlatschek,
    der ein Gymnastikzugband an seinem 14er Dob hat um schwere Okulare auszugleichen..


    Das habe ich mit einem 5mm starken Gummiband auch realisiert
    um Okulare wie ein 31mm Nagler, 25mm 100° aus dem Fundus der Backnanger Sterngucker
    und mein Bino auszugleichen. Der Dob packt noch 800 Gramm ohne Bremshilfe.
    Mein Dob mit Bino in Verbeugung.


    Mein Bino, ein altes Leitz erworben als Schnäppchen beim ATT 2012,
    hat einen ähnlichen grossen Durchlass wie ein Zeiss Großfeldbino
    mit Siebert Mulitmag davor, hier mit 17,5mm Bertele OKularen von Lomo, die am F4.5 nicht randschaft sind.
    Für Mond und Planeten nehme ich Baader Genuine Orthos.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Gerd,


    genial einfach - einfach genial [:p]


    Vielen Dank für den Tip!


    Zusätzlich: Wie wärs mit fest installierter Gummischlaufe an der Rockerbox und einem kleinen Haken am Höhenrad?
    Immer da und bei Bedarf einfach einhängen.


    Gruß & CS
    Franjo


    P.S. Sorry, erst gucken dann schreiben!
    An der Sternschraube einhängen - oder eben nicht[8)]

  • Hallo Miteinander,


    als Besitzer und Nutzer eines Baader Binoansatzes und div. Teleskope meine Meinung:


    Einsatz am Kutter oder f/9 Apo ausgezeichnet.
    Einsatz am f/4 bis f/5 Newton empfinde ich als Krampf. Dafür kann ich mich nicht begeistern und würde keinen € ausgeben wollen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einsatz am f/4 bis f/5 Newton empfinde ich als Krampf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wegen der Abbildungsqualität oder wegen der mechanischen Umstände (Gegengewicht, Belastung OAZ...)?
    Meist ist ja ein brennweitenverlängernder Glaswegkorrektor nötig. Da ist man schnell auch bei f/10 oder kleiner. Das ist für großflächige Deep Sky Beobachtung nicht so toll, für Planeten empfinde ich es aber nicht als störend.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wegen der Abbildungsqualität oder wegen der mechanischen Umstände (Gegengewicht, Belastung OAZ...)?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">.
    wegen all dem und mehr. Ich kann mich z.B. nicht mehr so elastisch verrenken wie es zur bequemen, effizienten Nutzung eines Binoansatzes am Newton notwendig wäre.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Miteinander,


    als Besitzer und Nutzer eines Baader Binoansatzes und div. Teleskope meine Meinung:


    Einsatz am Kutter oder f/9 Apo ausgezeichnet.
    Einsatz am f/4 bis f/5 Newton empfinde ich als Krampf. Dafür kann ich mich nicht begeistern und würde keinen € ausgeben wollen.


    Gruß Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    wenn man bei der Planung seines Teleskops die Ergonomie berücksichtigt,
    ist es durchaus ein Vergnügen mit Bino an einem Dob zu beobachten.
    Dazu gehört auch daß die Grösse des Instruments der Körpergrösse des Benutzers angepasst ist.


    Meine bisher schönsten Planetenbeobachtungen habe ich mit Bino an Dobsons 12.5"F6, 16"F4.5 und 18"F4.5 gemacht.


    An meinem 16" F4.5 kann ich sowohl im Zenith als auch in einigermassen tiefer Deklination
    bequem auf dem grossen Füssener Astrostuhl sitzend auch mit Bino beobachten.
    Mein Dob passt mit 1,70 m Einblickhöhe perfekt zu meinen 1,84m Körpergrösse.
    Ich habe den Okularauszug etwa 20° nach oben montiert, dadurch werden Verbiegungen am Okularauszug vermieden, auch mit Bino.


