Neuling stellt sich vor

  • Hallo zusammen,


    ich liebäugle schon seit einigen Jahren mit einem Teleskop.
    Wie es jedoch immer so ist, hat man entweder keine Zeit sich damit zu beschäftigen oder kein Geld sich eines zu leisten.
    Nachdem gerade alles zusammen gepasst hat, habe ich mir nun endlich mein Dobson gegönnt :)
    Bei mir steht nun ein GSO 200/1200 mit Kühlung von TS sowie 4/6/25mm Okulare.
    Auch wenn ich gekauft habe ohne vorher mal genauer nachzulesen, denke ich damit keinen schlechten Kauf gemacht zu haben.
    Wie es nun scheinbar bei den meisten ist, habe ich seit einer Woche nur bewölkten Himmel bei uns -.-
    Gibts da nicht die Faustregel pro Zoll eine Woche? :(


    Was ich leider erst nach dem Kauf erfahren habe ist, das das Teleskop mehr für visuelle Nutzung vorgesehen ist und weniger für die Fotografie.


    TS schickt mir nun trotzdem einen Adapter um meine Sony A6000 Systemkamera anschließen zu können. Nachdem es noch keinen richtigen Adapter dazu gibt, muss ich den selbst noch ein wenig umbauen damit er auf die richtige Höhe kommt. Dafür habe ich dann 2" anstatt den T2 Adapter :)


    Hat das von euch vielleicht schon mal jemand gemacht und kann mir Tipps dazu geben?
    CNC Fräse steht hier, von daher sollte ich das relativ genau hinbekommen können.


    Welche Verbesserungen kann man an dem Dobson noch vornehmen?
    Wenn ich noch 7 Wochen bis zum Firstlight habe, will ich die Zeit wenigstens Sinnvoll nutzen ;)

  • Hallo Dennis,


    wilkommen im Forum.


    Was möchtest Du denn Fotografieren?


    Mehr als ein Schnappschuß vom Mond geht bei einem Dobson nicht. Denn Deepskyobjekte sind dunkel, die brauchen lange Belichtungszeiten. 30 Sekunden und mehr. In der Zeit sind die Objekte aber durch das Gesichtsfeld vom Teleskop gelaufen. Du kriegst also blos Striche von den helleren Sternen aufs Bild. [:(]


    Mit Fotoambitionen wäre eine Beratung <b>vor dem Kauf</b> wichtig gewesen. Denn dann hätte man Dir gesagt, daß Du für Fotografie eine parallaktische Montierung und keinen Dobson brauchst.


    Liebe Grüße
    Silvia

  • Hallo herzlich willkommen hier.


    Mit der Kamera wirst du nicht in den Fokus kommen. War zumindest bei meiner DSLR so. Ich habe mir längere Schrauben für den Hauptspiegel gedreht um ihn weiter in Richtung Fangspiegel zu bekommen. Kann natürlich sein das das bei deiner Sony nicht nötig ist. Aber ohne gescheite Nachführung bist du eh sehr Beschränkt. Planeten werden gehen, aber Deepsky kannst du vergessen. Als Anfänger solltest du aber auch erst mal den Himmel kennen lernen.


    Gruß

  • Das Deepsky ohne Nachführung nicht wirklich funktioniert, ist mir bekannt.
    Da lasse ich mir noch was dazu einfallen. Als Bastel-Freak würde ich mir sowas am liebsten selbst bauen :)


    Im ersten Stepp geht es mir darum "unsere" Planeten zu Fotografieren. Alles weitere erst später.
    Bei TS wurde mir gesagt das es reichen könnte den Adapter zu kürzen damit ich in den Fokus komme.
    Für die Systemkameras brauch man weniger Abstand als bei einer DSLR.

  • Hallo Dennis!
    Auch von mir ein herzliches willkommen im Astrotreff!
    Die anderen haben es schon geschrieben: mehr als ein Schnappschuss vom Mond oder mit Übung von den Planeten wird nicht drin sein. Und gerade dafür ist deine Kamera eher ungeeignet.
    Für Mond und Planeten werden modifizierte Webcams verwendet. Das Fokusproblem wurde ja schon angesprochen.
    Du solltest dich erstmal auf das visuelle konzentrieren, falls du dann immer noch Fotoambitionen hast, kommst du um ein anderes Teleskop wohl nicht herum. Es ist sowieso ratsam visuelles und fotografisches zu trennen.
    Gruß und CS Christoph

  • Also von dem Teleskop musst du dich nicht trennen. Ich fotografiere mit dem selben Gerät auf einer EQ6. Sind zwar keine Meisterwerke aber ich bin zufrieden damit. Aber ich zähle mich auch noch zu den Anfängern. Mit der gebastelten Montierung stellst du dir glaube ich ein bisschen einfach vor. Ich habe auch Zugang zu sämtlichen Maschinen die dafür notwendig sind, aber eine anständige Montierung zu bauen Naja gekauft ist da billiger

