Was geht eigentlich ohne Guiding?

  • Nach Fertigung eines Säulen-Adapters und Umbau meiner Montierung auf eine FS-2 Steuerung mit neuen Motoren konnte ich meinen Refraktor nun fest aufbauen und fokal zur Fotografie nutzen.


    Zuvor wurde über den Polsucher ausgerichtet und dann noch mittels Fadenkreuzokular eine gute Stunde für das Einschinern verwendet.


    Das fotografische Ergebnis ist jetzt nix Besonderes.



    Für mich neu war, dass ich Einzelaufnahmen über jeweils 5 Minuten, ohne Guiding mit 900mm Brennweite machen konnte. Hab also einfach die Montierung schnurren lassen.


    Mich würde interessieren, was andere Montierungen (10 Micron, Alt7, GTO, EQs..) so ohne Guiding schaffen, ohne üble, eirige Sterne zu bekommen. Was habt Ihr für Erfahrungen?


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    Astrofotos ohne Guiding mit 5 min Belichtungszeit, da träume ich davon.
    Ich hatte in der letzten Schönwetterperiode versucht an meinem 76 Tak auf der Fornax 51 die Grenzen des Belichtungszeit ohne Guiding auszutesten.
    Bei 570 mm Brennweite habe ich es auf gute 30 sec. gebracht, dann war Schluss.
    Ich würde sagen, da kannst du wirklich zufrieden sein mit deiner Monti. Wenn ich es richtig lese nutzt du eine EM 200-oder.
    CS Olaf

  • Ja, ist eine 15 Jahre alte EM-200. Die Elektronik ist im Herbst leider hin gewesen. So kam die FS-2 mit neuen Motoren in die Montierung.


    30 Sekunden bei 570mm? Da vermute ich, dass die Ausrichtung 'gen Norden nicht stimmig ist. D amüsste doch mehr drinsein. Hast Du das Ganze mal mit Scheinern überprüft?


    Ein 76er Tak. Schön! Hatte mal den 78mm und trauere seinem Verkauf noch heute hinterher.

  • Hallo Dirk:
    zur 10 Micron 4000 HPS:
    Mein bisheriger Rekord sind 21min ohne Guiding bei einer Brennweite von 3.5m.
    Die Montierung ist sehr genau ausgerichtet, der Rest-Polfehler liegt bei ca. 40''
    Wobei "ohne Guiding" bei solchen Montierungen ja immer heißt dass mit den eingebauten Encodern korregiert wird, also eine Art internes Guiding benutzt wird.


    Grüße, Markus

  • Ich habe die Fornax 51 fest aufgestellt in meiner Gartensternwarte mit abfahrbarem Dach.
    Für das Scheinern habe ich eigentlich schon genug Zeit investiert, das müsste schon stimmen.


    Ja der 76 Tak macht schon viel Spass, wenn da nicht der horende Preis der Tak Produkte wäre:-)


    CS Olaf

  • Hallo Leute,


    ich möchte hier auch mal neben den "Riesen" Montierungen, die ihr habt, eine Lanze für die kleinen brechen.


    Ich bekomme mit der Astrotrac und etwa 5-10 min Polsucheraufwand folgende Subs hin:
    200mm bis 10 min, 380mm bis jetzt nur 90s, aber nach der letzten Polsucherjustage sollte da noch mehr gehen. Ziel sind 2-3min.


    Das ist das lezte Bild vor ca. 2 Wochen

    Der Korrektor/Reducer passt leider nicht richtig zu meiner Optik, deshalb wurde er jetzt getauscht.


    viele Grüße
    Tobias

  • Hallo Werner,


    Beim dem verlinkten IC 443 Thread waren das bei Dir 60 Minuten je Einzebild ohne Guiding mit der G11? Wo lag denn da die Brennweite?


    Hallo Tobias,


    380mm auf der Astrotrac über 90sec hört sich gut an. Ist ein ordentlicher Hebel.