    Hallo Jörg,


    ich empfinde für die detaillierte Beobachtung von Deep Sky Objekten 2-3mm Austrittspupille optimal.
    Also beim mir mit Okularbrennweiten von 12 bis 18mm möglich.
    (mit Glaswegkorrektor 1,3x)

  • Hallo zusammen,


    Baader-Großfeldbino inkl. FFC oder Düring Barlow gehören für mich zumindest bei der Planetenbeobachtung zum unverzichtbaren Bestandteil meiner Ausrüstung am 18er F4. In den allermeisten Beobachtungspositionen ist es bei mir ähnlich wie bei Gerd bequem einsetzbar.


    Lediglich bei vergleichsweise schweren Pentax 21 mm Okularen muss ich die Kopflastigkeit durch einen Aluklotz an der Unterseite der Spiegelbox ausgleichen.


    Viele Grüße
    Werner

  • Hallo Gerd,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    Hallo Kurt,


    wenn man bei der Planung seines Teleskops die Ergonomie berücksichtigt,
    ist es durchaus ein Vergnügen mit Bino an einem Dob zu beobachten.
    Dazu gehört auch daß die Grösse des Instruments der Körpergrösse des Benutzers angepasst ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...dann wünsche ich dir weiterhin viel Spaß damit. Mir reicht der Bino- Komfort und die hohe opt. Qualität selbst mit sehr preisgünstigen Okus am 9" f/23 Kutter vollkommen aus. Ich erlaube mir auch Zweifel ob das denn rein optisch so richtig gut zusammenpasst mit dem Bino und Glaswegkorrektor und notwendig größerem Fs an lichtstarken Newtons.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    Dankeschön,
    der Glaswegkorrektor wird mein F4.5 System auf etwa F5 vignettieren,
    den 16er auf einen knapp 15 Zöller beschneiden,sonst gibt es keine Nachteile.
    Zu was brauche ich einen größeren Fangspiegel?
    Am Siebert Multimag kann man ein Linsenpacket verschieben
    und auf die Fokallage einstellen, eine Änderung am Strahlengang des Newtons ist nicht erforderlich.

  • Hallo noch mal,


    es wird konkret: Ein Hersteller will mir einen 14er binotauglich bauen... um schon mal die Erfahrungen der Allgemeinheit einfließen zu lassen: was sind eure Erfahrungen mit Binoansatz am Dobson und Stabilität der Justage infolge dessen?


    Dank und Gruß,


    Maiko

  • Hallo Maiko,


    ich hatte Dir meine Erfahrungen ja schon per PM mitgeteilt, stelle die aber gerne auch hier noch mal zur Diskussion.


    Mein 12,5" Portaball ist sehr robust, Stangen und Hut sind aus Carbon, den Hut habe ich zusätzlich unterhalb des Feather Touch Okularauszuges innen und aussen mit einem Ring Aluminium verstärkt.
    Also sicherlich stabiler wie ein von Dir angedachter Reisedobson.


    Wenn ich den Laser im Okularauszug habe und den Okularauszug dann so belaste, wie dies z.B. auch ein 31er Nagler oder ein Binoansatz mit 2 Okularen macht, wandert der Laserpunkt auf dem Hauptspiegel bis zu 5mm weit.
    Entprechend stärker ist die Abweichung natürlich am Fangspiegel, die Kollimation ist durch die Belastung dahin.


    Bisher habe ich mir darum wenig Sorgen gemacht, denn stabiler ist das als Truss Dobson nicht zu machen und die Beobachtungen mit dem Instrument waren immer sehr gut - ich kannte es ja nicht anders...
    Berichte von Beobachtern, die keine schweren Okulare und Binoansätze an ihrem Truss Dobson mehr einsetzen, weil die je nach Neigungswinkel des Instrumentes zerstörte Kollimation die Planetenbilder flau macht, habe ich ignoriert.


