Was ich mich frage, ist: Wenn ich Händler oder Hersteller wäre, dann dürfte mein Anzeigemedium mir auch direkt sagen, dass ich entweder mehr Anzeigen schalten muss oder das Medium verschwindet. Wenn da jetzt statt dessen Händler das Crowdfunding unterstützen, wird dann Crowdfunding an Stelle von anderem Anzeigenplatz gebucht?
Wenn das massiv so wäre, dann wird zwar das Corwdfunding 100k in die Kasse spülen, an anderer Stelle würden dann aber z.B. 30k fehlen - man hätte also das angepeilte Ziel (100k zusätzlich) deutlich verpasst. Dann gibts für mich nur wenige Möglichkeiten, die mir alle nicht gefallen:
1. Man hat eigentlich nur 70k gebraucht, aber um 100k gebettelt. Da käm ich mir verarscht vor.
2. Man nimmt in Kauf, dass die Zeitung eingestellt werden muss, möchte aber die 70k aus dem Crowdfunding noch mitnehmen. Da käm ich mir betrogen vor.
3. Man merkt nicht, dass man mit dem Crowdfunding nur Einnahmen aus traditionellem Geschäft ins Crowdfunding verschiebt. Da hätte ich Zweifel an den Fähigkeiten der Geschäftsführung.
Wenn NICHT traditioneller Anzeigeplatz durch die Crowdfundingangebote ersetzt wird, sondern zusätzlicher gebucht, dann würde ich einen noch stärkeren Einfluß der Händler auf die Inhalte fürchten. Das würde die Zeitschrift für mich noch weniger attraktiv machen. Und letzten Endes, wäre dann das Crowdfunding eine Aktion, die das Geld von den Abonnenten nimmt, um die Zeitschrift auf die Interessen der Händler hin zu optimieren. Da käme ich mir wiederum verarscht vor.
Bleibt noch die letzte Möglichkeit: Ich habe keine Ahnung von nix und male alles viel zu schwarz. Die Händler zahlen gerne aus ihren großzügigen Margen dafür, dass sie Abos als Werbegeschenke an ihre (Neu-)Kunden, die für 150€ ein Einsteigerteleskopset kaufen, verteilen dürfen. Das bischen entgangenen Profit stecken sie locker weg. Kein Wunder, dass ich depressiv werde....
DS, Holger