Neue Route soll Flüge zum Mars erleichtern

  • http://www.spiegel.de/wissensc…rleichtern-a-1010306.html


    Finde das ganze Thema Flugbahnen und ihre Berechnung total spannend.
    Die Berechnung der Flugbahn zum Mond galt ja seinerzeit als unlösbar aufgrund des Dreikörper/Mehrkörperproblems.
    Jesco von Putzkammer berichtete, als er bei der NASA anfing, dass sie dort mit Rechenschiebern arbeiteten. Es gab dort nichts, aus Papier, Rechenschieber und Algorithmentabellen.


    Mit "vorsintflutlichen" (?) Methoden und mathematischer echter Handarbeit (die Computer und Software der NASA mussten ja eigens entwickelt werden, gibt ein super YouTube-Video dazu) gelang das mit Bravour.
    Heute gehört Flugbahnberechnen wie selbstverständlich zum Handwerkszeug - Voyager, Rosetta etc. .... alles mit Bravour berechnet - Hut ab.
    Problem ist nach wie vor der Antrieb - zu langsam. Die NASA möchte den Anflug zum Mars deutlich verkürzen. Die Rede ist - je nach Quellenlage - von Ionen-, Fusions- und Nuklearantrieb. Man darf gespannt sein!
    Schöne Restweihnachten!

  • Das hat mit vorsintflutlich nichts zu tun. Man hatte einfach noch keine Zeit, sich mit Mehrkörperproblemen eingehend und rechentechnisch zu beschäftigen. Auch heute noch hängen Rechenzeit und Bahnverlauf stark von Eingangsparametern ab, die der erfahrene Bahnmechaniker bei der Berechnung von Bahnmanövern auswählt. Das ballistische Einfangen und Abbremsen funktionierte bisher nur auf "kurzen" Wegen von der Erde zum Mond, da hier die Gravitation von Sonne, Erde und Mond gegenüber anderen Werten deutlich dominieren. Auf dem Weg zum kleinen Planeten Mars spielen aber Einflüsse von Jupiter und Saturn entscheidend mit hinein. Die Gravitation des Mars' ist auch in relativer kosmischer Nähe noch nicht so dominant gegenüber Einflüssen des Jupiter. Letztlich hat man nun aber dennoch eine Möglichkeit gefunden. Allerdings verlängert sich dabei die Flugzeit deutlich.

  • Schaut euch mal die zwei Beiträge aussm Raumfahrerforum an:


    http://www.raumfahrer.net/foru…13166.msg314522#msg314522


    Das Paper und der Artikel auf SPON ist nicht so der Bringer.


    Lustig auch, der Grafiker von SPON lässt die Orion-Kapsel mit Fallschirmen am Mars landen, der hat wohl die EFT-1 Berichterstattung missverstanden. Da sieht man mal wieder die haben dort keine Ahnung von dem was sie schreiben und zeichnen.


    Gruß, Gerry

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Etamin</i>
    Auf dem Weg zum kleinen Planeten Mars spielen aber Einflüsse von Jupiter und Saturn entscheidend mit hinein. Die Gravitation des Mars' ist auch in relativer kosmischer Nähe noch nicht so dominant gegenüber Einflüssen des Jupiter. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie kann man die gravitatorischen Einflüsse von Planeten rechnerisch darstellen bzw. in eine Flugbahnberechnung einkalkulieren?

  • Hallo zusammen,
    was haben denn Jupiter und Saturn mit der Flugbahnberechnung zum Mars zu tun? Bestenfalls muß man geringe Bahnabweichungen korrigieren aber doch sonst nichts!
    Die großen Planeten sind doch weit außerhalb der Bahngeometrie zwischen Erde und Mars...oder hab ich was übersehen[?][?][?]
    Gruß Armin

  • Hast Recht, darum geht es in den Arbeiten nicht vordergründig. Vielmehr ist die Schwierigkeit, die hohe Bahngeschwindigkeit auf der Sonnenumlaufbahn allein durch die Gravitation des kleinen Mars auf eine Marsumlaufbahngeschwindigkeit abzubremsen. In Zukunft will man aber die Einflüsse des Jupiters auch hier mit berücksichtigen.


    "Ongoing work includes reworking the calculations of the physics by factoring in smaller influences on a Mars-bound spacecraft than the pull of gravity from Mars itself, such as Jupiter’s gravitational pull."