    Bis ich kürzlich das AHA Erlebnis mit meinem Doppel C8 hatte.
    Zwei identische direkt nebeneinander stehende Tuben ermöglichen es einem den Unterschied zwischen einem perfekt kollimierten, und einem leicht dejustierten Teleskop im direkten Vergleich zu sehen.
    Diese Situation hat man bei einem Monoteleskop ja nie.
    Was ich da sah erschütterte mich regelrecht, schon eine minimale Dejustage von einem der Tuben zeigte einen deutlich flaueren Saturn.
    Um auszuschliessen, dass ein Teleskop eventuell besser ist als das Andere justierte und dejustierte ich natürlich auch mal die jeweils anderen Tuben.
    Das Ergebnis blieb das selbe.


    Natürlich kann man ein SCT nicht ganz mit einem Newton vergleichen, am Newton wirkt sich eine Dejustage durch das entspanntere Öffnungsverhältnis nicht ganz so schlimm aus.
    Dennoch führt das Erlebnis zu einer völlig neuen Bewertung meiner Sicht auf die ewige Jagd nach den besten Spiegeln mit perfektem Strehl und minimalster Obstruktion...


    Die perfekte Kollimation und die Stabilität des Teleskopes diese auch unter Belastung schwerer Okulare und Binoansätze zu halten ist elementar wichtig, aber extrem schwer und nur mit viel Materialeinsatz zu erreichen -&gt; Volltubus :)


    Deshalb hat sich dieses Thema für mich auch ein für alle mal erledigt.


    Ich könnte mir vorstellen, dass speziell die Hersteller von Leichtbauten und Reisedobsons genau aus diesen gründen nicht viel von der Verwendung von Binoansätzen an ihren Instrumenten halten...


    Grüsse Jochen

  • Hallo zusammen,


    wenn der Dob nicht ausreichend steif gebaut wurde,
    kann es unter höherer Last im Okularauszug zur Dejustage kommen, weil der Okularauszug abkippt.
    Bei geringem Betrag ist es kaum bemerkbar.
    Der Zugewinn an Details beim Beobachten ist grösser.
    Das trifft für meinen 16" Reisedob zu und den 12,5"+ 14,5"Dobsons meiner Spechtelkumpels Dennis und Mike, deren Dobs allerdings keine Reisedobsons sind.
    Dejustage unter Last kann auch bei Okularen der 1Kg+x Klasse
    wie Nagler T2-20mm , Nagler T5-31mm, ES 25mm-100°und ES 9mm-120° entstehen!


    Optimal wären 2 Gehäuse, eine leichtes klein zerlegbares für die Reise und ein extra stabiles für Binobetrieb mit EQ Platform.:-)
    Oder kannst Du den ganzen Binokrempel ins Flugzeug mitnehmen? -Ich nicht.
    Ich nehme aus Gewichtsgründen nur 4 2"Okulare mit und eine Big Barlow. (30-18-9-5,5mm.)

  • Liebe Astrofreunde,


    Je leichter gebaut wird, desto höher die Anforderungen an die Mechanik.
    Am besten das Teleskop schon beim Bau auf das Bino ausrichten, um nerviges Ausbalancieren zu vermeiden. Große Seitensicheln und die richtige Anbringung dabei berücksichtigen. Das schwere Bino erfordert einen stabilen und gut konzipierten Kopf, der Verbiegungen so weit wie möglich vermeidet; dabei kommt es auch auf die saubere passgenaue Verarbeitung an. Auch einmal neue Wege beschreiten und verschiedene Materialien benutzen – Holz, Alu und Karbon.
    Der gezeigte Dobson braucht mit Bino und allen Ethos-Okularen kein Gegengewicht und ist ein 12-Zöller F4 und wiegt einsatzbereit 23kg, weder ultraleicht noch flugzeugtauglich, aber recht kompakt und leicht transportabel und vor allem sehr komfortabel im Sitzen zu benützen. Im VW Caddy baue ich ihn nicht einmal auseinander.


    Gruß Rolf





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