Minox BV 8x42 oder Nikon Action Ex 8x40 oder ...?

  • Hallo,
    nach monatelangem Lesen hier im Forum hab ich mich nun endlich angemeldet, ist also mein erster Beitrag hier.


    Ich hab ein 8x30 Carl Zeiss Jena Deltrintem und ein 10x50 Eschenbach Arena S (Porro, 122m auf 1000m). Das 10x50 Eschenbach bildet meiner begrenzten Erfahrung nach gut ab, aber ich kann 10-fach freihändig nicht wirklich ruhig halten und vor allem kann ich es nicht mit Brille benutzen. Für mich bedeutet das, dass ich am Himmel damit nur schwerlich etwas finde. Das 8x30 ist nachts meist zu dunkel und ebenso wenig mit Brille nutzbar.


    Ich hätte also gerne etwas anderes für den Nachthimmel, was ich freihändig benutzen kann und was brillentauglich ist.


    Ich dachte anfangs -auch mit dem Hintergedanken an den Einsatz beim Segeln- an ein 7x50, weil eine große Austrittspupille ja einfach zu finden ist, wenn man auf einem schwankenden Boot steht.
    Dagegen spricht, dass alle 7x50, die ich gefunden habe, über 1 kg wiegen, wohingegen das 10x50 Eschenbach erstaunlicherweise für seine Größe nur 850g wiegt. Schwerer als mein aktuelles sollte das neue aber auf keinen Fall sein.
    Auch eher nachteilig: für den Himmel, den ich meist über mir habe, sind 7mm AP wohl zu viel. 5-6mm AP wären da realistischer. Also dann eher 7x42.


    In 7x42 hab ich in meiner Preisklasse so um die 200€ nix gefunden. Oder gibt’s da was?


    Also dann vielleicht ein leichtes 8x40 oder 8x42 mit großem Sehfeld und Brillenträgerokularen. Nach tagelanger Recherche schwanke ich zwischen 2 Modellen: Minox BV 8x42 und NIKON Action EX 8x40 CF.


    Das <b>Minox BV 8x42 </b>wiegt 780g und hat ein Sehfeld von 129m auf 1000m, mit 18mm Maximalabstand zum Okular für Brillenträger geeignet. Hatte zwar auch leichtere 8x42 gefunden, aber da passten dann andere Kriterien nicht.
    Was mir noch fehlt: ich benötige für das Minox BV 8x42 den minimal einstellbaren Abstand der Pupillen beider Augen. (Bei meinem 10x50 fehlen da ein paar mm, um beide Bilder deckungsgleich zu bekommen, es ist also nicht weit genug knickbar.)


    Das <b>NIKON Action EX 8x40 CF </b>soll sogar 143m auf 1000m zeigen. Das ist natürlich eine Wucht. Kaum schwerer (75g), aber bauartbedingt größer. Gewicht ist mir wichtig, damit die Arme beim Beobachten nicht so schnell schwer werden, aber die Größe ist eher zweitrangig. Für längere Wandertouren nehme ich eh das Deltrintem, dessen 530g von einem 8x40 oder 8x42 sicherlich nicht unterboten werden können.
    Der minimale Pupillenabstand beider Augen ist beim Nikon erfreulicherweise angegeben und passt.


    Welches ist abbildungsmäßig besser? Der Preisunterschied ist ja sicherlich in der unterschiedlichen Bauweise begründet.


    Ich würde natürlich am liebsten durch beide mal vergleichend schauen, aber ich finde leider keinen Händler in meiner Nähe, der beide Gläser da hat.


    Edit am 6.2.15: es heißt nicht "Deltrinem" sondern "Deltrintem".

  • Hallo Nicole,


    willkommen beim Astrotreff.


    Eine schöne Vorauswahl hast du da getroffen. Ich bin ein Fan vom Minox BV 8x42, das Teil ist fast so gut wie mein Minolta Activa 8x40. Letzteres hat bisher noch jeden überzeugt, der dort durchgeschaut hat.
    Das Nikon kenne ich nicht, aber lt. Frank Schäfer kann das Teil nicht viel schlechter als das Minolta sein:
    http://212.80.228.216/sites/f.schaefer/astro_fgl31.htm und
    http://www.astronomie.de/uploa…s-von-Frank_schaefer_.pdf


    Da der Augenabstand für dich passt und das Glas auch noch 50 Euro billiger ist, würde ich an deiner Stelle das Nikon nehmen.


