Hallo an Alle / Billigteleskope

  • Hallo zusammen, ich bin neu hier in diesem Forum und grüße zunächst einmal alle recht herzlich.


    So, hier bin ich zwar ein Newbie aber Sternenfreund bin ich schon seit ca. 8 Jahren (mit Unterbrechungen). Daher werde ich es mir auch nicht nehmen lassen, hier gleich mal meinen Senf dazuzugeben. [:D]


    Bevor ich mich hier registriert habe, habe ich natürlich ein bisschen im Forum gelesen und mir ist aufgefallen, dass hier die sog. Billigteleskope recht schlecht bewertet werden, und das zu Recht und Unrecht. Mit Billigteleskopen meine ich speziell die Angebote von Firmen wie z.B.: "Optrons, Seben, Tasco, Bresser" Sicher sind diese Geräte für einen erfahrenen Hobbyastronomen kaum bis gar nicht zu gebrauchen. Minderwertiges Stativ, ebenso schlechte Montierung (welche schon nach der dritten Nacht ausgeleiert ist), von den Okularen ganz zu schweigen......etc.


    So weit so gut, aber:


    Ich würde jedem Neueinsteiger ersteinmal ein solches Gerät empfehlen, denn:


    1.) Jedes Teleskop hat seinen Himmel - man sieht mit einem noch so schlechten Teleskop mehr als mit dem blossen Auge.


    2.) Als Neuling kann man mit diesen Geräten wunderbar die Grundkenntnisse erlernen und das ohne viel Lehrgeld zahlen zu müssen.


    3.) Mit ein bisschen handwerklichem Geschick lässt sich aus so manchem Kaufhausteleskop doch eine ganze Menge herausholen.


    4.) Viele Newbies lassen sich von schönen Farbfotos und dem Reiz der Materie an sich blenden; wenn sie dann die erste Nacht bei 0 grad mit der Thermoskanne in der einen Hand und den Wollhandschuhen in der anderen zitternd vor neben ihrem Teleskop stehen, lässt das Interesse meist schon deutlich nach.


    Es gäbe darüber noch viel zu sagen...............


    Ich kann nur allen Neulingen raten, fangt klein an, kauft euch ein billiges Teleskop und schaut erst ein mal, ob die Sternguckerei wirklich etwas für euch ist. Wenn es euch gefällt könnt ihr immer noch aufrüsten.


    *Schulmeistermodus aus* [;)]


    So, zum Schluss noch ein Kompliment, ihr habt ein wirklich tolles Forum hier.


    Gruss

  • Hallo Wolf359,


    erstmal willkommen im Forum hier [:)]. Vielen Dank für das Kompliment bzgl. des Astrotreffs. Sowas motiviert immer unheimlich, da der Treff ja doch jede Menge Zeit und Geld kostet und auch verwaltet werden will.
    Mit Deinen Punkten hast Du weise Worte gesprochen. Zwar gibt es in den Billigteleskopen auch noch Unterschiede; es gibt gute und sehr gute, um es mal vorsichtig auszudrücken, aber im Prinzip hast Du Recht.


    Noch viel Spaß im Forum und jede Menge gute Postings wünscht,
    Martin [:)]

  • Hallo Wolf,


    jein ! I.d.R. kannst Du die Monierungen und Stative in die Tonne treten; bei Refraktoren ist die Qualität z.T. gar nicht mal so schlecht.


    Trotzdem werde ich selbst Beginnern immer eine gewisse Mindestqualität empfehlen; diese Geräte lassen sich günstig erwerben und ggf. besser verkaufen (bei Hobbyaufgabe) als ein schlechtes Equipment welches unverkäuflich ist. Nur so zum Spaß finde ich auch 200 Euro zu viel.....


    Das ist meine pers. Erfahrung und ich bin der Meinung dass andere nicht den von mir begangenen Fehler wiederholen müssen.


    Gruß


    Copernicus

  • Hi,


    gut endlich mal einer, der nicht darauf besteht, dass man gleich hunderte von Euros ausgeben muss um ein bissel zu "kucken" ;-). Ich innteressiere mich schon länger für Astronomie, habe aber bisher immer nur mein Fernglas und kleines Fernrohr ohne Stativ gehaben und damit ist es sehr schwer etwas außer den Mond länger zu betrachten.


    Deswegen hab ich mir gestern bei eBay mal ein bisschen was größeres ersteigert. Ich hatte ursprünglich auch bei so nem Lidl-Scope mitgeboten, weil ich viel gutes darüber gelesen habe, allerdings hat jemand über 60 Euro (also fast Neupreis) dafür geboten und das war mir dann zu viel.