    Gruß
    Dirk

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TakFan</i>
    Ist da der 40cm Meade ACF drauf?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, ein CDK 20 von Planewave.

  • Meine Zahlen:


    (i) Skywatcher NEQ6 Synscan (ich habe zwei im Einsatz, Verhalten etwa identisch):


    Newton 200/1000: 4-5 min


    RC 250/2000: 2 min (und bei f/8 wirds dunkel, deshalb ist inzwischen eine automatische Nachfuehrkontrolle installiert).


    (ii) Astrotrac: Mit kleinen Objektiven um 5min, wobei die groessten Fehler (i) Einnordung und (ii) Hebelwirkung der unbalancierten Kameramasse in Verbindung mit Durchbiegung des Stativs sind.
    Ich hatte einmal versucht, ein Zenitstar 66 einzusetzen --&gt; Fiasko. Mit dem optionalen Montierungskopf, wo das System besser ausbalanciert ist, sollte das aber gehen.


    (iii) Skywatcher HEQ5 pro Synscan:


    Gebrauchtkauf, so keine Ahnung was der Vorbesitzer damit anstellte. Ich bekam nicht mehr als etwa 60s mit dem 200/1000er Newton hin.


    (iv) Celestron CI-700 (G11-Clone der 1990er Jahre)


    Obwohl ich visuell bei hohen Vergroesserungen im Fadenkreuz kaum einen periodischen Fehler ausmachen konnte, warf die Montierung mit dem 200/1000er Newton nicht mehr als 1-2 min ab. Der grauslige Polsucher, der nicht rotationskalibriert werden konnte, da er nicht in der Achse sass, hat wohl seinen Teil dazu beigetragen.


    (v) Vixen GP-DX (ich hatte zwei im Einsatz):


    200/1000er Newton ca. 30 sek.



    Zu Encodern: Das ist natuerlich eine schoene Sache, den periodischen Fehler in den Griff zu bekommen. Aber Aufstellfehler und Refraktion bleiben unberuecksichtigt. Deshalb denke ich, dass die automatische Nachfuehrkontrolle am Leitstern immer noch den Koenigsweg darstellt. Die Encodergeschichte ist jedoch interessant, wenn man automatisch viele Objekte aufnehmen moechte, ohne den Aufwand der Leitsternsuche, Kalibration etc taetigen zu muessen. Beispiel waere hier ein automatischer Supernova-Survey, wo man zig Galaxien pro Nacht ueberwacht. Da ist so ein Encoder sicher Gold wert, zumal er ja auch das Pointing verbessert.

  • Hallo,


    ich bin ja immer mobil unterwegs mit eq5 und 6"/750mm Newton und da gehen 60s und fast alle 120s Bilder ohne scheinern, mit Polsucher ausrichtung, 3 Star Alignment, Polaralignment und wieder 3 Staralignment. So komme ich auf mel/maz Werte wenigen Winkelminuten Manche der 120s Bilder muss man löschen wegen PE.


    LG
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mekbuda</i>
    <br />Hallo,


    ich bin ja immer mobil unterwegs mit eq5 und 6"/750mm Newton und da gehen 60s und fast alle 120s Bilder ohne scheinern, mit Polsucher ausrichtung, 3 Star Alignment, Polaralignment und wieder 3 Staralignment. So komme ich auf mel/maz Werte wenigen Winkelminuten Manche der 120s Bilder muss man löschen wegen PE.


