Uranus

  • Hallo Forum,
    ich bin erst jetzt dazu gekommen einen Uranus vom 3.10. zu bearbeiten. Eigentlich sollte das nur ein Test sein, jetzt ärgere ich mich ein wenig, dass ich nicht "dran geblieben" bin.
    Das Luminanzbild habe ich durch mein C11 mit Grünfilter und 6 mal 2 min. belichtet.
    Die Einzelbelichtungszeit mit der ASI_120MM betrug nur 15 ms ! Das ging nur, da ich fokal ohne Brennweitenverlängerung gearbeitet habe.
    Die Farbe habe ich mit der ASI_120MC belichtet.



    Ein Filmchen wurde 2 min lang tiefer belichtet um die Monde zu zeigen (110 ms). Diese sind von links oben nach rechts unten: Titan, Ariel, Miranda (schwach), Umbriel, Oberon. Ich fand die Stellung recht lustig, erinnerte mich an mein erstes Jupiterbild. Das Bild diente auch zur Ermittlung des Äquators, der ja senkrecht steht.



    Wer will, der kann 2 dunkle Bereiche ausmachen, die verlängert, genau in der Äquatorebene liegen. Keines der Einzelbilder zeigte diese. Festlegen will ich mich da aber nicht. Alle anderen Schatten sind ganz sicher Artefakte. Auch einen Sturm konnte ich nicht ausmachen.
    Am Abend zuvor konnte ich eine Stern_PSF belichten. Das Beugungsscheibchen und die Beugungsringe waren deutlich zu trennen. Interessant war zu sehen, dass das Scheibchen im Grünen kleiner war als im Roten. Mit dieser PSF habe ich die Bilder geschärft. Verarbeitet in AS! mit3-fach drizzeln.
    Ich bin ziemlich sicher, da geht noch mehr.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hi
    Ein sehr großer uranus sehe ich da. Das fokal?, ist die Abbildung durch die ccd so viel größer als bei der dslr? Mein Uranus hatte ich auch fokal aufgenommen.der war ja viel kleiner.
    Die Uranusmonde sind auch sehr groß.? Der Uranus doch sehr Überstrahlt. Liegt das an der ccd? Bei meinem Bild, siehe Beitrag,hatte ich auch 4 Monde auf dem Chip, aber als Einzelaufnahme. 20 sec bei 1600iso.
    Für mich alles etwas Rätselhaft, oder ich verstehe die Materie nicht.
    Sorry, ich liege sicher falsch in meiner sicht, aber dennoch.
    Oder klärt mich auf.
    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel,
    du musst unterscheiden zwischen der Größe des Bildes und der Größe der Abbildung auf dem Chip.
    Die Bildgröße ist ja frei wählbar. Hier hatte ich zunächst 3-fach gedrizzelt und dann noch mal die Größe verdoppelt. (das hätte tatsächlich nicht unbedingt sein müssen)
    Die Abbildung auf dem Chip hängt nur von der Brennweite ab, egal welche Kamera du nutzt. Die original Darstellungsgröße (also ohne Nachvergrößerung) unterscheidet sich durch die Pixelgröße. CCD oder CMOS ist dabei unerheblich. Die ASI ist ja auch eine CMOS. Im Vergleich zu deiner EOS sind die Pixel der ASI deutlich kleiner. (ungefähr 3,7µm zu 5,5(?)µm) Das Planetenscheibchen wird also durch mehr Pixel dargestellt und wird folglich größer.
    In der Planetenfotografie geht es ja vornehmlich um Detailreichtum. Das Seeing macht da bei langen Belichtungen aber fast alles kaputt. Das ist der Grund, warum wir versuchen so kurz wie möglich zu belichten und diese Bilder dann zu stapeln (stacken). Grundsätzlich braucht man dafür aber eine längere Gesamtbelichtungszeit als bei einem Einzelbild. Dass der Uranus so überbelichtet ist , ist normal. Ich hätte das in der Bildverarbeitung reduzieren können. Mit einer DSLR (14bit) oder einer 16bit Kamera hätte man u.U. beides richtig belichten können.
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Hallo Ralf,
    Urnaus ist schon eine harte Nuß. Egal ob es echte Details sind gefällt mir das türkische Scheiblein. [:)]
    Die untere Hälfte von Uranus ist dunkler. Es gibt aber auch etwas wie ein dunkles Band, das von der dunklen Hälfe senkrecht nach oben geht. Hmm, da müßte man mehr Aufnahmen an verschiedenen Tagen machen und schauen ob sich Strukturen wiederholen. Zumindest sieht man immerhin Strukturen. Man erkennt aber auch wie schwierig Uranus ist.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Planetenfreunde,
    vielen Dank für eure Kommentare und Anmerkungen. Tja, an die Mondnamen muss ich mich noch erst gewöhnen. Titan-Titania, dummer Fehler ;)
    Was die Oberflächendetails angeht, so sollte man das nicht zu ernst nehmen. leicht ist es passiert, dass ein durchlaufendes Hotpixel ein Äquatorband generiert. Ich habe zwar Darks gemacht, aber das kann immer noch zu Fehlinterpretationen führen. Bei einem Test konnte ich ein einzelnes "Cosmic Ray" noch nach 2000 gestackten Bildern nachweisen. wenn das nun sehr glücklich(?) liegt... (Sigma-clipping klappt bei AS! noch nicht in Verbindung mit drizzeln). Durch "geschicktes" Schärfen kann man auch sehr leicht einen "hellen Sturm" in die Mitte der Planetenscheibe zaubern.
    Wirklich zweifelsfrei empfinde ich abgebildete Details nur in einer Rotationsanimation. Gesehen habe ich so etwas schon.
    Viele Grüße,
    Ralf

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