Buchrezension "Choosing a. Using Astronom. Filters

  • <b>Choosing And Using Astronomical Filters</b>



    Autor: Martin Griffiths
    Verlag: Springer
    Seiten: 284
    Preis: 42,79 €
    ISBN: 978-1493910434


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    © Springer Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages



    <b>Klappentext: </b>
    <i>
    Beim flüchtigen Durchlesen der großen amateurastronomischen Zeitschriften wird demonstriert dass es Filter für jeden Aspekt der optischen Astronomie gibt. Dieses Buch bietet eine bequeme Quelle zur Benutzung der folgenden Filter, unter anderem für beobachtende Astronomie oder für Fotografie:<ul><li>Filter gegen Lichtverschmutzung</li><li>Planetenfilter</li><li>Sonnenfilter</li><li>Neutralfilter zur Mondbeobachtung</li><li>Deep Sky Filter für Objekte wie Galaxien, Nebel und mehr</li></ul>Fotos von Deep-Sky Objekten enthalten heute viel mehr Details als vor vielen Jahren möglich war. Amateurastronomen können Aufnahmen machen, die sich mit denen professioneller Observatorien messen können! Die Möglichkeit dazu wurde durch die Revolution der CCD-Kameras und verbesserter Filter geschaffen.


    Dieses Buch zeigt genau auf, welche astronomischen Objekte am Besten mit welchen Filtern beobachtet werden. Bildnachbearbeitung (mit Photoshop) wird ebenfalls behandelt, soweit es hilfreich ist mit Filtern aufgenommene Astrofotos weiter zu verbessern.
    Der letzte Teil des Buches ist ein Beobachtungsführer zu 100 Deep Sky Objekten, die vom Gebrauch astronomischer Filter profitieren – alle persönlich vom Autor beobachtet – mit Notizen zu den benutzten Filtern (oder möglichen zu benutzenden Filtern) in Beobachtung und Fotografie. Dazu gibt es ebenfalls Hinweise zu den Himmelskoordinaten, Helligkeit und anderen sachdienlichen Informationen.</i>



    <b>Rezension: </b>


    Vor ein paar Jahren musste ich erstaunt miterleben, wie ein sonst erfahrener Sternfreund einen neu erworbenen O-III Filter am Jupiter ausprobierte und ihn enttäuscht wieder weg steckte. Als DeepSky-Fan war ich mit O-III Filtern vertraut und wunderte mich, wieso mein Freund einen Schmalbandfilter bei dem kontinuierlichen Spektrum des Jupiter einsetzen wollte. Dafür waren mir aber die vielen Farbfilter, die es auf dem Markt gibt, schon immer ein Rätsel. Aber das hat sich inzwischen geändert!


    Der Autor beginnt mit einer Übersicht über die Entwicklung in der Fotografie, von den ersten monochromen Aufnahmen bis zu den Farbfilmen, von analog bis digital.
    Auch wenn die Verwendung von Farbfiltern von manchen Seiten belächelt wird, macht der Autor seine Überzeugung sehr deutlich, dass jede optische Hilfe ihren Sinn hat, wenn sie den Beobachter zum Ziel führt. Da das Farbsehen sehr subjektiv ist und jeder auch ein anderes Interessensgebiet hat, muss jeder für sich selber entscheiden, welche Filter er für welche Beobachtungen am liebsten einsetzt. Dieses Buch kann bei der Auswahl nur unterstützen.
    Es werden zuerst die Filter für visuelle Beobachtung durchgesprochen. Außer bei der Sonnenbeobachtung werden visuell seltener Filter benötigt als in der Astrofotografie, sie können trotzdem entscheidend dazu beitragen, ob ein Objekt oder eine Struktur gesehen werden kann oder nicht. Was alles bei der Verwendung von Filter zu beachten ist, welche Umgebungsbedingungen Einfluss auf das Ergebnis haben und dass der Einsatz von Filtern auch Nachteile bergen kann, sind alles wichtige Fakten, die bei der Auswahl und dem Einsatz von Filtern berücksichtigt werden sollten.