    Na ja - dann hab ich jetzt nen Refraktor für 40 Euro gekriegt http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…0&ssPageName=STRK:MEWN:IT... was haltet ihr davon, kann man damit ein bischen was anfangen?

  • Hallo und herzlich willkommen auch von mir,


    dieses Forum lebt von meinungen und Meinungsunterschieden.


    Wenn es um das thema Einsteigerteleskope geht, gebe ich Copernicus recht:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Trotzdem werde ich selbst Beginnern immer eine gewisse Mindestqualität empfehlen; diese Geräte lassen sich günstig erwerben und ggf. besser verkaufen (bei Hobbyaufgabe) als ein schlechtes Equipment welches unverkäuflich ist. Nur so zum Spaß finde ich auch 200 Euro zu viel.....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    volkommen richtig - selbst 150 € sind viel Geld wenn sie anschliessend "ensorgt" werden müssen


    Ich kann jedem Anfänger nur Empfehlen wenigsten Lidlscope + Montie Qualität zu erwerben (70€ die vernünftig investiert sind - selbst beim Verkauf bekommt man immer noch um die 60€ raus)


    Thats my opinion


    Gruß Kopernikus

  • Hallo Alter-Heide


    Für den Anfang ist das Teleskop in Ordnung, aber 60mm Öffnung sind schon etwas wenig. Die maximale Vergrösserung beträgt damit 120x. Für Mond, einige Planeten und Sternhaufen dürfte es aber reichen.
    4mm Okular und Barlow würde ich allerdings nicht benutzen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Wolf,


    ich gebe dir absolut recht.
    Mein 1. Skope war vor ca. 4 Jahren das Tschibo-Newton 76/700.
    Damit hab ich bis vor einem Jahr das Auslangen gefunden.
    Der Punkt ist aber sicher der, wie sich mein Interesse weiterentwickeln würde, wußte ich damals nicht. Für 70 Euro war aber nicht viel verhackt. Inzwischen hat sich mein Interesse gesteigert und ich weiß, daß mich das Thema nicht mehr losläßt. Im Gegenteil,
    der Wunsch nach meeehr (Öffnung) wird immer lauter.
    Jedenfalls bin ich froh, damals ein so einfaches u. billiges Teleskop genommen zu haben. Obwohl ich erst nach 2 Jahren bemerkte, dass alles was dejustiert sein konnte, das auch war, hatte ich meine ersten (unvergesslichen) Beobachtungsnächte.
    Erst mit der Zeit kam das (bisschen) Wissen und die (wenige) Erfahrung dazu. Mit einem 6" Dobson oder ähnlichem hätt ich damals bald die Lust verloren.


    Grüße, Thoms

  • Ich habe mich beim Kauf nur gefragt ob die elektronische Verstellbarkeit des Stativs nun eher ein Vorteil oder ein Nachteil ist... kommt vermutlich auf die Qualität an, leider habe ich noch keine Erfahrungsberichte zu diesem Gerät im Internet gefunden. Angeblich hat es sogar eine Funktion zum automatischen Ausgleich der Erdbewegung (steht zumindest in der Beschreibung)

  • Am Anfang sollte man mehr in die Optik als in Elektronik investieren. Der automatische Ausgleich der Erbewegung, die Nachführung, ist für Fotos ganz wichtig und auch sonst sehr praktisch. Also ganz gewiss kein Nachteil.
    Gruß
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Wolf359</i>
    Bevor ich mich hier registriert habe, habe ich natürlich ein bisschen im Forum gelesen und mir ist aufgefallen, dass hier die sog. Billigteleskope recht schlecht bewertet werden, und das zu Recht und Unrecht. Mit Billigteleskopen meine ich speziell die Angebote von Firmen wie z.B.: "Optrons, Seben, Tasco, Bresser" Sicher sind diese Geräte für einen erfahrenen Hobbyastronomen kaum bis gar nicht zu gebrauchen. Minderwertiges Stativ, ebenso schlechte Montierung (welche schon nach der dritten Nacht ausgeleiert ist), von den Okularen ganz zu schweigen......etc. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Häufig geht der Ratschlag hier allerdings auch nicht in die Richtung, etwas wesentlich teureres zu kaufen. Mit minderwertigen Stativen, Montierungen und Okularen kann man zur Not noch leben, mit einer wirklich schlechten Optik nicht. Oder mit einem System, das von einem Anfänger so gut wie gar nicht justierbar ist.