  • Hallo Dennis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Deepsky ohne Nachführung nicht wirklich funktioniert, ist mir bekannt.
    Da lasse ich mir noch was dazu einfallen. Als Bastel-Freak würde ich mir sowas am liebsten selbst bauen :)


    Im ersten Stepp geht es mir darum "unsere" Planeten zu Fotografieren. Alles weitere erst später.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für Planeten brauchst ne astrotaugliche Webcam und ne gute Barlow-Linse, um die Brennweite zu erhöhen. Denn bei 1,2 Meter Brennweite siehst noch net viel von den Planetendetails. Da sind Jupiter oder Saturn nur etwa 20-30 Pixel im Durchmesser. Bei Deiner Systemkamera würdest Du um den winzigen Planeten ca. 4000 Pixel schwarz drumrum aufnehmen. Das kostet Speicherzeit und Speicherplatz. Und weil sich die Planeten drehen, kannst innerhalb von 1-2 Minuten auch nur ne sehr begrenzet Anzahl von Bildern mit der Systemkamera machen. Ne Webcam dagegen hat keinen mechanischen Verschluß und liefert an den Gasrießen bis zu 100 Bilder pro Sekunde. Bei 1 Minute Video sind das also max. 6000 Einzelbilder. Die 6000 Bilder in dem Video werden dann per software "gestackt" und anschließend weiterverarbeitet... Die Software schmeißt dabei schlechte weg und legt gute übereinander, um das Rauschen zu minimieren.


    Astrofotografie ist was anderes als Tageslichtfotografie. Was gaaanz anderes. Foto anbringen, abdrücken und es fällt ein fertiges Bild aus der Kamera geht da nicht.


    Wenn Du handwerklich begabt bist, kannst Die eine <b>Nachführplattform</b> für den Dobson bauen. Funktioniert im Prinzip wie ne Barndoor, trägt aber das Gewicht vom großen Newton.


    Googel mal nach dem Begriff, da gibt jede Menge Bauanleitungen im Netz. [:)]


    Wenn dann die Nachführplattform die Nachführung übernimmt, kannst mit ner Webcam wie der ALCCD5L-IIc und einem Laptop die Planeten videografieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei TS wurde mir gesagt das es reichen könnte den Adapter zu kürzen damit ich in den Fokus komme.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, das wäre möglich, denn Systemkameras haben ein kürzeres Auflagenmaß.


    Aber die Nachführplattform bewirkt bei längeren Belichtungszeiten Bildfelddrehung. Je weiter die Sterne am Rand vom Bild stehen, desto größere Kreisbögen werden durch die Bildfelddrehung produziert. [:(]


    Für Langzeitbelichtungen (= mehrere Minuten) brauchst definitiv ne parallaktische Montierung. Die macht keine Bildfelddrehung...


    Grüße
    Silvia

  • Hallo Dennis,


    willkommen auf noch von meiner Seite.


    Eine EQ-6 günstig bekommen? Da gibt es schon ab und an welche gebraucht, aber damit alleine ist es nicht getan. Diverses Zubehör kommt dazu- eine Spannungsversorgung (Akku samt Ladeschaltung), die richtige Steuerung falls die günstige EQ-6 nur die einfache hat- und für längere Belichtungszeiten dann etwas um zu guiden.


    Die motorische Nachführung und ein exaktes Einnorden alleine genügt nicht um wirklich punktförmige Sterne auf den Fotos zu erhalten. Daher eben zusätzlich guiden. Das geht entweder über ein zusätzliches Leitrohr oder über einen Off-Axisguider.


    Jedenfalls musst du zusätzlich zur Montierung schon noch reichlich Geld investieren- und als Anfänger mit einem 200/1200 wirst du reichlich überfordert sein- also entsprechend viel Ausschuss bei den Fotos erzielen. Astrofotografie kannst du in keinster Weise mit Tageslichtfotografie vergleichen bzw. es verhält sich vergleichbar so wie fahren mit dem 60PS Kleinwagen in der Stadt zu 600PS Tourenwagen auf der Nordschleife. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Das hatte ich natürlich noch vergessen. Der ernsthafte Einstieg beginnt ab 2000 eher 3000 Euro. Grenze nach oben, natürlich wie immer bei unserem Hobby, offen :))
    Gruß

  • Sternhaufen, Nebel, Galaxien oder Kometen für sich entdecken, Planeten oder Oberflächenformationen des Mondes beobachten macht für sich schon genug Spaß und man kann jahrelang schauen und staunen. Anschließend spezialisieren sich die meisten Sternfreunde dann auf eine Sache, z.B. Kometen, Asteroiden, Veränderliche, Sonne oder Satelliten. Nebenbei kann man auch nur mit Kamera und Normalobjektiv Fotos von Himmelsregionen machen. Bei 5-10 s Belichtung und 100 Aufnahmen kann man da schon ne Menge heraus holen.