    Auf dem Weg vom stabilen Abflugpunkt in Erdnähe bis zum Beginn der stabilen Bahnphase in Marsnähe sorgen aber genau diese großen Himmelskörper für Instabilität, denke ich.


    GG

  • Moin,
    nee ich glaub die großen Planeten sind da fast völlig außen vor.
    Beim Mondflug spielen sie auch keine Rolle. Solch geringe Störungen kann man leicht mit geringem Treibstoffverbrauch korrigieren. Solche Bahnkorrekturen werden sowieso mal gemacht.
    Ein Abbremsen und Einschwenken nur mit der Marsgravitation (ohne Marsatmosphärenreibung) reicht wohl nicht. Man könnte vielleicht bei anderen Planeten abbremsen um sich dem Mars dann langsam, anschleichend zu nähern, aber das kostet viel mehr Zeit. Würde nur Sinn machen um Treibstoff zu sparen, davon hat man aber ausreichend für Hin und Rückflug beim Mars. Anders war es bei Merkur. Da hätte man viel mehr Treibstoff zum Abbremsen benötigt, als man mitnehmen konnte.
    Um deutlich kürzere Reisezeiten zum Mars zu erreichen, geht nichts über effizientere Antriebe, seien es Ionen, Kernspaltungs, Sonnensegel, Laserstrahl, Fusionsantriebe oder was auch immer noch erdacht und gebaut werden wird.
    Gruß Armin (der seinen Warpantrieb fast fertig hat...geringe Modifikationen ausgenommen)

  • In den letzten Monaten las man alle paar Wochen von Meldungen, dass die NASA an schnellen Antrieben basteln würde um schneller zum Mars zu gelangen: Ionen und auch Mikrowellen - http://www.chip.de/news/Marsfl…iebstechnik_71448092.html


    Was dahinter steckt, keine Ahnung. Auf der einen Seite hat die NASA keine Kohle mehr weil Obama alles zusammengestrichen hat. Ein Bekannter ist beim DLR und erzählte, dass auf einer Konferenz die NASA-Leute fehlten da kein Budget für Reisekosten.
    Auf der anderen Seite liest man ständig Meldungen neuer Antriebstechniken und der erfolgreiche Jungfernflug der Orion.


    PS - Nachdem Orion wieder aufgefischt und untersucht wurde fand man Spuren von Mikrometeoriten bzw. Weltraummülleinschläge - ich fürchte, dieses Thema wird der bemannten Raumfahrt noch den Garaus machen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    ... nee ich glaub die großen Planeten sind da fast völlig außen vor.
    Beim Mondflug spielen sie auch keine Rolle. Solch geringe Störungen kann man leicht mit geringem Treibstoffverbrauch korrigieren...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eben nicht. Beim Flug von der Erde zum Mond sind die beiden Himmelskörper eindeutig dominierend gegenüber anderen Planeten, da der Weg ja nur recht kurz ist. Dies trifft bei einem Flug zum Mars nicht zu. Hier spielen die Positionen der großen Planeten, insbesondere des Jupiter eine große Rolle. Deren Einflüsse lassen sich natürlich mittels Bahnmanövern korrigieren. Berücksichtigt man sie jedoch zuvor bereits, kann man sich diese Manöver schenken. Und dies macht man auch seit längerer Zeit.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    Ein Abbremsen und Einschwenken nur mit der Marsgravitation (ohne Marsatmosphärenreibung) reicht wohl nicht...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es geht eben darum, ob und wie man ohne Triebwerks- oder Atmosphärenbremsung in einen stabilen Marsorbit kommt. Herausgestellt hat sich, dass bei einem hohen Marsorbit der Gravitationseinfang etwas günstiger ist. In allen anderen Fällen benötigt man für das Absenken der Bahn ein höheres dv als bei einer Hohmann-Bahn.