    Nicht alle Billig-Teleskope sind gleich schlecht, das Lidl soll ja ganz ok sein und mit dem Tschibo-Torpedo kann man rein optisch durchaus einiges an Spaß haben (hatte ich selber, allerdings von Tasco, vor vielen Jahren). Bei einigen anderen dagegen sieht das anders aus - und da ist es mehr als sinnvoll, davon abzuraten. Denn man bekommt ja für das gleiche Geld etwas besseres.



    Cheers
    Andreas

  • Hallo


    es gab vor kurzem mal so ein Meade ETX 70, für ca.180€, das hat sich ein alter Hase der sogar einen 18"Dobson hat zugelegt.
    Dieses Teleskop stellt die Objekte dank Computersteuerung ein und führt nach, so das wenn man nichts anfäßt nichts wackeln kann.
    Vor allem findet es Objekte die man nicht mal im Sucher sehen würde, es ist mit f/5 auch Lichtstark und zeigt alle DeepSky-Objekte wie ein großer f/5 nur eben kleiner aber unglaublich scharf vor dunklem Himmelshintergrund (selbst mit den mitgelieferten Okus).


    Linsen mit f/5 ist aber wohl nix für die 2,5 Planeten.
    Das ist mal besser die Objekte eingestellt zu bekommen als bei Frost im trüben zu fischen und sich über das ich find nichts gleich den Spaß zu verderben.


    Gruß Frank

  • Ich fing 1994 mit einem Billigteleskop (durch Bresser vertrieben) an.


    Die größte Frechheit waren die schönen Himmelsaufnahmen auf dem Karton, die einem Anfänger falsche Vorstellungen vorgauckelten.


    Auch die angeblichen mach. Vergrößerung mit 3-fach Barlow und 4mm Oku
    sind völlig aus der Luft gegriffen.


    Der Hammer: Ein Herr Kaminski ? oder so ähnlich aus Bochum (Profiastronom) hat dieses Sch...fernrohr mit beworben.


    Seinerzeit hatte ich 200 DM bezahlt und das Gewinde der Monti (Feststellschraube) war bereits nach wenigen Tagen ausgerissen; und das bei beworbenen 5 Jahren Garantie.


    Mittlerweile hatte ich div. Teleskope (teils auch nur zum Testen vom Händler) und habe doch so einiges dazugelernt (Unterschiede in der Handhabung, Vor- und Nachteile.


    Ich persönlich würde einem Beginner der sich nicht nur so just for fun mit dem Fernrohrkauf beschäftigt, sondern ahnt, dass es für ihn das richtige Hobby ist, von solchen Billigstangeboten dringendst abraten.


    Ich bin der Auffassung, das schon viel zu viele Personen drauf hereingefallen sind.


    By the way; seinerzeit standen nach Weihnachten 94 unheimlich viele Fernrohre dieser Marke als Verkauf in der AVIS !!!!


    Ergo: Hier hat der Hersteller ordentlich abgesahnt; ich glaube kaum das einer der Besitzer das Teil einigermaßen verkaufen konnte. Ich habe seinerzeit das Stativ und die Gabelmonti in den Müllgedonert und das Scope als Leitrohr für mein damaligen NP-114 benutzt; dafür war es ok.


    Viele Grüße


    Copernicus

  • Wow, so viele Antworten in so kurzer Zeit, wahnsinn [:D]


    So, nun zum Thema. Ich denke es ist sehr stark davon abhängig, welche Erfahrungen man selbst gemacht hat. Ich z.B. habe mit einem 70/700 (alt/azimut.) Refraktor von Tasco angefangen und war damit eine ganze Zeit lang sehr zufrieden (rein visuelle Beobachtung), danach kam ein 114/900 (equatorial) Reflektor von Bresser. Die Optik war ok, der Rest bescheiden. Danach wiederum kam ein 150/750 Reflektor von Celestron mit dem ich auch meine ersten Photos gemacht habe. Danach kam mein Bruder der mir beim Umzug half, aber nicht mit der Hebebühne des LKW`s umgehen konnte [:(!]. - Tubus verbeult und Monti gebrochen !! Danach hatte ich erstmal kein Geld für ein neues Teleskop. Jetzt hab ich mir allerdings wieder einen 114/900 Reflektor gekauft, und zwar den von Optrons. Ich weiss natürlich was mich erwartet, aber ich lebe mitten im Ruhgebiet. Lass es 5 Tage im Jahr sein, an denen ein wirklich gutes seeing herrscht, und ich habe nicht das Geld dauernd in die Alpen oder gar die Pyrenäen zu fahren. DeepSky fällt damit also schon mal so gut wie flach aber für die Planetenfotographie reicht es alle male.