    Den Anfang machen die Wratten-Filter: Dabei handelt es sich um Farbfilter, die speziell bei der Planetenbeobachtung sinnvoll sein können. Sie können gegebenenfalls die Kontraste einiger Details erhöhen, wodurch diese besser sichtbar werden. Der Autor vergisst aber auch nicht zu erwähnen, dass bei gleichem Filter andere Details verschwinden können.
    Die Wratten-Filter werden einzeln beschrieben, welche Wellenlängen des Lichts reduziert oder gar blockiert werden und wie viel Licht der Filter noch durch lässt (Transmission). Ein paar sehr dunkle Filter sind somit für kleine Öffnungen visuell kaum geeignet, da sie zu wenig Licht durch lassen.
    Auch Neutraldichte- und Polarisationsfilter werden besprochen, da diese ihren Einsatz in der visuellen Beobachtung finden.


    Nach diversen Tipps zur Beobachtungspraxis wird der Mond unter die Lupe bzw. das Teleskop genommen und genauer beleuchtet, welche Filter hier bei welchen Formationen und unter welchen Beleuchtungsbedingungen einen Gewinn bringen können.
    Dann die Planeten: Jeder Planet wird einzeln vorgestellt und anschließend die Beobachtung mit Hilfe von Filtern abgehandelt. Oftmals mit Fotos, damit die Vorteile erkennbar werden. Am Ende jeden Abschnitts ist eine kleine Tabelle mit den empfohlenen Filtern und einer Erklärung, welche Merkmale durch sie besonders hervor gehoben werden.
    Und genau so sind die weiteren Kapitel dieses Buches aufgebaut: Nach dem Mond und den Planeten die Kometen und die Sonne.


    Die vielen Breitband-, Schmalband- und Linienfilter werden komplett in den Kapiteln zur Astrofotografie behandelt, dass sie auch für die visuelle Beobachtung sehr erfolgversprechend sein können, wird leider kaum erwähnt.


    Der Astrofotografie ist ein großer Teil des Buches gewidmet, nach der Vorstellung der Filter (Schmalband-, Breitband-, Linienfilter s.o.) erfolgt eine kurze Einführung in die Astrofotografie, zu Equipment, Bildbearbeitung und weiterführender Literatur.
    Die meisten der heute in der Astrofotografie gebräuchlichen CCD-Kameras sind monochrom und die fantastischen Farben entstehen nur durch den Gebrauch unterschiedlicher Filter und einer sorgfältigen Bildbearbeitung.
    Den würdevollen Abschluss dieses Buches bilden 100 DeepSky-Objekte von Nord- und Südhimmel, alle mit Foto und Angaben zu den dabei verwendeten Filter sowie Positionsangabe, Helligkeit, Größe und einer kurzen Beschreibung.


    Wer dieses Buch von vorn bis hinten durchgelesen hat, weiß genau welche Filter bei welchen Objekten sinnvoll eingesetzt werden können. Denn genau dabei soll dieses Buch Hilfestellung bieten und durch die theoretischen Grundlagen, die hier auch mit vermittelt werden, prägen sich die Zusammenhänge gut ein.
    Jedem Kapitel folgt eine kurze Literaturliste, die am Ende des Buches noch einmal zusammen gefasst wird.



    <b>Fazit: </b>


    Dieses Buch bietet eine Übersicht über die Verwendungsmöglichkeiten der vielen astronomischen Filter, ihre Vor- und Nachteile für die visuelle Beobachtung und Astrofotografie und ein ausreichendes Maß an theoretischem Hintergrundwissen.

  • Hallo zusammen,


    für die Rezension dieses Buches stand mir eine Online-Version zur Verfügung. Normalerweise sind die Print-Versionen den Online-Ausgaben absolut gleich, aber in diesem Falle leider nicht.
    Die 100 DeepSky-Objekte, die am Ende des Buches beschrieben werden, sind in der Online-Ausgabe zum größten Teil mit Farbfotos dargestellt worden.
    Jetzt halte ich die gedruckte Version in der Hand und muss leider feststellen, dass alle DeepSky-Objekte nur mit schwarz/weiß-Fotos bebildert sind.
    Ich werde mich mit dem Verlag in Verbindung setzen und noch einmal nachfragen, dann werde ich hier berichten.


    Gruß
    Ute

  • Noch ein Nachtrag:


    Wie oben erwähnt, sind alle Fotos der 100 DeepSky-Objekte nur in Schwarz/Weiß gedruckt.
    Nach Auskunft des Verlages handelt es sich dabei wohl um einen Produktionsfehler, der ihnen bis dahin auch noch nicht bekannt war und bei zukünftig gedruckten Exemplaren hoffentlich geändert wird.
    Das ändert natürlich nichts an den Informationen, die in diesem Buch vermittelt werden, es ist bei dem guten Gesamteindruck nur etwas schade.


    Gruß
    Ute

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