    LG
    Jörg
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, der periodische Fehler der GP-Level-Nachbauten ist deutlich niedriger als der der Vixen-Vorgänger selbst. Hatte lange Zeit eine SP und eine GP von Vixen mit vergleichbarer Leistung und nun einen NEQ-5 Nachbau aus China mit 30% niedrigeren PE. Bei den Vixen sind daran vielleicht mit die Gleitlagerbuchsen aus Plastik schuld, der NEQ-5-Nachbau hat die Schnecken in Rillenkugellager.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>


    Zu Encodern: Das ist natuerlich eine schoene Sache, den periodischen Fehler in den Griff zu bekommen. Aber Aufstellfehler und Refraktion bleiben unberuecksichtigt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht ganz. Zumindest bei 10 Micron werden Aufstellfehler durch zusätzliches Nachführen in Deklination ausgeglichen und die atmosphärische Refraktion (in Horizontnähe) mit einberechnet (zumindest grob über Eingabe von Luftdruck und Temperatur)


    Grüße, Markus

  • Die 10 Micron muss ja nicht nivelliert sein, nur eingenordet. Fuer die Bestimmung des Aufstellfehlers koennen einige Sterne angefahren werden. Durch Zentrieren im Fadenkreuz lernt die Elektronik die Abweichung der Ist- von der Sollposition. Das darauf beruhende Pointingmodell kennt dann auch den Einnordungsfehler.


    Das mit der Refraktionskompensation ist ja interessant - naechster Schritt waere dann ein Sensor fuer Temperatur und Luftdruck, falls sich dieser waehrend der Belichtung aendert. [:)]

  • Man sieht, ich hab solche Computermontierungen noch nie bedient. Und warum haben die in die 10 Micron so eine Korrektur des Restfehlers der Einnordung nicht auch für RA eingebaut, wenn die das eh schon so weit treiben?

  • Ich vermute, dass das gemacht wurde. Es wird konstant die theoretische mit der von den Encodern ermittelten Position verglichen und jede auftretende Diskrepanz korrigiert.


    So macht es jedenfalls Sinn. Vielleicht kann ein 10-Micron-Montierungsbesitzer das bestaetigen.


    (Ich hab ein Uni-Gehalt, so ne Monti ist ausserhalb meiner finanziellen Reichweite [:I])

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Ich vermute, dass das gemacht wurde. Es wird konstant die theoretische mit der von den Encodern ermittelten Position verglichen und jede auftretende Diskrepanz korrigiert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ist es. In der Praxis funktioniert das zwar nicht immer ganz perfekt, soll heißen es gibt Himmelareale wo das Pointingmdoell nicht 100% exakt ist (z.B. aufgrund von Durchbiegungen des Teleskopes, leichten Ungenauigkeiten beim Zentrieren der Sterne etc.. In solchen Gebieten sinkt dann natürlich die Nachführgenauigkeit.


    Grüße, Markus

  • Hallo,
    ich hatte mit meinem Star-Adventurer bei 200mm schon 4-5 Minuten belichtet. Ich denke mal mit einscheinern geht da noch mehr.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo


    Es müsste eigentlich heißen: für wieviel Euro kann man wie lange ungeguidet belichten?
    Den Vollpfosten kann man aber ruhig sagen das das Australierin und konfigurieren und erstellen des Pointinmodels auch nicht einfacher als Guiden ist, da vergehen auch ein paar Nächte mit misslungenen Versuchen. Mangelnder Wille und Umsetzungsfähigkeit zum Guiden lässt sich nicht durch Erbschafft kompensieren.


    Man könnte wohl schon eine Montierung so mit Technik und Software vollstopfen das Einnordung und Pointinmodels allein erstellt wird, wenn es denn jemand gäbe der dafür noch mal 50000€ drauflegen will,aber dann auch mit Rechenzentrum und Stromanschluß, also keinesfalls mobiler.


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das das Australierin und konfigurieren<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Autokorrektur ? [;)] Offenbar kennt Deine Software das Wort "Austarieren" nicht.


    Aber schon klar - in der Regel fuehren teurere Montierungen besser nach, und Nachfuehrung mit Pointingmodell verlangt erstmal nach der Erstellung desselben. Ich fauler Sack mache nur Einsternkalibration, und dann wird der Autoguider benutzt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    Mangelnder Wille und Umsetzungsfähigkeit zum Guiden lässt sich nicht durch Erbschafft kompensieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und alle die eine teuere Montierung nutzen können nicht guiden? Interessante Theorie..

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