    Lange Rede, kurzer Sinn, die eigene Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, das war es was ich sagen wollte, und um die ersten eigenen Erfahrungen zu sammeln halte ich ein Kaufhausteleskop für das beste. Ich kann allerdings auch die anderen hier vertretenden Meinungen verstehen und sie sind durchaus vernünftig, je nachdem von welchem Standpunkt aus man die sache betrachtet.


    Gruß

  • Ich kann zwar noch nicht wirklich viel mitreden, da ich ja an Weihnachten selber erst mit dem Tchiboskop angefangen habe, aber ich bin wirklich nicht böse drum dieses Teil zu haben...! Ich erkenne zwar die schwächen die es hat, aber um erste Eindrücke zu sammeln ist es allemal gut genug... es ist schon beeindruckend was man damit im gegensatz zum blosen Auge sehen kann...! Ich habe jedenfalls viel Spass damit und bin froh nicht gleich so ein teures Teil zu haben, weil ich viel zu viel Schiss hätte da direkt was falsch zu machen und es kaputt zu machen...! Mir reicht das erstmal und kleine Verbesserungen sind geplant und am laufen....
    Ich kann es jedem Anfänger bislang nur empfehlen sich so ein Teil zum lernen zuzulegen...

  • So jetzt ist das "Billig-Teleskop" (Bezeichnung: Astrolon Digital Tracker Teleskop 612 Power 60mm/700mm) von dem ich weiter oben berichtet habe da. Ich hoffe der Himmel klart heute abend zumindest noch ein wenig auf, damit ich es auch mal antesten kann.


    Ich dachte ich schreibe hier mal kurz meinen ersten Eindruck rein, weil grad einige von den Dingern bei eBay versteigert werden und ich vor dem Kauf leider erfolglos eine Beschreibung/Erfahrungsbericht von dem Ding gesucht habe.


    Insgesamt ist die ganze Konstruktion recht wackelig. Das Stativ geht noch, aber die Befestigung selbst in denen auch die Elektromotoren drin sind ist ziemlich lommelig (wie ja zu erwarten war). Das elektrische Einstellen funktioniert, allerdings reagiert das Teleskop ab und zu unregelmäßig. Ich denke aber es lässt sich so auf jeden Fall besser einstellen als von Hand.


    Da ich völliger Neuling bin kann ich schlecht beurteilen, wie gut die Optik ist. So weit ich das bis jetzt (bei Tag) ausprobieren konnte kann man aber alle Aufsätze verwenden und auch scharf stellen. Die Barlow-Linse habe ich nur mit dem 20mm Aufsatz benutzen können, aber immerhin.


    Ansonsten sind auch viele Teile um die Optik herum aus Plastik und vermutlich nicht besonders wiederstandsfähig.


    Die in der Beschreibung versprochene automatische Ausgleichung der Erbewegung ist schlichtweg erfunden. Hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert.


    Fazit: na ja... nachdem vorab einige Berichte über das Lidl-Teleskop gelesen habe ist das wohl auf jeden Fall besser. Allerdings kostet das ja auch 70 Euro und ich hab für meins hier 40 gezahlt. Für den Preis kriegt man vermutlich nichts besseres. Allerdings sind die 100-140 Euro für die das Teil im Internet teilweise angeboten wird bestimmt zu teuer.

  • Hallo, alter Heide ;)


    Erstmal Glückwunsch zum Wiedereinstieg!


    Aber so ein Elektroteil hätte ich mir nicht gekauft, ehrlich, da geht zuviel Geld in den elektrischen Firlefanz und noch weniger in die wichtige Optik und Montierung. Aber was solls?
    Ich habe seinerzeit bei Ebay für 83 Euronen einen 114er Cosmostar von Vixen gebraucht gekauft, auf Astro3 Monti und mit 2 Kellner-Okularen. Funktionierte super, war ein toller Einstieg, auch schon in Deep Sky teilweise, und beim Wiederverkauf habe ich sogar noch Gewinn gemacht ;)
    Wenn man sich ein bissl Zeit nimmt, kann man bei EPay meistens schon für 40-50 Euronen ein Lidl bekommen. Das dürften dann allerdings nicht die Exemplare mit Top-Optik sein. Trotzdem für DAS Geld der beste Einstieg, finde ich.


    Gruss und CS
    Rainer

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