    GG

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Skysprinter</i>
    <br />In den letzten Monaten las man alle paar Wochen von Meldungen, dass die NASA an schnellen Antrieben basteln würde um schneller zum Mars zu gelangen: Ionen und auch Mikrowellen - http://www.chip.de/news/Marsfl…iebstechnik_71448092.html
    Was dahinter steckt, keine Ahnung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, hier stecken Chancen drin. Offenbar handelt es sich nicht um Messfehler. Mehr dazu:


    http://www.raumfahrer.net/forum/smf/index.php?topic=12432.0
    http://www.raumfahrer.net/forum/smf/index.php?topic=12635.0


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Skysprinter</i>
    Auf der einen Seite hat die NASA keine Kohle mehr weil Obama alles zusammengestrichen hat. Ein Bekannter ist beim DLR und erzählte, dass auf einer Konferenz die NASA-Leute fehlten da kein Budget für Reisekosten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das war mal für ein paar Wochen so, weil es eine komplette Haushaltssperre für alle staatlichen Organisationen gab. In dieser Zeit wurden auch Messstationen abgeschaltet, so dass bis dahin lückenlose Daten nun einen Unterbrechungszeitraum aufweisen, der unwiderbringslich verloren ist.


    http://www.raumfahrer.net/foru…=9540.msg266323#msg266323


    GG

  • Hi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In den NASA-Versuchen konnte so ein Schub von 30 bis 50 Mikronewton erzeugt werden ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, genügt vielleicht um eine Mücke flott vorwärts zu bewegen. Wobei- der Strom für die Erzeugung der Mikrowellen kommt dann auf dem Weg zum Mars vermutlich aus der Steckdose. [:D]


    Und was da auf raumfahrer.net so gefaselte wird- zum 1.4. wäre so eine Meldung passender.


    Gruß
    Stefan

  • Bei Raumfahrer.net gibt es einige sehr kompetente Leute, die selbst an verschiedenen Raumfahrtprojekten arbeiten. Ich möchte dies nicht als Gefasel bezeichnen. Natürlich gibt es auch Laien, die ihre Meinung äußern, aber das ist hier ja auch nicht anders. Ich habe auch schon einmal einen Entwickler aus der optischen Industrie ähnlich über das Niveau einiger Vielschreiber hier im Forum urteilen hören.


    Hier hat man also einen neuen Effekt entdeckt, mit dem man noch nicht so richtig etwas anzufangen weiß. Die Energiefrage ist ohnehin nicht geklärt, bei keinem länger wirkenden Antriebssystem.


    1705 führte Francis Hauksbee in London ein schwaches bläuliches Leuchten an einer evakuierten, rotierenden Glaskugel vor, wenn er die Hand an die Kugel legte. Daraus ist die Elektrizitätslehre mit all ihren Anwendungen geworden, ohne die auch Du heute nicht auskommst.

  • Hi,


    nun, mit Gefasel meinte ich z.B. diesen Herrn- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Quantum Vacuum Plasma Thruster oder kurz Q-Thruster, welcher ohne Treibstoff auskommt in dem er stark vereinfacht gesagt das Quantum Vakuum als Medium nutzt, so wie ein U-Boot das Wasser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dessen Aussagen sorgten ja auch für andere auf der Seite Beteiligte für entsprechende Bemerkungen.


    Und zu den Microwellen als Antriebsenergie- woher bezieht der erzeugende Generator seine Energie? Daher die Frage nach der Steckdose an Bord.


    Und auf die beiden Beiträge hattest du ja verlinkt und auf beiden faselt jemand von "treibstofflosem Antrieb" herum- und das funktioniert jetzt nicht und wird zukünftig nicht funktionieren.


    In der SciFi wird unter anderem der RamJet öfters beschrieben- fängt mit einem weit ausgedehnten Magnetfeld molekularen Wasserstoff ein und nutzt diesen für einen Fusionsantrieb. Dafür müsste aber erst mal ein handlicher Fusionsantrieb entwickelt werden und natürlich muss die Energie zur Erzeugung des Magnetfelds aufgebracht werden- bevor dieses Wasserstoff einsammelt.


    Gruß
    Stefan

  • Um nochmal auf die Eingangsfrage der Erleichterung des Marsfluges zu kommen, eine Kostenersparnis ist auch eine Erleichterung für UNbemannte Flüge. Da spielt etwa mehr Flugzeit dann keine Rolle.
    Aber für bemannte Flüge ist hauptsächlich die deutliche Verkürzung der Reisezeit wichtig. Und das kann man mit einem anderen Bahnverlauf nicht realisieren.
    Und ich bin weiterhin der Meinung, daß die großen Planeten keine unvorsehbaren/unkalkulierbaren Störungen bei Marsflügen haben.


    Gruß Armin

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