Dicken fertigen Spiegel verjüngen

  • Hi Läpper,


    aktuell bin ich wieder recht aktiv im ATM Bereich und wollte mich
    den Dingen widmen, die ich die letzten 10 Jahre vernachlässigt habe.
    Ich habe noch von damals einen fertigen 10 Zoll Spiegel mit f/3,8, der ungefähr 4 cm Dick ist. Da ich diesen Spiegel als Reiseteleskop einsetzen möchte, muss er etwas abspecken. Mir schwebt 25 mm Dicke vor. Da der Spiegel aber fertig ist und ich hier im Forum mal etwas gelesen habe, dass ein Spiegel seine Form verloren hat, nachdem eine Zentralbohrung nachträglich hinzugefügt wurde, befürchte ich, dass sich Restspannungen dann auch bei mir die Form verändern lassen würden. Hat jemand sowas schonmal gemacht? Ist das Verjüngen vielleicht nicht so dramatisch wie eine zentrale Bohrung?


    Bin für Meinungen dankbar.
    Liebe Grüße
    Nils

  • Um ehrlich zu sein - ich wuerde den Spiegel so lassen, da das Risiko zu hoch ist. Warum nicht einen 25mm starken Borofloatrohling kaufen und einen neuen Spiegel machen ? Das "Verjuengen" eines hochwertigen, fertigen Spiegels waere mir zu riskant.

  • Hallo Nils,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Nils_Eggert</i>
    Ist das Verjüngen vielleicht nicht so dramatisch wie eine zentrale Bohrung?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das dürfte eher der schlimmere Fall sein. Es würde mich sehr wundern wenn sich die Form der Parabel dabei nicht verändert.


    Gruß
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Nils_Eggert</i>
    <br />
    Ich habe noch von damals einen fertigen 10 Zoll Spiegel mit f/3,8, der ungefähr 4 cm Dick ist. Da ich diesen Spiegel als Reiseteleskop einsetzen möchte, muss er etwas abspecken. Mir schwebt 25 mm Dicke vor. Da der Spiegel aber fertig ist und ich hier im Forum mal etwas gelesen habe, dass ein Spiegel seine Form verloren hat, nachdem eine Zentralbohrung nachträglich hinzugefügt wurde, befürchte ich, dass sich Restspannungen dann auch bei mir die Form verändern lassen würden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das nennt sich Twyman-Effekt und sorgt durch eine Art Oberflächenspannung für ein Verziehen von optischem Glas.
    Es kommt dabei auch auf die Beschaffenheit der Rückseite an. Mal angenommen, die wäre auch poliert oder feuerpoliert, dann müsste der Spiegel auf der Rückseite nach dem Abspecken wieder zumindest stark anpoliert werden. Sonst verzieht er sich durch das Anschleifen.


    Ich würde solche Experimente lieber lassen, da das den Spiegel
    ruinieren kann.

  • Hallo Nils, schön wieder was von dir zu hören.


    Ich sehe es wie Michael.
    Eine Spannungsfreisetzung auf der gesamten Rückseite verbiegt durch die große wirksame Fläche die Vorderseite mehr. Wenn du bereit bist, die Vorderseite komplett neu zu polieren und wieder zu parabolisieren, kannst du das natürlich trotzdem machen.


    Was hingegen sehr gut mit dem spannungsarmen Bofofloat funktioniert hat, sind nachträgliche Zentralbohrungen oder nachträgliches elliptisch schleifen von Diagonalspiegeln. Ich vermute, dass es daran liegt, dass die wirksame Fläche, auf der eventelle Restspannungen wirken können, viel kleiner ist.


    Hier ähnliche ältere Themen dazu:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=78541
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=77464
    http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=2703

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />Hallo Nils, schön wieder was von dir zu hören.


    Ich sehe es wie Michael.
    Eine Spannungsfreisetzung auf der gesamten Rückseite verbiegt durch die große wirksame Fläche die Vorderseite mehr. Wenn du bereit bist, die Vorderseite komplett neu zu polieren und wieder zu parabolisieren, kannst du das natürlich trotzdem machen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zumindest würde ich mir den Grob und Feinschliff sparen. Wie stark würde sich dieser Effekt auswirken? Bekommt man das mit reiner Politur wieder hin oder ist ein Feinschliff ratsam?


    P.S. ja ich habe jetzt einfach mal angefangen was zu machen. Nach 10 Jahren wirds auch Zeit. Aktuell bin ich an einem 12er und habe fast alles zusammen, um ihn fertig zu bauen. The fever is back :)

  • hallo Nils,


    vor ca. 10 Jahren hab ich mal einen fertigen, 45 mm dicken 16" Zerodur-Spiegel diskusförmig abgespeckt. Dann hab ich mal einen 12" Quarzspiegel nachträglich durchbohrt. In beiden Fällen war die Form erst mal beim Teufel, ließ sich aber allein poliertechnisch wieder hinbiegen.
    Ich schätze mal das kriegst du ebenfalls gebacken[8D]
    Viel Glück dabei wünscht dir
    Kurt

  • Hallo Nils,
    der Aufwand ist schon ganz schön hoch. Wie willst du den den Spiegel dünner machen?
    Andererseits könnte ein schwerer Spiegel gerade für ein Reiseteleskop praktisch sein, da das Gewicht an der richtigen Stelle wäre. Rockerbox etc. würden kleiner ausfallen und der Schwerpunkt verlagert sich nach unten. Rechne doch mal durch ob ein leichterer Spiegel das Teleskop mit Rockerbox wirklich leichter macht oder sogar das Gegenteil bewirkt. Oder ob es nicht viel ausmacht, das wäre zumindest deine Arbeit zu überdenken? (meine Meinung)


    Viel Spaß beim rechnen, Andreas

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