    Meisterhafte Bilder von ausgewählten Himmelsobjekten zu machen, ist oft mit hohen Kosten sowie Arbeit und Frust verbunden.


    Mit einem Dobson auf Selbstbau-Schräge kann man aber über Okularprojektion ganz gute Planeten- und Mondfotos sowie Aufnahmen von der ISS gewinnen. Ich denke da beispielsweise an den Nutzer Komposer bei Astronomie.de.


    Gruß, Günther.

  • Danke schon mal für die vielen hilfreichen Antworten!
    Freut mich das man hier als Anfänger so gut aufgenommen wird :)


    Das man in diesem Hobby, wie in den meisten anderen auch, richtig Geld lassen kann, ist mir klar.
    Komme aus der Kopterei, da kann man auch für 200€ fliegen oder für 10.000€ :)


    Möchte in dieses Hobby erst mal ein wenig "rein schnuppern" und ein paar Bilder machen.
    Wenn ich meinen Maschinenpark dafür ein wenig nutzen kann, freue ich mich umso mehr :)


    Die Selbstbau-Schräge habe ich mir schon angeschaut, ich denke das ich mir die bauen werde für den Anfang.
    Wenn mir das Hobby auf Dauer zusagt, werde ich hier auch noch ein wenig mehr investieren ;)


    Danke (==&gt;)Silvia ich werde mir die ALCCD5L-IIc mal genauer anschauen. Oder würde es sich hier lohnen sogar die ALCCD5L-IIm zu nehmen?
    Konnte hier keine großen Unterschiede finden.

  • Hi Dennis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Möchte in dieses Hobby erst mal ein wenig "rein schnuppern" und ein paar Bilder machen.
    Wenn ich meinen Maschinenpark dafür ein wenig nutzen kann, freue ich mich umso mehr :)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zum Reinschnuppern rate ich Dir, die Fotografiererei erstmal komplett weg zu lassen. Versuche jetzt zuerst, mit dem Trum von Dobson visuell klarzukommen. Also das Suchen und Finden von Objekten "da Oben". Hier mal ne kleine Auswahl an lohnenden Objekten:


    Mond, Andromedagalaxie, Orionnebel, Plejaden, Kugelsternhaufen und offene Sternhaufen und in der 2. Nachthälfte den Jupiter. Und wenn das in nem halben Jahr schon ausreichend gut klappt, dann kannst den nächsten Schritt machen. Systemkamera ran an den OAZ und mal Schnappschüsse vom Mond machen.


    Bis dahin kannst (bei schlechtem Wetter) auch die Nachführplattform bauen. Und dann Mondkrater und Jupiter filmen mit der ALCCD5L-IIc. Das "c" steht für Color (Farbe).


    Ich würde nem Anfänger mit Newton immer eine Farbwebcam empfehlen. Der Aufwand mit (100 Euro teureren) s/w Kamera, zusätzlich 130 Euro für Filterrad, 130 Euro für Farbfiltersatz und der anschließenden 3-fachen Zeit für die Bildbearbeitung ist einfach viel zu teuer und auch viel zu Aufwändig, wenn Du noch garnicht weißt, ob es beim Hobby bleibt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Silvia ich werde mir die ALCCD5L-IIc mal genauer anschauen. Oder würde es sich hier lohnen sogar die ALCCD5L-IIm zu nehmen?
    Konnte hier keine großen Unterschiede finden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab sowol s/w (monochrom) als auch Farbwebcams, wie ich oben schon geschrieben hab: für nen Anfänger ist die Farbkamera besser, weil Du viel eher ein vorzeigbares Ergebnis hast. [:D]


    Für die ALCCD5L-IIc benötigst Du ein Notebook (kein Netbook/Tablet mit Andoid!!) mit Windows XP, Win 7 oder Win 8, das über seinen USB Port genügend Strom für den Betrieb der Kamera zur Verfügung stellt. Ascom (Freeware) draufspielen und zum Aufnehmen entweder das mitgelieferte EZPlanetary oder Firecapture nehmen. Beides ebenfalls Freeware. Und zum Stacken Autostackert. Auch Freeware...


    Erstmal wünsch ich uns allen Clear Sky
    Silvia

  • Hallo Dennis,


    ich kann Silvia nur zustimmen.
    Mit dem Rohr, das Du nun hast solltest Du den Himmel visuell erkunden und Dich daran erfreuen.
    Dann können andere Bedürfnisse reifen - alle Aufwands- und Kostenklippen inklusive.....



    CS Franjo

  • Moin Dennis,


    willkommen auch von meiner Seite! Ich wünsche Dir viel Spaß beim Reinschnuppern. Vielleicht ist es auch gut, erstmal zu beobachten und dann später in die Fotografie einzusteigen, denn auch das Visuelle bietet eine große Faszination, außerdem lernt man viel dabei über die Objekte, die man später dann evtl. mal fotografiert.

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