    Gruss Heinz

  • Hallo Nicole,


    vorweg: Schon lange keine so gut vorbereitete und wohlstrukturierte Anfrage mehr gelesen!
    Alles, was Du aus Deinen gewonnenen Erfahrungen berichtest und was Dir als Vorentscheidungskriterium gedient hat, kann ich vollstens aus meinen eigenen Erfahrungen bestätigen. Auch ich empfinde 50er-Gläser für längere Himmelsbeobachtungen als zu schwer. 10x50 - vermutlich im Gegensatz zu 10x42, wozu mir Erfahrungen fehlen - ist also eher etwas für's Stativ, wofür es mir aber wiederum unterdimensioniert vorkommt (dafür scheint mir 15x60/70 die sinnvollere Untergrenze zu sein).


    In medias res: Sowohl das Minox als auch das Nikon haben in ihrer Preisklasse einen sehr guten Ruf. Angesichts des Gewichts würde ich zum Minox greifen, der Unterschied zum Nikon macht sich meiner Erfahrung nach über die Zeit (des Haltens) doch bemerkbar, auch wenn man das nicht glauben will. Leicht ist das Minox, wie Du richtig bemerkt hast, für ein 42er-Glas auch schon nicht, aber noch akzeptabel. Die Sehfeldangabe soll beim Nikon überzogen sein, las ich selbst aus Forumsbeiträgen (kenne das Glas leider nicht, und beim Minox auch nur die Baureihe, die ich für ihren Preis gut finde). Das größere Sehfeld könnte sich also relativieren und sollte nicht unbedingt das Entscheidungskriterium sein.
    Mehr lässt sich vor einem Ausprobieren aus meiner Sicht kaum sagen. Ich rate Dir, das Minox und eventuell auch das Nikon im Internet zu bestellen und zu testen. 8-fach ist übrigens universeller als 7-fach, könntest Du die Vergrößerung hinreichend ruhig halten, hätte ich Dir zu 10x42 geraten (auch Minox), da sieht man Kugelsternhaufen z.B. schon besser und das Auffinden gelingt mit Brillenträgerokularen und echtem Weitwinkel-Sehfeld auch kaum schlechter als 8-fach vergrößert. Das ist aber Geschmackssache bzw. Angelegenheit der individuellen körperlichen Fähigkeiten und der Vorlieben.


    LG
    Antonio

  • Hallo Gil,


    das hat mir sehr geholfen.


    Habe gerade eine entsprechende Pupillen-Schablone gebastelt und festgestellt, dass der Abstand für mich zu groß ist. Damit ist das Minox raus; schade eigentlich.

  • Hallo,


    es ist übrigens keines der beiden geworden.


    Aufgrund des Gesichtsfeldes, des Gewichts und nicht zuletzt aufgrund der guten Bewertungen in englischsprachigen Foren, habe mich nun doch für eine andere Dachkante entschieden: für das Celestron Trailseeker 8x42.


    Das Gesichtsfeld ist mit 8,1° (142m auf 1000m) sehr groß und es bleibt auch nahezu bis zum Rand scharf. (Das Deltrintem zeigt zwar mit 154m auf 1000m ein etwas größeres Gesichtsfeld, welches aber kaum Vorteile bringt, weil es zum Rand hin unscharf wird.)


    Das Celestron wiegt mit 655g deutlich weniger als die beiden anfangs favorisierten Modelle.

    Interpupillarabstand ist minimal 55mm, somit können es auch Kinder und „Beinahezyklopen“ nutzen. Man kann auch mit Brille sehr gut beobachten (eindrehbare Augenmuscheln).


    Bei Benutzung können Okular- und Objektivabdeckungen am Fernglas befestigt bleiben und gehen dadurch nicht so schnell verloren. Das finde ich sehr erfreulich, im Gegensatz zu den einzeln aufsteckbaren Abdeckungen meines 10x50 Eschenbach, die man nach Benutzung im Dunkeln erst mal suchen muss.


    Das Celestron liefert nicht nur am Nachthimmel, sondern auch am Tage ein sehr überzeugendes Bild, so dass es auch mein Deltrintem für die Tagbeobachtung ersetzen wird.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: OnkelBenz</i>
    <br />Glückwunsch. Hört sich doch gut an.


    Das Deltrintem aber nicht hergeben, gelle? :)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Danke!


    Nein, das Deltrintem gebe ich nicht her, mein Opa hat es sich 1971 gekauft und es war immer beim Segeln dabei. Das wird auch so bleiben. [:D]

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