Verzogene Sterne trotz Korrektor

  • Hallo zusammen,
    brauche mal wieder fachmänischen rat.
    Wie der Titel schon sagt habe ich ein problem mit unrunden Sternen.
    Mein System 200/1000 Newton , MPCC Mark III , EOS 1000D , 80x400 Leitrohr.
    Das Problem sind die sterne am Rand ,die sind verzogen trotz Komakorrektor (den Abstand mit 57,5mm ab M48 Gewinde habe ich peinlich genau eingehalten).
    Einen Guidingfehler schliesse ich aus da die Sterne im Zentrum relativ Rund sind aber ich lasse mich auch eines besseren belehren.
    Währe super wenn ihr Tipps für mich hättet.


    Hier eins der Problembilder.



    Gruß
    Edkar

  • Hallo Edkar,


    ich habe genau dieselbe Kombination, aber noch kein Bild damit gemacht - hatte aber vorher schon drei andere Korrektoren an meinem 200/1000er Skywatchernewton verwendet. Siehe auch hier ...


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=173477


    Ich kann an Deinem Bild eigentlich keinen Makel erkennen. Wenn ich es vergroessere, sehe ich die Kompressionsartefakte um helle Sterne. Am Rand scheint ein leichter Astigmatismus vorzuliegen, ich bin mir aber nicht sicher. Auf jeden Fall keine Koma. Vielleicht kann ich auch nur nicht hoch genug vergroessern. Wenn Du am Originalbild noch Restkoma sehen kannst, ist die in allen vier Ecken gleich ? Wenn nicht, muss das Teleskop justiert werden.

  • Hi Edkar,


    die Restkoma ist vor allem unten erkennbar, waehrend oben ein leichter Astigmatismus zu sehen ist. Insgesamt sehr klein, die Fehler. Vermutlich kannst du noch einiges herausjustieren.


    Wie gut ist der Spiegel ? Mein 14 Jahre alter Skywatchernewton erster Generation ist "so gerade beugungsbegrenzt" oder auch so gerade nicht. Intra- und extrafokale Sternabbildungen unterscheiden sich deutlich, der Spiegel ist also nicht exakt parabolisch. Und das kann sich dann natuerlich auf die Korrektor auswirken, da der Komakorrektor ja fuer exakt parabolische Spiegel ausgelegt ist.


    In dem Fall kannst Du es mit subtilen Abstandsvariationen versuchen, z.B. durch Unterlegen eines Pappringes im Gewinde, das in den M48- oder T2-Ring fuehrt. So koenntest Du evaluieren, ob sich die Korrektor verbessert oder nicht. Hat Deine Kamera Live-view, kannst Du das sogar in Echtzeit am Teleskop ausprobieren. Wir haben ja jetzt gerade Vollmondnaechte, die fuer solche technischen Optimierungen genutzt werden koennen.

  • Hallo Jürgen
    danke für die schnelle Antwort.
    Wie gut mein Spiegel ist , kann ich nicht beurteilen da mir das Wissen und die Erfahrung fehlt.
    Ich denke aber das Skywatcher für diese Preise nicht die beste Optik verbaut.
    Justiert habe ich eigentlich sehr sorgfälltig aber das werde ich nochmal kontrollieren.


    Gruß
    Edkar

  • Hi Edkar,


    ich habe Skywatcherinstrumente mit sehr guter Optik gesehen, z.B.
    150/750 (die kleinere Version von Deinem), bei dem "aus der Kiste
    heraus" alles justiert und die Sternabbildung beiderseits des Fokus
    identisch war. Frueher gab es da mehr Ausreisser (mein Spiegel war um
    das Jahr 2000 herum noch einer der Besseren). Ganz schlecht kann Dein
    Teleskop nicht justiert sein (das wuerde man sonst an einer staerker
    variierenden Feldkorrektur in den Bildecken sehen), und Du kannst
    einfach den Sterntest machen:


    Stelle einen Stern in die Bildmitte und bringe ihn beiderseits aus
    den Fokus. Im Idealfall sind beide Sternabbildungen identisch, d.h.
    die Abbildung der Teleskoppupille mit dem Schatten des Fangspiegels
    nebst Halterung sieht beiderseits des Fokus gleich aus und die
    Abbildung laeuft gleichmaessig zum Punkt zusammen. Findest Du
    Abweichungen, z.B. einen Fangspiegelschatten, der innerhalb des Fokus
    spaeter erkennbar wird als ausserhalb, dann weist das auf einen
    sphaerischen Fehler hin und damit auf eine Abweichung des Spiegels
    von der Parabelform. Leichte Abweichungen koennen toleriert werden.



    Stelle aber sicher, dass Dein Teleskop gut ausgekuehlt ist. Sonst
    gibt es den Randeffekt - der Spiegel zieht sich am Rand eher zusammen
    als in der Mitte, und es entsteht eine zeitlich begrenzte Abweichung.
    Als ich meinen noch unbelegten 257/1140er Duranspiegel im Teleskop
    testete, war ich enttaeuscht, denn er zeigte trotz aller
    akribischsten Foucaulttests eine starke sphaerische Abweichung. Die
    verschwand nach zwei Stunden, denn dann war der Spiegel ausgekuehlt.
    Und ich war nicht der Erste, dem das passierte (siehe Ritchey und das
    First Light am Hookerteleskop).

  • Hallo Edkar,
    so ein ähnliches Problem hatte ich an meinem 12,5" Dobson: Ausbau des Spiegels wg. Reinigung und wieder Einbau (hatte es schon mal an derer Stelle geschrieben, wiederhole es hier noch einmal). Die Kollimation danach wollte nicht richtig klappen. Die Sternchen hatten bei starker Vergr. = 304fach Kometenschwänze.
    Bei schwacher Vergr. sternförmige Abbildung. Nun versuchte ich folgendes: "Gefühlvoll" alle drei Schräubchen mit einem Imbusschlüssel soweit angezogen, bis sich praktisch nichts mehr anziehen ließ. Und siehe da, die Sternchen waren punktförmig, auch bei 304fach !
    Du mußt aber auch bedenken, das es Wetterlagen gibt, da bleiben die Sternchen "bällchenförmig" zu sehen. Das hat nichts mehr mit Auskühlung der Optik zu tun. Dann ist nur noch bin. Beobachtung sinnvoll. Es kommen ja auch noch wieder "bessere Zeiten".


    Gruß
    Guenther

  • Schönen guten Abend
    und Danke für eure Beiträge.Ja die Kamera ist verschraubt,hatte mit Klemmung aber das gleiche Bild.
    Den Sternentest werde ich bei der nächsten brauchbaren Nacht gleich machen(wenn das Deutsche Standartwetter mal eine Pause macht).
    Ansonsten werde ich wohl noch ein bisschen an der Justierung arbeiten.


    Gruß
    Edkar

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dobsongucker</i>
    <br />so ein ähnliches Problem hatte ich an meinem 12,5" Dobson: <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein! Edkar sieht ein Problem mit der Randschärfe bei fotografischer Anwendung mit Komakorrektor. Du erzählst immer wieder deine Geschichte mit deinem Dobson.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Kollimation: ... "Gefühlvoll" alle drei Schräubchen mit einem Imbusschlüssel soweit angezogen, bis sich praktisch nichts mehr anziehen ließ. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie schön, dass es bei dir so "Gefühlvoll" geklappt hat. Es ist jedoch reiner Zufall, dass die Justierung ausgerechnet bei komplett angezogenen Schrauben stimmt. Du glaubst hoffentlich nicht ernsthaft, dass jemand mit diesem "Tipp" was anfangen kann.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!